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Ich war ein Moslem

892 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ich war ein Moslem

17.11.2012 um 13:03
@interrobang

Ich weiß nicht, ob es im Quran steht.. ist aber auch unerheblich, da z.B. die Steinigung dennoch durchgeführt wird. Auch die Taliban ( Schüler ) scheinen einen Hang zu derartig derben Praktiken zu besitzen.


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Ich war ein Moslem

17.11.2012 um 13:34
@Gwyddion
Die Taliban ballern auch mit Kalaschnikovs rum und die teile gehören auch nicht zum Islam. ^^


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Ich war ein Moslem

17.11.2012 um 13:48
@interrobang

Kalaschnikovs sind ja auch nicht aus dem bösen Westen. Von daher wohl vereinbar mit der Auffassung der Taliban.


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Ich war ein Moslem

18.11.2012 um 06:59
lilit schrieb:
dabei war es ursprünglich die arabische Weisheit, die Blüten brachte und auch im Namen des Islam unglaubliche Erkenntnisse hervorbrachte und Wissen und Kunst in Architektur, Wissenschaft , Medizin, Musik, Philosophie etc.

@libertarian
Zunächst mal das Offensichtliche: Was bleibt einem denn, wenn in einem Staat sogut wie alles islamisiert wurde, übrig, als dass man seinen Menschen darin zuschreibt, dass sie Moslems wären oder dies alles mit dem Islam zutun hätte?

Stimmt nicht. Es war die Indo-Iranische Kultur bzw. der indisch-persische Einfluss, der dies hervorbrachte und woran man sich lediglich gelabt hat. Mit dem Islam hat das fast nichts, aber auch wirklich fast nichts zutun. Vielmehr hat man aber unsäglich viel Kultur und Gelehrsamkeit zertört, als die islamischen Eroberer barbarisch in Persien, Afghanistan (->Hindu-Kusch) und Indien einfielen. Unfassbar viele Bibliotheken, philosophische Schriften und die Tempel der Zoroastrier, Buddhisten und Hindus wurden zerstört und auf ihnen Moscheen errichtet und an den dortigen Bevölkerungen wurde regelrechter Völkermord begangen, wenn sie nicht zum Islam übertreten wollten. Man hat alles, was dem Islam oder Koran widersprechen könnte, zerstört. Später erst, als man schon gesäubert hat, und als etwas progressiver eingestellte Kalifen das Ruder übernahmen, hat man sich hier und da alten Wissen der eroberten Kulturen zugewandt und diejenigen, deren Eltern sicher zu einem guten Teil zwangsislamisiert wurden, haben versucht, es mit dem Islam in Einklang zu bringen, der in Persien schon gar keinen wirklichen Rivalen mehr hatte, da der Zoroastrismus bis auf Wenige vollkommen liquidiert wurde.
Was ich meinte war, das es auch unter Islam tolerant zu und her gehen könnte, und konnte,
solang die Regierung, Richtung, Tribu, Königreich/Kalifat nicht zu korrupt oder religiös fundamentalistisch/dogmatisch/sektiererisch war/ist.
In diesen Länder ist es wie gleich nach Franco oder Mussolini,
es muss ein Weg gefunden werden und herrscht grosse Unsicherheit.,

"Als Blütezeit oder goldenes Zeitalter des Islams wird die unter den Abbasiden (749–1258) entwickelte Hochkultur in den islamisch beherrschten Gebieten bezeichnet.

Das Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung wurde unter anderem Bagdad, das um 800 mehr als 100.000 Einwohner hatte. Der oft angestellte Vergleich mit Orten in Westeuropa, zum Beispiel der Pfalz Karls des Großen in Aachen, die zu dieser Zeit nur wenige hundert Personen umfasste, ist beeindruckend, aber nicht wirklich zulässig, denn die eigentlichen kulturellen Zentren und Kontrahenten Bagdads in der damals bekannten Welt waren Xi’an im Osten und Konstantinopel im Nordwesten. Gegen die Hauptstadt der Tang-Dynastie mit 1–2 Millionen und die des Byzantinischen Reiches mit 500.000 bis einer Million Einwohnern nahm sich Bagdad vergleichsweise bescheiden aus.

Ebenfalls zu einem Zentrum des Wissens und der Literatur entwickelte sich die ostpersische Provinz Chorasan. Sie bildete später den Kern der iranischen Renaissance.[1]

Auch das von den Mauren beherrschte Al-Andalus, insbesondere das Emirat von Córdoba/Kalifat von Córdoba und das spätere Emirat von Granada im Süden der Iberischen Halbinsel erreichten im Mittelalter eine Blüte an Kultur und Wissenschaft.

Die führende Stellung in den Wissenschaften ist noch heute an der arabischen Vorsilbe al- bei grundlegenden Fachbegriffen wie Algebra, Alchemie, Alkohol und Alkalien erkennbar. ."
Wikipedia: Blütezeit des Islam

Restriktiv dogmatisch hölzern ausgelebte Religion macht den Glauben eher kaput, Wissenschaft und Fortschritt und soziale Entwicklung stagnieren.
Bei uns wird geistige Bildung und Spirituelles zum Teil vernachlässigt ,darum florieren auch Sekten und Freikirchen. Und jegliche Esoterik und etc. Kram. Weil Leute trotz aller Vernunft irgendwelche Erklärungen brauchen.


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Ich war ein Moslem

18.11.2012 um 09:04
@lilit
Du musst wissen, dass Bücher wie der Koran immer den Keim der Intoleranz in sich tragen werden, da sie es sind und es dort literal so niedergeschrieben steht. Wer tolerant sein kann, das sind Menschen, die unterschiedlich deuten. Die Abbasiden waren aber übrigens nicht tolerant. Und auch hier muss man unterscheiden, da sie nicht alle gleich waren und die Blüte erst mit dem progressiven Mamun einsetzte. Sie waren es nur demgegenüber, was ihrer Religion nicht direkt widersprach und sich unterordnete. Wie auch die christlichen Byzantiner. Und auch hier nur bei den laut Koran zu tolerierenden Schriftreligionen wie Christentum und Sabier. Schau doch aber die Geschichte der Zoroastrier unter ihnen an. Oder was mit dem multireligiösen Afghanistan passiert ist, das damals in Baktrien eine hoch entwickelte Kultur bzw. Zivilisation besaß.

