Experiment - Hühner im Wald

Mal angenommen man setzt einfach mal 1000 Haushühner im Wald aus, was würde dann passieren? Frisst die mit der Zeit alle der Fuchs, würden alle verhungern oder im Winter erfrieren?

Es gibt offenbar Biobauern, die tatsächlich für ihre Hühner nur ein Stück Wald einzäunen, siehe Video (man will die Hühner ja behalten) aber was wenn der Zaun nun weg wäre?

Hühner können zwar nicht fliegen, aber sie können ja ca. ein Meter hoch in die Luft flattern also doch theoretisch auch wieder höhere Plätze auf den Bäumen erreichen.

Ich meine wenn nur eine kleine Gruppe Hühner so ein Experiment übersteht, quasi als eine wieder verwilderte Form des Huhns, wäre das dann nicht auch eine großer Fortschritt für das Biotop des deutschen Waldes?

Zum einen könnte man dann ja wieder diese Form der Hühner ins Jagdrecht aufnehmen und so den Speiseplan von echtem Wildgeflügel erheblich erhöhen.

Aber auch die kommenden Wölfe in Deutschland könnte man damit ja fördern, da ja permanent dann auch der ein oder andere Leckerbissen irgendwo aus seinem Waldnest schlüpft! Wie findet ihr die Idee? :)

2011-01-19 huehner im wald

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Ich glaube nicht, dass die Hühner überleben.
Die Haushühner sind ja überhaupt nicht mehr an die freie Natur gewöhnt...

Aber die Idee ist cool. :)

Edit: Und bevor die Frage kommt, warum ich schon 2 Minuten nach Erstellung des Threads poste, obwohl das Video 7 1/2 Minuten lang ist... Es war der erste Gedanke & ich bin am gucken ;)

Die Hühner werden nicht lange leben, weil der Fuchs schneller ist. :D

Die Hühner hätten im Wald anfangs sicherlich ein Wahnsinnsstress und viele würden daran eingehen, man muss ja erst mal die vielen unbekannten Tiere neu kennenlernen. Aber unter Umständen aktivieren sich bei einigen dann vielleicht ja doch nochmal ein paar natürliche Überlebens und Fluchtreflexe über längst deaktivierte Gene, die aber noch rezessiv vorhanden sind!

Im Angesicht des Wolfes stell ich mir das Huhn eher zerzaust vor, es wäre durch den halben Wald gelaufen und wäre völlig aufgelöst, allerdings würde es dabei ja auch alle anderen Hühner aufscheuchen und über die Tage und Wochen wäre der Lerneffekt ganz enorm!

Es würde sich vielleicht zu einer Art Alarmhuhn entwickeln, die anderen sitzen dann auf den Zweigen und versuchen ihre Nester besser zu tarnen und beobachten alles!

Am Ende so nach 1-2 Jahren leben dann vielleicht noch 5-10% der Hühner, aber sie hätten dafür ja auch ihr ziviles Legehennentrauma für immer abgelegt und wäre die Pioniere für eine völlig neue Art einer Wald-Wildhuhn Population? :)

@Ashert001

Hühner sind nicht für den Wald geschaffen, glaube ich.
Da müssten sie ja komplett ihr Verhalten ändern. Sind Hühnernester nicht normalerweise am Boden?
Und wie sollen sie in die Bäume kommen?

Ich denke schon, dass die es schaffen könnten. Kommt aber auf die Hühnerrasse direkt an.

Ciela schrieb:Sind Hühnernester nicht normalerweise am Boden?
Und wie sollen sie in die Bäume kommen?

Hühner sind kurzflugfähig, die können je nach Motivation schon mal einen Metersatz machen, das ist doch fast jedem Hühnerhalter schon mal passiert, das ein Huhn über den Zaun abgehauen ist. Man denkt dann immer erst das hat der Fuchs geholt, aber tatsächlich gackert das nur in Nachbars Garten rum und man muss es wieder einfangen!

Die Hühner würden sich im Wald bestimmt schon rein instinktiv die Plätze suchen, von wo man leichter auf die Bäume kommt.

