@SpartacusIch denke beide Parteien könnten tagelang darüber diskutieren und trotzdem würde man zu keinem Ergebnis kommen. Meiner Meinung nach, findet ein kalter Krieg zwischen Religion und Wissenschaft statt. Welche Seite hat recht? Hat überhaupt einer der Parteien recht? Was wenn die Naturwissenschaftler sich irren?
Die beiden Parteien können zwar ewig diskutieren, doch letztlich kommt man doch zu keinem Ergebnis! Die Wissenschaft kann die Existenz Gottes nicht widerlegen und die Religion ist nicht in der Lage sie zu belegen. Diese Pattsituation wird ewig Grundlage dieses Konfliktes bleiben und man wird niemals einen Durchbruch einer der beiden Seiten haben. Die Religion versucht in der Regel überhaupt nicht Gott zu beweisen und die Wissenschaft wird es nie schaffen das Gegenteil zu belegen, da man die Nichtexistenz von etwas nicht belegen kann. Einzige Lösung wäre ein Beweis Gottes mit wissenschaftlichen Methoden, welcher theoretisch möglich ist, wenn Gott existieren sollte.
Es muss immer eine Partei Recht haben, wenn es um wissenschaftliche Fragen (wie die Frage nach Gott) geht. Die Wissenschaft selbst positioniert sich allerdings nicht auf einer Seite, sondern möchte die Wahrheit finden. Hier liegt der Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion! Die Wissenschaft sucht offen in allen Richtungen und die Religion hält an einem starren Dogma fest, welches sie für die Wahrheit hält. Deswegen irrt sich die Religion auch zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit und die Wissenschaft nur zu einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit. Religionen halten an einer Hypothese ohne Belege fest und die Wissenschaft an Theorien, die von Belegen untermauert sind.
Als Grundlage für die Diskussion, poste ich einen Dialog zwischen einem Professor und Studenten über den Glauben an Gott. Was haltet ihr davon? Gerne könnte ihr das Thema vertiefen, es soll nicht nur um den Dialog gehen. Er dient nur als Grundlage für den Thread. Es geht hier auch um alle Religionen, nicht nur um Islam.
Ich bitte um eine gute Diskussion.
Eine solche Anekdote ist immer ein schöner Aufhänger für eine Diskussion.
Professor: Mein Bruder starb an Krebs, obwohl er zu Gott gebetet hat, dass Gott ihn heilen soll.
Die meisten von uns würden wenigstens versuchen anderen zu helfen die krank sind.
Aber Gott nicht. Wie kann dieser Gott dann gut sein, hmm?
Die klassische Theodizee-Problematik.... Hier gibt es natürlich sowohl atheistische Ansätze, als auch religiöse Ansätze zur Frage, warum das Leiden besteht. Ich persönlich halte die Theodizee-Problematik für ein eher schwaches Argument gegen Gott. Natürlich lässt sich festhalten, dass man das Leiden in einer gottlosen Welt leichter erklären kann, als in einer Welt mit Gott, doch trotzdem kann man auch Antworten auf das Leiden in einer Welt mit Gott finden.
Professor: Die Frage kannst du nicht beantworten, stimmt’s? Fangen wir nochmal von vorne an junger Mann: Ist Gott gut?
Student: Ja.
Professor: Ist der Teufel gut?
Student: Nein.
Professor: Wer hat Ihn erschaffen?
Student: Allah hat ihn erschaffen.
Professor: Das ist wahr. Sag mir, gibt es Böses auf dieser Welt?
Student: Ja.
Professor: Das Böse ist überall, oder? Und Gott hat alles erschaffen, korrekt?
Student: Ja.
Professor: Also hat wer das Böse erschaffen?
(Der Student antwortete nicht…)
Professor: Gibt es Krankheit? Unmoral? Hass? Hässlichkeit? Alle diese Dinge existieren in dieser Welt, oder etwa nicht?
Student: Ja, Sir.
Professor: Also, wer erschuf diese Dinge dann?
(Der Student hatte keine Antwort)
Hier argumentiert der Professor nun Grundsätzlich mit allem Negativen, welches ja durch die Hand Gottes geschaffen sein müsste, wenn er existiert, doch auch dieses Argument ist nicht wirklich ein starkes, wie die Antwort des Studenten deutlich macht. Auch negatives kann mit der Existenz Gottes vereinbart werden wie man hier sieht...