Was die Abbasiden erkannten, war, dass sie auf eine hoch stehende Zivilisation trafen (etwa Persien) die man nicht einfach so unterbewerten und, auch wenn sie schon zum Islam übertraten, schikanieren konnte, wie es die Umayyaden taten. Hier wurden Perser schließlich aus allen politischen Ämtern ausgeschlossen. Der Aufschwung kam, als man sich dieser Kultur zuwandte, die man davor zu zerstören versuch hatte. Wie genannt wurden die Feuertempel der Zoroastrier und dutzende Bibliotheken zerstört und die zoroastrische Bevölkerung mehrfach massakriert und deren Kinder versklavt und zwanghaft umerzogen. Jedenfalls, um es mit Mamun selbst zusammenzufassen:
Harun al-Rashid's son, Al-Ma'mun (whose mother was Persian), is even quoted as saying:
"The Persians ruled for a thousand years and did not need us Arabs even for a day. We have been ruling them for one or two centuries and cannot do without them for an hour."[27]

Die Verwaltung wurde von den Sassaniden übernommen und die alte Elite, die sich konvertieren ließ, in die Verwaltung eingesetzt. Heute aber hat der Islam den Iran ins Grab genommen und verhindert dort den Fortschritt, obwohl Persien über Jahrtausende eine hoch stehende und gebildete Kultur-Nation war.

Was die "islamische Blüte" betrifft, so ist dieser Begriff irreführend und schlicht falsch. Er basiert auf einer altmodischen abendländischen Verallgemeinerung, die Nah-Ost einfach mit Islam gleichsetzte, und sich selbst als christlich, wie auch heute noch ein paar davon fabulieren. Man muss sich die Definition von Islam vergegenwärtigen: Islam ist alle Kultur, die sich aus Koran und Sunna herleitet und darauf bezieht. Vornehmlich aus persischen Gelehrten-Familien stammende Mathematikern und Chemikern zu unterstellen, dass sie allesamt gläubige Moslems gewesen wären, ist ziemlich abwegig und kann höchstens für Gläubige als Aushängeschild dafür gelten, dass der Islam doch nicht rückwärtsgewandt wäre. Tatsächlich hat das nichts miteinander zutun. Da dann doch eher die islamischen Philosophen, die zwar unorthodoxe Meinungen vertraten, aber immerhin zumindest laut eigener Aussage gläubig waren. Aber da wurde auch nur, wie bei Christen schon vorher, versucht, Dogmen aus einem etwas seltsamen, irrationalen und unethischen Buch mit philosophischen Schlüssen zu verbinden. Was wohl Aristoteles oder Platon sich dabei gedacht hätten. ;)

Aber schau doch mal:
Hunayn ibn Ishaq, latinisiert Johannitius (809–874), christlich-arabischer Mediziner, Geschichtsschreiber, mit Übersetzungen des Aristoteles, Hippokrates und Galenos sowie durch bedeutende Bücher über die Einführung in die Medizin und Augenheilkunde bekannt geworden.
Was hat er mit dem Islam zutun?

Im Haus der Weisheit arbeiteten 90 Menschen an wissenschaftlichen Übersetzungen, vor allem aus dem Griechischen in die Arabische Sprache. Al-Maʾmūn schickte dafür einen Gelehrten seines Hofs nach Byzanz und bat den Kaiser, ihm mathematische Werke (u. a. die des Euklid) zu übergeben. Im Haus wurden alle Werke der Antike übersetzt, die aufzufinden waren, unter anderem von Galen, Hippokrates, Platon, Aristoteles, Ptolemäus oder Archimedes. Unter der Leitung des Christen Hunayn ibn Ishaq entwickelten sie ebenso eine Technik des konzeptionellen anstelle des wörtlichen Übersetzens.

Knapp die Mehrheit der 90 Menschen, die dort arbeiteten, waren nicht mal Muslime. Kannst du hier noch selbst nachlesen bzw. zusammenzählen:
Wikipedia: Haus der Weisheit

Es ist übrigens kein Zufall, dass du da zum Beispiel keinen Zoroastrier siehst.


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Ich war ein Moslem

18.11.2012 um 09:17
Kleines Anhängsel:
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Vornehmlich aus persischen Gelehrten-Familien stammende Mathematikern und Chemikern zu unterstellen, dass sie allesamt gläubige Moslems gewesen wären, ist ziemlich abwegig
Welche oftmals ihre Tradition übrigens weit in die vorislamische Zeit hinein zurückverfolgen können.

Übrigens, da ich gerade wieder darauf gestoßen bin, hier ein Exempel des von mir Genannten:
Al-Razi war kein gläubiger Muslim und ein Kritiker der Religion. Er hatte daher viele Feinde unter den konservativen Geistlichen, was dazu führte, dass er seine Position in Bagdad aufgab.

Wikipedia: Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya al-Razi


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Ich war ein Moslem

18.11.2012 um 11:42
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Du musst wissen, dass Bücher wie der Koran immer den Keim der Intoleranz in sich tragen werden, da sie es sind und es dort literal so niedergeschrieben steht.
aha!?
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Knapp die Mehrheit der 90 Menschen, die dort arbeiteten, waren nicht mal Muslime. Kannst du hier noch selbst nachlesen bzw. zusammenzählen:
In Bagdad arbeiten nach Aussagen des Historikers al-Qufiti in der Epoche des Aufbaus des Hauses 37 Christen, 8 Sabäer und 9 Juden. Sie waren aufgrund ihrer Fachkenntnisse sowie Sprachkenntnisse wichtig für den Aufbau des Hauses. Unter den Mitarbeitern waren der Arzt Hunayn ibn Ishaq, der Astronom Thabit ibn Qurra und der Mathematiker al-Chwarizmi.

Neben dem Übersetzungszentrum zählt man zum Haus der Weisheit auch ein Observatorium, eine Akademie und eine reichhaltige Bibliothek sowie ein Krankenhaus. Nach dem Vorbild der Institution wurden ähnliche Einrichtungen in Córdoba und Sevilla geschaffen. Der Fatimiden-Kalif al-Hakim ließ um 1000 ein Haus der Weisheit in Kairo einrichten.

Bagdad wurde im Jahre 1258 nach kurzer Belagerung von den Mongolen unter Hülegü erobert, das Haus der Weisheit dabei zusammen mit allen anderen Bibliotheken zerstört.