Das Bodennest kann das Huhn in der Gefahr bestimmt auch kurz verlassen, das muss ja nur halbwegs gut getarnt sein, damit nicht irgendein Wildschwein die Eier frisst!

Das sind ja auch alles nur Hühnerprobleme, die müssen die Hühner klären nicht wir, deswegen würde ich auch sagen, sollte man auch mindestens 1000 Hühner für so ein Experiment einsetzen! Da kann man sicher nicht erwarten, das jedes Huhn die gleiche Leistung bringt! :)

@Ashert001

Eier am Boden werden nicht lange überleben... die Füchse fressen die doch.
Ich kann mir garnicht vorstellen, wie Hühner oben in den Bäumen sitzen. :D

Danke für das Video - die sind total süß :D Ich glaube auch nicht dass sie lange überleben würden - ich denke da müsste sich die Rasse verändern. Unaufälligeres Federkleid und weniger Gewicht denn die sind ja dann doch ganz schön kugelig :D

Nun ja, es gibt ja auch andere Vogelarten, die nur flattern...das wäre jetzt mal kein Hinderungsgrung für ne stabile Population...vermutlich würden sie aussterben, weil die Eier gefressen werden.

Ausgesetzte Hausrinder zeigen jedenfalls relativ schnell wieder "wildes" Verhalten und es gibt wohl auch wils lebernde Hühnerkolonien in Deutschland.

Wieso sollte das Aussetzen einer fremden Art in heimischen Wäldern ein Fortschritt sein?
Dann doch lieber die einheimischen Hühnervögel, anstatt die Nachfahren der indischen Bankiva-Hühner...

Das Einführen fremder Arten hat immer nur Schaden gebracht, so verdrängt das Grauhörnchen das heimische rote Eichhörnchen, Kaninchen in Australien richten ungeheuren Schaden an, und die zu ihrer Bekämpfung ausgesetzten Füchse machen es noch schlimmer...

@Ashert001
Setz doch lieber 1000 Wölfe aus, das wäre bestimmt spannender..
1 Wolf pro Quadratmeter oder so.

LuciaFackel schrieb:Wieso sollte das Aussetzen einer fremden Art in heimischen Wäldern ein Fortschritt sein?

Das Haushuhn wird doch schon seid tausenden Jahren domestiziert, das ist doch nicht fremd, es lebt nur nicht im Wald! War wahrscheinlich auch noch nie im Interesse der Stall-Hühnerhalter, mal wirklich gesunde und nicht gemästete Hühner auf den Markt...

LuciaFackel schrieb:Das Einführen fremder Arten hat immer nur Schaden gebracht, so verdrängt das Grauhörnchen das heimische rote Eichhörnchen, Kaninchen in Australien richten ungeheuren Schaden an, und die zu ihrer Bekämpfung ausgesetzten Füchse machen es noch schlimmer...

Mutter Natur hat eben ihre eigenen Regeln, da hat sich doch der Mensch nicht einzumischen!

Man sagt die Kaninchen machen wertvolles Weideland zur Steppe, man könnte aber auch sagen das Weideland ist auch wertvolles Kaninchenland. Den Speiseplan der Füchse geht auch keinen was an, seid wann haben wir den vorzuschreiben?

Ich finde nur das aussetzen von neuen Arten, ist immer auch eine Bereicherung für die Natur! So können sich auch neue Wildformen entwickeln und das Biotop nimmt ja eher zu statt ab. Das ist doch alles völlig selbstregulierend!

Es gibt auch Katzen die Affen jagen, warum nicht auch Kaninchen? Ich glaube das aussetzen von ein paar tausende Langschwanzkatzen, würden das Problem sofern es denn eins sein soll, der Kaninchenplage auch lösen, vielleicht ist der Fuchs damit nur überfordert.

Ich finde alles ist jedenfalls besser als nur Gifte einzusetzen und wie heute auch ständig willkürlich zwischen einheimischen und fremden Arten zu unterscheiden!