Student: Professor, gibt es nicht so etwas wie Hitze?
Professor: Ja.
Student: Und ist das etwas wie Kälte?
Professor: Ja.
Student: Nein Sir, das gibt es nicht.
(Der Hörsaal wurde sehr ruhig mit der sich wendenden Konversation)
Student: Sir, Sie können viel Hitze haben, noch mehr Hitze oder sogar Superhitze, Mega Hitze, Weiße Hitze, ein bisschen Hitze oder gar keine Hitze. Aber es gibt nicht so etwas, das man Kälte nennt. Wir können -458 Grad Fahrenheit erreichen, welches keine Hitze ist, aber wir können nicht diese Grenze überschreiten. So etwas wie die Kälte gibt es nicht. Die Kälte ist ein Wort, das wir benutzen, um die Abwesenheit von Hitze zu beschreiben. Wir können die Kälte nicht messen. Hitze ist Energie. Die Kälte ist nicht das Gegenteil von der Hitze, Sir, nur die Abwesenheit davon.
(Im Hörsaal war es dermaßen ruhig, dass man eine Nadel hätte fallen hören können)
Student: Wie sieht’s aus mit der Dunkelheit, Sir? Gibt es so etwas wie Dunkelheit?
Professor: Ja. Was ist die Nacht, wenn es keine Dunkelheit gibt?
Student: Sie haben wieder unrecht, Sir. Die Dunkelheit ist die Abwesenheit von etwas. Man kann ein bisschen Licht haben, normales Licht, helles Licht oder sogar grelles Licht. Aber wenn du konstant kein Licht hast, dann hast du nichts und das nennt man Dunkelheit, stimmt’s? Also in der Realität gibt es Dunkelheit nicht. Wenn es das täte, könntest du dann nicht die Dunkelheit noch dunkler machen?
Ein viel entscheidenderes Argument ist das hier...
Professor: Die Wissenschaft belegt dass du 5 Sinne hast, um die Welt um dich herum zu identifizieren und zu observieren. Sag mir, hast du Gott jemals gesehen?
Student: Nein.
Professor: Sag mir, hast du Gott jemals gehört?
Student: Nein.
Professor: Hast du deinen Gott jemals gefühlt, geschmeckt, gerochen? Hattest du jemals eine sensorische Wahrnehmung von Gott gehabt?
Student: Nein Sir, das habe ich nicht.
Professor: Und trotzdem glaubst du an Gott?
Student: Ja.
Professor: Nach einem empirischen, testreichen und demonstrierenden Protokoll besagt die Wissenschaft, dass DEIN Gott nicht existiert. Was sagst du dazu?
Student: Nichts. Ich habe nur meinen Glauben.
Professor: Ja… Glauben. Genau das ist das Problem, dass die Wissenschaft hat…
Es ist eindeutig, dass die Wissenschaft keinen Grund hat Gott als existent anzunehmen! Warum sollte sie das auch tun? Wie hier deutlich wird, kann man Gott weder mit eigenen Sinnen wahrnehmen, noch messen oder berechnen... Es kann aber nichts geben, was mit der Logik nicht erfasst werden kann, da diese zwangsläufig alles erklären muss, was existiert, da es existiert. Wenn etwas also nicht mit Logik erfasst werden kann, so ist es unlogisch und das würde auch für einen Gott gelten, der nicht wahrnehmbar, messbar oder berechenbar ist.
Dieses Gedanken muss man natürlich noch erweitern, denn Gott kann nicht nur nicht wahrgenommen werden, sondern ist eine unelegante Hypothese und macht Probleme nicht leichter, sondern vergrößert sie erheblich. Wenn Gott am Anfang von Allem stand, wer stand am Anfang von Gott? Woher kommt Gott also? Warum gibt es in der Natur Dinge, die unnötig kompliziert oder überflüssig sind, wenn ein absoluter Schöpfer dahinter steht?
Unser Universum ist genau so, wie man es erwarten würde, wenn es sich selbst erschaffen hat und die Gesetze der Logik gelten!
Professor: Also, was willst du damit sagen, junger Mann?
Student: Sir, was ich damit sagen will ist, dass ihre philosophische Voraussetzung lückenhaft ist.
