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Die 10 Gebote vs. Humanismus
25.09.2010 um 18:16In vielen Diskussionen - auch hier im Forum - mit Christen, wird einem häufig entgegengehalten, das die 10 Gebote eh bereits den wichtigsten Kern enthielten, ja, das es ohne die 10 Gebote den Humanismus vermutlich gar nicht geben würde. Es wird immer und immer wieder wiederholt, wie wichtig die 10 Gebote doch seien. Doch sind sie das wirklich?
Ich halte die 10 Gebote nicht nur für unnütz, sondern sogar für gefährlich. Für mich sind die 10 Gebote keine Form des aufgeklärten Humanismus, sie stehen ihm sogar diametral gegenüber. Warum das meiner Meinung nach so ist, möchte ich in diesem Thread beleuchten und diskutieren.
Es gib Abweichungen in der Übersetzung der 10. Gebote, ich gebe daher die Quelle an, sollte jemand über die Abweichung diskutieren wollen, damit es überhaupt eine Grundlage gibt. Meine hier zitierten Gebote stammen von
Wikipedia: 10 Gebote#Einteilung und Z.C3.A4hlung
Hier also erstmal die 10 Gebote:
1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Beginnen wir also mit dem ersten Gebot:
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen.
Dieses Gebot ist völlig irrelevant. Aus humanistischer Sicht ist es irrelevant, ob man einen, keinen oder einem dutzend Götter folgt. Dieses Gebot hat humanistisch gesehen keinen Wert. Zudem erklärt es die abwertige Haltung, die christliche Nationen in früheren Jahrhunderten insbesondere Polytheistischen Nationen gegenüber einnahmen. Während man sich bei Juden und Moslems noch sagen konnte, das diese scheinbar den richtigen Gott in der falschen Art und Weise anbeteten, ist dies bei bspw. einem Hindu nur noch schwer möglich. Damit ist das Gebot nicht nur, wie eingangs erwähnt, völlig irrelevant, sondern sogar schädlich für den Zusammenhalt in späteren Zeitaltern. Tatsächlich fanden schon in den jungen Jahren des Christentums erbitterte Hatzjagden auf Anhänger anderer Religionen statt. Die Geschichten über die Christen, die an Löwen verfüttert wurden, sind weitestgehend Märchen, wie man durch jüngere wissenschaftliche Erkenntnisse weiß. Das man sich kein Bildnis machen soll, hat übrigens auch in der christlichen Geschichte zur Verbrennung unschätzbar wertvoller Kunstschätze geführt.
Das zweite Gebot:
Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
Hierfür gilt das selbe wie für das erste. Hier treffen die selben Vorwürfe wie im ersten Punkt zu. Ganz offensichtlich dient dieses wie das vorherige Gebot nur dazu, den Allmachtsanspruch zu wahren. Es hetzt die Leute auf. Der humanistische Wert dieses Gebots liegt nicht nur bei Null, er liegt im negativen Bereich.
Das dritte Gebot:
Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
Auch hier lässt sich das selbe sagen wie bei den ersten beiden Geboten. Es dient der Abgrenzung zu Gläubigen anderer Religionen. Hier lassen sich wohl kaum irgendwelche für den aufgeklärten Humanismus wichtigen Eigenschaften erkennen.
Das vierte Gebot:
Du sollst Vater und Mutter ehren.
Klingt doch erst einmal gut, oder? Der Haken liegt nur in der Frage, ob es hier wirklich ein eigenes Gebot benötigt. Das man sich mit seinen Eltern gut stellt, dürfte im eigenen Interesse sein - und es lässt sich schon im Tierreich feststellen. Dieses Gebot geht aber in keiner Weise auf wichtige Punkte ein. Muss ich meinen Vater ehren, wenn er meine Schwester vergewaltigt? Laut diesem Gebot, einer der Grundlagen des christlichen Glaubens ist die Antwort: Ja, ich muss. Ich denke doch, das der Humanismus hier wesentlich weiter geht.
Das fünfte Gebot:
Du sollst nicht morden.
Auch dieses Gebot klingt auf den ersten Blick gut. Als eine Errungenschaft würde ich es aber nicht gerade bezeichnen. Warum? Auch höhere Tiere wissen, das es nicht besonders klug ist, die Artgenossen umzubringen. Da liegt die Schlussfolgerung nahe, das dies auch dem Menschen bewusst war, und zwar lange, bevor irgend jemand diese Forderung in ein Buch geschrieben hat. Zudem ist dieses Gesetz nicht unbedingt humanistisch, wenigstens nicht menschenfreundlich. Denn es heisst nicht morden. Ein menschenfreundliches Gebot hätte gelautet nicht töten. Der Unterschied liegt im Detail. Ein Mord ist es, wenn ich auf der Straße jemanden erschieße und ihm dann sein Geld abnehme. Bin ich jedoch ein Henker, und schlage jemanden mit einem Beil den Kopf ab, oder ein Soldat, der jemanden das Leben nimmt, so handelt es sich nicht um einen Mord. Es handelt sich dann um eine Tötung. Und tatsächlich findet sich dieser Wortlaut auch im uralten Originaltext wieder. Es wird dort sehr wohl unterschieden zwischen einer staatlich sanktionierten Tötung und einem privaten Mord. Ersteres ist erlaubt, letzteres nicht. Als Humanistisch kann ich das nicht zählen.
