Haben Tiere Gefühle wie Traurigkeit Ärger etc.?
03.02.2011 um 01:39Genau das meinte ich....stell dir mal vor: Na,des hätts aber besser machen können..... :D
Vymaanika schrieb:Kann mir nicht vorstellen, dass ein Ameisenstaat auf einmal anfaängt, bestimmte Ameisen in ihrem Staat zu verfolgen, einzusperren und dann zu vergasen, ist ja auch absurd.Sowas tut eben nur der Mensch.Von wegen, Ameisen sind sogar ganz fiese Sklavenhalter. :D Und das allerschönste, Ameisen haben die Landwirtschaft und die Nutztierhaltung, noch vor dem Menschen erfunden. :O
Dann erläutert sie die Pilzzucht der Blattschneiderameisen, die Blätter abnagen und sie als Futter für eine Pilzkultur in ihren Bauten tragen. So wie Menschen in verschiedenen Regionen Weizen oder Reise, Hirse oder Mais als Hauptnahrungsmittel bevorzugen, so züchtet jede Art Blattschneiderameise mit ihrem Pflanzenmaterial ihre eigene Pilzart.
Doch die Evolution dieser agrarischen Insekten hat noch viel mehr Lebensformen hervorgebracht. Auf den nahrhaften Nutzpilzen wuchert ein parasitischer Schadpilz, der den Ameisen, wenn sie nicht aufpassen, ihren Lebensmittelvorrat auffrisst. Als Gegenmittel haben sich die Insekten ein biologisches Pestizid zugelegt, mit dessen Hilfe sie den Schädling zu bekämpfen. Auf ihrer Chitinhülle versorgen sie Bakterien, die ein Fungizid abgeben, dass zwar den Parasiten, nicht aber ihren Nahrungspilz vernichtet. So erfanden sie nicht nur vor 50 Millionen Jahren die Landwirtschaft, sondern sogar die Schädlingskämpfung. Irgendwie unheimlich, dass sie die größten Fortschritte der Menschheit schon vorweg genommen haben.
Nomadische Viehhaltung kennen die Ameisen auch schon viel länger als die Menschen. Sie melken Blattläuse und tragen sie sogar zu neuen Weidegründen. Die Läuse leben von Pflanzensäften, von denen sie besonders das darin enthaltene Protein benötigen. Beim Ausfiltern ihres Nährstoffs scheiden sie jede Menge Zuckerwasser als Abfall aus. Hinter diesem Nektar sind die Ameisen her. Dafür schützen sie die Blattläuse vor Feinden und Parasiten, wie ein Bauer seine Kühe und Hühner hegt, die ihn mit Milch und Eiern versorgen.
TextSklavenhaltergesellschaften. Diese Gesellschaftsform weist gewisse traurige Parallelen zu einem dunklen Kapitel der Menschheitsgeschichte auf
Ameisen, die andere Ameisenarten versklaven. Das ist gar nicht so selten. Die Forscher kennen über 200 Arten bei denen das vorkommt und fanden heraus, dass diese unsympathische Methode, andere für sich auszunützen innerhalb der Evolution der Ameisenfamilie mehr als zwanzigmal unabhängig von einander entstanden ist. Einigen sozialparasitischen Arten gelingt es sogar, solch große Ameisenvölker, wie sie etwa in den Ameisenhaufen deutscher Wälder leben zu unterwerfen.
Häufiger jedoch spielt sich das Drama in Kleingemeinschaften ab, die oft nur ein paar Dutzend Arbeiterinnen umfassen. In diese kleinen Nester schleicht sich die Sklavenhalterkönigin ein, vernichtet oder vertreibt alle und lässt nur die Brut am Leben. Sie ist eine kleine Kampfmaschine, ihre Mundwerkzeuge, die Mandibeln, gleichen je nach Art einem Säbel oder einer Zange, mit der sie den hilflosen Opfern Beine und Fühler abkeift. Alle, die sie nicht direkt niedermachen kann, bespritzt sie mit einem Duftstoff aus ihrer Dufour-Drüse.
Düfte sind die Befehlssprache der Ameisen, denen die Arbeiterinnen gehorsam folgen. Normalerweise ermöglicht dies ein reibungsloses Sozialleben, doch der Duft der fremden Königin wirkt wie ein Computervirus. Einmal mit der chemischen Waffe in Kontakt gekommen, bringen sich die Arbeiterinnen gegenseitig um. Am Ende tötet die eingedrungene Sklavenhalterin die Königin, und bleibt allein mit der Brut.
Die alsbald schlüpfenden Arbeiterinnen werden durch chemische Signale umgepolt, so dass sie der neuen Königin dienen. Sie pflegen von nun an die fremden Eier und füttern die fremden Larven, aus denen neue parasitische Königinnen und Arbeiterinnen entstehen. Manche Sklavenhalterameisen sind nicht einmal mehr in der Lage, sich selbst zu ernähren und müssen zeitlebens gefüttert werden. Weil Königinnen bei sozialen Insekten älter werden als Arbeiterinnen, benötigt die Herrscherin Sklavennachschub. Dafür schickt sie ihre Töchter aus, Brut aus den Nestern anderer Ameisen zu stehlen. Die Strategie der Sklavenhalterei ist erfolgreich. Doch auch die Sklaven sind Teil des großen Spiels der Evolution. Sie entwickeln sich weiter und erfinden Gegenstrategien. Täten sie es nicht, wäre irgendwann die letzte Kolonie erobert und versklavt.