Professor: Lückenhaft? Kannst du mir erklären, wieso?
Student: Sir, Sie arbeiten an der Voraussetzung der Dualität. Sie behaupten, dass es Leben und Tod gibt, einen guten Gott und einen schlechten Gott. Sie stellen sich Gott als etwas Begrenztes vor, als etwas, dass wir messen können.
Sir, die Wissenschaft kann nicht einmal einen Gedanken erklären. Sie benutzt die Elektrizität, und Magnetismus, aber hat keines davon weder gesehen noch voll verstanden.
Wer den Tod als das Gegenteil von Leben sieht, ignoriert die Tatsache, dass der Tod keine Substanz ist. Der Tod ist nicht das Gegenteil vom Leben, nur die Abwesenheit davon. Jetzt erklären Sie mir Sir, lehren Sie ihren Studenten, dass sie vom Affen abstammen?
Professor: Wenn du auf die Evolutionstheorie hinaus willst: Ja natürlich lehre ich diese.
Student: Haben Sie die Evolution mit Ihren eigenen Augen gesehen, Sir?
(Der Professor schüttelte den Kopf mit einem Lächeln, womit er anfing zu realisieren, wo diese Diskussion hinführen würde)
Student: Wenn niemand die Evolution im Prozess gesehen hat und nicht beweisen kann, dass dieser Prozess ein fortschreitendes Unterfangen ist, lehren Sie dann nicht Ihre Meinung, Sir? Sind Sie nicht ein Wissenschaftler, sondern ein Prediger?
(Die Klasse tobte)
Student: Gibt es irgendjemanden in diesem Raum, der das Gehirn des Professors gesehen hat?
(Die Klasse lachte)
Student: Gibt es hier jemanden, der das Gehirn des Professors gefühlt, gehört, angefasst oder gerochen hat?
Niemand scheint es getan zu haben. Also, nach den etablierten Regeln des empirischen, stabilen und demonstrierendem Protokoll besagt die Wissenschaft, dass Sie kein Gehirn haben, Sir.
Bei allem Respekt Sir, wie können wir Ihrem Unterricht trauen, Sir?
(Der Hörsaal war still. Der Professor starrte den Studenten an, sein Gesicht – unergründlich.)
Professor: Ich schätze du musst sie beim Glauben nehmen, Junge..
Student: Das ist es, Sir! Ganz genau!
Die Verbindung zwischen den Menschen und Allah ist Glaube. Das einzige, was die Dinge an Leben hält und antreibt!
Die Argumente hier sind sehr sehr schwach! Kann etwas nicht als Fakt gesehen werden, nur weil es das menschliche Auge nicht sehen kann? Das ist natürlich Unsinn, da es auch andere Wege gibt an die Wahrheit zu kommen, nämlich Beobachtung, Messung, logische Konklusion und letztlich auch noch den Test: Kann die Theorie Voraussagen machen? (Das gelingt den belegten Theorien auch i.d.R..)
Kann man dem Verstand eines Menschen nicht trauen, weil man sein Gehirn nicht sieht? Steht das deswegen auf der selben Stufe, wie der Glaube an einen Gott? Der Unterschied liegt hier auf der Hand, denn das Gehirn des Professors findet man, wenn man nachsieht und Gott nicht. Insofern basiert die Beziehung zwischen Schüler und Lehrer hier schwerlich auf Glauben.
Nun folgert er, dass der Glauben als Antrieb zwangsläufig nötig ist, doch wäre dem so, so könnte weder Tiere noch Pflanzen existieren. Selbst wenn der Glaube beim Menschen teilweise als Konvention nötig ist, so belegt das noch lange keinen Gott und kann mit der natürlichen Selektion erklärt werden.
Abschließend kann man sagen, dass es kein Kampf zwischen Religion und Wissenschaft ist, sondern ein einseitiges bekämpfen der Wissenschaft von Seiten der Religion, da es die Wissenschaft immer schwerer macht an die Dogmen der Religion zu glauben. Wenn die Religion einen wahren Kern hat, so wird die Wissenschaft das herausfinden, doch Religion selbst ist in der heutigen Zeit nicht mehr nötig.
Um es nach Stephen Hawking zu formulieren:
"Die Philosophie ist tot."