Jugenderinnerungen, was bedeutet Dir das Wort Kirche?
16.05.2012 um 23:03
Ich bin schon vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten! Warum: Weil ich mich nicht mehr mit dieser Art von Kirche identifizieren konnte. Ich habe mich danach lange mit der Kirche beschäftigt, und irgendwann erkannt, dass ich diese jetzige Kirche nicht brauche um ein christliches Leben zu führen. Ich bin also, immer noch ein überzeugter Christ und werde das auch bis zu meinem Tode bleiben!
Ich stamme aus einem gut kath. Elternhaus! Ich habe von Kindergarten an die Kirche pausenlos von innen gesehen. Im Regen, im Schnee, in Sturm und Kälte! Meine Mutter schickte mich ob ich wollte oder nicht in die Kirche! Nach dem Motto der Bundesbahn, wir fahren bei jedem Wetter. Nur mit dem Unterschied, ich musste zu Fuß gehen.
Unser Pfarrer, mochte mich von Anfang an nicht. Und das, obwohl ich ihm nichts getan hatte. Ich hatte in der Bibelstunde bei unserem Lehrer immer die Note 2. Beim Pfarrer hingegen einigemale eine 5. Obwohl ich alle Arbeiten nicht schlechter machte wie der Durchschnitt der Klasse, auch immer in die Kirche ging, alles nutzte nichts, er mochte mich einfach nicht. Das, dass dann irgendwann einmal auf Gegenseitigkeit beruhte, ist wohl verständlich. Als Seelsorger, hat er meiner Meinung nach, versagt! Zumindest was mich betraf. Aber ... obwohl ich ja noch ein heranwachsendes Kind war, wäre ich deshalb nie auf die Idee gekommen, Gott oder von mir aus auch Jesus, dafür verantwortlich zu machen.
Als ich später dann aus der Kirche ausgetreten bin, und danach einige Jahre ins Land gegangen waren, fing ich eines Tages wieder damit an, intensiver über Gott und die Welt, und den Glauben, nachzudenken. Und da passierte folgendes: Ich begriff aufeinmal, dass mir Gott plötzlich wieder nahe stand, ihn im Grunde die ganze Zeit vermisst hatte, und er aufeinmal jetzt wieder mit zu meinem Leben dazu gehörte. Und das unabhängig von der kath. Kirche. Ich hatte mittlerweile auch aufgehört, Gott für alles verantwortlich zu machen, was mir im Leben schief ging bzw. passierte, also, alles auf ihn abzuwälzen. Ich begriff immer mehr, dass ich mein eigenes Schicksal selbst geschmiedet hatte, ohne das Gott diesbezüglich zu meinen Ungunsten mitgewirkt hatte. Das ich im Grunde meines eigenen Schicksals Schmied war.
Es bringt niemanden weiter, wenn er alle Miseren, Niederlagen die oft das Leben so mit sich bringt, Gott oder den Glauben dafür verantwortlich macht.
Gott kann und darf nicht in unser Leben eingreifen, denn sonst wäre er sich selbst untreu! Untreu seinem Gesetz gegenüber, das eines der wertvollsten Gesetze im Universum ist. Nämlich, dass er uns den freien Willen gegeben hat. Würde er in unsere Desaster die wir pausenlos auf diesem Erdball fabrizieren eingreifen, wären wir keine freie Menschen mehr, wir wären seine Sklaven und Marionetten. Also, lässt er uns werkeln, basteln, Kriege führen, und all die negativen Dinge tun, die der Mensch sich so ausdenken kann. Dennoch mit der Hoffnung, dass irgendwann der Mensch mal begreift, dass ihn das keinen Millimeter weiterbringt, was er da so an Unmenschlichkeit vollbringt! ! Leider, ist der Mensch zu dieser Erkenntnis noch nicht gekommen, bis vielleicht auf einige Ausnahmen! Die ja immer die berühmte Regel bestimmen! Und vielleicht wird es noch tausende Jahre dauern, bis der Mensch diesen Punkt der Selbsterkenntnis und der Bewusstseinserweiterung endlich begriffen hat. Oder ... es wird soweit kommen, wenn Gott erkennt das derMensch unbelehrbar bleibt, er doch eines Tages die Reißleine zieht.
Eines steht jedenfalls fest, noch mal zur Kindheit zurück, der Glauben - auch unter bestimmtem Druck - hat mir im Grunde nicht geschadet. Im Gegenteil, er hat mir die Basis verschafft, eines Tages wieder darauf aufzubauen. Es gab auch viele positive Erlebnisse Dinge in bezug auf die Kirche, die einige hier schon aufgeführt haben. Keiner darf außerdem vergessen, weil immer wieder die Kreuzzüge, dass Mittelalter usw. aufgeführt werden, was da alles im Glauben Gottes angerichtet wurde. Nach dem Motto: willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein! Abscheuliche Dinge begangen damals die Menschen im Namen Gottes, und viel hat sich selbst heute nicht daran geändert. Die Menschen haben leider aus all den tausenden von Jahren, nicht allzuviel dazu gelernt. Im Gegenteil ...!
Aber, keiner kann Gott oder Jesus dafür verantwortlich machen, es sind immer wieder die Menschen die die Menschlichkeit mit Füßen treten! Das sollte niemand vergessen ...! Der Grundgedanke unseres christlichen Glaubens, hat mit all dem Elend, was im Namen Gottes immer wieder geschah, und auch noch geschehen wird, nicht das geringste zu tun! Die Menschen brauchen immer wieder jemand der an allem Schuld hat ..., nur vergessen sie dabei! ich sage es mal in einem Vers: Willst Du wissen was in deinem Land nicht stimmt! ... schau in den Spiegel!
Bevor du also die Welt, dein Land, deine Stadt, dein Dorf verändern willst! ... verändere dich erst einmal selbst!
Gruß PE