Kampfhunde

Zaubertraudl schrieb:unabhängig von der Tragödie gestern

Ja ich hab da leider auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Seit dem ist mein Grundstück eine Festung mit hohen mauern.

Ich hasse dieses klischeehafte Schubladen-Denken! 😠
Man sollte eigentlich meinen, dass grade wir ganz vorsichtig in Bezug auf Vorurteile und Diskriminierung egal welcher Art sind, aber die Doppelmoral und Scheinheiligkeit mit der der deutsche Spießbürger alle möglichen Dinge angeht, sucht seinesgleichen...
Da wird sich immer ach so tolerant gezeigt, aber wehe es betrifft einen direkt, dann wehrt man sich mit allem was man hat... Egal ob es um Kriegsflüchtlinge, Windräder oder Hunderassen geht...

Und hier die neue Pressemitteilung der Polizei zum gestrigen Geschehen:

Rüsselsheim (ots) - Nach einem Polizeieinsatz am Dienstagmorgen (23.09.) am Friedensplatz, der zu kontroversen Diskussionen in der Öffentlichkeit geführt hat, ist es ein Anliegen des Polizeipräsidiums Südhessen, das Handeln der Polizeibeamten transparent darzustellen.

Wie berichtet, wurden der Polizeistation Rüsselsheim von besorgten Bürgern gegen 7.40 Uhr zwei herrenlose Hunde am Friedensplatz gemeldet, die dort frei herumliefen. Eine Polizeistreife konnte vor Ort zwei American Staffordshire Terrier ausmachen. Der Hundehalter war nicht anwesend. Mehrere Versuche der Beamten, die Tiere einzufangen, schlugen fehl.

Ein zufällig hinzukommender 41 Jahre alter Rüsselsheimer versuchte anschließend, gemeinsam mit den Polizisten, die Tiere zu beruhigen und ihrer habhaft zu werden. Hierbei wurde er von einem Hund angegriffen und durch mehrere Bisse erheblich an der Hand und am Unterarm verletzt. Er rettete sich in einen Streifenwagen, da der Hund nicht von ihm abließ. Erst durch Tritte in Richtung des Vierbeiners, bei dem der Hund ihn noch in den Fuß biss, konnte er ihn auf Abstand halten und die Autotür schließen. Zwischenzeitlich hat er Strafanzeige bei der Polizei erstattet und sich bei den Polizeibeamten für seine Rettung bedankt.

Auch auf einen vorbeilaufenden Passanten ging ein Terrier los und verletzte ihn durch einen Biss ins Gesäß. Er suchte ebenfalls Schutz vor den aggressiven Tieren in einem Fahrzeug der Polizei. Die Versorgung der Verletzten verzögerte sich nach Eintreffen eines Rettungswagens, da deren Besatzung aufgrund des Verhaltens der Tiere den Wagen nicht verlassen konnte.

Parallel waren Bemühungen im Gange, das Tierheim einzuschalten. Von dort konnte jedoch keine Soforthilfe zugesagt werden. Der Hundehalter wurde zwischenzeitlich informiert, er schaffte es aber nicht, rechtzeitig zum Friedensplatz zu kommen. Da eine Gefährdung für weitere Unbeteiligte nicht ausgeschlossen werden konnte, mussten beide Terrier getötet werden.

Ein in sozialen Netzwerken verbreitetes Video, das die Schussabgaben auf die beiden Hunde zeigt, umfasst lediglich wenige Augenblicke des Polizeieinsatzes, der fast eine Stunde angedauert hat.

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/4969/2838762/pol-da-ruesselsheim-verletzter-erstattet-strafanzeige-gegen-Hundehalter (Archiv-Version vom 27.09.2014)

Sorry, aber ich glaub denen nichts mehr; in der ersten Pressemitteilung wurde eindeutig gelogen und nachdem die Sache solche Wellen geschlagen hat, wird jetzt offensichtlich versucht, den Karren aus dem Dreck zu ziehen...

Allein schon, dass aus dem "Leichtverletzten" von gestern heute auf einmal ein "erheblich Verletzter" wird, der sich ins Polizeiauto flüchten muss... Das können die von mir aus jemand anderem erzählen! Sollen die ganzen Augenzeugen denn gelogen haben, die die Szenerie völlig anders beschrieben haben?

