Optimist schrieb:Falls ja, dann stelle ich die These auf, dass noch nicht der Beweis erbracht wurde, dass "überfamiläre Veränderungen" möglich sind,
Optimist schrieb:Diese Hürde überspringe ich erst DANN, wenn mir jemand einen Beweis liefert, dass es das schon gab
Super rausgeredet. Artbildung wurde / wird ja bereits beobachtet. Freilich nicht gerade so, daß wir das an einer von hundert Arten beobachten könnten. Wir sehen die Speziation an vielleicht insgesamt 10 Arten (wenn überhaupt), aber es gibt unter Pflanzen, Pilzen und Tieren (Einzeller mal außen vor) zig Millionen Arten. Klr, daß wir allenfalls an einer unter Millionen Arten ne Speziation beobachtet haben.
Schaun wir mal zu den Säugetieren, da gibts nicht so viele. Nach der NG gibt es unter den Säugetieren
26 Ordnungen,
137 Familien,
1142 Gattungen,
4765 Arten.
http://www.nationalgeographic.de/thema/saeugetiere (Archiv-Version vom 29.05.2016)Bei Tante Wiki fand ich dagegen folgendes (ausgestorbene nicht mitgezählt):
28 Ordnungen,
154 Familien,
5416 Arten.
Wikipedia: Systematik der SäugetiereTrotz leichter Abweichungen können wir mal mit 5000 Arten in 150 Familien rechnen.
In einem Artikel las ich mal vor ein paar Jahren, daß die mittlere Lebensdauer einer Art bei den Primaten 2 Millionen Jahre beträgt. Bei 5000 Säuger-Arten hieße das, daß im Schnitt alle 400 Jahre eine neue Art entstünde. Die Wahrscheinlichkeit, daß unsere Wissenschaftler in den letzten 50 Jahren ne neuentstandene Säuger-Art beobachten hätten können, ist mit 1:8 nun nicht astronomisch klein, aber klein genug für den realen Befund, daß keine einzige Säuger-Speziation beobachtet wurde.
Wie oft aber kommt es zu ner Bildung einer neuen Familie? Nehmen wir mal den reinen Zahlenwert. Also das Verhältnis von Familie zu Art, 150:5000. 1:33,33. Demnach entsteht alle 33,333... Säugerart-Neubildungen auch mal ne neue Säugerfamilie. Bevor wir eine neue Familie entstehen sehen, müssen wir also erst mal wenigstens 33 Artbildungen beobachtet haben. Also alle 13.333 Jahre wäre es also so weit, daß ne neue Säuger-Familie entsteht.
Völlig illusorisch also, für die "Makroevolution" einen empirischen Beleg zu erwarten / einzufordern.
Optimist schrieb:mmh, kommt auf die Fossilien und deren plausiblen Zuordnung an. Zudem kann ich das alles leider nicht nachprüfen - es gab ja auch schon mal Fälschungen.
Vergiß mal den Quark mit den Fälschungen. Da gabs durchaus welche, aber nur marginal. Doch selbst mit ner großzügigen Dunkelziffer geht das im statistischen Hintergrundrauschen völlig unter.
Ja, wenn Du Fossilien als Beleg akzeptierst, dann haben wir den Tatbestand zahlreicher erwiesener Fälle von "Makroevolution". on Archaeopteryx bis Lucy, von den Therapsiden bis zu den Walvorfahren. Und da hilft all das kreationistische Gezeter nicht, daß das alles ja Arten für sich seien und keine erwiesenen Übergangsformen.
Übergangs- oder Zwischenformen ist eh unglücklich, da jede von der Evolution hervorgebrachte Art eine "vollständige Sache" sein muß, weil sonst kein Selektionsvorteil vorliegt. Ne Zwischen- oder Übergangsform ist sowas ja nur in der Rückschau, wenn man also rückblickend sieht "hier Dinos, da Vögel, und dazwischen einige Fossilien, die zwischen den beiden Gruppen stehen".
Ich spreche lieber von vermittelnden Formen. Die Anatomie von Australopithecus afarensis, speziell des vollständigsten Skeletts, "Lucy" genannt, diese Anatomie zeigt in der Tat zahlreiche anatomische Vermittlungen zwischen dem Menschenaffen-Grundbauplan und der Menschenanatomie. So "vermittelt" Archaeopteryx genauso zwischen den Coelurosauriern und den Vögeln. Usw, usf.
Soll das mein Beleg sein?Nein. Ich laß das typische Gegenargument" durchaus mal zu, daß Lucy, Archaeopteryx & co. schlicht nur Angehörige einer Tiergruppe waren, welche rein zufällig (oder schöpferbeabsichtigt) einen Merkmalskomplex aufweisen, der wie ein Mix aus zwei Gruppen aussieht, aber keine Verwandtschaft bedeutet.
Und
jetzt kommt mein Argument: Wieso gibt es dann keine Zufallsvermittler-Art zwischen Mensch und Giraffe, Mensch und Löwe, Mensch und Känguruh, Mensch und Krokodil? Ja, wieso wimmelt es nicht von Arten mit Merkmalsmixen von allen möglichen Tierarten? Wieso findet man solche vermittelnden Spezies stets nur so, daß sich aus ihnen ein evolutionärer Stamm aum bauen läßt? Sodaß der Mensch über Lucy mit den Menschenaffen verknüpft ist, icht aber mit nem Luczeitgenossen auch mit den Faultieren, den Erdferkeln und mit den Nacktmullen? Wäre das alles nur "zufällige Ähnlichkeit", dann müßte es all diese denkbaren "Schein-Zwischenformen" doch geben. Und zwar legion! Tatsächlich gibt es solche vermittelnden Formen nur so wenige, und uch noch so, daß sich mit der Evolutionstheorie im Hinterkopf ein durchaus sinniger Stammbaum draus basteln läßt.
Wer den Fossilbefund akzeptiert, der kann der Evolutionstheorie nicht mehr widersprechen.