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Ich war ein Moslem

26.11.2012 um 09:19
@ natern
weltenzweifler schrieb:
das was du hier schreibst, trifft auf die anderen religionen auch zu. alles in religionn ist in irgendeiner form durch menschen geformt worden.
das ist ja das problem mit religionen und den interpretationen von texten.
ohne religion ist man geistig mit sicherheit freier

kann dir nicht ganz zustimmen.
Die Juden wissen, das ihre Totra aus mündlichen überlieferungen, die irgendwanneinmal aufgeschrieben wurden besteht, die Christen wissen das 325 im Erstes Konzil von Nicäa festgelegt wurde, was im NT steht, und was nicht, und das das was drinnstehet von Menschen, die in der Regel keine Zeitzeugen waren niedergeschrieben wurde.
Bei den Moslems wurde das Buch soweit ich weiß direkt von Gott diktiert, ist perfekt ind darf nicht wieder geändert werden.t
ich sehe das so, dass wichtig ist, WIE man mit koran, bibel, thora etc. umgeht.
diejenigen sind die schlimmsten, die denken, ihre interpretation von ...xyz... sei die einzig richtige und diese dann den anderen menschen aufzwingen wollen.

insofern, werft die bücher weg und macht die köpfe frei :-) ich weiß, frommer wunsch, mehr nicht :-)
weltenzweifler


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Ich war ein Moslem

26.11.2012 um 23:10
@freedom1

Du hast eine Gute Sache erkannt, Menschen können den Koran nicht selber interpretieren. Im Koran steht selber: der Koran führt manche auf den Falschen Weg und manche auf den Graden Weg. Es gibt aber tefsirs die sind wahrheits getreu. Dir sind sicher die 12 Imame(12 Führer) bekannt. Diese Führer sind von Gott geleitet und werden als der Lebende Koran bezeichnet, ihre Hadise sind wahrheits getreu und sind nicht aus Eigennutz entstanden. Bevor du dich vom Islam trennen willst empfehle ich dir dich vorher mit dem Schiitentum zu befassen. Am schlimmsten sind die Moslems ohne verstand, wenn du Ihnen sagst das hat Gott gesagt glauben sie dir sobald du ihnen was aus dem Koran vorliest obwohl es eine andere Bedeutung hat. Denkst du Gott ist so ungerecht und schickt für alle unsere Vorfahren Propheten und lässt uns ohne einen Wegleiter alleine ? Erst muss man wissen es gab 3 verschieden arten von Propheten: Welche die neue Verse bringen, Welche die das Volk führten und ihnen die Verse erklärten und welche die den Glauben verbreiten. Mohammed wahr der letzte Prophet und wahr quasi 3 in 1 für alles zu ständig. Kurz bevor der Prophet starb, bekam er von Gabriel die Nachricht das Gott Ihm befohlen hatte das Volk zu versammeln um Ihnen den neuen Führer Ali vorzustellen. Doch als der Prophet starb kam Abu Barker an die Macht und das nicht legal. Die diejenigen die wussten das Ali der wahre führer wahr folgten ihm aber manche der Wissenden hatten angst vor Abu Barker und wichen von Ali ab so hat Ali Abu Barker als Führer den weg frei gemacht um sich und das Volk zu schützen. In der Zeit schrieb Abu Baker Hadise die aber da er nicht genug wissen hatte und auch nur Führer des Kalifats wahr wegen der macht, nicht richtig wahren und von den wahren Botschaften des Koranes abwichen. Nach Abu Baker kamen noch 2 weitere Unrechtmäßige Kalifen die ebenfalls falsche Hadise verfasst haben erst als der 4te gewählt wurde kam Ali an die Führungsposition, das gefiel einigen nicht und er Wurde in einer Moschee während des Gebetes(nur im Gebet soll es möglich gewesen sein ihn zu verwunden) mit einem Dolch in Gift getunkt abgestochen. Ein paar Tage danach Starb er am Gift und Imam Hasan der Sohn Alis wahr von da an der neue und 2 Führer der Moslems während die Sunniten ihren eigenen Neuen Führer wählten begann der Kampf zwischen den Imamen und den Kalifen. Hier kann man die Geschichte weiter lesen und auch genaue quellen und Erklärungen erhalten:


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Ich war ein Moslem

05.12.2012 um 01:11
@freedom1
Ich kann dich nur zu deinem mutigen Schritt beglückwünschen.
Imaginäre Freunde sind eben nichts für gesunde Geister.


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Ich war ein Moslem

17.12.2012 um 07:37
@lilit
Hier gehen Exil-Iraner auf die Umstände ein, wie der Iran islamisiert wurde und widerlegen die Propaganda, die sie bzw. die Iraner in ihrem Heimatland vom Klerus vorgesetzt bekommen. Eine Zusammenfassung diverser Chronologien. Stets mit Angaben der Primärquellen, wie sie von den Chronisten der Invasoren selbst niedergeschrieben wurden.

http://feuertempel.funpic.de/phpbb/viewtopic.php?t=968

Das nur noch mal, weil ich darauf gestoßen bin und es kaum bekannt bzw. wenn fast nur auf Englisch oder in akademischen Kreisen verbreitet ist. Populär ist eben der Mythos des toleranten Islam zum grausamen Christentum, der jedoch lediglich auf dem engen Blick und Vergleich des Maurer-Reiches in Spanien damals und der Reconquista aufbaut und alle anderen Fakten ausblendet.

Apropos:

Der Vorläufer des Hauses der Weisheit:
Wikipedia: Akademie von Gundishapur


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Ich war ein Moslem

17.12.2012 um 11:12
@freedom1

Jede Religion wird von Menschen unterschiedlich interpretiert.


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Ich war ein Moslem

19.12.2012 um 05:26
Ich möchte mein Geschriebenes mit weiteren Quellen unterfüttern.

Zunächst, hier werden auf Englisch beinahe alle Zitate der arabischen Historiker geschildert, wie sie auch die Exil-Iraner erbrachten:
Wikipedia: Persecution of Zoroastrians
Weiter werden die Mythen aufgegriffen, die konstruiert wurden, um den Iranern ein falsches Geschichtsbild zu vermitteln und überhaupt ihnen den Islam nahe zu bringen. Dazu auch interessant die deutsche Version:
Wikipedia: Zoroastrierverfolgung

Was hat es nun mit der sogenannten islamischen Wissenschaft auf sich? Es heißt, wir schrieben mit arabischen Zahlen, welche in der sogenannten Blüte-Zeit des Islam entstanden. Das wird von populären Medien gerne mal so dargestellt. Könnte aber falscher kaum sein. Tatsächlich schreiben wir mit indischen Zahlen bzw. wurden die europäischen daraus abgeleitet - und diese gab es schon weit in der Antike in Indien:
Wikipedia: Indische Zahlschrift
Und wurden, wie wir sehen, von den Invasoren lediglich übernommen. Das Dezimalsystem, die Null und die annähernden Graphen sind also indischen Ursprungs mit seinen hinduistischen und buddhistischen Einflüssen. Siehe Null

