Bärenjude schrieb:Sokrates war kein atheist
Hab ich auch nicht behauptet, ich sagte, dass man ihn dessen beschuldigte.
Bärenjude schrieb:er wurde für ungläubig erklärt weil er die Götter in athen verspotte und sie nicht anbetet und weil er die jugend wie du sagtes damit verdirbte..
So einfach machst du es dir also ja? Die Beschuldigung der Ankläger Anytos (demokratischer Politiker), Meletos (Dichter) und Lykon(Schwätzer
;)) ist: " Sokrates ist ein Übeltäter, ein neugieriger Mensch, der den Dingen unter der Erde und droben im Himmel nachspürt, der die schlechte Sache zur guten zu macht und dies andere lehrt."
In erster Linie war der Grund dieser Feindseligkeit dieser Männer gegenüber Sokrates politisch bedingt, da dieser allen Anschein mit einer aristokratischen Partei in Verbindung stand. Warum das so wichtig war? Sparta, welches die Oligarchie verfochten hat, setzte nach der endgültigen Siegesschlacht über die Athener im Jahr 405 v. Chr. in Athen eine oligarchische Regierung (die dreißig Tyrannen) ein, unter deren Mitgliedern auch Schüler von Sokrates waren, allen voran ihr Führer Kritias. Die Tyrannen waren unbeliebt in Athen und auch Sokrates legte sich öfters mit ihnen an und kritisierte die herrschenden Missstände. Die meisten Athener waren Demokraten und somit wurden die Tyrannen zwangsläufig gestürzt so das unter der Erlaubnis von Sparta wieder die "Demokratie" eingeführt werden konnte. Nun waren viele Athener, zurecht der Meinung, dass es in der Schlacht von 405 v.Chr. Verräter auf Seiten ihrer eigenen Aristokraten gab und somit war das innenpolitische Verhältnis zwischen diesen Parteien, sagen wir mal soweit vorbelastet, dass selbst ein Mann wie Sokrates (wir erinnern uns, der Verdacht mit der aristokratischen Partei in Verbindung zu stehen) der in vielen Augen als Aufhetzer der Jugend gesehen wurde und dazu anscheinend noch Zeus leugnet nun als Ziel gerade Recht kam um ein Exempel zu statuieren. Sokrates hätte ja Milde aus der Sache rauskommen können, wollte er aber aus Trotz nicht, schade um ihn.
Das Sokrates ein kooler Zeitgenosse gewesen sein muss steht ausser Frage. Böses nicht mit Bösem vergelten und so, ethisch auf der Höhe
;). Von seinen teils asketischen Ansichten her ist er anscheinend ein Art Vor-Zyniker oder Vor-Stoiker und durch die allgemeinen Einflüsse der Orphik ist auch seine mystischer Unsterblichkeitsglauben zu verstehen.
Bärenjude schrieb:Idee des Guten ist Gott..lies dir die Höhlengleichniss und das Sonnengleichniss von Platon das verstehst du seine denkweise was er damit sagen will..
Du hälst mich auch für einen Banausen oder?
;)Was man der Ideenlehre Platos zu Gute halten kann ist, dass sie als erstes in der abendländischen Philosophie das Universalienproblem aufwirft. Aber wieder betreibst du Rosinepickerei, nur weil bei Plato die "gute Idee" eine wichtige Rolle einnimmt, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Ideenlehre als solches korrekt ist, sie ist voller Syntax Fehler etc.. Überhaupt sind seine Ansichten wie schon bei Sokrates aufgrund der Einflüsse der Orphiker klar: Wir sind Kinder der Erde und des Sternenhimmels: von der Erde stammt der Leib, vom Himmel die Seele. Kein Wunder also, dass das christentum den platonischen Dualismus teilweise übernahm.
Aber mal nebenbei, was willst du mit der Metaphysik von Plato und Sokrates überhaupt beweisen.. Sie sind ästetische, ethische Gedankenkostrukte, nicht mehr nicht weniger. Und du verfällst weiterhin dem Fehler das Gute und tugendhaftes Handeln als Patent Gottes anzusehen wofür es keinen Grund zur Annahme gibt.