Das sechste Gebot:
Du sollst nicht ehebrechen.
Es gibt auch Tiere, die lebenslang eine Partnerbeziehung eingehen. Und auch dort kommt es zu "Ehebruch". Nun ratet mal, wie die Tiere reagieren: Genau - so wie ein Mensch, nämlich nicht besonders glücklich. Man kann also auch hier beobachten, das ein Verhalten vorgeschrieben wird, das eigentlich zu den Urinstinkten des Menschen gehört. Ich denke, der Humanismus geht da etwas weiter.
Das siebte Gebot:
Du sollst nicht stehlen.
Natürlich nicht. Dieses Gebot soll den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft stärken. Damit ist es natürlich nicht grundsätzlich schlecht, lässt sich aber ebenfalls unter Primaten finden. Werft dem Affen im Zoo mal eine Banane zu, die ihr vorher an eine Schnur gebunden habt. Dann zieht die Banane in der letzten Sekunde weg, bevor er sie hat. Alternativ klaut ihm sein Lieblingsspielzeug. Affen wissen das sie das nicht tun sollten. Menschen wissen das grundsätzlich auch, sofern sie nicht von Kindheitsbeinen an entsprechend verbogen werden. Zudem kann dieses Gebot auch negative Folgen haben - man soll wohl eher verhungern, bevor man Lebensmittel stiehlt. Zumindest würde ich es so interpretieren. Humanistisch?
Das achte Gebot:
Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
Grundsätzlich keine schlechte Idee, da dem Menschen das Lügen im Blut liegt. Aber ziemlich unspezifisch oder totalitär. Ich darf also nicht mal lügen, um mein Leben zu retten? Ich darf nicht lügen, um das Leben anderer zu retten? Ich denke, dieses Gebot hätte weiterer Erläuterungen bedurft.
Das neunte Gebot:
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau
Das ist lustigerweise eine Art umgedrehter Sexismus. Umgedreht im Sinne von, anders herum, als man ihn normalerweise versteht. Ich darf also nicht über die Frau meines Nachbarn nachdenken - aber sie darf über mich nachdenken? Ernsthaft, hierin spiegelt sich der latente Sexismus der Bibel wieder. Inwiefern ein Denkverbot nun relevant ist für den Humanismus? Eben - gar nicht. Es klingt schwer nach Psychohygiene. Inwiefern so etwas durchsetzbar ist, sei mal dahingestellt
Das zehnte Gebot:
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Wird häufiger auch mal mit "Du sollst nicht begehren Deines nächsten Hab und Gut" übersetzt. Das ich nicht hingehen darf und meinen Nachbarn erschlagen, um ihm alles zu rauben, sollte eigentlich schon durch das Gebot Nummer fünf und sieben abgedeckt sein. Aber offensichtlich darf ich mich nicht mal darüber ärgern, das er was schöneres besitzt als ich. Warum eigentlich nicht? Für viele Leute ist dies der Antrieb zu einer noch höheren Leistung. Mir erscheint dieses Denkverbot doch irgendwie merkwürdig. Der humanistische Nutzen liegt irgendwo bei Null.
In Diskussion mit Christen, die diese Gebote verteidigen, hört man häufig, das es sich eben um Gebote aus einer Zeit handelt, in der noch Mord- und Totschlag an der Tagesordnung waren und das sie eben sehr gut in diese Zeit gepasst haben. Mag ja sein... aber sollte ein allmächtiger Gott nicht imstande sein, Gebote zu schaffen, die wirklich zeitlos sind, aber auch etwas detaillierter? Für mich ist gerade diese Vereinfachung ein Fingerzeig darauf, das es sich bei diesen Geboten um reines Menschenwerk handelt. Möglicherweise zu seiner Zeit beachtlich, aber auch dort schon teilweise hochproblematisch. Man kann nur ein Fazit ziehen: Diese Gebote gehören in eine andere Zeit. Sie waren von rückständigen Menschen für rückständige Menschen. Heutzutage haben wir besseres, und sollten darum unseren Blick nach vorne wenden - und nicht mehr nach hinten.
Denn wir wissen es besser.
Ich halte die 10 Gebote nicht nur für unnütz, sondern sogar für gefährlich. Für mich sind die 10 Gebote keine Form des aufgeklärten Humanismus, sie stehen ihm sogar diametral gegenüber. Warum das meiner Meinung nach so ist, möchte ich in diesem Thread beleuchten und diskutieren.
Es gib Abweichungen in der Übersetzung der 10. Gebote, ich gebe daher die Quelle an, sollte jemand über die Abweichung diskutieren wollen, damit es überhaupt eine Grundlage gibt. Meine hier zitierten Gebote stammen von
Wikipedia: 10 Gebote#Einteilung und Z.C3.A4hlung
Hier also erstmal die 10 Gebote:
1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Beginnen wir also mit dem ersten Gebot:
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen.