Hier noch mal etwas allgemeineres zur indischen (hinduistischen) Mathematik, denn es war tatsächlich sie, die unsere grundlegend beeinflusste. Und das übrigens nicht nur durch ihr Dezimalsystem. So beschwert sich ein Rezensent also nicht zu Unrecht, dass dies kaum zur Kenntnis genommen wird und man eher von hinduistischer denn islamischer Mathematik sprechen müsste:
http://www.esamskriti.com/essay-chapters/A-brief-history-of-Indian-Mathematics-1.aspx

Was nun die Transformation ins Arabische angeht: Erst mal muss man wissen, dass nach der Einnahme Persiens und die arabischen Eroberer gezielt versucht wurde die Bevölkerung entweder durch erhöhte Steuern oder Massaker zur Konversion zu bringen und desweiteren, zumindest zum aller Anfang, die iranische Kultur zu zerstören; so wurde das Sprechen* von persisch verboten und persische Literatur oftmals verworfen oder in Arabische übersetzt. Ämter durften sowieso nur von arabisch Sprechenden und zum Islam Konvertierten besetzt werden. Deswegen tragen auch so viele persische Wissenschaftler arabische Namen und schrieben ihre Werke auf arabisch. Nun weiter zu einer Kontroverse. Ins Arabische übersetzt und ausformuliert hat die indische Mathematik der persische Mathematiker Al-Chwarizmi:
Wikipedia: Al-Chwarizmi
Nun ist es umstritten, ob er denn Muslim war oder Zoroastrier:
Als einziger schreibt ihm der Historiker at-Tabari zusätzlich die Nisba „al-Madschūsi“ zu. Daraus wird von einigen gefolgert, er sei Zoroastrier gewesen, was zu der Zeit für einen Mann iranischer Herkunft immer noch möglich war. Allerdings deutet das Vorwort zu seinem Meisterbuch Algebra an, dass er ein orthodoxer Muslim war, und so kann at-Tabaris Anmerkung nicht viel mehr bedeuten, als dass al-Chwarizmis Vorfahren, oder vielleicht er selbst in seiner Jugend, Zoroastrier waren.[2]
Zur Silbe: Wikipedia: Al-Madschūs
Wir wissen nun, dass Zoroastrier ausgeschlossen und sehr schlecht behandelt wurden, wie sie auch keine Stellen einnehmen durften. Er wollte aber sicher im Haus der Weisheit arbeiten, Puplizieren dürfen und seine zumindest relative Ruhe vom Klerus. Weiter wissen wir von einem weiteren persischen Gelehrten: Al-Razi war kein gläubiger Muslim und ein Kritiker der Religion. Er hatte daher viele Feinde unter den konservativen Geistlichen, was dazu führte, dass er seine Position in Bagdad aufgab.

Daraus schließe ich, dass seine Angabe als orthodoxer Muslim in Wahrheit gar nur aus opportunistischen Gründen getätigt wurde und nicht wahrer Überzeugung. Die vollende Wahrheit darüber wird aber wohl in den Nebeln der Geschichte verbleiben.

Aber was sagten nun andere Gelehrte jener Epoche? Das finde ich doch noch überaus interessant und erwähnenswert:
Nach der Ermordung Nezâmolmolks u. dem kurz darauf folgenden Tod Malek Shahs schien die für Omar Khayyâm errichtete Sternwarte in Verfall geraten zu sein. Hierauf bezieht sich ein Satz der Einleitung zu seiner Algebra: "Wir sind Zeugen gewesen, wie die Männer der Wissenschaft untergegangen u. auf ein winziges Häuflein zusammengeschmolzen sind, dessen Zahl so gering ist, wie seine Leiden groß. Diesen hat die Härte des Geschickes die gemeinsame Verpflichtung auferlegt, sich, solange sie leben, der Vervollkommung u. Erforschung der Wissenschaft allein zu widmen. Aber die meisten von denen, welche heutzutage für Gelehrte gelten, verbergen die Wahrheit durch die lüge u. kommen nicht über die Schranken eines bloßen Scheingelehrtentums hinaus, indem sie das, was sie an Kenntnissen besitzen, lediglich materiellen u. niedrigen Zwecken dienlich machen. Und wenn sie einem Mann begegnen, der sich wirklich durch sein Streben nach der Wahrheit und durch seine Liebe zur Wahrhaftigkeit auszeichnet, der Eitelkeit u. Lüge von sich weist u. den falschen Schein u. die Augenverblendung meidet, dann machen sie ihn zum Gegenstand ihrer Verachtung und ihres Spottes" 

Aus diesen bezeichnenden Sätzen geht schon hervor, dass es sich um den Ansturm einer engherzigen islamischen Orthodoxie gegen das freie Denken u. Forschen handelte, dem Khayyâm als vornehmster Vertreter der reinen Wissenschaft besonders ausgesetzt war. 

Um allen Verfolgungen zu entgehen, wird er wohl damals die Pilgerfahrt nach Mekka angetreten haben, eine Reise, die viele Monate in Anspruch genommen haben muss. Bei seinem Aufenthalt in Baqdâd, wo er natürlich von Wißbegierigen bestürmt wurde, lebte er ganz zurückgezogen u. wich allen Fragen aus. Die letzten Jahre seins Lebens sehen wir ihn abwechselnd in Balx, Marv u. wieder in Neyshâpur, wo er im Jahre 1123 hochbetagt inmitten seiner philosophischen Studien starb. 

In seinen kurzen Vierzeilern kommt die Einstellung des Gelehrten zu großen Fragen der Weltanschauung zum Ausdruck und dabei auch seine Kritik an dem Islam und an dem verschiedenen Versuchen, die Lehren des Islam mit denen der Wissenschaft in Einklang zu bringen. 

Er schreibt: 

"Da doch alles irdische vergänglich ist u. das kurze Leben doch wie staub verweht u. da selbst das ernsteste Streben doch niemals zur Erkenntniss der Wahrheit führt, gibt es für den Weisen nichts Besseres, als den kurzen Augenblick des Daseins zu genießen u. sich mit dem Wein schon auf Erden ein Paradies zu schaffen, das uns sicherer zu sein scheint als alles, was dem Frommen für das Jenseits verheißen ist." 



*Die Perser waren entgegen vielen anderen unterworfenen Völkern allerdings ziemlich zäh und haben es geschafft, sich ihre Sprache und zumindest Teile ihrer Kultur bis heute zu erhalten, was sicher auch damit zusammenhängt, dass diese so verwurzelt war und eine solch lange Tradition, auch gerade der Gelehrsamkeit vorzuweisen hatte. Damit war sie resistenter und schließlich hatten sogar die Eroberer Respekt vor ihr. Siehe nicht zuletzt das Zitat von Al-Mamun.


