Darf der Vermieter Katzen verbieten?

Ich glaube sobald man einen Anwalt einschaltet ist eine schnelle und freundliche Lösung unmöglich.

@rreeaalliisstt
na du siehst doch was allein hier schon aus dem thema gemacht wird - kein wunder dass es dann auch bei den gerichten so unterschiedliche meinungen und endlos-diskussionen gibt...

im übrigen:
man kann durchaus auch die haltung von fischen in aquarien verbieten, haben wir auch schon gemacht bei einer wohnung in einem uralten fachwerkhaus, in der die gefahr bestand dass die decke (bzw. der boden, je nachdem von wo aus man das sieht) das hohe gewicht eines grossen aquariums nicht hätte tragen können.
ich kenne tatsächlich einen fall in dem so ein aquarium das dämlicherweise auf 4 zwar stabilen, aber recht dünnen stahlfüssen stand, tatsächlich mit besagten füssen durch die decke gebrochen ist...

man weiss ja auch nie, welche Erfahrungen ein solcher Vermieter schon mit anderen Tierliebhabern machen durfte.

@HMHM2011-2
also ich könnte dir da durchaus von diversen erfahrungen berichten - ein, zwei kleinigkeiten hab ich ja hier im thread bereits erwähnt...
und das obwohl ich - und das möchte ich an dieser stelle betonen! - sehr wohl tierfreundin bin, selbst schon längere zeit mit katzen zusammengelebt habe und derzeit ernsthaft erwäge mir wieder eine bzw. zwei zuzulegen (wohne allerdings selbst nicht zur miete).

@wobel
habe auch Katzen und Hund (natürlich mit jederzeitiger Auslaufmöglichkeit). Ich denke, es ist so: Wenn ich als Hausbesitzer selbst Viecher habe, nehme ich auch geringfügige Beschädigungen usw in Kauf. Wenn ich vermiete, dann beeinträchtigt das meine Einnahmen, die ich aus der Vermietung ja erzielen will.

@wobel

Man sollte schon so klug sein und die Tragfähigkeit überprüfen bevor man ein Becken aufstellt. Aber auch ein altes Fachwerk Haus muss eine Mindestlast tragen können. Ansonsten darf es nicht als Wohnraum vermietet werden. Wie groß war das Aquarium circa ? Ziehe selbst in einen Altbau. Also 70 Liter sollten keine Probleme machen.

@HMHM2011-2

HMHM2011-2 schrieb:Wenn ich als Hausbesitzer selbst Viecher habe, nehme ich auch geringfügige Beschädigungen usw in Kauf.

ganz klar. wenn ich mir katzen zulege muss ich evtl. erleben dass die mir den schlingen-teppichboden (zum glück nur noch überbleibsel in einem begrenzten teil des hauses) zerrupfen, möbel zerkratzen usw.
und natürlich muss ich damit rechnen, dass die unvermeidliche katzenkotze (wer mir erzählen will dass man katzen das abgewöhnen könnte, den werde ich fürderhin nicht mehr ernst nehmen können) flecken auf dem parkett macht usw.

HMHM2011-2 schrieb:Wenn ich vermiete, dann beeinträchtigt das meine Einnahmen, die ich aus der Vermietung ja erzielen will.

naja, wie schon nal gesagt: nicht zwangsläufig. zuerstmal ist der tierhalter (der mieter) in der haftung, weshalb er tunlichst eine entsprechende versicherung seiner tiere abschliessen sollte (gibt's die eigentlich auch für katzen? bei hunden weiss ich das sicher, bei katzen leider nicht).
das problem dass du als vermieter bzw. eigentümer für die schäden zahlen musst hast du erst, wenn der mieter nicht dafür aufkommt bzw. nicht dafür aufkommen kann.
normalerweise darf aus der tierhaltung kein schaden für den vermieter / eigentümer entstehen.

@wobel
Tierhalterhaftpflicht gibts nicht für Katzen. Die sind in der normalen Haftpflicht wohl mitversichert. Aber das Theater das ich Vermieter dann mit dem Mieter habe, will ich sicher vermeiden.

wobel schrieb:im übrigen:
man kann durchaus auch die haltung von fischen in aquarien verbieten, haben wir auch schon gemacht bei einer wohnung in einem uralten fachwerkhaus, in der die gefahr bestand dass die decke (bzw. der boden, je nachdem von wo aus man das sieht) das hohe gewicht eines grossen aquariums nicht hätte tragen können.

Kann man als Vermieter natürlich probieren. Wenn der Mieter aber einen Statiker beauftragt und der gibt eine gewisse Deckenbelastung vor hat der Mieter natürlich keine Chance ein Aquarium zu verbieten.

Zumindest hier in A, hatte schon einen solchen Fall und dabei hat sich herausgestellt das die mindest Deckentragfähigkeit nicht mehr gegeben war. Sanierung war zu teuer, Haus wurde abgerissen.

@rreeaalliisstt

rreeaalliisstt schrieb:Man sollte schon so klug sein und die Tragfähigkeit überprüfen bevor man ein Becken aufstellt.

nicht falsch verstehen, aber auf die intelligenz von mietern verlasse ich mich schon längst nicht mehr. ich hab von ganz einfachen leuten bis zu hyperintelligenten diplomphysikern schon so ziemlich alles erlebt, und so ziemlich jeder hat irgendwann irgendeinen bock geschossen.

rreeaalliisstt schrieb:Aber auch ein altes Fachwerk Haus muss eine Mindestlast tragen können. Ansonsten darf es nicht als Wohnraum vermietet werden.

das stimmt zwar, aber die erforderliche mindestlast für die bewohnung durch menschen ist nicht vergleichbar mit der last, die entsteht wenn du ein grosses (!!!) aquarium auf 4 dünne füsschen stellst.

rreeaalliisstt schrieb:Wie groß war das Aquarium circa ? Ziehe selbst in einen Altbau. Also 70 Liter sollten keine Probleme machen.

