Seid ihr für die Abschaffung des Religionsunterrichts?

@cassiopeia88

cassiopeia88 schrieb:Dann wäre verpflichtender Ethikunterricht, indem alle Religionen behandelt werden(neben vielen anderen Themen auch), doch ideal. Ein Unterricht der alle vereint, statt zu trennen.

Nö, Ethikunterricht ist wieder was anderes. Religionen gehören in den Religionsunterricht und die Ethik in den Ethikunterricht. Am besten beides verpflichtend und zwar ganz unabhängig der Religionszugehörigkeit für alle, das verbindet! Das wäre doch ideal :)

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Na, ich würde sagen so ab 14 Jahren.
Allerdings jemandem mit 6 oder 7 Jahren schon Religion(en) nahebringen zu wollen, halte selbst ich etwas verfrüht. Können die Eltern Zuhause gerne machen, muss aber nicht schon Lehrinhalt der Grundschule sein. Ab 5. - 6. Klasse meine ich, aber schon.

Na, damit hat sich Deine obere Aussage:"Thihihi, aber dann den Religionsunterricht verbieten oder verhindern wollen. Woher sollen Kinder denn ihre religiöse Grundbildung herbekommen? Etwa von Eltern, die nix von Religion halten und den Kindern nur sagen: Beschäftige dich lieber mit etwas sinnvollem? :)

Wie soll jemand, der keine Ahnung von Religion und Bibel hat, überhaupt mitreden können, wenn es um solche Themen geht?
" ja schon wieder relativiert und wir sind uns in etwa einig.

@Micha007

Nö, in Bezug auf vehemente Religionsunterrichtsnegierer haben sich eher deine Aussagen relativiert und wie ich lesen kann auch die einiger anderer. Also im Prinzip doch dann Religionsunterricht, nur nicht gleich mit 6 Jahren ab 1. Schuljahr in der Grundschule und eben nicht nur reine christliche Religion á la Bibelstunde.

Ich habe selber nirgendwo etwas anderes behauptet! Ich bin nur generell für Religionsunterricht in Schulen bzw. gegen die Abschaffung des Religionsunterrichtes!

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Also im Prinzip doch dann Religionsunterricht, nur nicht gleich mit 6 Jahren ab 1. Schuljahr in der Grundschule.

Jo.

Nicolaus schrieb: Ich bin nur generell für Religionsunterricht in Schulen!

Jo - in entsprechenden Alter.


Na sind wir ja doch noch zu einem Kosens gekommen :D

@Micha007

Micha007 schrieb:Na sind wir ja doch noch zu einem Kosens gekommen :D

Ja, ist doch schön! :)

Ich finde den klassischen Religionsunterricht in der Schule sinnlos. Was ich etwas besser finde ist der Ethik Unterricht. Hier geht es meist um weltliche Themen wie Glück, Liebe aber auch Krieg, Aufklärung etc... Viele Sachen zum diskutieren. Aber nicht unbedingt um Religion, wo die Bienen fast auswendig gelernt wird.

* Bibel

Kannst Du @Cherymoya oder irgendein anderer User mich mal aufklären was Ethikunterricht ist?
Ich habe die Schule 1976 abgrschlossen und da gab es ein solches (noch) Fach nicht.

@Micha007

Ethik ist eigentlich das "Religionsfach" für Kinder, die nicht christlich (halt Muslime, Juden etc...) oder garnicht getauft sind.

In der Schule wird das aufgeteilt.

Hier wird aber meistens über halt diese weltlichen Dinge diskutiert.

@Micha007

Warum ist das eine verzerrte Ansicht?

Man kann es doch auch hier im Forum beobachten: Grundsätzlich wird in allen möglichen Zusammenhängen erstmal nach einem wissenschaftlichen Beweis gefragt.

Bekannte Wissenschaftler (übrigens: Stephen Hawking finde ich als Mensch sehr, sehr beeindruckend, nur, damit mich keiner falsch versteht, ich schätze ihn hoch!) und ihre Erfindungen und Entdeckungen werden in den Himmel gelobt. Seien es nun Maschinen, die (vermeintlich) das Leben einfacher machen, seien es medizinische Behandlungen oder lebensverlängernde Maßnahmen, die selbst bei 95-Jährigen noch angewandt werden, weil die Menschen krampfhaft versuchen, den Tod auszutricksen.

Der Tod wird nicht mehr als etwas Natürliches gesehen, sondern wie eine Krankheit betrachtet, wie ein Fehler im System.

Ziel ist es, ein ewiges Leben in dieser Welt zu erlangen. Ziel ist es, alles, wofür man sich einst zumindest auch an Gott wandte, Leid, Krankheit, Tod, aber auch Glück und Freude und Gemeinschaft oder moralische Leitung, durch Menschen und menschgemachte Dinge zu ersetzen.

Fortschritt und Wissenschaft werden zu den Göttern und zur Religion (neben Geld und Konsum) in einer säkularen Gesellschaft.