Und dieser "hilfsbereite Passant", der da zufällig vorbeikommt und sich anbietet, die Hunde einzufangen - dem würde ich eine Anzeigenerstattung verbieten! Wenn ich mich freiwillig in eine solche Situation begebe, muss ich damit rechnen u.U. gezwickt oder gebissen zu werden. Wenn ich dieses Risiko nicht eingehen will, bleibe ich weg!
Und sollte es sich tatsächlich um einen Verwandten des Hundebesitzers handeln, wie es ja zunächst hieß, finde ich die Nummer mit der Anzeige erst recht unter aller Sau! So geht man doch nicht mit seiner Familie um; als wäre es nicht schon schlimm genug, dass die Hunde diesen brutalen Tod gestorben sind.
Sorry, das finden jetzt bestimmt auch einige zu radikal, aber das ist meine Meinung. Mir geht da echt die Hutschnur hoch!

Und dem Tierheim versucht man jetzt auch wieder den schwarzen Peter hinzuschieben, nachdem die sich nicht gescheut haben, den Sachverhalt richtig zu stellen. Kein Wort davon, dass man die Tierheim-Mitarbeiter abbestellt hat; keine Erklärung dazu, warum die Hunde in so tierquälerischer Weise niedergestreckt wurden...

Ich habe zwar eigentlich nichts anderes erwartet, aber ein kleines bisschen Hoffnung hatte ich halt irgendwie doch... Zu naiv von mir, ich weiß... :(

Zaubertraudl schrieb:Sorry, aber ich glaub denen nichts mehr; in der ersten Pressemitteilung wurde eindeutig gelogen und nachdem die Sache solche Wellen geschlagen hat, wird jetzt offensichtlich versucht, den Karren aus dem Dreck zu ziehen...

Wo finde ich die erste Pressemitteilung?

@ramisha

Hier die Originalmeldung des Polizeipräsidiums Südhessen vom 23.09., 9.51 Uhr:
"Zwei freilaufende Hunde mussten am frühen Dienstagmorgen (23.09.) von Beamten der Polizeistation Rüsselsheim getötet werden. Zeugen alarmierten gegen 7.40 Uhr über Notruf die Polizei, nachdem sie die beiden herrenlosen American Staffordshire Terrier am Friedensplatz ausgemacht hatten. Der Verantwortliche war nicht vor Ort, eine Hinzuziehung des Tierheims war ebenfalls nicht möglich. Ein 41 Jahre alter Verwandter des Hundehalters versuchte daraufhin gemeinsam mit den alarmierten Beamten die beiden Tiere zu beruhigen und einzufangen. Das Einfangen schlug jedoch fehl, der Rüsselsheimer wurde bei dem Versuch gebissen und leicht verletzt. Auch einen zweiten Passanten griffen die Terrier an und verletzten ihn. Beide Männer mussten unter anderem durch alarmierte Rettungswägen ärztlich behandelt werden. Um eine weitere Gefährdung für Unbeteiligte zu verhindern, wurden beide Hunde anschließend durch die Polizisten erlegt." (ots-Originaltext: Polizeipräsidium Südhessen)

http://www.ffh.de/news-service/ffh-nachrichten/nController/News/nAction/show/nCategory/suedhessen/nId/48429/nItem/ruesselsheim-polizei-erschiesst-zwei-freilaufende-hunde.html

@Zaubertraudl
Danke für die Information.

@Zaubertraudl
Echt der Wahnsinn! Nicht zuletzt deshalb, dass man Passanten zum Hundefang zulässt und nicht davon abhält.

In die Ecke drängen, soviel Stress mit sovielen Personen wie möglich machen, die Tiere massiv bedrohen und sich DANN wundern, dass sie sich nicht anfassen und abführen lassen.

Ballaballa. Ehrlich. Stümperhafter gehts nicht.

Aber Hauptsache man erklärt sich jetzt - wenn's auch nicht mehr ganz
stimmig ist gegenüber gestern. Ist ja schon lange her. Das Gedächtnis.....
Verstehen wir doch. Wir fühlen uns gut beschützt - immer besser.😖

Ich hoffe nach wie vor, dass das Tierheim bei seinen Aussagen bleibt und die Rechtsanwälte den Fall durchziehen.

