@collectivist collectivist schrieb:Keine Religion ist wirklich von Gott inspiriert, auch nicht deren Schriften, dass sind nur Ansammlungen verschiedener totalitärer Propagandalehren.
Von Gott inspiriert mögen sie schon gewesen sein, außerdem kommt es immer auf die Augen an, mit denen man diese Schriften liest, ich habe schon einiges Erhellendes finden können, aber dazu bedarf es natürlich der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit und diese steht gegen jedes Dogma und wird darum von Dogmen und deren Vertretern eingeschränkt.
@AlexR Paulus konnte auch nur das widergeben, was seinem eigenen Verständnis und Auffassungsvermögen entsprach, mögen seine Motive noch so lauter gewesen sein.
Aber warum sollte man die Bergpredigt nicht heranziehen? Es gibt nichts schlechtes in ihr.
Letztendlich würde aber bereits der eine fundamentale Satz Jesu' ausreichen, um das Gemüt/die Moral anzusprechen: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." - WENN man, wie überall, nicht falsch interpretiert. Dies wird ja leider sehr gerne getan.
AlexR schrieb:Außerdem stellt Jesu trotz aller Gleichmacherei das Himmelreich Gottes als absolutes Machtinstrument dar.
Jesus ging es nie um Macht, sondern um die innere Befreiung der Menschen.
Das sollte man sich vor Augen halten, bevor man seine Argumentation aufbaut, denn es ändert den Blickwinkel.
AlexR schrieb:Die zehn Gebote halte ich für eine Alibi Funktion. Schon die ersten drei werden immer herangezogen um den Rest zu brechen. Auch hält sich interessanterweise kein Akteur des alten Testamentes daran. Außer an die ersten drei.
Man kann sich alles so hinbiegen, daß es eigenen Vorteilen zunutze kommt, aber daraus einen Rückschluß auf die eigentliche Bedeutung der Gebote zu ziehen hieße, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Ich gebe dir Recht, daß gerade die, die sich für die Frömmsten halten, oft das genaue Gegenteil davon sind. Es hat aber auch bis heute kaum jemand die Tiefe der 10 Gebote erfaßt, weil sich niemand bemühte, einen vielleicht weniger angenehmen Weg zu gehen;
würden die Menschen sie in voller Tiefe erfassen und leben, würde sich alles ändern.
Denn es handelt sich vor allem um
geistige Gebote, das heißt, sie sind keinesfalls so oberflächlich zu betrachten wie es die meisten meinen oder gängigen Deutungen entnehmen.
Du kannst es doch nicht auf die Gebote selber zurückführen, wenn sich niemand daran hält.
Schließlich werden wir nicht dazu gezwungen.
Und bei deiner Kritik an der Bibel solltest du bedenken, daß sie letztlich von Menschen geschrieben wurde, die eigenes mit einfließen ließen, und zum anderen ist gerade das AT in seiner Brutalität wörtlich zu nehmen, vielmehr handelt es sich um eine Vermittlung des Prinzipes "was du säst, das erntest du auch" in einer den damaligen Menschen und ihrem Auffassungsgrade verständlichen Form und die Geschichten sind nur Sinnbilder.
Darum sollten wir mit unserem heutigen Bewußtsein, das inzwischen ein anderes als das damalige ist, versuchen, unsere heutigen Empfindungen bezüglich solcher Texte nicht als auch für die damaligen Menschen geltend anzusehen, denn das wäre zu oberflächlich.