@JPhys2 JPhys2 schrieb:Bist du dir bewusst dass der Gencode von Lebewesen sich durch Mutation ändert?
Ich gebe dir Recht, dass sich der Gencode von Lebewesen durch Mutationen verändern kann.
Nun gibt es zu diesen möglichen Veränderungen die Versuche mit der Taufliege:
Was hat man beobachtet: Es gab in der Tat Veränderungen, jedoch gab es nichts Neues.
Zur Veranschaulichung:
Könnte man sich vorstellen, dass durch ein Fehler in einem Computerprogramm sich plötzlich eine Windows 7 Version in eine Windows 8 Version verwandeln würde?
Entstehen durch Mutationen in Gencodes tatsächlich neue, weiterentwickelte und verbesserte Lebensformen?
Was haben die Experimente mit den Taufliegen bewiesen:
Nur selten sind so umfangreiche Mutationsversuche durchgeführt worden wie bei der Taufliege, Drosophila melanogaster. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts haben Wissenschaftler Millionen solcher Fliegen Röntgenstrahlen ausgesetzt. Dadurch wurde die Mutationshäufigkeit auf mehr als das Hundertfache des Normalen erhöht.
Was haben die in all den Jahrzehnten durchgeführten Versuche ergeben? Eines der Ergebnisse beschrieb Dobzhansky wie folgt: „Die klar umrissenen Mutanten von Drosophila, mit denen es so viele der klassischen genetischen Forschungen zu tun haben, sind meist ohne Ausnahme den wildtypischen Fliegen in Lebensfähigkeit, Fruchtbarkeit, Langlebigkeit und all diesem unterlegen.“
Ferner stellte sich heraus, dass durch Mutationen niemals irgend etwas Neues gebildet wurde.
Die Mutanten wiesen unter anderem an Flügeln, Beinen und am Körper Missbildungen auf. Doch die Taufliegen blieben stets Taufliegen. Nach einer Anzahl von Generationen dieser mutierten Fliegen schlüpften wiederum einige normale.
In ihrer natürlichen Umgebung hätten diese schließlich die schwächeren Mutanten überlebt, wodurch die Taufliege in der Form bewahrt geblieben wäre, in der sie ursprünglich existierte.
Der Träger der Erbinformation, die DNS, besitzt eine bemerkenswerte Fähigkeit, genetische Schädigungen selbst zu reparieren. Dadurch bleibt die Art, auf die ein Lebewesen genetisch festgelegt ist, vor Veränderungen bewahrt.
Die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft schrieb, dass eine Organismenart „über Generationen hinweg unversehrt erhalten bleibt“, denn „gegen die schleichende Zerstörung ist ein Stab von Enzymen eingesetzt, der ständig kleinere Beschädigungen repariert“.
Weiter wurde gesagt: „Bei schweren Schäden schließlich ruft die Zelle den Notstand aus: Über einen komplizierten Induktionsprozess werden größere Mengen an Reparaturenzymen hergestellt.“
Deshalb berichtet der Verfasser des Buches Darwin Retried über den verstorbenen Richard Goldschmidt, einen bedeutenden Genetiker: „Nachdem Goldschmidt viele Jahre lang Mutationen bei Taufliegen beobachtet hatte, begann er zu verzweifeln. Die Veränderungen, klagte er, seien so winzig, dass, wenn tausend Mutationen in einem Exemplar vereinigt würden, es immer noch keine neue Art ergäbe.
Gruß, Tommy