@Micha007
Im Fach Ethik geht es um Werte, Verhaltensnormen, die Gesellschaft und auch um Religionen, also all das was sich jede Religion für sich auf die Fahnen schreibt.
Nur eben ohne eine höhere Instanz vorauszusetzen oder eine Religion dafür zu benötigen, einfach auf humanistischer Basis.

Problem ist einfach, dass es in Grundschulen nicht als Alternative angeboten wird. Wenn, dann müßte es sowieso auf Grundschulniveau heruntergebrochen werden und sollte dann auch nicht Ethik heißen.
In der Grundschule macht sowas wie gesagt noch keinen Sinn, da werden den Kindern auch so anständige Verhaltensregeln beigebracht (neben dem Elternpart natürlich).

Nur die Kirche will eben schon möglicht in kirchlichen Kindergärten und auch in der Grundschule den Fuß in der Tür haben.

@Kc

Kc schrieb:Fortschritt und Wissenschaft werden zu den Göttern und zur Religion (neben Geld und Konsum) in einer säkularen Gesellschaft.

Kein aufgeklärter Mensch erhebt die Wissenschaft in einen gottähnlichen Status.
Begreife, dass solche Begriffe dort keine Rolle spielen.

@Spiff

Spiff schrieb:Kein aufgeklärter Mensch erhebt die Wissenschaft in einen gottähnlichen Status.

Och doch!
Was die Wissenschaft sagt ist wie ein unumstößliches Dogma nach dem man sich zu richten hat. Wer wissenschaftliche Erkenntnisse anzweifelt wird ausgegrenzt oder als Dumm hin gestellt.

@Cherymoya

Ethik ist eigentlich das "Religionsfach" für Kinder, die nicht christlich (halt Muslime, Juden etc...) oder garnicht getauft sind.

In der Schule wird das aufgeteilt.t

Und dieses Aufteilen finde ich überhaupt nicht gut! Selbst in meiner Schulzeit wurde schon was den Religionsunterricht angeht, aufgeteilt. Konfessionslose und Moslems hatten frei und die Christen wurden in Katholisch und Evangelisch aufgeteilt und jeder bekam seinen, seiner Konfession entsprechenden Religionsunterricht.

Ich denke, selbst Konfessionslose sollten über Grundlagen des Glaubens unterrichtet werden. Es wird schließlich nicht danach benotet, ob man an einen Gott glaubt oder nicht. Und auch Moslems würde es nicht schaden, auch mal etwas über den christlichen Glauben zu erfahren, so wie es Christen nicht schaden würde, etwas über den islamischen Glauben zu erfahren.

@Kc

Kc schrieb:Grundsätzlich wird in allen möglichen Zusammenhängen erstmal nach einem wissenschaftlichen Beweis gefragt.

Rührt wohl daher, das "wir" mittlerweile soweit aufgeklärt sind, das unsere Realität auf physikalischen Gesetzen fußt und nicht mehr auf Götter an die man glaubt und es zufällig anfängt zu regnen. "Wir" können heute meteologisch erklären, warum es in bestimmten Regionen Frösche regnen kann, etc. Darum wird in erster Linie nach wissenschaftlichen Erklärungen gesucht, da ja ein Phänomen zu den vorhandenen physikalischen Gesetzen passen muß.
Schau Dir das Bohr'sche Atommodel an. Jahrhunderte wurden danach Mixturen angefertigt, also mußte es stimmen. Heute wissen "wir", das das Atommodel anders aussieht. Dadurch wird das Bohr'sche Atommodel aber nicht falsch (denn es funktionierte ja und funktioniert auch heute noch), lediglich das "Aussehen" hat sich verändert, sprich: Vorhandenes wurde erweitert. Das nennt sich dann wissenschaftlicher Fortschritt. Die Folge daraus ist, die Bücher müssen immer wieder um neue Erkenntnisse erweitert werden.

Und jetzt schauen wir uns man "das Buch der Bücher", die Bibel an.
Abgesehen von Übersetzungen und Rechtschreibanpassungen hat sich WAS seit rund 2'000 Jahren in dem Buch erweitert?

Siehst Du - und aus diesem Grund wird immer erst nach wissenschaftlichen Erklärungen gesucht, weil diese immer besser unser Umfeld erklärt und die ohne einen Stellvertretergott auskommen.

Kc schrieb: Ziel ist es, alles, wofür man sich einst zumindest auch an Gott wandte, Leid, Krankheit, Tod, aber auch Glück und ...

Und Dir ist dabei noch nicht aufgefallen, das es früher sehr viel mehr religiöse Menschen gab als heute, die Lebenserwartung aber dennoch gestiegen ist, ganz ohne Glauben?

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Was die Wissenschaft sagt ist wie ein unumstößliches Dogma nach dem man sich zu richten hat.