@Lorea
Echt der Wahnsinn! Nicht zuletzt deshalb, dass man Passanten zum Hundefang zulässt und nicht davon abhält.
wie meinst du das ?, wie würdest Du das an stelle der Passanten anstellen ?

@Lorea
Du sprichst mir aus der Seele!

Ich wünsche mir auch, dass sich noch was tut. Es ist zumindest gut, dass sich so viele Menschen stark machen (die Petition ist mittlerweile bei über 60.000 Unterstützern) und den offensichtlichen Ungereimtheiten nachgehen wollen. Die nicht alles für bare Münze nehmen, was die Bild und Konsorten auftischen...

Am Sonntag bei der Versammlung/Mahnwache in Rüsselsheim soll auch RTL vor Ort sein; auf den Bericht bin ich sehr gespannt.

@whisky
Ich denke, als Passant, ohne die Hunde zu kennen, zieht man sich besser zurück. Sie festhalten zu wollen und dabei einzuzwängen, ist risikoreich. Bei jeder Hunderasse. Sie hatten ja wohl nichtmal ein Halsband, woran man sie hätte festhalten können. Ins Fell greifen lassen und fixieren wird sich kaum ein Hund von Fremden lassen - unter dem Stress, dem sie ausgesetzt waren.

@Zaubertraudl

Zaubertraudl schrieb:die Petition ist mittlerweile bei über 60.000 Unterstützern)

Sehr gut!

Zaubertraudl schrieb:Am Sonntag bei der Versammlung/Mahnwache in Rüsselsheim soll auch RTL vor Ort sein; auf den Bericht bin ich sehr gespannt.

Auf den Bericht bin ich ebenso gespannt. Der heutige war ja relativ gemäßigt. Da haben sie wenigstens auf die üblichen geifernden "Kampfhund"-Fotos aus dem Archiv verzichtet.

@Lorea
richtig,
wissen aber die Leute nicht und man müsste die Polizei auf so einen Fall vorbereiten, wie soll man reagieren. Was machen. Ein solcher Hund wenn er sich bedroht fühlt ist ja echt gefährlich.

Weis man eigentlich wie lange die hunde von Zuhause weg waren ?

In dem Video sah man aber keiner von den Beiden "angreifen".
Das sollte doch bei "Gefahr im Verzug" erkenntlich sein.
Wie kamen denn die Hunde so herrenlos dahin, gibts da Infos?

@whisky
Man hatte Mitarbeiter des Tierheims angefordert. Die hätten die Hunde schonend eingefangen. Aber sie wurden wieder abbestellt. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Fangnetze, Betäubungsmittel oder abzuwarten, bis der Halter der Hunde vor Ort ist - er war ja unterwegs!

@psreturns
@Vidar300
Die Hunde waren in der Shisha-Bar des Halters. Darin wurde eingebrochen und die Hunde sind so auf die Straße/den Platz gelangt.

@Lorea
Heute gab es auch einen Bericht? Das hab ich gar nicht mitbekommen. Wo lief der denn? Bei punkt 12?

@whisky
Das ist wahr! Man sieht ja auch auf dem Video, dass der Beamte einen überforderten Eindruck macht. Ich denke aber immer noch, dass es hier auch ganz viel an Vorurteilen lag. Jeder Hund ist theoretisch gefährlich, wenn er sich bedroht fühlt - an einen "Nicht-Kampfhund" wäre man aber möglicherweise (oder sehr wahrscheinlich meiner Meinung nach) von vorne herein anders herangegangen.

@Lorea

gut das das mal aufgetischt wird.

in solcher Situation würden meine auch Stress bekommen nicht auszudenken. Aber zum Glück laufen Rottis nicht so einfach weg.
Finden es Zuhause gemütlicher

@whisky
Die Hunde sind ja wohl zunächst auch nicht weggerannt.
Ja, sehr traurig. So viele Fehler. Und am Ende 2 niedergemetzelte Hunde. Nichtmal konnten sie sie mit einem gezielten Schuss töten; nein, die mussten noch leiden.

@Lorea

Gibt es denn noch mehr Aufnahmen, als diese? Von überaggressiven Hunden ist da
nichts zu erkennen.