@Bettman Bettman schrieb:An diesem Bsp. haben sich schon ganz andere die Zähne ausgebissen unter anderem auch Kant, welcher zu keinem überzeugendem Ergebnis kam.
Vielleicht konkretisierst Du das etwas näher inwieweit sich andere die Zähne ausgebissen haben sollen. Wenn Kant, und ich hatte bisher keinen Anlass mir den zu "geben", in der von Dir beschriebenen Situation einen Konflikt gesehen haben soll, so macht das auf mich einen äußerst fragwürdigen Eindruck und dieser wird mir auch weiterhin keinen Anlass geben, ihn mir zu "geben".
Wie dem auch sei ist die Antwort keine, an der man sich die Zähne ausbeisst da Handlungen stets in einem Kontext stehen und erst aus diesem heraus Bedeutung erlangen. Eine Forderung wie "Du sollst nicht lügen" ist zunächst einmal eine solche allgemeine Handlungsanweisung. Im konkreten Fall spielen dann jedoch immer die Umstände eine Rolle und wird eine Abwägung mit anderen Vorschriften erforderlich sein. Und erst daraus ergibt sich ob die Lüge als solche "verwerflich" ist oder nicht. Es gibt schlicht und ergreifend keine Handlungsanweisung welcher eine solch absolute Allgemeingültigkeit innewohnt, dass dieser immer und unter allem Umständen Folge zu leisten ist. Zumindest fällt mir adhoc keine ein.
http://www.ethik-werkstatt.de/Kategorischer_Imperativ.htm löst Deinen (vermutlich klassischen) Konflikt in zwei einfachen Sätzen auf:
"Man kann die Maxime, in einer derartigen Situation zu lügen, ohne weiteres auch dann noch wollen, wenn sie zu einem allgemeinen Gesetz erhoben würde. Die Gefahr, dass man dann niemandem mehr etwas glauben könnte, besteht hier sicherlich nicht."