Hunde
16.06.2011 um 00:18
eine private Alternative zum Tierheim
Mit den privaten Vermittlern habe ich ne ganz miese Erfahrung gemacht. Unserer kommt ja ursprünglich aus Malta, wurde rübergeholt, weil sich irgendeine Tussi ihn per Internet ausgesucht hatte, aber anschliessend nicht mehr wollte, als er bereits in D. war. Also tingelte Lenny von Pflegefamilie zu Pflegefamilie, bis er schlussendlich bei uns ankam. Wir sind auch nicht direkt auf die Vermittlung zugegangen, sondern ein Spezl hat mir damals ein Foto von ihm gezeigt, bei dessen Bruder der Hund gerade zur Pflege war.
Ein paar Tage später wurde das Treffen mit der Vermittlerin arrangiert, die sich ziemlich wichtig machte (dennoch war die Wohnungskontrolle ein Witz) und uns noch blödsinnige Tipps mit auf den Weg gab. Lenny hatte zu dem Zeitpunkt übelsten Durchfall und Dünnpfiff, ihr Ratschlag waren Kohletabletten, aufgelöst in Wasser.
Naja, jedenfalls war wenige Wochen nach der Übergabe von der Orga nichts mehr zu hören, keine Nachkontrolle, nix. Die Homepage war dicht und die Vermittlerin nicht mehr aufzufinden. Hab dann noch mitbekommen, wie sie anscheinend die Pflegefamilien um ihre Auslagenentschädigung geprellt hatte.
Anderer Fall, im Nachbardorf treibt eine weitere private Vermittlerin ihr Unwesen. Anfangs war sie im örtlichen Tierschutzverein, ist da aber rausgeflogen und hat daraufhin ihre 'Tierschutzschule' gegründet. Die holt fast im wöchentlichen Takt Hunde aus Griechenland, Ungarn und sonstige Hundeliebhabernationen, welche dann hier weitervermittelt werden. Den Umstand verstehe ich bis heute nicht, die Tierheime sind voll, dennoch werden reihenweise Hunde aus dem Ausland eingeschifft. Irgendeiner wird die Tiere schon nehmen.
Circa ein halbes Jahr bevor wir durch Zufall unseren Hund bekommen haben, haben wir gezielt nach einem Wuff gesucht, aber die Pläne schnell begraben, nachdem wir sämtliche Tierheime abgegrast hatten. Wir haben dann die Dame und ihre Tierschutzschule besucht, weil sie aktuell Welpen zur Vermittlung anbot. Bereits auf dem Türabsatz wäre ich am Liebsten wieder gegangen, solch bestialischen Gestank wie in ihrem Haus herrschte, roch man selten. Sie hat uns dann drei Welpen gezeigt, iwelche Mischlinge, die sie lt. eigener Aussage frisch aus Spanien bekommen hatte. Auch die sonstigen Zustände waren übelst, sie hatte in ihrem Haus im EG ein Zimmer zu einem Zwinger umgebaut und dort die drei Welpen untergebracht. Da der Raum ostseitig lag, knallte den halben Tag lang die Sonne ins Zimmer, obwohl Rollos und ausreichend Grund vorhanden waren. Aber gut, der Knaller kommt noch.
Ich hatte damals ein ernsthaftes Interesse bekundet, mein Mädel war sofort vernarrt in einen der Mischlingswelpen. Darüber hinaus habe ich ihr damals unsere Situation erklärt, dass wir finanziell gut abgesichert sind, ländlich wohnen und zudem auf das 2,5 ha grosse Grundstück meiner Eltern zurückgreifen können, außerdem wäre der Hund tagsüber nicht alleine, da ich bis Nachmittag arbeite und meine Freundin erst abends anfängt, kurz nachdem ich daheim bin. Tja, dann meint Alte eiskalt zu mir, dass sie jungen Leuten nur sehr, sehr ungern Hunde vermittelt, weil diese ja so sprunghaft sind. Wohlgemerkt, ich war zu dem Zeipunkt 26, mein Mädel 25. Ab dem Zeitpunkt war das Gespräch und das Thema 'Hund' für mich erledigt. Hab dann noch mitbekommen, vor allem weil Frau Vermittlerin bei meiner Zeitung kostenlos inserieren darf, dass die Welpen noch einige Wochen bei ihr vegetierten, ehe sie endlich wo unterkamen. Und natürlich geht diese gewerbliche Rumschifferei von Haustieren, nichts anderes ist das Ganze in meinen Augen, munter weiter.
Ich kenne noch weitere Fälle solcher Art, daher werde ich nie wieder private Tierschutzvereine in irgendeiner Hinsicht unterstützen.