Zurückgekehrt

Hallo ,

ich bin nach über 30 Jahren in den Schoss der Kirche zurückgekehrt .
Ich bin vor über 30 Jahren aus der ev. Kirche ausgetreten ,weil ich mit den Begriffen Gott ,Glaubensgemeinschaft etc. nichts anfangen konnte .Ich habe eine Familie gegründet ,wir haben 4 kinder grossgezogen und alles lief normal und gatt . Ich hatte aber immer das Gefühl es würde mir etwas fehlen -nur ich wusste nie was .Letztes Jahr meldeten sich alte Freunde aus meiner Zeit der aktiven Pfadfinderei und wir trafen uns .Als ich meine alten Pfadfinderbrüder und Schwestern wiedertraf war ich sehr bewegt .Besonders meine Gespräche mit meinem alten Gruppenleiter waren sehr innig .Ich sagte ihm das ich seit Jahren keiner Kirche angehöre und er meinte ich würde noch dahinterkommen das alles einen grossen Plan zugrundeliege .Kurz danach hab ich wieder mit der Pfadfinderarbeit begonnen ,hab aber gemerkt ,das es irgendwie halbherzig war .Ich bin dann zu einer guten freundin gegangen -sie ist Pastorin und nun bin ich wieder in der Kirche .Ich muss sagen ,ich habe schon lange kein so gutes Gefühel gehabt und ich bin -wie mein Gruppenleiter sagte dahintergekommen .Ich sehe die Zeit ohne Kirche als eine Zeit des Suchens und mein Treffen mit den alten Freunden als ein Zeichen.Ein Zeichen für mich wieder nach Hause zu kommen . Könnt Ihr das verstehen?

@wannenwichtel
Klar, warum nicht.
Es gibt viele Menschen die brauchen die Religion. Sie finden dort etwas, was der blosse Humanismus ihnen nicht zu geben vermag.
Für dich scheint es die richtige Entscheidung gewesen zu sein.

Aber was mir passierte ,dieses vorherige Suchen ohne zu wissen nach was ,dann das treffen mit den Freunden und dann der daraus entstandene Wusch zur Kirche -gehört das zum göttlichen Plan?

@wannenwichtel

Ich finde es toll, dass du nach so langer Zeit wieder deinen Platz in der Kirche gefunden hast. Es ist nur wichtig was dich erfüllt.

Das Gefühl zu einer Gemeinschaft dazuzugehören ,die viel bewegen kann

@wannenwichtel
Es ist toll, dass du endlich das Gefunden hast, was du jahrelang gesucht hattest... ich bin immernoch am suchen und gebe nicht auf es irgendwann zu finden

@blackpony

ich denke der Moment der Initialzündung war der , als mein Gruppenleiter sagte "Du bist einmal Pfadfinder gewesen -du bist immer Pfadfinder .Du bist einmal in diese gruppe aufgenommen worden und Du bleibst immer bei uns." Da hab ich gemerkt ,was mir fehlte .Jetzt frage ich mich nur ob es einen göttlichen Plan gibt . Ich wünsche Dir Kraft am Glauben und die gleiche Erfüllung ,wie ich sie habe .Und- vielleicht brauchst Du nicht zu suchen -vielleicht wirst Du gefunden

wannenwichtel

@wannenwichtel
Das ist doch eine ganz individuelle Kiste.
Du hast in den Schoss der evangelischen Kirche zurück gefunden. Wärest du ein paar hundert Kilometer weiter südöstlich aufgewachsen hättest du da Gleiche eventuell als Muslim durchgemacht, als Hinduist, Shintoist oder irgendeiner anderen Religion.
In den meisten Fällen fällt man wohl, falls man fällt, ins bereits vorgeprägte Bett zurück.
Bei mir war es ähnlich Messdiener, KJG, Pfarrgemeinderat, ich was recht engagiert in der katholischen Kirche.
Bin dann auch irgendwann ausgetreten und habe festgestellt, dass ich keine irgendwie geartete Leben-nach-dem-Tod-Fantasie benötige und der Humanismus mir genügend gibt um mein Leben mit Sinn zu erfüllen, ohne dass im Hintergrund die Höllenqual als Strafe für nicht religionskonformes Handeln droht.

Nein ,eine Leben nach dem Tod-Fantasie hab ich auch nicht ,da ichb schon Tod war und da war nix . Ich denke die Qualen auf Erden sind mit denen in der Hölle (wenn es sie dann gibz) gleichzusetzen. Wenn Du Deinen Weg ohne Kirche und Gott gefunden hast ,freue ich mich für Dich und wünsche Dir alles erdenklich Gute liebe/r emanon

@wannenwichtel
Ich wurde schon von jemanden gefunden aber trotzdem merke ich, dass dies noch nicht alles ist ich bin jetzt jahrelang in der feuerwehr und mein motto einmal feuerwehrfrau immer feuerwehrfrau auch wenn da gefahren sind.. ich gehe die gefahren ein und setze mein leben aufs spiel um anderes zu retten

Das ist eine sehr schöne Lebenseinstellung

@wannenwichtel

wannenwichtel schrieb:Ich bin vor über 30 Jahren aus der ev. Kirche ausgetreten

bin ich auch in etwa zur selben zeit.

wannenwichtel schrieb:,weil ich mit den Begriffen Gott ,Glaubensgemeinschaft etc. nichts anfangen konnte

aber weniger weil ich mit diesen begriffen nichts anfangen konnte,sondern weil mir klar wurde,wieweit sich diese kirche disqualifiziert hatte:





Gott ist der echte Kriegesmann
Hitler-Verehrung und Kampf begeisterung protestantischer Theologen und Pfarrer 1937 bis 1940