Es ist kein Dogma, sondern physikalische Gesetze hindern Dich daran, das Du durch eine Wand gehen kannst

Nicolaus schrieb:Wer wissenschaftliche Erkenntnisse anzweifelt wird ausgegrenzt oder als Dumm hin gestellt.

Es ist in der Tat dumm, anzuzweifeln, was hunderte Wissenschaftler in Hunderten Jahren herausgefunden haben. Die Gravitation zweifelst Du doch auch nicht an, warum dann andere physikalische Gesetze?

@Micha007

Micha007 schrieb:Schau Dir das Bohr'sche Atommodel an.

Micha007 schrieb:Heute wissen "wir", das das Atommodel anders aussieht. Dadurch wird das Bohr'sche Atommodel aber nicht falsch

Micha007 schrieb:sprich: Vorhandenes wurde erweitert. Das nennt sich dann wissenschaftlicher Fortschritt.

Micha007 schrieb:Und jetzt schauen wir uns man "das Buch der Bücher", die Bibel an.
Abgesehen von Übersetzungen und Rechtschreibanpassungen hat sich WAS seit rund 2'000 Jahren in dem Buch erweitert?

Das Atom ist den Wissenschaftlern nach wie vor ein Rätsel. Wir kennen nur Modelle, nicht aber das Atom selbst.

Manchmal wurde vorhandendes Wissen aber nicht nur erweitert, sondern durch neuere Erkenntnisse ersetzt!

So und was die Bibel angeht, trifft im übrigen genau das zu, was du über das wisschenschaftliche Arbeiten geschrieben hast. Vorhandenes (nämlich das AT) wurde um neuere Erkenntnisse (nämlich des NT) erweritert! Die Bibel ist schließlich nicht aus einem Guss :)

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Vorhandenes (nämlich das AT) wurde um neuere Erkenntnisse (nämlich des NT) erweritert!

Nun, das war um ~110 n.Chr. Sprich: in den vergangenen 1'905 Jahren wurde weder etwas revidiert, noch erweitert, und nun?

@Micha007

Micha007 schrieb:Es ist kein Dogma, sondern physikalische Gesetze hindern Dich daran, das Du durch eine Wand gehen kannst

Ich schrieb ja auch "wie" ein Dogma! Und damit meine ich nicht das Erkennen der Naturgesetze.

Wenn die Entdeckung des Penicilins anfangs hoch gejubelt wurde als Allheilmittel, so muss man inzwischen erkennen, dass uns der übermäßige Einsatz von Antibiotika nun vor ganz andere Probleme stellt, nämlich der zunehmenden Resistenzbildung von Bakterien. Aber hättest du vor 40 Jahren was gegen Antibiotika gesagt, wärest du gesteinigt worden :)

Wenn in den Anfängen der Entdeckung der Röntgenstrahlen diese hochgejubelt wurden und alles durchleuchtet wurde, was man unter die Finge bekam so musste man doch später erkennen, dass diese sonderbaren neu entdeckten Strahlen auch Gefahren bargen, die man damals nur noch nicht kannte. Hättest du damals etwas gegen radioaktive Strahlen gesagt, wärst du ausgelacht worden :)

Vor 30 Jahren sprach man bei der Atomenergie noch von sauberer Energie. Heute haben wir den ganzen Salat mit den Supergaus, die ja angeblich nur alle 20.000 Jahre einmal vorkommen dürfen. Siehe Tschernobyl und Fukushima. Und den ganzen Driss mit dem hochradioaktiven Atommüll. Angeblich waren die Salzstöcke in welche der Atommüll eingelagert wurde, für die nächsten 100.000 Jahre sicher. :)

Aber wehe, du hast gegen die Atomenenergie gesprochen und auf die Gefahren aufmerksam gemacht... Als Rückständig und Dumm wurdest du hin gestellt! Als Feind des Fortschritts!

Micha007 schrieb:Es ist in der Tat dumm, anzuzweifeln, was hunderte Wissenschaftler in Hunderten Jahren herausgefunden haben. Die Gravitation zweifelst Du doch auch nicht an, warum dann andere physikalische Gesetze?

Ich zweifle keine physikalischen Gesetze an!
Ich zweifle auch die Erkenntnisse, Erfindungen und wissenschaftlichen Errungenschaften nicht an. Aber es ist eben trotzdem nicht immer alles so, wie es zunächst in einer gewissen Euphorie dargestellt wird. Siehe Beispiele Antibiotika, Radioaktivität, Atomenergie.

Ich zweifel nicht die Wirkung von Antibiotika an, auch nicht die Wirkung radioaktiver Strahlen. Die Frage ist aber, ob auch immer alles so gut für den Menschen ist, wie es dargestellt wird und wie es dann genutzt wird.

@Micha007

Die Bibel wurde sogar mehrfach revidiert! Versuche heute mal eine unrevidierte Bibel im Buchhandel zu erwerben... Findest du vielleicht noch in einem Antiquariat oder auf dem Flohmarkt :)