Mutter Natur hat z.B. auch vorgesehen das es den Greisbär gibt, eine Mischung zwischen Eisbär und Braunbär, das beste aus beiden Welten sozusagen und was macht der Mensch? Genau er erschiesst jeden, weil der Greisbär ja angeblich überhaupt nicht überlebensfähig ist, doch alles nur die blanke Willkür, alles was man nicht kennt und neu ist soll weg!

Dabei sind in der Natur bevor der Mensch sie angefangen hat zu regukieren, doch ständig neue Arten hinzugewandert und andere verschwunden! Dann macht der Mensch quasi ein Polaroidfoto davon und meint, so und nicht anders muss sie sein! :|

kadosch schrieb:Setz doch lieber 1000 Wölfe aus, das wäre bestimmt spannender..

Der Wolf oder auch der Bär kommt von ganz allein, wo er die Bedingungen dafür vorfindet. Wenn man jetzt nur 1000 Wölfe aussetzen würde, würden die auch eingehen. was sollten die hier fressen?

Da ist es doch viel besser nur das Biotop des Waldes zu bereichern, vielleicht auch mal mit 1000 Waldziegen, 1000 Waldschafen und ein paar Wildrindern usw. usf.

Im Grunde weiß doch kein Mensch wirklich, wohin sich das entwickeln würde und wie die Natur das ausgleichen würden!

Der Wolf steht ja eher am Ende der Nahrungskette und ist daher auch ein Zeichen für einen gesunden Wald, nur muss der Teller ja erst mal voll gedeckt sein!

Ashert001 schrieb:Ich meine wenn nur eine kleine Gruppe Hühner so ein Experiment übersteht, quasi als eine wieder verwilderte Form des Huhns.

Es gab schon immer eine vielfalt an Hühnervögeln in der deutschen Natur.

@Ashert001
einige Wölfe werden dabei erstmal eingehen, klar. Diejenigen die überleben sind dafür dann optimal für das Leben in den heutigen deutschen Wälden angepasst - eine Art sparsamer Öko-Wolf, wenn man so will!

Mader und andere Kleinräuber würden sich freuen.

...und vielleicht auch ich.
mal eine interessante beigabe beim pilzsammeln.... ;)

@Ashert001

Ashert001 schrieb am 04.05.2012:Ich meine wenn nur eine kleine Gruppe Hühner so ein Experiment übersteht, quasi als eine wieder verwilderte Form des Huhns, wäre das dann nicht auch eine großer Fortschritt für das Biotop des deutschen Waldes?

Es kommt gar nicht selten vor, dass freilebende Hühner verwildern. Meist halten sie sich in der Nähe ihres Stammplatzes auf, manche kommen abends zurück, andere bauen ihr Nest in der Nachbarschaft. Es passiert auch schon mal, dass sie ganz ausbleiben, in Gruppen haben sie theoretisch auch Überlebenschancen und können sich fortpflanzen.

Die Frage ist doch, warum sollte man solche Experimente machen?

Es gibt z. B. in Deutschland einige Hühnervögel in der freien Natur, die vom Aussterben bedroht sind.

z. B. Rauhfußhühner : Birkhuhn, Auerhuhn, Haselhuhn

Feldhühner : Rebhuhn, Wachtel

Fasane


Abgesehen von den üblichen Verdächtigen wie Fuchs, Wolf, Luchs, Marder, Greifvögel und Eulen ist der Mensch wohl der größte Feind.

Besonders die Zerstörung der Lebensräume durch die Umwandlung von Wäldern, Mooren und Heide in intensiv mit Großgeräten genutzte Ackerflächen, Zerschneidung der Lebensräume durch Autobahnen und Schnellzugtrassen etc. haben dafür gesorgt, dass die Tiere in vielen Teilen schlicht ausgerottet sind.

Wäre es nicht viel sinnvoller, statt solche Experimente wie oben beschrieben zu erwägen, dafür zu sorgen, dass die noch vorhandenen Wildtiere eine Überlebenschance haben?

ich gebe diesen hühnern keine grosse chance.