Seid ihr für die Abschaffung des Religionsunterrichts?
28.07.2014 um 17:47Ich bin schockiert, das es Religionsunterricht noch gibt.
Verzerrer schrieb am 29.07.2014:Ab der 11 Klasse gab es damals bei mir nur noch Ethik Unterricht, und der war gut und bildend. Da hat man dann was über Marx, Feuerbach etc. gelernt. Viel besser als Bibelunterricht.Wenn man sieht was Reigionen so in der Welt angerichtet haben und es noch tun, dann kann ich dem nur zustimmen, stattdessen Ethik und Philosophie anzubieten. Wenn man liest das auch heute noch Volksgruppen nach einem Gottesstaat rufen und mitbekommt wie die Umsetzung am Ende aussehen soll, fragt man sich wirklich wo da Vernunft und Verantwortung geblieben sind.
Kayla schrieb:fragt man sich wirklich wo da Vernunft und Verantwortung geblieben sind.Nein, diese Frage stellt sich eigentlich nicht.
KillingTime schrieb:Wenn du an ein höheres Wesen glaubst, welches die Verantwortung für all deine Missetaten übernimmt, ja welches sogar seinen Sohn ans Kreuz nageln lässt, nur damit dir für die scheußlichsten Verbrechen vergeben wird, dann brauchst du auch keine Vernunft oder Verstand mehr.Da ich keine Missetaten begangen habe und ansonsten versuche soviel Verantwortung zu übernehmen wie mir möglich ist, braucht das kein höheres Wesen zu tun, welches im Übrigen immer wieder für diesen unsinnige Behauptung mißbraucht wird.
KillingTime schrieb:Sarkasmus ist eine feine Sache. Aber nur, wenn man ihn als Solches erkennt.Das war kein Sarkasmus, sondern eine einfache kognitive Logik, welche dem Glauben bisweilen völlig abgeht.:)
235 schrieb:Freidenker sollten gezüchtet werden, der Aufklärung wird viel zu wenig beachtung geschenkt.Ich sehe das zwar auch so, aber Menschen sind offensichtlich nicht dafür geschaffen. Im Mittelalter wars die Kirche, die die Leute verblödet hat, Adolf hat die Leute verblödet, Honecker hat die Leute verblödet, und heute verblödet das Kapital die Kinder. Was will man dagegen tun?
Im Anschluss an den Philosophen Immanuel Kant ist eine weitere verbreitete Ansicht, dass Pädagogik (als Handlungswissenschaft) der pädagogischen Praxis Wissen zur Verfügung stellen solle, damit diese Mündigkeit und Selbstbestimmung fördern könne...Wikipedia: Pädagogik#P.C3.A4dagogisches Handeln nach Giesecke
Das Lernen in öffentlichen Einrichtungen wie z. B. in Kindertagesstätten, Schulen, Jugendeinrichtungen oder Fortbildungsstätten für Erwachsene, diene dem Ziel „mündig“ zu werden (im Sinne Kants) beziehungsweise es zu bleiben.
235 schrieb:Ich wäre dafür den Religionsunterricht durch Metaphysik zu ersetzen. Freidenker sollten gezüchtet werden, der Aufklärung wird viel zu wenig beachtung geschenkt.Wobei es darauf ankommt, was unter Metaphysik verstanden wird, in der Regel fällt das letzte Einhorn oder Rotkäppchen und der böse Wolf ja auch unter diesen Begriff.:)
235 schrieb:ganz ohne indoktrination.Das kann aber nur durch wegglassen ideologischer Konzepte, welche unverrückbar sind vermieden werden. Und es gibt durchaus metaphysische Konstrukte welche hermetisch ideologisch sind.
Kayla schrieb:„Das kann aber nur durch wegglassen ideologischer Konzepte, welche unverrückbar sind vermieden werden.“So war das auch gemeint. Aufgaben wie…: „warum schuf laut Judentum/Christentum/Islam Gott den Menschen?“ …sind kontraproduktiv und nicht nützlich oder konstruktiv, denn darauf werden nur vorgegebene Antworten folgen. Entspricht die Antwort der Lehrmeinung wird es eine 1 geben, tut sie es nicht, wird es eine 6 geben. Was soll damit bezweckt werden? Das ist nicht förderlich.
235 schrieb:So war das auch gemeint. Aufgaben wie…: „warum schuf laut Judentum/Christentum/Islam Gott den Menschen?“ …sind kontraproduktiv und nicht nützlich oder konstruktiv, denn darauf werden nur vorgegebene Antworten folgen. Entspricht die Antwort der Lehrmeinung wird es eine 1 geben, tut sie es nicht, wird es eine 6 geben. Was soll damit bezweckt werden? Das ist nicht förderlich.Ja, das sehe ich genauso.:)
235 schrieb:Da fände ich Hausaufgaben wie „warum glaubt ihr Hier zu sein usw.“ weit produktiver und gedeihlicher, solches fördert zum einen das kreative Denken zum anderen das Denken an sich und die SelbstbestimmungSinnfragen selbst kreativ hinterfragen halte ich auch für konstruktiver, da sind wir einer Meinung.
235 schrieb: Und genau auf solches sollte ein „Religionsunterricht“ basieren, statt ihnen vorzugeben was sie zu glauben hätten, sollte man sie lieber selbst entscheiden lassen was sie zu glauben haben.Heirbei kann ich nicht nachollziehen welche Grundlage eine solche Religion haben soll, Religio heißt Rückbindung, woran also sollen sich selbstbestimmte Menschen rückbinden ? An welchen Ursprung sollen sie anknüpfen ? Deswegen sind meiner Meinung nach Ethik und die neueren Philsophien da besser und an die antiken kann man ja insoweit anknüpfen, wenn sie ursprünglich Sinnhaftigkeit vertreten und plausibel darstellen können, ohne übersinnliche Metaphern zu benutzen.