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Ich war ein Moslem

19.12.2012 um 07:01
Noch etwas Interessantes zu Omar Khayyam über seine Ansichten zur Religion und wie die streng Religiösen bzw. die Kleriker ihn betrachteten. Sufismus war wohl schon das höchste seiner Gefühle:
Despite a strong Islamic training, it is clear that Omar Khayyam himself was undevout and had no sympathy with popular religion,[8] but was not by any means an atheist, as suggested by the verse: "Enjoy wine and women and don't be afraid, God has compassion". Some religious Iranians have argued that Khayyam's references to intoxication in the Rubaiyat were actually the intoxication of the religious worshiper with his Divine Beloved - a Sufi conceit. This however, is reportedly a minority opinion dismissed as wishful pious thinking by most Iranians.[9]

It is almost certain that Khayyám objected to the notion that every particular event and phenomenon was the result of divine intervention. Nor did he believe in an afterlife with a Judgment Day or rewards and punishments. Instead, he supported the view that laws of nature explained all phenomena of observed life. One hostile orthodox account of him shows him as "versed in all the wisdom of the Greeks" and as insistent that studying science on Greek lines is necessary.[8] He came into conflict with religious officials several times, and had to explain his views on Islam on multiple occasions;



"At the Tomb of Omar Khayyam", by Jay Hambidge

there is even one story about a treacherous pupil who tried to bring him into public odium. The contemporary Ibn al Kifti wrote that Omar Khayyam "performed pilgrimages not from piety but from fear" of his contemporaries who divined his unbelief.[8]

Khayyám's disdain of Islam in general and its various aspects such as eschatology, Islamic taboos and divine revelation are clearly visible in his writings, particularly the quatrains, which as a rule reflect his intrinsic conclusions describing those who claim to receive God's word as maggot-minded fanatics


http://www.khayyam.info/english/default.htm (Archiv-Version vom 24.11.2012)

Hier noch eine sehr, sehr interessante Persönlichkeit. Er war auch einst Muslim:
Wikipedia: Ibn ar-Rawandi
Ibn ar-Rawandi war zunächst Theologe der Mu'tazila-Schule, entfremdete sich jedoch zunehmend von seinen früheren Kollegen. Zunächst wandte er sich der Schia zu, wandelte sich jedoch unter dem Einfluss seines Mentors Abu Isa al-Warraq.[1] zum Freidenker.[2] Er verließ Bagdad, wohl um einer Verfolgung zu entgehen.[1]
Ibn ar-Rawandi verfasste Werke gegen Religionen im Allgemeinen und gegen den Islam im Speziellen.[3] Seine Werke haben vermutlich aufgrund ihres kritischen Inhalts nicht überlebt, seine Kernthesen lassen sich jedoch aus Sekundärquellen rekonstruieren, wenngleich diese Quellen meist von seinen Widersachern stammen dürften.[2] Auf satirische Weise lehnte er die Rolle Mohammeds als Prophet und dessen Wunder ab.[3] Er stellte sich gegen das "Wunder" der Unnachahmbarkeit des Korans.[3]
Ibn ar-Rawandi starb in seinem Bett.[3]

Dürfte nicht Wunder nehmen, dass das um die Zeit von Al-Mamun herum stattfand. (Welcher übrigens auch die Mutaziliten förderte).


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Ich war ein Moslem

23.12.2012 um 06:10
Nochmal Khayyam:

47
Von wohl siebzig Religionen, hör`ich, die´s auf Erden gibt;
Doch die wahre Religion ist die nur, dass der Mensch dich liebt.
Islam,Gottesdienst und Glaube - ferne mag dies Possenspiel,
Dieses eitle, stets mir bleiben! Du nur,du nur bist mein Ziel.
76
Ihr sagt,dass für mein Zechen einst mir schwere Strafen droh´n
Und flieh´n müss´ich den Rebensaft, den Feind der Religion;
Doch eben deshalb will erlaubt der Weingenuss mich dünken;
Der Glaubensfeinde Blut befiehlt ja der Prophet zu trinken.
250
Nie war ein Mensch noch sündenlos, ob Wein nun oder Mann,
Da,ohne Sünden zu begehn, man nimmer leben kann.
Wenn du für Böses, das ich tat, mit Bösem mich bestrafst,
Wo ist denn zwischen mir und dir der Unterschied? sag`an!


58
Vergib, o Mufti,wenn ich stolz mich über dich erhebe!
Im Rausch selbst mehr Vernunft, als du, noch hab` ich in der Tat.
Nach Menschenblute dürstest du, ich nach dem Saft der Rebe;
Sag an, wer bessern Geschmack da von uns Beiden hat!
249
Zu einer Dirne jüngst hört´ einen Mönch ich sprechen:
"Trunksüchtig bist du Weib, die Frechste der Frechen!"
Zur Antwort gab sie ihm:"Das bin ich, was du meinst,
Du aber sage, Scheich, bist du auch, was du scheinst?


Wein trinken und fröhlich sein, das dient zu des Geistes und Leibes Ernährung;
Abschwören jegliche Religion, das ist meine Gottesverehrung;
Als einzige Mitgift hat fürs Leben
Das Schicksal ein fröhliches Herz mir gegeben
133
In den Kirchen und den Klöstern, den Moscheen und Synagogen,
bebt man vor der Hölle Schrecken hofft man auf das Paradies;
Doch von solchem Truggebilde wird nimmer dessen Geist betrogen,
Den der Herr in das Geheimnis aller Dinge schauen liess.


Wie ich das sehe, hat er den Wein sowohl als Metapher, als auch tatsächliche Intoxikation gebracht. Siehe mein Fett-Gedrucktes und das oben einen Beitrag davor Beschriebene. Dazu muss man weiter wissen, dass der Iran vor der islamischen Eroberung eine Kultur war, die den Wein ähnlich wie die Römer und Griechen ganz besonders schätzten und eigentlich eingewurzelte Weintrinker und Wein-Kultur waren. Und auch noch sind? Wir wissen jedenfalls, dass gerne mal Entsprechendes geschmuggelt wird, auch wenn es riskant ist.

In diesem Zusammenhang ein Abstecher in die Türkei:

Das 800 Jahre alte islamkritische Gedicht Ommar Khayyams und Fazil Say
Fazil Say ist türkischer Starpianist und steht in der Türkei wegen Verunglimpfung des Islams vor Gericht. Über Twitter verbreitete er die Meldung: “Der Muezzin hat das Abendgebet in 22 Sekunden ausgerufen [...] Was hast es du so eilig? Eine Geliebte? Ein Raki auf dem Tisch?” und andere dem Astronomen, Mathematiker und Dichter aus dem 11. Jahrhundert, Omar Khayyam zugeschriebene Gedichte. Türkische Intellektuelle warnen vor einer Islamisierung der Türkei und werten den Prozess gegen Say auch dementsprechend als politische Verfolgung Andersdenkdener. Kritiker des islamistischen Establishments der Türkei werden mit dem Vorwand der Blasphemie vor Gericht gezerrt und medienwirksam an den Pranger gestellt.

