@Palin<<Deswegen haben sich dann die schwarzen Birkenspaner mit der Zeitdurchgesetzt da die ned gefressen wurden.
Zweifel an der Deutung derBeobachtungen [Bearbeiten]
dunkle Form des Birkenspanners (Biston betularia f.carbonaria)
dunkle Form des Birkenspanners (Biston betularia f. carbonaria)
Diemeisten Lepidopterologen bezweifeln heute, dass das Vorkommen der schwarzen Form desBirkenspanners in erster Linie auf Umweltverschmutzung zurückgeführt werden kann. So wirdder Birkenspanner - entgegen einer noch immer weit verbreiteten Auffassung - so gut wienie auf der Rinde von Birken gefunden. Vielmehr versteckt er sich tagsüber unter Laub,Ästen und ähnlichem. Zudem können melanistische Exemplare des Spanners auch in Gegendengefunden werden, wo es keine nennenswerte Luftverschmutzung gibt.
Die irrigeMeinung, der Birkenspanner sitze tagsüber vorwiegend auf der Rinde, ist den Fotos indiversen Lehrbüchern der Ökologie und der Evolutionsforschung geschuldet, die weißeExemplare auf dunkler Rinde und dunkle Exemplare auf heller Rinde zeigen. Diese Fotoszeigen jedoch keine frei lebenden Exemplare, sondern sie entstammen bestimmtenExperimenten, die seit Anfang der 1950er-Jahre mehrfach wiederholt wurden. Erstmalspubliziert wurden diese Experimente zum Industriemelanismus im Jahr 1955 durch BernardKettlewell, [1] einem Zoologen der Universität Oxford. Unter Fachkollegen stieß seineStudie auf Unglauben, weswegen er den Verhaltensforscher und erfahrenen Tierfotografenund -filmer Nikolaas Tinbergen bat, eine Wiederholung der Experimente zu dokumentieren.Daraufhin wurde 1958 von Tinbergen tatsächlich eine Filmdokumentation veröffentlicht, dieüberzeugend nachwies, dass helle Schmetterlinge auf dunkler Rinde häufiger von Vögelnentdeckt und verzehrt werden als dunkle Individuen. Erst Jahrzehnte später wurde erkannt,dass diese Experimente grob fehlerhaft waren und daher keinen Rückschluss auf dietatsächlichen Vorgänge zulassen, die zu einer Verschiebung des Verhältnisses von hellenzu dunklen Individuen führten: Die ökologischen Zusammenhänge (die Lebensgewohnheiten derFalter) waren verkannt und das Beuteverhalten der Vögel durch ein Überangebot an farblichhervorstechenden Faltern allererst verursacht worden. [2]
Inzwischen weisenvorläufige Daten aus Großbritannien darauf hin, dass die Art seit der Klimaerwärmungzunehmend wieder heller wird. Damit wäre der so genannte "Industriemelanismus" nichts alseine wetter- und klimabedingte Färbungsvariation, wie sie auch bei anderen Arten derFamilie der Spanner auftritt.
Die Kontroversen um die These desIndustriemelanismus beim Birkenspanner werden immer wieder von Kreationisten genutzt, umdie Evolution in Frage zu stellen. Eine falsche Deutung der Ursachen für dieAuftretenshäufigkeit von Farbvarianten beim Birkenspanner hat jedoch in diesemZusammenhang keinerlei Beweiskraft, denn eine Veränderung von ökologischen Einflussgrößen(von so genannten Umweltfaktoren) wird ja auch von den Kritikern der Theorie vomIndustriemelanismus in Rechnung gestellt.