Erdbeben der Stärke 7 in ChinaStarke Erdstöße reißen die Menschen im Westen der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas aus dem Schlaf: Ersten Berichten zufolge fordert das Beben in der leidgeprüften Region mindestens 28 Todesopfer. Die Naturkatastrophe weckt traumatische Erinnerungen.
Ein Erdbeben der Stärke 7,0 hat am Morgen die Menschen im Südwesten Chinas aufgeschreckt. Das Epizentrum des Bebens lag chinesischen Angaben zufolge in der Region Ya'an im Westen der Provinz Sichuan in etwa 13 Kilometern Tiefe.
Die Erschütterungen seien noch in der 140 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Chengdu zu spüren gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Bei der Angaben der Stärke des Bebens berief sich Xinhua auf die staatlich-chinesische Erdbebenwarte.
Lokale Behörden sprachen wenige Stunden nach dem Beben von mindestens 28 Toten und über 100 Verletzten. Zudem habe es mehr als 10 Nachbeben gegeben. In einzelnen Berichten war allerdings auch von mehreren hundert möglichen Todesopfern die Rede.
Viele Menschen wurden von dem Beben im Schlaf überrascht und liefen in Panik auf die Straße. Allein im Großraum Chengdu leben rund 11 Millionen Einwohner. Erste Bilder aus der Unglücksregion zeigten teils erhebliche Gebäudeschäden.
Chinesische Medien zitierten einen Einwohner Chengdus, der vom 13. Stock eines Gebäudes aus sah, wie Ziegel von umliegenden Häusern flogen. Ein Bewohner der mehrere hundert Kilometer weiter östlich gelegenen Megastadt Chongqing mit 30 Millionen Einwohnern berichtete, wie Lampen schwankten und das Wasser in seinem Fischglas sich heftig bewegte.
Große Schäden erwartet
Die US-Erdbebenwarte (USGS) hatte die Stärke des Bebens anfangs mit 6,9 angegeben, stufte sie dann jedoch auf 6,6 zurück. Die US-Experten rechneten mit "Schäden großen Ausmaßes". Laut Xinhua wurden umgehend 2000 Soldaten in das Unglücksgebiet entsandt, um die dortigen Rettungskräfte zu unterstützen.
Die Angst in der Region vor einer neuen Naturkatastrophe ist groß: Im Mai 2008 hatte die dicht besiedelte Provinz Sichuan eines der schlimmsten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte mit bis zu 80.000 Toten und etwa 18.000 Vermissten erlebt. In vielen Städten Chinas gilt die Bausubstanz häufig als mangelhaft und nicht erdbebensicher. Beim Einsturz öffentlicher Gebäude wie Schulen und Kindergärten waren überproportional viele Kinder ums Leben gekommen.
http://www.n-tv.de/panorama/Starkes-Beben-erschuettert-China-article10509681.html