Zurückgekehrt

wannenwichtel schrieb:ich denke der Moment der Initialzündung war der , als mein Gruppenleiter sagte "Du bist einmal Pfadfinder gewesen -du bist immer Pfadfinder .Du bist einmal in diese gruppe aufgenommen worden und Du bleibst immer bei uns."

ich war auch pfadfinder und kirchlich sehr engagiert in meiner jugendzeit, habe mich aber dann auch gegen die kirche entschlossen und es niemals bereut! selbst wenn ich auf personen von früher treffe und deren gegenwart mag, fühle ich mich nicht hingezogen zur kirche.

ich denke was du persönlich erlebt hast hat nicht wirklich etwas mit einem göttlichen plan zu tun sondern ist rein auf psychologischer ebene erklärbar. du hast nach halt gesucht, vermutlich auch nach anerkennung, liebe und einem zugehörigkeitsgefühl dass du auch von dieser gemeinschaft erhalten hast. es hat dir einfach auch eine aufgabe gefehlt die dein leben ausfüllt daher warst du ständig auf der suche aber dies alles hättest du in anderen, ausserchristlichen gemeinschaften sicherlich auch gefunden, dass es ausgerechnet diese pfadfindergemeinde wurde empfinde ich als reinen zufall.

aber wie auch immer, das wichtigste ist, dass du dich wohlfühlst (d)eine aufgabe gefunden hast und da ist es grundsätzlich egal ob christlicher verein oder irgendeine ander gemeinschaft.

alles liebe weiterhin

@wannenwichtel
Es freut mich, dass endlich mal einer positiv von der Kirche spricht. Hier melden sich wenige mit dieser Erfahrung.

Ich glaube auch nicht, dass es bloß die Rückkehr zu einer Art Nestwärme sein sollte, zu der man evt. mit fortgeschrittenem Alter ein größeres Bedürfnis hat. Das habe ich in deiner Erzählung eher als Rahmen verstanden.

Ich finde hier vielmehr an einem praktischen Beispiel bestätigt, dass der Geist Gottes im Augenblick überall mehr wirkt.
Auch hier im Thread sprach einmal eine Userin davon, dass ihr eine neue Liebe zu den Menschen im geistlichen Sinne gegeben wurde, die sie sich selbst gar nicht erklären konnte.

In der Bibel heißt es: 'In (jenen) Zeiten werde ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch...' 'Deine Töchter werden weissagen, deine Söhne Gesichte haben' (oder so ähnlich. Ich bin als Mitglied der katholischen Kirche nicht so bibelfest. Lese aber derzeit viele Prophezeiungen, dass die Zeit so weit ist.)

Man wird aber von der Welt auch mehr angefeindet.

@pere_ubu
Deine Bibel ist aber nicht die der übrigen Christenheit! Deine Religionsgemeinschaft irrt mE, wenn sie die Kirche, ev. oder kath., als "Hure Babylon" bezeichnet. Die Hure Babylon: das sind viel eher die abegefallenen und die lauen Christen; in der NS-Zeit waren es die Angepassten, die einer neuen 'Kirche' im Sinne der Partei anhingen. Viele Evangelische weigerten sich aber, sich den 'Deutschen Christen' anzuschließen. Es gab den Bekenner Dietrich Bonhoeffer und die Helden des 20. Juli, die großenteils evangelisch waren; auf der katholischen Seite Alfred Delp und andere Märtyrer, sogar eine stattliche Anzahl, auch bei einfachen Pfarrern und Gläubigen.

@wannenwichtel

wannenwichtel schrieb:Könnt Ihr das verstehen?

Ich nicht, denn es geht wohl eher um das Gemeinschaftsgefühl, als um religöse Überzeugung ? Wer allerdings einem diktatorischen und dogmatischen Übervater braucht, sollte lieber in dieser Kirche bleiben, weil dort muss man nicht mehr selbst denken, dort denkt der Pastor oder Pfarrer für die Gemeinde. Ist ja auch viel einfacher. :)

@Heide_witzka
Unangenehmen Glaubenswahrheiten ausweichen und die Gemeinschaft wechseln ist in meinen Augen wie Kurieren an den Symptomen, statt eine ernstliche Krankheit zu behandeln.

@wannenwichtel
Aber ich erlebe es im Moment auch gerade: Heute dachte ich an eine vorbildliche Gestalt der Kirche, die uns als Kindern immer vor Augen gestellt wurde, zu der ich aber keine Beziehung aufbauen konnte.
Jetzt auf einmal kommt sie mir näher.
Manches reift im Geistlichen ganz verborgen, und irgendwann kommt es an die Oberfläche.

