frivol schrieb:für die Kirche damals war das Blasphemie und drum haben sie ihn ja bei den Römern angezeigt und er wurde hingerichtet.
frivol schrieb:er hat die Kirche angegriffen und wurde wegen seiner Selbstbezeichnung als Sohn Gottes abgelehnt.
frivol schrieb:Das er letztendlich dafür verurteilt wurde, war nur die Schuld der Kirche, die ihn aber wegen Blasphemie bestrafen wollte, nicht das er als König nicht gegen die Römer kämpft
Eigenwilligen Kirchenbegriff hast Du da. "Kirche" ist ein Begriff, der nur christlich basierte Religionsgebäude und Religionsgemeinschaften bezeichnet. Bei Juden wäre das Pendant dazu "Synagoge" (und nebenbei bei Muslimen dann "Moschee").
Allerdings kann man schon mal nicht sagen, daß "das Judentum" zur Zeit Christi soundso auf Jesus reagiert hätte, dies und das mit / an ihm getan habe. Es gab damals verschiedene Strömungen, die sich nicht alle untereinander grün waren, auch nicht in ihrer Positionierung zu Jesus bzw. den Jesusanhängern. Obwohl die Pharisäer im NT am häufigsten kritisiert bzw. negativ erwähnt werden, gab es historisch zur Zeit Jesu und der ersten Christen (vor der Zerstörung des Tempels)noch die besten Beziehungen zwischen Pharisäern und Christen (welche da ebenfalls noch eine dieser innerjüdischen Strömungen waren). Von den Essenern etwa ist gar nichts bekannt, wie sie zu Jesus oder den Christen standen. Die Sadduzäer aber, mit denen gab es in der Tat Probleme. Und auch beim Synhedrion, sowas wie die jürische teilautonome Selbstverwaltung, mag es kritische Stimmen gegeben haben.
Daß es überhaupt jüdische Aktivitäten gegeben hat, die zur Hinrichtung Jesu geführt haben, ist unter Historikern, aber auch Theologen, arg umstritten. Jedenfalls waren es die Römer, die ihn hinrichteten, und der Grund dafür bestand dann durchaus im Anspruch, "König der Juden" zu sein, wie es laut NT als Anklageschrift auch oben an Jesu Kreuz angebracht worden sein soll: "Iesvs Nazarenvs Rex Ivdeorvm", "INRI", "Jesus der Nazarener: König der Juden". Für Römer war einer, der für sich die jüdische Königswürde beanspruchte (ohne sie von Rom zu erhalten) einer, der gegen die Oberhoheit Roms rebelliert und Rom den Krieg erklärt. Einen todeswürdigen Straftatbestand des Gottessohnseins kannten die Römer jedenfalls nicht. Und spätestens mit der Argumentation, daß alle Israeliten als Söhne Gottes gelten (Johannes10,33-36, Berufung auf Psalm82,6(-7)) wäre auch kein Sohngottes-Anspruch jüdisch ein Problem.
frivol schrieb:Und das Jesus sich selbst ausgeliefert hat liegt daran, das er beweisen wollte Sohn Gottes zu sein, und deshalb sterben musste um wiederaufzuerstehen.
Jesus hat sich nicht selbst ausgeliefert. Daß er selbst seinen Tod als Beweis seiner Gottessohnschaft betrachtete, dafür kenn ich keine Stelle. Weißt Du da was?
frivol schrieb:Und die Nichtexistenz von einer Idee kann man gar nicht beweisen.
Die Nichtbeweisbarkeit von Nichtexistenz bedeutet in erster Linie, daß es eben auch nicht möglich ist, diese Nichtexistenz als Tatsache zu behaupten. Wenn, dann kannst Du sagen, daß jegliches Fehlen von Evidenz für die Existenz von X es rechtfertigt, daß Du nicht von der Existenz von X ausgehst. Aber nicht, weil es eine Tatsache ist, sondern weil Du keine Auswirkungen, keinen Unterschied und keine Relevanz darin erkennen kannst.
FraterDraco schrieb:Nö wenn etwas als ultimativer Fakt dargestellt wird ist es auch legitim wenn andere User einen Beweis oder Quellen einfordern . Wer etwas nicht beweisen kann sollte es auch nicht als Fakt formulieren.
Das unterschreib ich. Ganz groß und ganz fett. Ich gehe nicht von der Existenz jener Wesenheiten aus, die Du hier schon genannt hast. Aber ich würde nie sagen, daß es die nicht gebe. Das ist meine Glaubenssache, sie für inexistent zu halten, wie es Dein gutes Recht ist, sie für höchst real zu halten. Niemand sollte sein persönlich für wahr Gehaltenes anderen als Isso aufs Auge drücken. Ansonsten steht er in der Beweispflicht - auch dann, wenn er die Nichtexistenz als Fakt ausruft, diese sich aber unmöglich beweisen ließe. Klar kann man den Beweis nicht fordern - aber nur ebenso wenig wie die Behauptung, die Nichtexistenz jener "Dämonen" sei Tatsache.
CptTrips schrieb:Du zeigst gerade schön, wie wenig Du von wissenschaftlicher Vorgehensweise verstehst.
Und dem widersprech ich und behaupte, daß Du da grad nicht "wissenschaftlich" referierst. So ist der "methodische Atheismus" des Wissenschaftsbetriebs (der auch Dämonen udgl. umfaßt) kein aktives Bestreiten, sondern schlicht ein Außenvorlassen. Die Existenzfrage wird überhaupt nicht gestellt. Sie zu beantworten, positiv wie negativ, ist ein Verlassen von Wissenschaftlichkeit. Daher: Nein, ich widerspreche Dir deutlich. FraterDraco hat vollkommen recht.