@Cricetus Erstes Konzil von Nicäa
"Zu Beginn brachten viele Bischöfe Eingaben über private Streitigkeiten vor den Kaiser, der alle diese Papiere verbrennen ließ, ohne über sie zu reden, und die Teilnehmer zu Versöhnung und Harmonie ermahnte.
Zuerst schlugen die Arianer ein Bekenntnis vor, das jedoch, gemäß Eustathius, unter Tumulten von den Anwesenden zerrissen wurde, worauf sechzehn der achtzehn Unterzeichner die Seite wechselten.
Arius argumentierte aus der Position einer absolut monotheistischen Theologie, die keinerlei Verletzung der Einheit und Einzigkeit Gottes zulassen dürfe. Folgerichtig SPRACH ER der Person Jesu Christi (als bloß homoiousios = „wesensähnlich“) die Gottheit ab, und wies ihr nur die Rolle des vornehmsten aller Geschöpfe zu. In seinen philosophischen Argumenten ging er von platonischen und neuplatonischen Prämissen aus.
Die Gegner des Arius auf Seite von Athanasius hingegen argumentierten mit dem Begriff homo-ousios, eines Wesens (Wesensgleichheit). Die Homoousianer argumentierten, dass der Arianismus die christliche Gotteslehre nicht durch Monotheismus, sondern durch einen Polytheismus ersetze, da Gott und Jesus Christus für die Arianer völlig verschiedene Wesen sind, die beide verehrt werden. Daneben würden dadurch liturgische Traditionen wie die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes oder Gebete zu Jesus Christus unsinnig. Außerdem, vielleicht am wichtigsten, sei beim Arianismus das christliche Konzept der Erlösung in Christus nicht denkbar, da nur ein wirklich göttlicher Mittler eine Versöhnung der Schöpfung mit Gott zustande bringen könne – für ein Geschöpf sei das nicht möglich.
Dann schlug Eusebius von Caesarea, der Arius nach seiner Verbannung von Alexandria bei sich aufgenommen hatte, ein altes palästinisches Bekenntnis vor, das die Göttlichkeit von Christus in allgemeinen biblischen Ausdrücken bestätigte. Gemäß neueren Erkenntnissen aufgrund des Konzils von Antiochia dürfte das jedoch kein Vorschlag eines Bekenntnisses für die Versammlung gewesen sein, sondern eine Rechtfertigung seiner Rechtgläubigkeit vor dem Konzil aufgrund seiner Exkommunikation (was Eusebius verständlicherweise in einem Brief an seine Gemeinde nicht besonders betont).
Seine Aussage, dass der Kaiser sein Bekenntnis für gut befand, dürfte den Tatsachen entsprechen (offen bleibt, ob es als Vorschlag oder als Rechtfertigung akzeptiert wurde).
Da auf der einen Seite die arianische Seite für jeden biblischen Ausdruck, den die trinitarische Seite vorschlug, eine ihnen gemäße Interpretation fand, und auf der anderen Seite die Trinitarier nicht bereit waren, die Entscheidung durch ein doppeldeutiges Bekenntnis weiter offen zu lassen, stimmte der Kaiser ausdrücklich für den von Arius zurückgewiesenen Ausdruck wesenseins (griechisch ὁμοουσιος homoousios, lateinisch consubstantialis (von gleicher Substanz)), und ordnete an, das Bekenntnis entsprechend zu überarbeiten. Eusebius schreibt, der Kaiser PERSÖNLICH habe diesen Ausdruck so ausgelegt, dass er möglichst breit akzeptiert werden konnte: „Er erklärte, dass ὁμοουσιος nicht im Sinn von körperlichen Beziehungen verstanden werden dürfte, (?) da eine immaterielle geistige und nichtkörperliche Natur nicht körperlichen Beziehungen unterworfen sein könne. Diese Dinge müssten verstanden werden als geistliche und unaussprechliche Bedeutung.“
Da verschiedene sehr ähnlich lautende östliche Bekenntnisse existieren, kann nicht entschieden werden, welches davon die Grundlage für das neu erarbeitete Bekenntnis war. Die ÜBERARBEITENDE GRUPPE unter Ossius von Córdoba begnügte sich nicht mit dem Ausdruck der Gotteinigkeit des Sohnes mit dem Vater, sondern FÜGTE weit gehend alle Formeln ein, gegen die sich die Arianer in den letzten Jahren gestellt hatten. Zu den Formeln gehörte „gezeugt aus dem Wesen des Vaters“, „gezeugt und ungeschaffen“, und „wesenseins mit dem Vater“. Das Konzil betonte, dass der Sohn Person der Dreieinigkeit sei, und nicht Teil der Schöpfung. Dazu kam ein Zusatz, der die arianische Häresie ausdrücklich verurteilt."
Es ist ein offenes Geheimnis das die Bibelschriften so weit selektiert und überarbeitet wurden bis sie ins Bild der Organisation Kirche passten. Somit ist es nicht mehr Gottes Wort, sonder wenn überhaupt nur noch Fragmente seines Wortes... Es gibt etliche Abhandlungen zu diesem Thema... Google hilft weiter
;)Quelle:
Wikipedia: Erstes Konzil von Nicäa