Cricetus schrieb:Okay: Wir nehmen einmal an, dass ein Teil der Geschichten stimmen, wie beispielsweise die Erzählung der Gleichnisse, die Berg bzw. Hügelpredigt und unter Umständen auch so etwas wie die Heilung von Kranken, die man auch ohne Gott erklären kann.
Annehnen kann ich vieles, aber was bringt mir das nun?
Du musst bedenken, dass die Bibel nicht immer als gebundene Ausgabe seine Mitmenschen begeistert hat. Damals waren es Schriftrollen mit unzähligen Mythen, bis irgendwelche Glaubensdiktatoren sich anmassten zu entscheiden, welche man für eine gebunde Ausgabe gebrauchen konnte.
Das ist alles schön und gut. Aber warum sollten Menschen aus tiefster Vergangenheit, die beispielsweise über die Evolution gar nichts wussten, besser Bescheid wissen als ich es zum heutigen Erkenntnisstand tue?
Meinst du Jesus wusste, dass wir uns größtenteils aus Bakterien zusammensetzen und von ihnen abhängig sind? Das sind hochentwickelte mutierende Viecher, ohne die wir nicht wären.
Die Bibel ist ansich ein Buch voller Fehler, Voruteile, Dummheit und Hochmut, gerechtfertigt nur durch eine Micky Maus, die gekreuzigt wurde. Ich gratuliere.
Cricetus schrieb:Hier ein paar Erklärungsversuche, die ich erst einmal plausibel finde: http://www.kreudenstein-online.de/Bibelkritik/Jesus_Teil3.htm (Archiv-Version vom 21.06.2011)
Diese Heilungen und Predigten müssen nicht unbedingt von Jesus stammen, waren aber vielleicht Teil der Gerüchte und Mythen, die um diese Zeit erzählt wurden.
Plausibel kann man da noch einiges hineininterpretieren oder alternativ kann man es lassen und alles beim Wort nehmen. Die Entscheidung kann jeder für sich selbst fällen und damit auch zu verschieden Ergebnissen kommen. Das hilft wirklich weiter.
Cricetus schrieb:Jetzt haben wir das Phänomen, dass diese Dinge Jesus zugeschrieben werden. Da stellt sich natürlich die Frage, wieso man sie einfach einem dummen Schreiner zuschreiben sollte, der außer diesen zugeschriebenen Geschichten nichts vorzuweisen hat. Stattdessen ist es für mich plausibler, dass Jesus auch ohne diese zugeschriebenen Geschichten aus der Masse der Wanderabbis hervorstach und man diese Geschichten aufwertete, indem man sie Jesus zuschrieb. Dadurch gab es also einen doppelten Effekt: Der Mann, den ich kenne, wurde nicht von irgendeinem Wanderrabbi geheilt, sondern von Jesus persönlich ;) .
Der zweite und für uns heute bedeutendere Effekt waren eben die Aufbauschung der Figur Jesus.
Die Frage ist, warum ich jedem Religiösen Menschen glauben sollte. Vielleicht war Jesus Atheist und die Juden haben ihn platt gehauen und viele Jahre nach seinem Tod zu ihrem Messias ernannt. Verrückt genug wären die auf jeden Fall.
Bei deren Erkenntnisstand hätte ich mir bestimmt auch nichts anderes als eine Schöpfungsgeschichte vorstellen können, die nur von auserwählten Propheten offenbart werden kann. Da gab es auch nicht sonderlich viele Alternativen, besonders weil sie verboten waren.
Ich erachte Religiösität nicht undbedingt als Quell für die Wahrheit, sondern als menschliches Bedürfnis zu glauben sie irgendwo gefunden zu haben.
Aber in Wahrheit hat niemand die leisteste Ahnung davon.
:)@Cricetus