Islamkritik ist in der Türkei und auch im arabischen Raum nichts Neues. Zwar versuchen Islamverbände Europas es anders aussehen zu lassen, aber der Islam wird in der Geschichte immer wieder als Machtinstrument gegen große Teile der (muslimischen und nicht-muslimischen) Bevölkerung betrachtet und dementsprechend vielfältig sind auch die Kritiken, die besonders in Richtung der Prediger und der ihnen zugeschriebenen Bigotterie auftauchen.

Islamkritik ist so alt wie der Islam selbst. Der Koran ist voller Verse, die sich über die Kritiker Mohammeds beschweren und Allah verflucht diese in regelmäßigen Abständen. Bis in die heutige Zeit ist diese (Islam-)Kritik nicht verstummt. Seit mehreren Jahren kursiert durch das (türkische) Internet ein Gedicht das Omar Khayyam (auf türkisch: Ömer Hayyam) zugeschrieben wird.


Khayyam wurde 18. Mai 1048 in Nischapur geboren und starb am 4. Dezember 1131 auch dort. Omar Khayyam war ein persischer Mathematiker, Astronom, Philosoph und Dichter.

Anbei ein Auszug aus Wikipedia über Khayyams Leben und Wirken:

Omar Khayyam fand die Lösung kubischer Gleichungen und ihrer Wurzeln durch die geometrische Darstellung. Seinen Weg setzte erst Jahrhunderte später Descartes fort. Omar Khayyām befasste sich vor allem auch mit der Parallele und den irrationalen Zahlen. Er schuf ebenso ein lange Zeit vorherrschendes Werk der Algebra und behandelte unter anderem auch die Anordnung der Binomialkoeffizienten, die heute als Pascalsches Dreieck bekannt ist.

Der Seldschukenfürst Malik Schah I. beauftragte Omar Khayyām 1073 mit dem Bau eines Observatoriums und der Erstellung eines Sonnenkalenders zu astrologischen Zwecken. Omars Kalender war genauer als der 500 Jahre spätere Gregorianische Kalender. Der moderne iranische Kalender beruht auf seinen Berechnungen.

Omar Khayyām hatte zu seiner Zeit auch viel Ansehen durch seine philosophischen Texte erworben, die sachlich eingehend und wenig aggressiv mit islamkritischen Themen umgingen.

Folgendes Gedicht wird Omar Khayyam zugeschrieben und ist in der Türkei besonders unter Laizisten weit verbreitet. Es wurde 2009 in der türkischen Zeitung “Milliyet” veröffentlicht, anbei die deutsche Übersetzung:

Warum sollte Gott uns den Wein im Diesseits verbieten, aber im Jenseits als etwas wundervolles beschreiben, macht das Sinn?
Weil ein betrunkener Araber das Kamel Hamzas schlug, hat Mohammed dem Araber den Wein verboten.

Wer hat mich so erschaffen wie ich bin? Du!
Was ich mache, was ich sage hast du mir schon vorbestimmt.
Also bist es auch du, der mich sündigen lässt.
Wozu dann Himmel und Hölle?

Wer hat dein “Gesetz” denn nicht schon missachtet?, sag! Was hat ein Leben ohne Sinnesfreude denn für einen Wert.
Wenn du das Unrecht das ich tu, mit anderem Unrecht (Anm.: Hölle) bestrafst, wo ist dann noch der Unterschied zwischen uns beiden?

Als Gott uns aus Schlamm schuf, wusste er schon was wir auf der Erde tun würden. Jede Sünde die ich begehe ist sein Wille, warum will er mich für seine Fehler in die Hölle werfen?

Ich will aufgeben und dir gegenüber stehen. Wo bist du? Ich möchte die Dunkelheit mit dem Licht tauschen. Wo bist du? Wenn mein Glaube mich ins Paradies bringt, ist es deine Barmherzigkeit oder nur Handel mit dir, das will ich dich fragen. Wo bist du?

Unwissen reinigt die religiösen Menschen, ich schweige aus Würde. Natürlich kann ich jede Aussage erwidern, aber zuerst schaue ich, ob die Aussage einen Inhalt besitzt. Und dann schaue ich, ob der Mensch dahinter es auch wert ist auf ihn einzugehen.

Die Welt ist in den Händen einiger Unwissender, die glauben das Wissen der Welt zu besitzen. Sei nicht traurig, dem Esel gefällt ein anderer Esel, wenn sie (Anm.: die religiösen Eiferer) dich schimpfen, dann sei stolz darauf.

Du kannst die Geheimnisse der Welt nicht lüften, die Sprache der Derwische verstehst du nicht. Dann trink deinen Wein und mach die Erde zum Paradies, in das andere Paradies kommst du, vielleicht auch nicht.

So viele kamen, was sie alles wollten. Am Ende haben sie alle wieder diese Welt verlassen. Aber du denkst du wirst niemals gehen, oder? Alle vor dir dachten genauso wie du.

Wenn dein inneres nicht rein ist, ist dein religiöser Titel nichts wert. Deine Strickjacke, dein Rosenkranz, dein Teppich ist schön, aber lässt sich ein Gott davon beeindrucken?

Du bist religiös, interpretierst alles mit strengem Glauben. Du nennst mich einen verrückten Ungläubigen. Du bezeichnest mich so, weil du mich interpretierst wie du mich durch deinen Glauben siehst. Dann bin ich es wohl. Aber bist du dann nicht auch das, wie du gesehen wirst?

Wenn du selbst nicht trinkst, dann verfluche nicht wer trinkt. Höre auf mit der betrügerischen Doppelmoral. Selbstherrlich lobst du dich selbst, weil du keinen Wein trinkst. Aber wie schlimm kann der Wein neben all der Bösartigkeit die du begehst denn schon sein?

Du mit dem dunklen Mantel, dein Tag ist deine Nacht. Greif niemanden an, der die Welt begreifen will. Sie sind auf der Suche den Antworten dieser Welt. Du aber denkst den ganzen Tag nur daran, was unrein für dich sein könnte.

