@Maestro3Maestro3 schrieb:Scheint ein sehr interessantes Projekt zu sein, könnte ich Deatails darüber erfahren?
Da müsste ich meine Schwester fragen. Ich habe weniger gefragt,
was sie gemacht hat, als
wie. Ich weiß, das sie im Rahmen der medizinischen Forschung eine Art Medikament oder so entwickelt hat. Mich hatte da eher interessiert, wie so etwas vonstatten geht. Blöd gefragt - kippt man einfach Substanzen zusammen, verfüttert sie an Mäuse und macht das so lange, bis ein Effekt auftritt? Sie hat es mir eine Stunde lang versucht zu erklären, und ich war ziemlich baff darüber, wie komplex das ganze ist und wie es funktioniert. Ich kann sie ja mal fragen, ob Details des ganzen öffentlich zugänglich sind.
Mir persönlich reicht es eigentlich schon, wenn Du die Evolution wenigstens als
möglich erachtest. Daran zu
glauben halte ich nämlich auch für falsch - man sollte Wissenschaft und Glauben auseinanderhalten. Ich habe zwar Probleme mit der Idee, das Gott die erste Zelle erschuf, aber die sind eher philophischer als wissenschaftlicher Natur. Auf jeden Fall erscheint mir der Gedanke plausibler, als ein Gott, der alles fix und fertig und unveränderlich erschaffen hat. Lass mich trotzdem auf einige Deiner Einwände eingehen.
Maestro3 schrieb:Meine Meinung ist, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Zufall für die enstehung einer lebendigen Zelle ziehmlich nahe bei Null liegt, etwa genauso wie die Warscheinlichkeit für die Enstehung von einem komplett funktionierenden Auto.
Man kann die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Zelle bzw. der Entstehung rudimentären Lebens auf einer leblosen Welt nicht berechnen, weil wir dafür keine Vergleiche haben. Wenn wir tausende Planeten wie die Erde über Jahrmillionen betrachten können, dann wüssten wir es genauer - aber Dir wird sicherlich einleuchten, dass das ziemlich hypothetisch ist.
Einige Wissenschaftler vertreten die Ansicht, das sich Leben in einer bestimmten Umgebung entwickeln muss, wenn es die Zeit dazu hat. Das ließe sich sogar prüfen; theoretisch müsste demnach bspw. auch auf dem Mars rudimentäres Leben zu finden sein. Zudem wissen wir, das auch leblose Materie dazu neigt, sich in gewissem Maße zu organisieren. Der Beweis, das diese "Neigung" es ist, die Leben hervorbringt, steht allerdings noch aus.
Das sich ein Auto zufällig entwickelt, kannst Du vergessen, weil es eine komplexe Materieanordnung ist, die sich nicht entwickelt und vor allen Dingen nicht vermehren kann. Auch interagiert es nicht (oder genauer genommen nur in sehr geringem, berechenbaren Bahnen).
In dem Zusammenhang gab es mal einen Pfarrer (er lebte zu Darwins Zeiten; Darwin selber schöpfte aus den Schriften Inspiration), der sich die Schöpfung wie eine Uhr vorstellte. Er sagte, man müsse der Uhr nur ein Teil wegnehmen, schon würde sie nicht mehr funktionieren. Nun verglich er Menschen und Tiere mit dieser Uhr und sagte, bei einer kleinen Veränderung könnten diese nicht leben.
Dazu lässt sich einiges sagen. Zum einen, das man natürlich Teile der Uhr wegnehmen kann, ohne das sie nutzlos wird. Entferne ich bspw. den Sekundenzeiger, so kann ich sie immer noch nutzen. Auch den Minutenzeiger kann ich entfernen, auch ohne ihn kann ich (immerhin grob) die Zeit erfassen. Und entferne ich dann auch noch den Stundenzeiger, so verrät mir das Ticken der Uhr immerhin noch kontinuierliche Zeitabfolgen. Selbst, wenn ich der Uhr ein Zahnrad entferne, so könnte ich sie immer noch als Schmuck benutzen. Ob etwas funktioniert oder nicht kann eine Frage des Standpunkts sein.
Bei Lebewesen ist es ähnlich. Nehmen wir irgend etwas großes, wichtiges weg, funktionieren Lebewesen nicht mehr. Aber was geschieht, wenn ein Mensch keinen Blinddarm mehr hat? Oder ihm keine Haare wachsen? Er bleibt immer noch funktionstüchtig. Verfolgen wir das nun im Bereich der Zellen finden sich auch dort Beispiele von Zellen oder auch Bakterien, die nur minimalste Unterschiede haben - denen sozusagen nur im Vergleich zum nächsten Verwandten der Sekundenzeiger fehlt - und die dennoch eine Funktion erfüllen (das letzte mal habe ich vor knapp einem Jahr darüber gelesen, ich kann es gerne mal raussuchen, wenn es Dich interessiert - aber nur dann, denn es wäre ein ziemliche Wühlerei und da meine Beine derzeit nicht so wollen wie ich, wäre es ziemlich mühselig).
All das sind Hinweise darauf, das sich Leben verändern kann und es lässt manchmal auch die Vermutung zu, das Leben dergestalt entstehen kann (wohlgemerkt,
Vermutung, ein wissenschaftlich belastbarer Beweis steht noch aus, ist aber möglicherweise gar nicht mehr so fern).
ciao
JM