@pere_ubu pere_ubu schrieb
den "grossen" stammbaum hätt ich dann gern mal präsentiert bekommen.
lückenlos , sowohl in der genetischen abfolge ,alsauch in vermeintlich "hyhothetischen annahme " ....
Ich muss jetzt ehrlich noch einmal nachfragen, ob ich dich richtig verstehe: Du willst eine lückenlose Auflistung eines jedes Individuums, dass jemals auf diesen Planeten gelebt hat? Dir ist schon klar, dass das unmöglich ist? Ich weiß z.B. noch nicht einmal wer meine Ur-ur-ur-Großmutter ist, oder wer dein Vater ist. Wir kennen ja nicht einmal alle Lebewesen, die heute Leben und du willst eine Liste aller Lebewesen die jemals existiert haben? Also von Aristoteles Zahnarzt, über die Mutter von Fliege Nr. 7855677 bis zum allerersten Einzeller? Das ist eine ziemlich größenwahnsinnige Forderung.
Was Menschen wie du nicht zu verstehen scheinen, dass nicht von einem Elternteil zu einem Kind plötzlich eine neue Art entsteht, sondern das alles einen fließenden Übergang darstellt. Es gab nicht eine Affenmutter, die plötzlich ein Menschenkind ausgetragen hat. Es gibt immer eine unüberschaubare Anzahl an Zwischenschritten. Tatsächlich ist jedes einzelne Individuum eine Zwischenform. So bist du eine Zwischenform zwischen deinen Eltern und deinen Kindern. Tatsächlich ist die Arteneinteilung die wir haben nur möglich, weil wir eine immer eine überschaubare Menge an Lebewesen betrachten. Wenn wir jedes Individuum betrachten könnten, dass jemals existiert hat, dann wäre eine Arteneinteilung schwierig. Denn wenn wir immer nur die direkten Verwandten über ein paar Generationen betrachten, dann ändert sich recht wenig (mal mehr, mal weniger). Je entfernter die Verwandten sind, desto größer werden aber die Unterschiede. Tatsächlich ist die Einteilung in Arten ein von Menschen erdachtes Schubladendenken, das so nicht 100% korrekt ist. Es sind einfach irgendwann die genetischen Unterschiede so groß, dass sich Individuen nicht mehr miteinander fortpflanzen können. Es gibt aber keine riesigen "Sprünge" zwischen den Lebewesen, wie es der Artbegriff suggeriert, sondern wie gesagt sind das alles fließende Übergänge. Da aber jedes Individuum irgendwann stirbt und man unmöglich alle Individuen kennen kann , die jemals existiert haben (es wird ja nicht jeder zum Fossil ;-) ), haben wir immer "Lücken" in unserer Kategorisierung. Was ja auch schlicht logisch ist. Aus diesem Grund gibt es auch keine einheitliche Definition was eine Art ist, sondern mehrere mal mehr oder weniger ungenaue Einteilungen die nicht immer einhaltbar sind. Jedenfalls sollte man sich meiner Meinung nach von einem starren Artbegriff verabschieden.
Hier mal ein bildhafter Vergleich zu deiner Stammbaumforderung:
Von einem Menschen namens Max Mustermann gibt es ein Fotoalbum. In unregelmäßigen Abständen wurde von ihm Fotos gemacht. Von seiner Geburt an, bis zu seinem Tod. Es gibt ein Foto von ihm als Säugling, eines von seinem ersten Schultag, eines als Teenager, eines während seines Studiums, eines zu seinem 40. Geburtstages, eines zum Renteneintritt und eines als er 90 war, kurz vor seinem Tod. Man kann jeden Zeitpunkt seines Lebens grob Einteilen z.B. Baby, Kind, Jugendlicher, junger Erwachsener, Greis etc. Trotzdem ist er nicht von einem Tag auf den anderen vom jungen erwachsenen zum Greis geworden oder vom Baby zum Kind. Er ist langsam gealtert. Von einem Tag auf den anderen wird man keinen Unterschied feststellen, aber wenn Fotos von ihm sieht, die über einen Abstand von mehreren Jahren aufgenommen wurden, dann sind da plötzlich gewaltige Unterschiede dazwischen. Und so ähnlich ist es auch mit der Evolution. Man kann die Alterung dieses Menschen als Evolution betrachten. Den Greis als Menschen, das Baby als Einzeller und die "Alterungsstufen" dazwischen als unterschiedliche Vorfahren des Menschen. Die einzelnen Fotos von Max sind die Fossilien, die man finden kann. Wenn ein Kreationist also einen vollkommen lückenlosen Stammbaum der Evolution verlangt ist das so als würde man ein Video von Max Mustermann anfordern, das ihn lückenlos jede Sekunde von seiner Geburt, bis zu seinem Tod zeigt. Ansonsten würde man nicht glauben, dass Max Mustermann gealtert ist. Für einen Kreationisten war Max Mustermann immer gleich alt. Die unterschiedlich alten Max Mustermanns auf den Fotos wären alles verschiedene Personen, die es so schon immer gegeben hat und die alle nie gealtert sind. Ansonsten müsste es doch auch Beweise, sprich Fotos (Fossilien), von jeder einzelnen Zwischenform geben. Für einen Kreationisten wäre selbst das oben erwähnte komplette Video seines Lebens nicht als ausreichender Beweis zu sehen, da es mit einer bestimmten Bildfrequenz aufgenommen wurde uns somit einige Zwischenformen ja wohl fehlen würden. Die Ähnlichkeiten der Personen währen kein Beweis, da es immer auch große Unterschiede gibt. Auch das das eingeblendete Datum und die Uhrzeit (Radiocarbonmethode) währen für einen Kreationisten kein Beweis. Für einen Kreationisten hat Gott während der Schöpfung unterschiedliche Max Mustermanns erschaffen, die niemals altern. Und egal wie viele Beweise dafür vorgelegt werden und egal wie gut sie sind, ein Kreationist wird sie niemals als solche akzeptieren. Irgend eine Ausrede wird er immer finden, weil er nur eine Sache glauben will.