@kastanislaus kastanislaus schrieb:Gibt es ein Maß mit dem man Evolution messen kann? Oder kann das ganz langsam oder extrem schnell gehen und es ist nicht irgendwie festlegbar?
Man kann die "genetische Uhr" als Maas nehmen.
Das klingt jetzt sehr abstrakt, aber man kann eine Anzahl verschiedener Populationen nehmen und sucht sich ein Gen, welches für die Fragestellung die man hat interessant ist heraus. Wichtig hierbei ist, dass man für einige Populationen weiß, wann sich diese getrennt haben. Dann bestimmt man, wie viele Unterschiede diese Gene in ihrer Sequenz aufweisen. Anschließend kann man die Uhr eichen, indem man bestimmt, wie viele Veränderungen das Gen innerhalb der Zeit, von der man weiß, wann sich zwei Populationen getrennt haben, berechnet.
Ein fiktives Beispiel:
Man weiß, dass sich die Populationen die zu heutigen Menschen und Schimpansen führen vor etwa 6 Millionen Jahren getrennt haben. Nehmen wir nun das fiktive Gen KstNl. Nehmen wir an, dieses zeigt 27 Unterscheide zwischen Mensch und Schimpansen. Dann hat es etwa 4,5 Mutationen pro 1 Millionen Jahre.
Was man jetzt, im Hinblick auf Deine Frage, machen kann ist, dass man dieses mit der von Kreationisten angegebenen Zeitspanne macht. Ich denke, dass das gerade bei den weniger konservierten Regionen des Genoms, zu absurd hohen Mutationsraten führen würde.
kastanislaus schrieb:Das ist jetzt vielleicht moralisch höchst fragwürdig. Aber ich frage es trotzdem: Die DNA von Mensch und Schimpanse sind ja relativ ähnlich 98%.
Wäre es eventuell möglich dass aus dieser Verbindung Nachkommen entstehen?
Oder muss dazu die Übereinstimmung noch höher sein? Oder hängt das gar nicht unmittelbar von der ähnlichkeit der DNA ab?
Menschen und Schimpansen können keine Nachkommen zeugen. Wie Du schon vermutet hast, ist das aber nicht von der hohen Sequenzähnlichkeit der DNA beider Arten abhängig, sondern von der Chromosomenanzahl. Bei Menschen sind zwei Chromosomen vor relativ kurzer Zeit zu unserem Chromosom 2 verschmolzen.
(
Wikipedia: Chromosome 2 (human) )
Daher haben wir nur 23 Chromosomenpaare und nicht 24, wie andere Menschenaffen.