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Schadet der Glaube der Intelligenz?

1.511 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Christentum, Dummheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schadet der Glaube der Intelligenz?

26.04.2012 um 00:10
@Cricetus
Sie zogen rigide durch die Straßen, um ihren ihren "Erlösungs- und Endzeitglauben" zu missionieren und spotteten gegen andere als die Verdammten. Griffen immer wieder auf polemische Weise die alte Gesellschaftsordnung an und hefteten an Kooperation mit anderen meist, dass sie ihren Glauben an mehrere Götter und ihre Tempel aufgeben, im Gegenzug zum "wahren" Glauben.

Sie waren deshalb nicht umsonst ziemlich schnell bei der Mehrheitsbevölkerung ziemlich unbeliebt und wurden von den Herrschern wiederum zurecht als Unruhestifter betrachtet.


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26.04.2012 um 06:24
@libertarian
Die Offenbarung des Johannes ist doch erst während der Verfolgung der Christen entstanden?
Trotzdem haben die Christen schon vorher einen Endzeitglauben gepredigt? Das kommt mir merkwürdig vor, aber ich muss zugeben, dass ich von der Zeit nicht so sehr viel Ahnung habe.


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26.04.2012 um 13:11
@Tarsius
Gab es schon früher. Das Christentum ist in gewisser Hinsicht eine Endzeit-Sekte gewesen, die eine Menge von den Zoroastiern übernommen und ihr schon bestehendes Glaubessystem eingebettet hat.
Das Buch Daniel beispielsweise, auf das die Christen starken Bezug nahmen, entstand in einer Zeit mit starkem Kontakt zu Zoroastriern.

Wikipedia: Apokalypse#Urchristentum


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26.04.2012 um 13:19
@libertarian
Was erwartet man auch wen ihr Idol sagte das das Ende quasi jeden augenblick kommen wird.


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26.04.2012 um 14:25
@libertarian
Hast du dafür Quellen? Oder wenigstens eine wissenschaftliche Arbeit?
Dass das Christentum zunächst eine endzeitliche Sekte war, ist weithin bekannt, aber schon seit dem Jahr 70 ging das vorbei (zu sehen daran, dass Markus sich dazu genötigt sah ein Evangelium zu schreiben).


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26.04.2012 um 15:16
@Cricetus
Die Frage ist nur welcher Markus das geschrieben hat.


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Schadet der Glaube der Intelligenz?

26.04.2012 um 15:20
@Cricetus
Zu was jetzt genau eine Quelle, wenn du doch selbst sagst, es wäre allgemein bekannt, dass sie eine Endzeit-Sekte waren, zumindest in ihren Anfängen?

PS: Eigentlich sind sie doch immer noch eine Endzeit-Sekte, nur, dass die einen es weniger, die anderen es mehr betonen. Die Zeugen Jehovas können da ein Lied von singen :)


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26.04.2012 um 16:07
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Die Frage ist nur welcher Markus das geschrieben hat.
Wieso ist das wichtig? Irgendein Typ, der um das Jahr 70 herum lebte und Markus hieß. Welche Information könnte jetzt deiner Meinung nach meine Aussage in Zweifel ziehen?
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Zu was jetzt genau eine Quelle, wenn du doch selbst sagst, es wäre allgemein bekannt, dass sie eine Endzeit-Sekte waren, zumindest in ihren Anfängen?
Du hast oben geschrieben, dass sie später verfolgt wurden, weil sie eine solche blieben. Aber eigentlich waren sie nur zu Beginn eine Endzeitsekte und wurden erst um das Jahr 100 herum verfolgt, weil dem römischen Reich vorher überhaupt nicht auffiel, dass die Christen keine Juden sind.


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26.04.2012 um 16:08
@Cricetus
Der Jünger war es jedenfalls nicht.

Die "Christen" waren ja am anfang auch Juden, nichts anderes wollte Jesus. Nur Paulus veränderte diesen aspekt.


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26.04.2012 um 16:10
@interrobang
Das ist mir klar^^. Vor allem, weil es keinen Jünger namens Markus gab.
Aber worauf willst du jetzt hinaus? Was hat die Aussage mit meiner zu tun?