Im Laufe der Evolution haben die Opfer jedoch dazugelernt. Sklavenhalter und Sklaven rüsten um die Wette. Deshalb gelingt es den Parasiten nicht immer, ihre potenziellen Wirte überrumpeln. Manchmal erkennen die Arbeiterinnen rechtzeitig was los ist und setzen sich zur Wehr. Sie bemerken, dass etwas an dem fremden Duftbefehl nicht stimmt und gehen auf den Eindringling los, statt sich gegenseitig umzubringen. In Gegenden, in denen sich viele Sklavenhalterameisen herumtreiben, verhalten sich die friedlichen Ameisen anders. Sie bilden kleinere Kolonien (deren Eroberung sich weniger lohnt). Sie verschließen ihre Nesteingänge besser, und sie erzeugen mehr Geschlechtstiere, also Königinnen und Männchen (die Arbeiterinnen sind bei Ameisen nicht fortpflanzungsfähig), die ausfliegen um neue nicht von Sklavenhaltern befallene Gebiete aufzusuchen.
Wenn ein Völkchen erst überrumpelt ist, Königin und Arbeiterinnen getötet sind und die irregeleiteten jungen Arbeiterinnen der Sklavenhalterin dienen, ist die Unterdrückung besiegelt. So dachte man bisher. Seit zirka 200 Jahren sind Sklavenhaltersysteme bei Ameisen der Wissenschaft bekannt. Niemand hatte jemals etwas von einer Rebellion der Unterdrückten bemerkt. Doch Susanne Foitzik schaute etwas geduldiger und genauer hin als ihre Vorgänger und entdeckte die heimliche Rache der Sklaven.http://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article2798508/Wie-Ameisen-andere-Ameisenarten-versklaven.html
Irgendwie scheinen die versklavten Arbeiterinnen trotz ihrer Umprogrammierung zu wissen, dass sie in der Hand einer Feindin sind und deren fremde Brut aufziehen. Sie pflegen zwar ihre Eier und Larven, doch töten oder vernachlässigen die Puppen. Damit können sie sich zwar selbst nicht mehr retten, da ihr Widerstandgeist durch die Duftbefehle der Königin gelähmt wird. Doch sie helfen benachbarten Kolonien, in denen oftmals ihre Schwestern leben. Weil durch den Puppenmord das Wachstum der Sklavenhalterkolonie nur sehr schleppend voran geht, können nur sehr wenige Sklavenhalterarbeiterinnen auf Raubzüge geschickt werden. Ihre Sippe bleibt klein und schwach.
Unterdrückung und Widerstand, Anpassung und Gegenanpassung halten sich auf diese Weise gegenseitig in Schach. Wenn Susanne Foitzik von den Raffinessen dieses evolutionären Wettrüstens berichtet, ist ihre Entdeckerfreude zu spüren. Es lässt sie nicht los, wie es möglich ist, dass Wesen mit einem Zehntel Milligramm Gehirn so komplexe Verhaltensweisen und Sozialstrukturen entwickeln.
zaramanda schrieb:Hab mal einen Bericht gesehen wo das gezeigt wurde.Die sind echt brutal untereinander.Ja ich auch, weil ich gucke mir gerne Tierdokus an und da hatte ich noch sowas in Erinnerung, mit der Sklavenhaltung. Ja sehr faszinierend, auch dass mit den Duftstoffen, die Läuse werde ja regelrecht hypnotisiert. :D
Aber irgendwie auch total faszinierend.
Vymaanika schrieb:Sie leben wie Maschinen, leben nach einer strengen Hierarchie und können Gewichte tragen um ein vielfaches schwerer als sie selbst.Ja, eigentlich kleine Supermänner. :D
Vymaanika schrieb:Ja Ameisen sind schön geniale Tiere.Sicherlich ein Vorzeigemodell des Kampfes um das Überleben.Sie leben wie Maschinen, leben nach einer strengen Hierarchie und können Gewichte tragen um ein vielfaches schwerer als sie selbst.Ja, sie sind wahre Überlebenskünstler und sehr effiziente Ressourcenverwerter. Vielleicht gerade weil ihnen keine "lästigen" Emotionen im Weg stehen, sondern weil sie funktionieren.
CosmicQueen schrieb:Es lässt sie nicht los, wie es möglich ist, dass Wesen mit einem Zehntel Milligramm Gehirn so komplexe Verhaltensweisen und Sozialstrukturen entwickeln.Darüber wundere ich mich auch ständig, bei allen kleinen Tieren.
Omega. schrieb:Nur so ein Vogel kann die Worte nicht nur verstehen, sondern eben auch selbst benutzen.dann machst du etwas falsch:
Mein Hund war auf Telepathie und süße Blicke angewiesen um sich verständlich zu machen.
Omega. schrieb:du hast recht^^ daran denke ich auch öfters mal beim Vegetarierthema, obs natürlich ist, weil Ameisen tuns ja auch.^^Du meinst wegen der Landwirtschaft und Nutztierhaltung der Ameisen? Klar, der Mensch, so wie auch in dem Fall, die Ameisen, versucht sich immer irgendwie einen Vorteil zu erschaffen.