Meine Hand lässt mein Glas nicht mehr los, dein Buch halte ich nicht, deine Kanzel begehe ich nicht. Du bist ein trockener religiöser Eiferer, ich ein nasser (Anm.: vom Wein) Verrückter. Wer von uns beiden wird besser brennen in der Hölle?

Du bist der Eiferer unter den religiösen Eiferern, mögest du die Kohle in der Hölle sein. Du willst bei mir Gnade vor Recht gelten lassen? Was verstehst du schon von Gerechtigkeit?

Würdest du die Geheimnisse der Welt verstehen, hättest du auch die Geheimnisse des Todes gelöst. Heute hast du noch Verstand, aber kein Wissen. Morgen aber hast du nicht ein mal mehr Verstand.

Du Blinder!

Die Erde, der Himmel, die Sterne, das ist alles nichts wert. Hör auf zu reden, halte lieber dein Herz rein. In diesem sich ständig zerfallenden und neu aufbauenden Universum sind deine Forderungen ein winziger Tropfen, das ist nichts wert.




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Ich war ein Moslem

23.12.2012 um 06:29
Zitat von libertarianlibertarian schrieb am 17.12.2012:Das nur noch mal, weil ich darauf gestoßen bin und es kaum bekannt bzw. wenn fast nur auf Englisch oder in akademischen Kreisen verbreitet ist. Populär ist eben der Mythos des toleranten Islam zum grausamen Christentum, der jedoch lediglich auf dem engen Blick und Vergleich des Maurer-Reiches in Spanien damals und der Reconquista aufbaut und alle anderen Fakten ausblendet.
1) Wobei ich natürlich nicht sagen möchte, dass es sich deswegen umgekehrt verhielt. Das Christentum hat sein eigenes Konto. 2) Allerdings muss man selbst bei Al-Andalus aufpassen, das diesen Mythos mehr oder weniger kreiert hat:

Bernard Lewis weist dagegen darauf hin, dass in al-Andalus ebenso wie in anderen Teilen der islamischen Welt von einer Gleichberechtigung Andersgläubiger keine Rede sein konnte, da dies im islamischen Recht nicht vorgesehen ist.[14]. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der spanische Mediävist Francisco Garcia Fitz, der „die Toleranz im islamischen Spanien“ als einen „multikulturellen Mythos“ bezeichnet: „Unbestreitbar hat es kulturelle Anleihen und Einflüsse und friedliche wirtschaftliche Beziehungen gegeben, aber keine Beziehungen auf der Basis von Gleichheit und voller Akzeptanz der Unterschiede“.[15] Der spanische Literaturwissenschaftler Darío Fernández-Morera kommt in seinem Essay The Myth of the Andalusian Paradise zu dem Schluss, dass die Beziehung zwischen den drei Religionsgruppen durch religiöse, politische und Rassenkonflikte geprägt gewesen war, die in den besten Zeiten nur durch die tyrannische Durchsetzungskraft der Herrscher unter Kontrolle gebracht werden konnten.[16] Katholiken litten unter repressiven Maßnahmen wie hoher Besteuerung, Konfiszierung ihrer Güter und Versklavung sowie religiöser Verfolgung.[17] Muhammad I. (823–886) ordnete die Zerstörung aller seit der Eroberung Spaniens 711 neugebauter Kirchen an,[18] und seine Nachfolger bewilligten nur selten den Bau neuer oder die Reparatur bestehender Kirchen.[19] Der muslimische Jurist Ibn Abdun sprach sich für die Rassentrennung der Muslime und ihrer christlichen und jüdischen dhimmis aus.[20] Auch die Beziehungen zwischen den christlichen und jüdischen Untertanen waren durch gegenseitige Ressentiments geprägt.[21]

Nach dem Tod al-Hakams II. im Jahr 976 verschlechterte sich die Situation der Nichtmuslime. Die erste größere Verfolgung gab es am 30. Dezember 1066 mit der Vertreibung der Juden aus Granada, bei der 1500 Familien getötet wurden, die die Stadt nicht verließen. Im frühen 12. Jahrhundert wurden die katholischen Einwohner von Málaga und Granada nach Marokko vertrieben.[25] Unter den Almoraviden und den Almohaden mag es zwischenzeitliche Verfolgung der Juden gegeben haben,[26] aber die Quellenlage ergibt kein klares Bild. Jedenfalls scheint sich die Lage der Nichtmuslime nach 1160 verschlechtert zu haben.[27] So werden Pogrome gegen Juden in Córdoba im Jahr 1011 und in Granada im Jahr 1066 berichtet.[28][29][30]
Vor dem Hintergrund dieser sich wiederholenden Wellen der Gewalt gegen Nichtmuslime, insbesondere gegen Juden, verließen viele jüdische, aber auch muslimische Gelehrte das muslimische Iberien und gingen in das damals noch verhältnismäßig tolerante Toledo, das die Christen 1085 erobert hatten. Einige Juden – man nimmt an bis zu 40.000 – schlossen sich den christlichen Heeren an, andere aber den Almoraviden in deren Kampf gegen Alfons VI. von Kastilien.
Die Almohaden übernahmen um 1147 die Macht in den zuvor von den Almoraviden kontrollierten Gebieten des Maghreb und Iberiens.[31] Ihr Weltbild war weit fundamentalistischer als das der Almoraviden, dementsprechend wurden die Dhimmis unter ihrer Herrschaft deutlich härter behandelt. Ansonsten vor die Wahl zwischen Konversion und Tod gestellt, verließen viele Christen und Juden das Land.[32][33] Manche, so etwa die Familie von Maimonides, flüchteten nach Osten in tolerantere muslimische Gebiete,[32] andere emigrierten in die sich ausdehnenden christlichen Königreiche.[34][35] Gleichzeitig förderten die Almohaden aber Wissenschaft und Kunst, insbesondere die Falsafah-Schule, zu der Ibn Tufail, Ibn al-Arabi und Averroës gehörten.[31]
Im mittelalterlichen Iberien befanden sich Muslime und Christen in einem fast ununterbrochenen Krieg, der die Geschichte Spaniens und Portugals in dieser Zeit prägte. Periodische Überfälle aus al-Andalus verheerten die christlichen Königreiche und brachten Beute und Sklaven zurück. So nahm der Almohaden-Kalif Yaqub al-Mansur bei dem Überfall auf Lissabon im Jahr 1189 3.000 Frauen und Kinder als Sklaven, ebenso nahm 1191 der ihm untergegebene Gouverneur von Córdoba bei dem Überfall auf Silves 3.000 Christen als Sklaven.[36]

Wikipedia: Al-Andalus

Hier wird auf Ursprünge des Mythos, seine Apologeten und was dran ist mehr oder weniger fundiert eingegangen:
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2005-35/artikel-2005-35-das-land-wo-blut.html


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Ich war ein Moslem

23.12.2012 um 06:59
Myth Of Islamic Science: Were There Any Great Muslim Scientists?