Sie predigten nicht nur Gott, sondern auch "unser deutsches Blut", "unseren Führer" und "die Ausmerzung alles wesensfremden Einflusses". Daß viele protestantische Kirchenführer dem Nationalsozialismus anhingen, belegen Kirchentexte aus den Jahren 1937 bis 1940, die eine Projektgruppe der Universität Bochum unter Leitung des Theologieprofessors Günter Brakelmann jetzt als Buch herausgegeben hat**. Der SPIEGEL druckt Auszüge:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39686027.html

erschreckende zitate die aufzeigen ,dass diese kirche ihre "prüfungen" nicht bestanden hat.

von rührseeligen lagerfeuerabenden als pfadfinder ( die ich damals auch im ec [ entschiedenem christentum] mitmachte, jugendfreizeiten etc.) würde ich mich jedenfalls nicht beeindrucken lassen , das sollte kein grund sein.

Nein ,nein

ich bin nicht der Pfadfinder wegen wieder eingetreten ,sondern weil ich diese Verbundenheit nach so viel Jahren als Zeichen verstanden hab ,das die Suche zu Ende ist .

Ja ,die Kirche hat sich wärend der NS-Zeit nicht mit Ruhm bekleckert -millionen andere auch nicht .

@wannenwichtel

wannenwichtel schrieb:Ja ,die Kirche hat sich wärend der NS-Zeit nicht mit Ruhm bekleckert -millionen andere auch nicht .

wär ja noch ne möglichkeit ,sich einzureden dass dieses kapitel der vergangenheit angehört.
aber gegenwärtig wird immer noch militärseelsorge betrieben , käsmann redete sogar von kriegern des lichtes als sie von deutschen bundeswehrsoldaten in afghanistan lamentierte.....wie sich solch eine kirche TROTZ ihrer vergangenheit ( und gegenwart) in zukunft verhält kann man sich leider an 5 fingern abzählen.
ich würde dir raten mehr acht auf die bibel zu legen als auf eine kirche die versagt......

Die Bibel mag in manchen Situationen helfen

wannenwichtel schrieb:Die Bibel mag in manchen Situationen helfen

immer wieder unglaublich

das was eigentlich das zentrale ding sein soll wird zur nebensache. das kann man doch keinem "nötigem ersehnten" gemeinschaftsgefühl unterordnen. versteh ich einfach nicht , dann sollte dir der pfadfinderverein doch reichen ,oder nen kegelclub.

eine kirche ,als sogenannter braut christi, hat als erstes den auftrag "ihre herde" zusammenzuhalten und rechtzuleiten.
die "evangelische kirche" ist aber gespalten in nationale kirchen ( siehe: EKD) , was das zur folge hat bei künftigen nationalen auseinandersetzungen kann man sich wiederum an den 5 fingern abzählen:

es werden ,wie immer, wieder gläubige ermuntert,für gott und vaterland zur waffe zu greifen ,sodass z. B. deutsche bischöfe deutsche evangelen auffordern werden auf evangelen anderer nation zu schiessen , die wiederum von ihren evangelischen bischöfen den segen haben deutsche evangelen zu erschiessen.
das wird sich genauso wiederholen wie zur ns-zeit. da hat man nichts dazugelernt.

Das mag ja alles stimmen ,trotzdem ändert sich doch nichts an meinem Gefühl zur Kirche .Auch die jetzige Politik ist nicht die ,die der Menschheit hilft . Ob sich alles wiederholt wie zur NS-Zeit ist Deuterei -aber wenn es Dir hilft -ok.

@wannenwichtel

wannenwichtel schrieb:Das mag ja alles stimmen ,trotzdem ändert sich doch nichts an meinem Gefühl zur Kirche

wie trügerisch gefühle sein können sollte bekannt sein.
ich würde da meinen verstand nicht unbedingt abmelden , bzw. ihn noch mal gründlich zur rate ziehen.
vielleicht allein dazu einfach nochmals aufmerksam die bergpredigt lesen.

auch über bestimmte warnungen in der bibel würde ich unter den grad angeführten argumenten mehr aufmerksamkeit schenken:

(Offenbarung 18:4-5) . . .„Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. 5 Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht. . .


du warst vor deiner "rückkehr" besser dran .

wannenwichtel schrieb:aber wenn es Dir hilft -ok.

nein ,dir sollte das helfen.

Oh ja ,in 52 Jahren hatte man manches mal die Erfahrung gemacht ,das einen Gefühle trügen können -aber auch bestätigen .Ich denke ,das sollte doch für mich die Hauptsache sein .Sicher sind die Meinungen dazu sehr verschieden und das ist auch gut so .Ob ich vorher besser dran war ist subjektiv -ich denke für mich nicht . Ich denke auch nicht ,das Du mit Deiner Einstellung schlechter dran bist -es ist eben Deine Einstellung und damit für Dich die einzig richtige . Man kann sicher viel aus der Bibel lesen und jeder zieht da so seine persönliche Quintessenz heraus -darüber zu diskutieren würde ,denke ich diesen Rahmen sprengen . Dazu bin ich ,offengestanden auch nicht Bibelfest genug

@wannenwichtel

wannenwichtel schrieb:Ein Zeichen für mich wieder nach Hause zu kommen . Könnt Ihr das verstehen?

Ich verstehe das. Wenn Du Dich gut fühlst damit, und Du die Kirche und die Gemeinschaft dort als Deine Familie empfindest, warum denn nicht? Im Grunde entscheidest Du ja eh selbst über Dein Leben, und was für Dich gut ist oder nicht gut, kannst auch nur Du selber wissen, und niemand sonst.

Freut mich jedenfalls für Dich, dass es Dir gut geht!