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26.04.2012 um 16:11
@Cricetus
Die zweite aussage hat nur wieder damit zu tun das das heutige Christentum nichts mehr mit Jesus zu tun hat. ^^


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26.04.2012 um 16:16
@interrobang
Also gerade ging es darum, ob die Verfolgung der Christen darin begründet war, dass sie eine Endzeitsekte war. Und in diesem Zusammenhang ergibt deine Aussage überhaupt keinen Sinn.

Inwiefern das heutige Christentum sich noch auf Jesus berufen kann un darf, steht auf einem anderen Papier und hat weder mit der gerade aktuell laufenden Diskussion noch mit dem eigentlich Threadthema irgendetwas zu tun.


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26.04.2012 um 16:22
@Cricetus
Richtig.


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26.04.2012 um 16:44
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Du hast oben geschrieben, dass sie später verfolgt wurden, weil sie eine solche blieben.
Ehm..nein. Ich schrieb, dass ihr Missionarismus, der unter anderem den Endzeitglauben mitbeinhaltete, ein Grund war.
Und der Endzeitglaube blieb auch immer ein Bestandteil des Christentums, bis heute. Und gerade noch damals, als das Christentum sowieso kein homogener Block war. Wie ich schon schrieb:
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:PS: Eigentlich sind sie doch immer noch eine Endzeit-Sekte, nur, dass die einen es weniger, die anderen es mehr betonen. Die Zeugen Jehovas können da ein Lied von singen :)
Die Offenbarung des Johannes, die übrigens erst in relativ später Zeit geschrieben wurde, fand schließlich sogar Einzug in die Bibel und den Katholizismus. Wo ich auch gleich dazu komme:
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Aber eigentlich waren sie nur zu Beginn eine Endzeitsekte und wurden erst um das Jahr 100 herum verfolgt,
Wieder nein. Die Unterscheidung hat Kaiser Nero schon um das Jahr 64 rum vollzogen.


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Schadet der Glaube der Intelligenz?

26.04.2012 um 16:59
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Ehm..nein. Ich schrieb, dass ihr Missionarismus, der unter anderem den Endzeitglauben mitbeinhaltete, ein Grund war.
Dann hab ich dich wohl falsch verstanden, wobei man dazu sagen muss, dass Juden damals genauso missioniert haben, nur mit sehr viel weniger Erfolg.
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Wieder nein. Die Unterscheidung hat Kaiser Nero schon um das Jahr 64 rum vollzogen.
Um das Jahr 100 herum wurde das Christentum erstmals als verbotene Religion aufgefasst (kaiserliches Edikt).


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26.04.2012 um 20:03
Selbst die frühen Christen glaubten schon sehr bald nicht mehr an eine naherwartete Wiederkunft Christi. Schon das Lukas-Evangelieum (entstanden ca. 80-90 n.Chr.) gab diese Hoffnung mehr oder weniger auf und verschob die Wiederkehr Jesu auf eine unbestimmte Zeit.


