Syndrom schrieb:Nicht wirklich, ich mein ueber die Jahrtausende von Menschenopfern und Glaubensmotivierten Kriegen im Namen irgendwelcher Goetter allumfassend und nicht erst seit den Kreuzzügen!
Aha. Wir haben heute vielleicht 1/5 Agnostiker und Atheisten auf der Welt, womöglich weniger. Und in vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden dürfte der Anteil noch etwas niedriger gewesen sein. Und nun stellst Du fest, daß die Mehrheit aller Gräueltaten irgendwie im Namen einer Gottheit ausgeführt wurden (würden mich ja fast mal Zahlen für interessieren). Da schätz ich doch mal dagegen: Wenn sagenwirmal 3/4 aller Gräueltaten religiös verbrämt stattfanden und es 4/5 Religiöse gibt, überwiegen dann nicht die nichtreligiösen Gräueltaten?
Zumal im Dreißigjährigen Krieg zwar tatsächlich Katholisch und Evangelisch miteinander im Krieg standen, aber dennoch evangelische Truppen mit katholischen zusammen gegen andere evangelische vorgingen und dergleichen mehr. Tatsächlich ging es um nationale und wirtschaftliche Vormachtstellungen. Die Opferzahlen (mehrere Millionen) gingen zu einem erheblichen Anteil auf Folgeprobleme: Seuchen, Hunger, Hinrichtungen von "Verbrechern" (Menschen, die aus Hunge stahlen). Die starben durchaus wegen des Krieges, aber nicht im Namen eines Gottes odgl. Und daß dieses "im Namen Gottes" für viele der Einzelkriege des Dreißigjährigen Krieges schlicht nicht stimmt, weiß man in der Forschung durchaus.
Auch der Nordirlandkonflikt war kein Religionskrieg, selbst was in der Arabischen Welt passiert, especially in Syrien. Da gabs in den letzten Jahren zahlreiche Untersuchungen und Publikationen zu, selbst im Netz konnte man kaum über sowas
nicht stolpern. Daß dennoch Leute hier mit "wenn ich all die Greuel im Namen Gottes zähle" ankommen, das ist "selbstverschuldete Unmündigkeit" (Kant).
Letztlich gibt es keine wirklich religiösen oder atheistischen Gräueltaten, sondern Gräuel und ideologische Verbrämung. Es ist stets der Mensch, der Gräuel verübt. Und das wußten schon die alten Römer, daß es der Mensch ist:
homo homini lupus.