Hier wird schön auf alles eingegangen und erläutert. Wie es in Wahrheit Indien und Persien waren beide bekannt damals als bekannte Lehranstalten voller Universitäten und Akademien. Es wird von den zerstörerischen Anfängen der islamischen Expansion bis zu den dann später zu Macht gekommenen progressiven ja gar säkularen Kalifen eingegangen, die sich dem alten Wissen zugewandt haben, wie etwa Al-Mamun bis hin zum Untergang durch den islamischen Klerus, der das Schicksal schon vor dem Ansturm der Mongolen mehr oder weniger besiegelt haben dürfte und stets gewillt war, diesem liberalen Treiben durch manche Abbasiden (freilich auch hier nicht alle) ein Ende zu setzen. Ach was rede ich mir den Mund fusselig. Für all jene, die Englisch können, ich kann es euch nur anheimstellen, dies hier euch zu Gemüte zu führen.

http://folks.co.in/blog/2012/09/05/myth-of-islamic-science-were-there-any-great-muslim-scientists/ (Archiv-Version vom 05.01.2013)

Nur ein kleiner Ausschnitt und doch so viel-sagend:

Also worth noting is the fact that the so-called ‘synthesis’ of learning took place before Islamic invasions engulfed both India and Persia in a Dark Age. The Sassanid emperor Kosrau I deserves much of the credit for work that is wrongly credited to Islamic rulers and scholars.

Khosrau I (reigned 531 – 79) known as Anushirvan or ‘The immortal soul’ was a great patron of philosophy and knowledge. He gave refuge to scholars from the Eastern Roman Empire when the bigoted Christian Emperor Justinian closed down the neo-Platonist schools in Athens in 529 AD. (Earlier, in 415 AD Christian goons led by ‘Saint’ Cyril burnt down the great library in Alexandria and murdered the neo-Platonic scholar Hypatia who taught there, because another ‘saint’ Paul had decreed that women must keep their silence.)

Khosrau was greatly interested in Indian philosophy, science, mathematics, and medicine. He sent multiple embassies and gifts to the Indian court and requested them to send back philosophers to teach in his court in return. Khosrau made many translations of texts from Greek, Sanskrit, and Syriac into Middle Persian. He was lauded as “Plato’s Philosopher King” by the Greek refugees that he allowed into his empire because of his great interest in Platonic philosophy.

A synthesis of Greek, Persian, Indian, and Armenian learning traditions took place within the Sassanian Empire. One outcome of this synthesis created what is known as bimari-stan (‘home for the ailing’), the first hospital that introduced a concept of segregating wards according to pathology. Greek pharmacology fused with Iranian and Indian traditions resulted in significant advances in medicine.

Regrettably this pre-Islamic era of learning came to an abrupt end following the Arab (Muslim) invasions and the defeat of Sassanid Persia The reality is that most of this ‘synthesis’ took place in the pre-Islamic period until Islamic invasions sank both Persia and India into a Dark Age lasting centuries.



Wie wir sehen: Faktisch war es so, dass die Synthesen tatsächlich hauptsächlich in der Zeit der Sassaniden zwischen Persern, Byzantinern und Indern stattfanden (Siehe oben auch Wiki-Link zu Gundishapur) und dies dann fälschlich als eigen, verlogen als eigen beziffert wurde, als es ins Arabische transformiert wurde. Außerdem siehe meinen Beitrag, als ich darlegte, wie Al-Mamun die alte sassanidische Elite wieder zu Einfluss verhalf und damit die ganze Geschichte einleitete.

Weiter wird in dem Link auch auf die angeblichen islamischen Wissenschaftler eingegangen, die bei genauerem Blick oftmals gar keine mehr sind, im Gegenteil gar so ziemlich oft.


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Ich war ein Moslem

23.12.2012 um 07:17
Jetzt haben wir beinahe die Buddhisten vergessen und da ich für einem anderen Thread auch gerade recherchieren muss, hier noch etwas:

Nalanda (Hindi: नालन्दा, Nālandā) ist eine 15 km nördlich von Rajgir (im heutigen indischen Bundesstaat Bihar) gelegene Ruinenstadt. Hier befand sich die größte buddhistische Universität (gegründet im 5. Jh.), an der über 10.000 Studenten und 1.000 Professoren studierten und lehrten. Zu ihr gehörten 9-stöckige Bauten, 6 Tempel und 7 Klöster. Die Bibliothek soll 9 Millionen Bücher umfasst haben. Sie war damit zugleich das größte Lehrzentrum der antiken Welt überhaupt. Die Universität wurde Ende des 12. Jahrhunderts im Zuge der islamischen Eroberung Indiens und der damit verbundenen Dezimierung des Buddhismus zerstört. Ein Lehrzentrum gleichen Namens wurde 1351 in Tibet errichtet.

Wikipedia: Nalanda

Anmerkung: Die Errichtung in Tibet ist kein Zufall, da viele der heimgesuchten Buddhisten dorthin flohen und dort Zuflucht fanden, wo sie ihre Religion frei ausleben durften. Zumindest ein wenig des Wissens konnte daher nach Tibet transferiert und somit bis heute erhalten bleiben. Die Situation ist in etwa mit der der heutigen Besatzung Tibets durch die Chinesen zu vergleichen mit der sich daran anhängenden blutigen und zerstörerischen Kulturrevolution und der Flucht vieler Mönche nach Indien in das sogenannte Exil, wo sie heute viele Universitäten und Klöstern aufbauten und nicht wenig Wissen hin transferierten. Umgekehrte Lage sozusagen. Wenn es natürlich auch nicht komplett mit der islamischen Eroberung zu vergleichen ist, die hier und da wirklich alles andere als sanft verlief.


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Ich war ein Moslem

27.12.2012 um 01:48
Oh mann, wenn ich den Beitrag vom Thread ersteller lese, muss ich nur den Kopf schütteln.:/ so viele Fehler und so viel unwissenheit....:/


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Ich war ein Moslem

27.12.2012 um 03:23
@NioTengu
Zitat von NioTenguNioTengu schrieb:Oh mann, wenn ich den Beitrag vom Thread ersteller lese, muss ich nur den Kopf schütteln.:/ so viele Fehler und so viel unwissenheit....:/
urteilen kannste ja schon ziemlich schnell...
aber wie sieht es mit einer stellungnnahme dazu aus?
oder wirfst du nur gerne etwas in den raum?
was passt den deiner meinung nach nicht?


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