Dr. Ernst Senkowski (Jenseitsforscher und Experimentalphysiker)
30.01.2012 um 12:59
Ich bitte einen Moment um Aufmerksamkeit: :)
Hast du jemals gründlich darüber nachgedacht, was die essentielle Natur des Menschseins ist?
Vergiss alles, was du jemals darüber gelesen hast, alles, was du jemals darüber gehört hast. Hast du aus dieser gereinigten Sicht heraus jemals einen unbeeinflussten Gedanken auf diese Frage verwendet? Ich wiederhole: unbeeinflusst, ruhig, gründlich, sorgfältig, - so, als wärst du das einzige fühlende und empfindende Wesen auf der Erde, das von niemanden bei diesen Gedanken begleitet und geführt wird? Oder fehlgeleitet und missgeführt?
Was genau ist das Essentielle, welches du als "dich" empfindest? Offensichtlich der Körper. Doch dieser Körper, der in diesem Moment gesund und stark ist, war früher ein winziger Tropfen chemischer Substanz, bevor eine Konzeptionierung in der Gebärmutter abzulaufen begann.
Denke nach !
Hast "DU" irgendetwas getan, um bemerkt werden zu wollen?
Warst "DU" es, der gewollt hat, bemerkt zu werden?
Und weiter gefragt, und das ist jetzt sehr wichtig:
Was genau war latent und verborgen vorhanden in diesem winzigen Tropfen chemischer Substanz, welcher bemerkt wurde, und welcher die Voraussetzung war für das Wachstum eines vollentwickelten Babykörpers mit Knochen, Fleisch, Muskeln, Blut, und welcher jetzt in dieser Welt diesen Beitrag hier liest und über die Philosophie der Reinkarnation diskutiert?
Dieser Körper hat, während seines Wachstums, vermeintlich viele "Zustände" (Baby, Kind, Jugendlicher, Erwachsener) erlangt, welche "DU" zu all diesen verschiedenen Zeiten immer als "dich" empfunden hast. Doch keiner deiner wechselnden Zustände ist jeweils übrig geblieben. Und dennoch ist tatsächlich immer etwas übrig geblieben, welches sich niemals verändert hat.
Ist es nicht das Gefühl der Anwesenheit, des Lebendigseins und der Präsenz? Ist es nicht das Bewusstsein "es gibt mich", welches dem psychsomatischen Apparat genannt Körper, jene Empfindsamkeit überhaupt erst ermöglicht?
Dieses Bewusstsein hat viele Namen und Bezeichnungen: Gefühl der Anwesenheit, "Ich bin", Selbst, Atma, Maya, Gott, Liebe. etc.
Die Welt existiert nur für DICH, wenn dieses Bewusstsein vorhanden ist. Wenn es nicht vorhanden ist, wie im traumlosen Tierschlaf, gibt es da eine Welt für dich?
Nun, wie ist es? Bekommst du allmählich ein Gefühl dafür, was dich instinktiv und intuitiv denken lässt, es gäbe ein solches "Ich bin", - diese Komposition aus einem physikalischen Körper, diese Lebenskraft, welches das aktivierende Prinzip ist, das Bewusstsein, welches die physische Empfindbarkeit überhaupt erst bemerken läßt?
Was du zu sein scheinst, ist dein Körper.
Was du tatsächlich bist, ist das Bewusstsein des "Ich bin".
Lass uns nun zurückkommen zu der Frage nach Wiedergeburt.
Was geboren ist, dieser objektive Körper, weil er etwas Konstruiertes ist, wird sterben. Er wird verschwinden. Die Konstruktion wird sich auflösen. Er wird unwiederbringlich zerstört. Die Lebenskraft, das Ich-bin-Bewusstsein, welches ihn einst aktivierte und animierte, wird auch diese Auflösung ermöglichen, da sie sich ebenfalls auflöst und sich mit der Umgebung "vermischt". Der objektivierte Teil dessen, was einst ein fühlendes Wesen war, wird aufgelöst, niemals fähig, wiedergeboren werden zu können als derselbe Körper.
Bewusstsein an sich ist jedoch kein Objekt, kein "Ding" an sich. Deswegen: Bewusstsein, als etwas Nicht-Objektives, kann weder geboren werden, noch sterben und demzufolge auch niemals wiedergeboren werden.
Dieses sind unbestreitbare Fakten, - Fakten die ein phänomenales manifestiertes einfühlsames Wesen betreffen. Fakten, verstanden als ein Prozess der umgesetzten Funktionalität des Nicht-Manifestierten. Fakten, verstanden als Manifestation eines Phänomens, als ein Prozess welcher Formen erzeugt, die auftauchen und wieder verschwinden.
Was genau ist geboren?
Und WER ist es, der stirbt?
Und WER ist es, der eine Wiedergeburt anstrebt?
Wenn das, was ich hier sage, von jedem Einzelnen überprüfbar ist und er, wenn er aufrichtig, ehrlich und unvoreingenommen diesen Prozess analysiert, - wenn das richtig ist, dann magst du fragen, wie trotzdem ein Konzept von Karma, Kausalität und Wiedergeburt jemals auftauchen konnte?
Die Antwort darauf ist:
Anstatt zu erkennen und zu akzeptieren, dass eine Entität nur eine konstruierte vorübergehende Manifestation des Un-Manifestierten ist, und das eine missverständliche Identifikation mit einer Pseudo-Identität eine raumzeitliche Erscheinung erhalten hat, die vorgibt, eine autonome und unabhängige Entität zu sein. Dieses "Phantom" gibt vor, die Möglichkeit einer Entscheidungsfreiheit zu haben über seine Aktionen und Handlungen. Es ist dieses "Phantom", welches vorgibt, geboren zu sein, zu leben, zu leiden und zu sterben. Und innerhalb dieses ablaufenden Prozesses ist es ebenfalls dieses "Phantom", welches sich verantwortlich fühlt für einen weiteren Prozess, genannt Karma, und es akzeptiert demzufolge Gebundenheit und Wiedergeburt und sucht nach einer vorgestellten Befreiung.
Mit anderen Worten:
Über den primären Prozess der konstruierten Manifestation eines Phänomens (Entität), liegt ein überlagerter Prozess, welcher ein Phantom-Selbst erzeugt, das vorgibt, eine autonome, unabhängige Existenz zu besitzen. Und für dieses Phantom-Selbst ist ein Konzept vorhanden, welche die Effekte von gewollten Aktionen erzeugt, Karma, Gebunden und Wiedergeburt.
Verstehst du nun, warum die Theorie der Wiedergeburt als ein Mythos entlarvt ist?
Die Entität, die vorgibt, wiedergeboren zu werden, gibt es nicht. Sie ist ein Konstrukt.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.