@natü
Aber wie soll ich denn alle Religionen auf einen Schlag auslöschen?
Glaubenswahrheiten im Sinne von "du glaubst es wär die Wahrheit".
Du weist es aber nicht und kannst daher bestenfalls behaupten, dass du glaubst es wäre wahr.
Das glaubt der Muslim von seiner Religion genauso und ebenfalls der Shintoist, der Satanist und wie sie alle heissen.
Und alle haben recht und alle sind gleich unwissend.
Deshalb strickt sich jeder den Glauben zurecht, indem er sich wohlfühlt.
Das ist nur menschlich und nicht zu kritisieren.
Pathologisch wirds, wenn Gläubige in ihrem Wahn anfangen zu behaupten im Besitz der allein seelig machenden Wahrheit zu sein und beginnen Andersgläubigen mit Sanktionen zu drohen.

@Heide_witzka
Du erinnerst mich an die Weisheit: "Die erste und wichtigste Frage des Arztes bei der Diagnose ist immer: 'Wer ist hier der Patient?'"

Humanismus ist auch Strickware.

@natü
Macht recht wenig Sinn, die Frage.
Passt aber von daher wunderbar in die Reihe. :D

@Heide_witzka
Als Arzt sollte man die Bedeutung der Frage aber kennen. Es kann teuer werden, wenn man den falschen operiert.

@natü
Albern.
Kein vernünftiger Arzt operiert auf Zuruf.
Das wird vorher anamnestisch abgeklärt.
Von daher, völlig ohne Relevanz.
Mensch, das passt ja schon wieder perfekt in die Reihe. :D
Ich glaube, ich erkenne da bei dir ein Muster.

@Heide_witzka
Sprichst du mit deinen Patienten auch in solchen Rätseln: "Mensch, das passt ja schon wieder perfekt in die Reihe. Ich glaube, ich erkenne da bei dir ein Muster" ?

Ich finde es alles andere als albern, daran zu erinnern, dass eben gerade nach der 'anamnestischen Abklärung' falsche Gliedmaßen amputiert oder OP-Patienten verwechselt wurden.

Darum ging es mir aber gar nicht, und ich finde es mehr als albern, auf offensichtlich in übertragenem Sinne gemeinte Sätze mit am Wort klebenden Entgegnungen zu reagieren.

@natü
Natürlich nicht, aber weder kennen ich dich persönlich, noch sehe ich mich befähigt über die Distanz eine vernünftige Anamnese zu erheben.
Deshalb lediglich der Hinweis auf ein sich abzeichnendes Muster.

@Heide_witzka

Heide_witzka schrieb:Es gibt viele Menschen die brauchen die Religion. Sie finden dort etwas, was der blosse Humanismus ihnen nicht zu geben vermag.

Und das wäre?

@KillingTime
Da bin ich vielleicht der falsche Ansprechpartner, ich bin nicht religiös.
Was ich mir vorstellen könnte ist die Leben-nach-dem-Tod-Fantasie, dieses "es muss doch noch etwa mehr geben als mein Leben hier", das gute Gefühl einen imaginären grossen Bruder zu haben oder sich in der Gemeinschaft geborgener, wohler zu fühlen.
Wie gesagt, es sind Vermutungen, Genaueres können dir nur Betroffene mitteilen.

@Heide_witzka
Ok danke, ich dachte schon du würdest das auch so sehen. ;) Deiner Auflistung stimme ich zu. Gerade auch was den Wunsch nach dem Übervater betrifft.

@Heide_witzka
habe nicht die ehre in deiner patientenkartei zu stehen und werde auch ohnedas selig. bin gesund tragisch was?

@KillingTime
Diagnose ohne Patient ist Phantasterei.

@natü
Unsinn, ich wünsche niemandem krank zu sein.
Und zwar völlig unabhängig davon, ob er irgendwelche anderen Überzeugungen von mir teilt.
Da gehen die meisten Religionen (und leider auch viele ihrer verblendeten Anhänger) ja ganz anders vor.
Da entblödet man sich nicht auch schon mal mit Hölle oder Ähnlichem zu drohen, wenn man nicht der alleinigen Wahrheit (die natürlich ihre eigene ist) folgt.

@Heide_witzka
'Verblendet' ist aber eine Diagnose, oder?
Komisch, die Ungläubigen sprechen hier viel mehr von der Hölle als die Frommen. Ich tippe auf eine Allergie.:)

@natü
Nein, das zählt zum Erfahrungschatz. :D