UNKNOWNbrother
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Die Entstehung Gottes - Zusammenbruch der bikameralen Psyche?
12.05.2012 um 02:48Hallo Zusammen,
An, Apollo, Astarte, Pan, Jahwe, Allah, Balder etc etc. wie sie nicht alle heißen, die Gottheiten die unsere Rasse schon über Jahrhunderte begleiteten und auch weiterhin ein fester Bestandteil der täglichen Lebensphilosophie von zig Millionen Menschen sind. Auch wenn sich mittlerweile die gemässigten Fraktionen spiritueller Anhänger mit einem verkappten Pantheismus anfreunden können und Spinozas kosmischer Gottesbegriff sogar von Einstein aufgegriffen wurde um lästige Fragen bzgl. seiner Konfession zu umgehen, halten es immer noch genügend Leute mit Schopenhauer: "Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort".
Klar, die Funktionen der meisten Religionen liegen auf der Hand: Ermahnung, Trost, Inspiration und (hier wurden sie jedoch von der Wissenschaft abgelöst) Erklärung. Auch der Missbrauch von Glauben als politisches Instrument sowie der Fruchtbarkeitskult ist weitgehend nachvollziehbar und verständlich. Doch wer oder was verleiht einem persönlichem oder unpersönlichem Gott überhaupt die Berechtigung zu existieren? Woher nehmen diese Menschen die tiefgreifende Überzeugung, dass ein übernatürliches Wesen allgegenwärtig über das Leben auf diesem Sandkorn im Universum urteilt und richtet? Götter, woher stammen sie und weshalb offenbarten sie sich nur bestimmten Propheten in unserer Menschheitsgeschichte während der Rest unbekehrt dazu verdammt ist in der Hölle zu schmoren? Betrachtet man diese Frage aus psychologischer Natur, stösst man unweigerlich über diverse Erklärungsmuster wie die des Binker-Phänomens oder Symptomen von Geisteskrankheiten die eine spirituelle Erfahrung sehr real wirken lassen können bzw. in Zeiten vor der modernen Aufklärung als Indiz einer göttlichen Eingebung gegolten haben konnten.
In einem populärwissenschaftlichem Buch über Religion bin ich vor kurzem über eine Theorie aus der Bewusstseinsforschung gestossen die dort angestossen wurde, welche ich persönlich sehr interessant finde und deshalb hier mal zum Thema machen möchte. Der Autor des besagten Buches beschreibt sie als:
Auch wenn diese Überlegung nur einen Teilaspekt der möglichen Entstehung von Gott in den Köpfen der Menschen beleuchtet und Jaynes zudem eine sehr vage These vertritt , ist es lohnenswert das ganze mal einem näheren Blick zu würdigen, was haltet ihr davon?
Wikipedia: Julian Jaynes
http://www.julianjaynes.org/origin-of-consciousness_german_introduction.php
LG
An, Apollo, Astarte, Pan, Jahwe, Allah, Balder etc etc. wie sie nicht alle heißen, die Gottheiten die unsere Rasse schon über Jahrhunderte begleiteten und auch weiterhin ein fester Bestandteil der täglichen Lebensphilosophie von zig Millionen Menschen sind. Auch wenn sich mittlerweile die gemässigten Fraktionen spiritueller Anhänger mit einem verkappten Pantheismus anfreunden können und Spinozas kosmischer Gottesbegriff sogar von Einstein aufgegriffen wurde um lästige Fragen bzgl. seiner Konfession zu umgehen, halten es immer noch genügend Leute mit Schopenhauer: "Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort".
Klar, die Funktionen der meisten Religionen liegen auf der Hand: Ermahnung, Trost, Inspiration und (hier wurden sie jedoch von der Wissenschaft abgelöst) Erklärung. Auch der Missbrauch von Glauben als politisches Instrument sowie der Fruchtbarkeitskult ist weitgehend nachvollziehbar und verständlich. Doch wer oder was verleiht einem persönlichem oder unpersönlichem Gott überhaupt die Berechtigung zu existieren? Woher nehmen diese Menschen die tiefgreifende Überzeugung, dass ein übernatürliches Wesen allgegenwärtig über das Leben auf diesem Sandkorn im Universum urteilt und richtet? Götter, woher stammen sie und weshalb offenbarten sie sich nur bestimmten Propheten in unserer Menschheitsgeschichte während der Rest unbekehrt dazu verdammt ist in der Hölle zu schmoren? Betrachtet man diese Frage aus psychologischer Natur, stösst man unweigerlich über diverse Erklärungsmuster wie die des Binker-Phänomens oder Symptomen von Geisteskrankheiten die eine spirituelle Erfahrung sehr real wirken lassen können bzw. in Zeiten vor der modernen Aufklärung als Indiz einer göttlichen Eingebung gegolten haben konnten.
In einem populärwissenschaftlichem Buch über Religion bin ich vor kurzem über eine Theorie aus der Bewusstseinsforschung gestossen die dort angestossen wurde, welche ich persönlich sehr interessant finde und deshalb hier mal zum Thema machen möchte. Der Autor des besagten Buches beschreibt sie als:
..so seltsam wie der Titel andeutet, und gehört eindeutig zu den Büchern, die entweder totaler Unsinn oder das Werk eines Genies sind..Es geht hier um die Ansichten des amerikanischen Psychologen Julian Jaynes über den Ursprung des Bewusstseins die er in seinem Werk: The Origin of Consciousness in the Breakdown of the Bicameral Mind ( Der Ursprung des Bewusstseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche) vertritt. Demzufolge werden Gedankenprozesse von vielen Menschen in einem Dialog zwischen dem "ich" und einer zusätzlichen "Stimme" im Kopf wahr genommen, was für mich durchaus logisch und nachvollziehbar klingt. Jaynes stellt die Hypothese auf, dass den Menschen in frühkultureller Phase noch nicht bewusst war das diese Stimme im Kopf auch tatsächlich ihren Ursprung im selbigen hatte und sie diese statt dessen als außerkörperliche "Befehle","Vorschriften","Ratschläge" etc. ansahen. Die Götter waren somit Halluzinationen von Stimmen, vielleicht sogar von verstorbenen Königen die auf diese Weise zu ihren Untertanen sprachen und somit viele lokale Gottheiten entstand.
Auch wenn diese Überlegung nur einen Teilaspekt der möglichen Entstehung von Gott in den Köpfen der Menschen beleuchtet und Jaynes zudem eine sehr vage These vertritt , ist es lohnenswert das ganze mal einem näheren Blick zu würdigen, was haltet ihr davon?
Wikipedia: Julian Jaynes
LG