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27.04.2012 um 12:00
Also wie mir scheint ist das Endzeitgeschwafel in mehreren Teilen des neuen Testamentes enthalten. Die Offenbarung des Johannes (hier erübrigt sich wohl die Erklärung, was sie mit der Apokalypse zu tun hat) ist bisher nicht genau datiert worden, aber es scheint so gegen 70-130 geschrieben worden zu sein.
Das Johannes-Evangelium wird auf etwa 67-100 datiert, auch hier sind apokalyptische Züge zu erkennen ( 1. Jo 2:18 "Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt, so sind nun viele Widerchristen geworden; daher erkennen wir, daß die letzte Stunde ist.").
Darauf beziehen sich auch heute noch einige Evangelikale (auch wenn sie dafür "Stunde" etwas umdefinieren müssen). Man kann also davon ausgehen, dass die Christen zumindest zu der Zeit, als diese Evangelien geschrieben wurden recht apokalyptisch eingestellt waren. Ich sehe deshalb auch nicht, wann die Christen das abgelegt haben sollen, mir scheint es eher so, als ob es immer wieder Endzeitliche Strömungen im Christentum gab und geben wird, zumindest solange wie es welche gibt, die sich auf die ganze Bibel beziehen (was ja bei den modernen Christen glücklicherweise nicht mehr so ausgeprägt ist).
Aber gerade die Offenbarung des Johannes bezieht sich auch auf die Christenverfolgung, diese muss also teilweise schon vorher stattgefunden haben.
Meine Freundin (die klassische Archäologie an der FU-Berlin studiert) zitiert zur Christenverfolgung einen Dozenten der als Spezialist für das antike Rom sagt, dass es sehr ungewöhnlich für die alten Römer wäre, wenn sie die Christen aus religiösen Gründen verfolgt hätten. Die Gründe waren nach ihm wahrscheinlich ausschließlich politischer Art (eben, dass sie den Kaiserkult verweigerten).
Das gilt als Hintergrund wahrscheinlich für alle Christenverfolgungen, nicht nur für eine. Die Autorität des Kaisers nicht anzuerkennen ist nunmal Hochverrat gewesen, einen anderen Grund brauchte es da garnicht mehr. Dass sie wegen ihren Weltuntergangspredigten auch noch recht unbeliebt gewesen sein mögen, hat aber sicherlich auch "geholfen".


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Namah ehemaliges Mitglied

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27.04.2012 um 12:42
Zitat von libertarianlibertarian schrieb: Wieder nein. Die Unterscheidung hat Kaiser Nero schon um das Jahr 64 rum vollzogen.
Nero hat die Christen nicht wegen ihres Glaubens verfolgt. Nur die, die sich bei den Löscharbeiten in den Weg stellten. Von den damals in Rom lebenden ca.3000 Christen wurden nur etwa200 - 300 verurteilt.

Auch Huf beschreibt, dass Nero die Schuld auf die Christen schob. Sie waren einfach die naheliegendsten Täter und es wurde damals nach Schuldigen verlangt.

Huf ist der Meinung, dass Nero die Christen nicht aufgrund ihres Glaubens, sondern wegen einer Straftat, also der Brandlegung, verurteilt hat.

Es findet also keine generelle Christenverfolgung statt, sondern Nero sucht nach den Brandstiftern. Von den 3000 Christen in Rom wurden 200-300 verurteilt. Die meisten wurden lebendig verbrannt. Dieses war eine typische Bestrafung für Brandstifter im alten Rom (vgl. HUF S. 204-206).


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27.04.2012 um 13:10
Der Glaube ansich kann nichts dafür, aber er schadet der Intelligenz,
er hindert Menschen daran, sich weiter zu entwickeln und lässt sie
in zufriedener Desinformation erstarren.

In meiner Gegend gilt es als vorbildlich, jungfräulich in die Ehe zu gehen,
Kinder zu gebären, Hausfrau zu sein, in die Kirche zu gehen und all' die
Werte weiter zu vermitteln, die diese predigt wie Duldsamkeit, Gehorsam,
freudiges Schaffen und Streben am heimischen Herd und ansonsten Gott gefällig.

Bin innerhalb der Diskussion zwar außer der Reihe, aber das musste jetzt mal raus! ;-)


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mnm ehemaliges Mitglied

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Schadet der Glaube der Intelligenz?

27.04.2012 um 14:31
@Tarsius
Zitat von TarsiusTarsius schrieb:Das Johannes-Evangelium wird auf etwa 67-100 datiert, auch hier sind apokalyptische Züge zu erkennen ( 1. Jo 2:18 "Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt, so sind nun viele Widerchristen geworden; daher erkennen wir, daß die letzte Stunde ist.")
Das ist "Der erste Brief des Johannes".
1,1 Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens 1,2 - und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist -; 1,3 was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. 1,4 Und dies schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.
Der Schreiber bezeugt alles mögliche, aber nicht das er Jesus als Menschen weder gesehen noch gehört hat.

"Schadet der Glaube der Intelligenz?"

Vermutlich schon, weil man dann das lesen würde, was in den Texten steht und nicht das, was man glauben will oder erzählt wird.


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