Grüße
@Jacques1 .... eigentlich
@all Intelligenz ist in der Biologie so eine Sache....
Was ist Intelligenz?
Ich mein sogar Piranhas begreifen instinktiv dass es besser ist zusammen statt gegeneinander zu arbeiten, das begreift so mancher Mensch noch nicht mal.
Und Intelligenz von der Benutzung von Werkzeug abhängig zu machen, finde ich auch ein wenig zu einseitig. Betrachtet man Kraken, Hunde, Delfine, Elefanten, Schweine, ...
Komplexe Sozialstrukturen, Kommunikation, Kreativität, Abstraktion, Zahlenverständniss, Orientierung, Bewusstsein und noch mehr braucht eine gewisse Intelligenz und kann nicht nur durch instinktive Verhaltenssteuerung erklärt werden.
Für uns Menschen ist die Einflussnahme auf unsere Umwelt (in diesen Dimensionen) DER Punkt der uns vom Tier unterscheidet, und diese Einflussnahme basiert auf der Benutzung von Werkzeug. Die wiederrum basiert auf kulturell weiter gegebenen Wissen (wie benutze ich ein Werkzeug und wofür, bei Schimpansen und einigen Vögeln nachgewiesen). Die basiert wieder auf Kommunikation... und so weiter.
Delfine verfügen über eine wahnsinnig komplexe Kommunikation (u.a.), sind aber nicht in der Lage direkten Einfluss auf ihre Umwelt zu nehmen (im Sinne von "Wir Bauen uns jetzt ne Hütte oder ne Angel") also werden sie wohl kaum eine Invasion a la Treehouse of Horror starten können.
Vielleicht entdeckt man eines Tages dass Delfin-Sippen Fischschwärme vor anderen Räubern schützen und selbst nur dosiert davon futtern, was einer Viehzucht (bzw Fischzucht) gleich käme. Trotzdem wären Delfine nicht in der Lage eine "Fisch-Farm" zu bauen, egal wie intelligent sie sind.
Eine ähnliche "Beschränktheit" hält auch eine vielzahl anderer intelligenter Tiere davon ab größeres zu schaffen.
Die Vorfahren der Menschen zeichneten sich diesbezüglich durch eine Besonderheit aus, die es ermöglicht zu greifen. Nicht wie ein Affe, sondern viel filigraner.
Eine Affenhand greift (ca) im 180° Winkel am effektivsten, soll heissen der Daumen steht den vier Fingern gegenüber (180° halt).
Der menschliche Daumen ist dagegen wesentlich beweglicher. Das verdanken wir dem "kleinen Vieleckbein" (Os trapezoideum), einem Handgelenkknochen unter dem Zeigefinger. Bei Affen (und auch noch beim Homo Erectus) ist dieser Knochen zur Handfläche hin vergrößert, wodurch der Daumen nicht (bzw schlecht) seitlich über die Handfläche geführt werden kann.
Über die Hand und ihren Beitrag zu unseren Fähigkeiten (mathematisch, sozial, kommunikativ => schriftlich,...) könnte ich Stunden schwelgen, will euch aber nicht länger langweilen sondern auf die ursprüngliche Frage der Diskussion zurück kommen.
Wie Chen (durch Dawkins) schon sagte, lässt sich Evolution nicht voraussagen. Aber hier geht es nicht um zutreffende Voraussagen sondern um Möglichkeiten, Gedankenkonstrukte, richtig?
Da fallen mir gleich Filme wie Idiocracy oder Time Machine ein, oder die South Park Doppelfolge mit den herrschaftshungrigen Seeottern ;o)
Aber bleiben wir mal sachlich. Das ZDF hat 2003 eine Doku-Reihe mit dem Titel "Die Zukunft ist Wild" ausgestrahlt. Hier ein Auszug von Wiki:
"Eine interdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlern entwarf in mehrjähriger Arbeit mögliche Gesamtszenarien für die langfristige Evolution auf der Erde ohne Einfluss des Menschen und unter Berücksichtigung wahrscheinlicher geologischer und klimatischer Veränderungen. Es wurden jeweils Biotope und mögliche, in ihnen lebende neu entstandene Arten in fünf, 100 und 200 Millionen Jahren (Episode 1: Eiszeit, Episode 2: Treibhaus, Episode 3: Neuland) entworfen und mit aufwändiger Computer- und Animationstechnik visualisiert."
Sehr empfehlenswert, aber die Wahrscheinlichkeit dass es so eintrifft, wie gezeigt, ist verschwindend gering.... wie jede andere längerfristige Prognose zur Evolution auch.
Zur Frage der "World Domination", dominieren wir den Planeten überhaupt? Oder dominieren nicht viel ehr Bakterien? Wir verändern unsere Umwelt, zerstören Natur, schaffen dadurch aber auch neue ökologische Nischen und all unsere Einflussnahme interessieren Bakterien herzlich wenig. Aber ok....Bakterien sind langweilg ... ich mein da werden wir von Marsianer angegriffen und so ein paar Prokaryoten erledigen die Invasioren ohne eine einzige Explosion...
...sorry, um diese Uhrzeit fällt es mir schwer ernst zu bleiben ;O)
Aber habt ihr schonmal an Parasiten gedacht? Ein einfaches Beispiel ist Toxoplasmose. Der Parasit Toxoplasma gondii, der nur in Katzen Eier produzieren kann, diese werden rektal ausgeschieden, Mäuse, Ratten und andere Tiere fressen das Gras auf dem die Eier liegen und der Parasit nistet sich im Zwischenwirt ein. Wenn er von einer Katze gefressen wird beginnt der Kreislauf von vorn. OK, hat bisher nicht viel mit unserem Thema zu tun, aber das kommt jetzt.
Mäuse und Ratten halten sich von Katzengeruch fern, sie flüchten davor. Sind Mäuse und Ratten aber vom Parasit Toxoplasma gondii befallen, werden sie vom Katzengeruch magisch angezogen, ja sie rennen sogar zielstrebig darauf zu.
Einige Parasitologen sehen einen Zusammenhang zwischen Toxoplasmose und selbstzerstörerischem Verhalten mancher Menschen. Das konnte bisher aber noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Der Knackpunkt, Parasiten können das Handeln der (Zwischen-) Wirte beeinflussen, warum sollte also nicht irgendein Parasit die Fähigkeit entwickeln einen Organismus (komplex) zu steuern?
Naja, wahrscheinlich weil die Entwicklung durch ungeschlechtliche Teilung zu langsam verläuft und im Verhältnis zum Wirt zu speziell sein müsste, ganz zu schweigen von neuen Übertragungswegen die notwendig wären... Kanibalismus wäre für solche Erreger von Vorteil... zumindest solange das Fleisch roh verzehrt wird.
Verdammt, ich dachte das wär ausbaufähiger. ;OD
Zeit schlafen zu gehn, hoffe ich konnt wenigstens einen irgendwie ansprechen ;oD