70 liter sind ja NIX. also das fragliche aquarium war DEUTLICH grösser. wie gross genau kann ich dir allerdings nicht sagen, dazu ist das schon zu lange her (und war noch nicht mal bei uns sondern bei meiner tante). aber ich schätze das dürfte eher so die maße 150x80cm gehabt haben, entsprechend eher sowas um die 1.200 liter. kannste dir also jetzt ausrechnen:
1 liter wasser entspricht etwa 1 kilo, 1.200 kilo verteilt auf 4 füsse à 2x2cm bedeutet pro aquariumsfuss eine belastung von 300 kilo. wenn das dann ungünstig zwischen irgendwelchen deckenbalken steht, dann ist das weit mehr als die genannte mindestlast...

Na gut ziehe in ein Haus von 1652^^ Will nicht auf meinen Krebs verzichten

@KellerTroll

KellerTroll schrieb:Wenn der Mieter aber einen Statiker beauftragt und der gibt eine gewisse Deckenbelastung vor hat der Mieter natürlich keine Chance ein Aquarium zu verbieten.

du meintest sicher den vermieter mit keine chance?
siehe dazu mein obiges posting.
wäre das aquarium flach gestanden und nicht auf 4 füssen wär da auch nichts passiert...

@rreeaalliisstt
sorg halt dafür dass das aquarium nicht auf dünnen füsschen steht sondern auf 'nem entsprechenden podest.
meines wissens wird man darauf aber schon im fachhandel hingewiesen, dass man aquarien nicht auf klapprige beistelltischchen stellen sollte...

frage wäre zB auch, ob bei einem riesigen Aquarium nicht zusätzlicher Schutz gefordert werden könnte. zB Auffangwanne.

@wobel
Ich kenn DE Recht nicht, in A hätte der Vermieter keine Chance Aquarien zu verbieten

@wobel
Woran das liegt? Das erste mal, bis Juni lag es immer daran, dass wir arbeitslos waren, jetzt liegt es eher daran, dass es keine Wohnung gibt. Wir brauchen eine drei Zimmerwohnung, da ist eine Wohnung mit zwei Zimmern und 45 qm einfach zu klein.

Und weil ihr hier so schön diskutiert:

Der Vermieter wusste vorher, dass ich eine Katze habe und mir eine zweite dazu holen will. Er meinte nur, dass wir einfach mal sehen werden. So und bis August hat er ja auch nichts gesagt, gegen die Katzen. Seit August, da habe ich ihm nämlich auch gesagt, dass ich nicht mit ihm schlafen werde und dies Bezüglich hat mein Mann ihm auch seine Meinung gesagt. Seitdem findet er immer wieder Kleinigkeiten, die er auszusetzen hat. Jetzt sind es halt die Katzen.
Da hier, wie ich es schon geschrieben hatte, eh mehr schief läuft, bin ich halt zum Anwalt, was auch mein gutes Recht ist. Dieser hat sich den Vertrag durchgelesen, die Klausel, dass Tiere verboten sind, ist so, wie sie dort drin steht, nicht wirksam.

@KellerTroll
wie du diesem thread und vor allem den letzten paar postings zum aktuellen urteil des bundesgerichtshofs entnehmen kannst, weiss man in deutschland auch nicht so genau was verboten werden kann und was nicht, sondern auch nur, dass man da den individuellen einzelfall betrachten muss.
aber ich bin sicher auch in österreich kann ein vermieter / eigentümer verbieten, dass etwas so aufgestellt wird, dass die bausubstanz gefährdet ist.
im endeffekt ist's egal, solange der mieter den schaden bezahlt.
der war in dem von mir geschilderten fall übrigens ziemlich hoch - 2 wohnungen erstmal nicht mehr bewohnbar, neue decke musste eingezogen werden, wasserschäden en masse usw....

HMHM2011-2 schrieb:frage wäre zB auch, ob bei einem riesigen Aquarium nicht zusätzlicher Schutz gefordert werden könnte. zB Auffangwanne.

Es reicht eine anständicge Versicherung, in fast 40 Jahren Aquaristik mit teilweise 140 Becken mir 5-10000L gabs 3x Glasbruch.

@wobel
Also verbietet ihr auch Bücherregale? Die sind oft schwerer als Aquarien.

@vampirgirly91

vampirgirly91 schrieb:die Klausel, dass Tiere verboten sind, ist so, wie sie dort drin steht, nicht wirksam.

ja, soweit waren wir schon.
so wie's formuliert wurde in deinem mietvertrag ist die klausel als ganzes ungültig, das ist völlig richtig. das nutzt dir nur nicht viel, wenn der vermieter dich partout loswerden will.

wenn du so oder so ausziehen willst (und ich denke das hat sich nicht geändert), dann würde ich halt verstärkt nach 'ner wohnung suchen (natürlich eine in der die katzenhaltung grundsätzlich erlaubt ist) dann biste den ganzen ärger los.
wo suchst du nochmal?

@KellerTroll
ja klar, mit 'ner anständigen versicherung ist jedem gedient, kein problem.
deswegen schreib ich das doch ständig, dass tierhalter dafür sorgen sollten, dass sie entsprechend versichert sind! und zwar AUCH für schäden am gemieteten, das ist nämlich in der standard-haftpflicht eben nicht mit drin.