@kastanislausAlso so ein Argument kann einfach nicht ernsthaft als Beweis genommen werden, denn mit demselben Argument kann man alles begründen!
Lass es mich anders formulieren. Ich wollte nur deutlich machen, dass man bereits eingetretene Ereignisse im Nachhinein beliebig unwahrscheinlich rechnen kann.
Kitcher bringt dafür in seinem Buch "Living with Darwin. Evolution, design, and the future of faith" ein geniales Beispiel: Stell dir vor, du spielst mit Freunden Karten und ihr notiert in welcher Reihenfolge die Karten ausgegeben worden sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Karten in exakt der Reihenfolge erscheinen, ist so klein, dass ihr solange spielen könnt wie das Universum alt ist, ohne dasselbe Blatt jemals wieder zu erhalten.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses sagt somit rein gar nichts aus.
Irgendwie sind die Augen ja entstanden. Bisher gibt es keinen Hinweis, dass dies nicht auf natürlichem Weg geschah. Wenn wir spekulieren, dass Gott sie geschaffen hat, dann entweder auf "übernatürliche" Weise oder er hat den Dingen ihren Lauf gelassen.
Für ersteres gibt es keinen Hinweis. Der zweite Punkt würde bedeuten, dass man sein Wirken dann nicht auf rationale Weise ergründen kann. Es ist dann gar nicht zu erkennen und Gott verkommt zur überflüssigen Figur und wird von Ockham's Razor wegrasiert. So oder so wird deutlich, dass Gott für die Evolutionsbiologie ein ungeeignetes Thema darstellt.
Denn in den ersten Zellen darf es keine Proteine gegeben haben.
Warum? Das ist nicht korrekt, soweit ich weiß. Außerdem würde das für die ersten Augen gar keine Rolle spielen, da sie sehr viel später als die ersten Zellen auftauchten.
Leider sind deine verlinkten Artikel alle englisch und da so mancher deutsche Fachartikel schon schwer zu lesen ist vergeht mir bei einem englischen ziemlich schnell die Motivation.
Das stimmt, macht aber nichts, die Quellen habe ich als Belege angefügt und als weiterführende Literatur. Das für uns relevante hatten wir schon besprochen.
Natürlich kann man dem Zufall nicht vorschreiben was mutieren soll, aber ich denke man kann mit Randbedingungen das schon provozieren.
Jetzt versuchst du ein Evolutionsexperiment zu konstruieren und hast fast selbst erkannt, warum es ungeeignet ist.
Prinzipiell natürlich eine interessante Idee, aber folgende Schwierigkeiten liegen vor:
- Du willst herausfinden, ob paarige Augen sich gebildet haben, weil es so besonders sinnvoll ist. Aber wie gesagt, das ganze kann man nicht so linear betrachten, es hat mit dem Körperbauplan der Wirbeltiere insgesamt zu tun. Bei uns entwickeln sich embryonal zwei Augen, weil wir zwei Gehirnhälften haben.
- Welches Tier soll man nehmen. Mir fällt spontan das Lanzettfischchen ein. Keine Ahnung wie deren Generationenfolge ist. Aber wenn du dich an das besagte Computermodell erinnerst, brauchen wir gute 400.000 Generationen für die Augenentwicklung, vielleicht auch mehr oder weniger. Welcher Wissenschaftler bleibt für ca. 400.000 Jahre am Ball, du verstehst? Ein einzelnes negatives Laborereignis bedeutet hier also gar nichts…
Das ganze scheitert somit bereits an praktischen Gründen.
- Aber selbst wenn man es durchziehen würde, gibt es ein Problem: Evolution ist eine realhistorische Tatsache, d. h. etwas ist so und so passiert. Selbst wenn du alle Rahmenbedingungen so exakt hinkriegst wie sie damals waren, kann natürlich immer etwas anderes entstehen. Stell dir vor, du stellst die Ereignisse nach die zum Ersten Weltkrieg geführt haben. Winzige Änderungen im "Drehbuch" könnten den Lauf der Geschichte vollkommen ändern.
Du kannst die Geschichte nicht einfach im Labor nachspielen. Würdest du deine Labortiere in Richtung Sinneszellen oder optische Wahrnehmung selektieren, würdest du mit Sicherheit irgendwann eine Adaptation in dieser Richtung sein, aber haargenau das Wirbeltierauge wirst du nicht unbedingt bekommen.
Nur wenn es in deinen wahrscheinlich genmanipulierten Labortieren ruhende Gene für die Augenentwicklung (wie z. B. Pax-6) bereits gäbe, sieht die Sache natürlich anders aus.
Nein also beim größer werdenden Mensch muss ich widersprechen.
Das kann keine Evolution sein. Warum!? Weil der Selektionsdruck fehlt!
Bestimmt wird es noch mehr Gründe geben, aber Selektion kann durchaus eine Rolle spielen. Du vergißt hier nämlich die sexuelle Selektion. Mir sind bisher vielmehr Frauen über den Weg gelaufen, die große, breitschultrige Männer bevorzugen, anstatt die kleinen schwachen Männer.
ZB. hab ich gehört (bin mir aber nicht sicher ob das stimmt) vlt. bei RTL oder so gesehen
dass zB. 2 Lilliputaner (kein Plan wie man das offiziell nennt) ein Kind bekommen haben.
Und das war normal! Also normal groß, wächst normal und wird 1,70-1,80m groß während die Eltern den Meter kaum erreichen.
Was bedeutet das jetzt nun? Intelligent Evolution? Nur das sinnvolle wird vererbt, wer sucht das dann aus?
Versteh ich nicht!
Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Störung autosomal dominant vererbt wurde, wie z.B. die Achondroplasie.
Die Eltern sind heterozygot für das Merkmal und geben dann zufällig das jeweils gesund an ihr Kind weiter. Dafür gab es eine 25% Chance (bei reinem Mendel-Erbgang, der selten in der Realität vorkommt).