@Kayla Kayla schrieb:„Heirbei kann ich nicht nachollziehen welche Grundlage eine solche Religion haben soll, Religio heißt Rückbindung, woran also sollen sich selbstbestimmte Menschen rückbinden ? An welchen Ursprung sollen sie anknüpfen ?“
Ich würde sagen an die Vernunft und an den gesunden Menschenverstand, oder der „Metaphysik der Sitten“:
1.Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.
2.Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden solle.
3.Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.
4.Handle so, daß der Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten könne.
5.Handle so, als ob du durch deine Maxime jederzeit ein gesetzgebendes Glied im allgemeinen Reich der Zwecke wärest.
Wikipedia: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten#InhaltDie Achtung vor der Würde jedes einzelnen Menschen wird somit zum objektiven Grundsatz. Und zu den neueren Philosophien gehören ja auch u.a die Arbeiten des Kants. Nur durch rationales (!) freies selbstständige Denken wird man Voreingenommenheit ablegen können, wird man Vorurteile, Hass und Aberglauben ablegen können und angemaßte Autoritäten durchschauen und fähig sein können immer klarere Begriffe zu entwickeln, fähig sein können, sich der objektiven Wahrheit (!) zu nähern (Metaphysik). Und genau DARUM sollte es in einem „Religionsunterricht“ gehen, genau dies gilt es zu fördern, zumal auch dies eher dem entspricht, was in den heiligen Schriften steht.
Religion ist immer an erster Stelle die Suche nach den ersten und letzten Gründen und der Weg zum Frieden und nichts anderes. Die Definition des Begriffs „Religion“ gibt zudem nicht genau das wieder was die Schriften der Religionen zu wiedergeben versuchen, da auch der Begriff „Religion“ und seine Bedeutung von Kultur zur Kultur variiert.
Um ein Beispiel zu nennen: die Mu’tazila. „Religion“ war für diese schlicht Metaphysik, die wiederkehrende konstruktive Hinterfragung des Daseins und das „Frieden machen“ (die Menscheit zum guten verleiten bzw. zu einer Verbesserung herbeiführen)
Sie waren stark von der griechischen Philosophie beeinflusst. Und zu ihren Zeiten erlebte der Islam sein goldenes Zeitalter. Große Entdeckungen und Erfindungen die selbst heute noch von großer Bedeutung für die Menscheit sind (erwähnt seien hier z.B chirurgische Instrumente (Albucasis) die die Medizin revolutionierten) wurden zu ihren Zeiten in Arabien gemacht. Später mit dem Sunnitentum ging der Fortschritt dann auch flöten, da die Hinterfragung (Metaphysik) und Selbstbestimmung durch Totalitarismus und Fundamentalismus ersetzt worden ist.
Das „denken/hinterfragen“ wurde quasi für verboten erklärt bzw. getadelt und das gehorchen an Menschengemachte Regeln, Normen und Säulen für obligatorisch (welcher Grundsatz noch heute weiterhin besteht), und all dies führte zum Zerfall der damaligen modernen Zivilisation in Arabien, sie wurden wieder zur Steinzeit zurückkatapultiert. Und GENAU das, also letzteres fördern UNSERE Schulen im heutigen Religionsunterricht in dem sie genau diese Regeln, Normen und Säulen als Islam/Christentum/Judentum den Kindern eintrichtern.