Dieses Gebot ist völlig irrelevant. Aus humanistischer Sicht ist es irrelevant, ob man einen, keinen oder einem dutzend Götter folgt. Dieses Gebot hat humanistisch gesehen keinen Wert. Zudem erklärt es die abwertige Haltung, die christliche Nationen in früheren Jahrhunderten insbesondere Polytheistischen Nationen gegenüber einnahmen. Während man sich bei Juden und Moslems noch sagen konnte, das diese scheinbar den richtigen Gott in der falschen Art und Weise anbeteten, ist dies bei bspw. einem Hindu nur noch schwer möglich. Damit ist das Gebot nicht nur, wie eingangs erwähnt, völlig irrelevant, sondern sogar schädlich für den Zusammenhalt in späteren Zeitaltern. Tatsächlich fanden schon in den jungen Jahren des Christentums erbitterte Hatzjagden auf Anhänger anderer Religionen statt. Die Geschichten über die Christen, die an Löwen verfüttert wurden, sind weitestgehend Märchen, wie man durch jüngere wissenschaftliche Erkenntnisse weiß. Das man sich kein Bildnis machen soll, hat übrigens auch in der christlichen Geschichte zur Verbrennung unschätzbar wertvoller Kunstschätze geführt.
Das zweite Gebot:
Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
Hierfür gilt das selbe wie für das erste. Hier treffen die selben Vorwürfe wie im ersten Punkt zu. Ganz offensichtlich dient dieses wie das vorherige Gebot nur dazu, den Allmachtsanspruch zu wahren. Es hetzt die Leute auf. Der humanistische Wert dieses Gebots liegt nicht nur bei Null, er liegt im negativen Bereich.
Das dritte Gebot:
Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
Auch hier lässt sich das selbe sagen wie bei den ersten beiden Geboten. Es dient der Abgrenzung zu Gläubigen anderer Religionen. Hier lassen sich wohl kaum irgendwelche für den aufgeklärten Humanismus wichtigen Eigenschaften erkennen.
Das vierte Gebot:
Du sollst Vater und Mutter ehren.
Klingt doch erst einmal gut, oder? Der Haken liegt nur in der Frage, ob es hier wirklich ein eigenes Gebot benötigt. Das man sich mit seinen Eltern gut stellt, dürfte im eigenen Interesse sein - und es lässt sich schon im Tierreich feststellen. Dieses Gebot geht aber in keiner Weise auf wichtige Punkte ein. Muss ich meinen Vater ehren, wenn er meine Schwester vergewaltigt? Laut diesem Gebot, einer der Grundlagen des christlichen Glaubens ist die Antwort: Ja, ich muss. Ich denke doch, das der Humanismus hier wesentlich weiter geht.
Das fünfte Gebot:
Du sollst nicht morden.
Auch dieses Gebot klingt auf den ersten Blick gut. Als eine Errungenschaft würde ich es aber nicht gerade bezeichnen. Warum? Auch höhere Tiere wissen, das es nicht besonders klug ist, die Artgenossen umzubringen. Da liegt die Schlussfolgerung nahe, das dies auch dem Menschen bewusst war, und zwar lange, bevor irgend jemand diese Forderung in ein Buch geschrieben hat. Zudem ist dieses Gesetz nicht unbedingt humanistisch, wenigstens nicht menschenfreundlich. Denn es heisst nicht morden. Ein menschenfreundliches Gebot hätte gelautet nicht töten. Der Unterschied liegt im Detail. Ein Mord ist es, wenn ich auf der Straße jemanden erschieße und ihm dann sein Geld abnehme. Bin ich jedoch ein Henker, und schlage jemanden mit einem Beil den Kopf ab, oder ein Soldat, der jemanden das Leben nimmt, so handelt es sich nicht um einen Mord. Es handelt sich dann um eine Tötung. Und tatsächlich findet sich dieser Wortlaut auch im uralten Originaltext wieder. Es wird dort sehr wohl unterschieden zwischen einer staatlich sanktionierten Tötung und einem privaten Mord. Ersteres ist erlaubt, letzteres nicht. Als Humanistisch kann ich das nicht zählen.
Das sechste Gebot:
Du sollst nicht ehebrechen.
Es gibt auch Tiere, die lebenslang eine Partnerbeziehung eingehen. Und auch dort kommt es zu "Ehebruch". Nun ratet mal, wie die Tiere reagieren: Genau - so wie ein Mensch, nämlich nicht besonders glücklich. Man kann also auch hier beobachten, das ein Verhalten vorgeschrieben wird, das eigentlich zu den Urinstinkten des Menschen gehört. Ich denke, der Humanismus geht da etwas weiter.
Das siebte Gebot:
Du sollst nicht stehlen.
Natürlich nicht. Dieses Gebot soll den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft stärken. Damit ist es natürlich nicht grundsätzlich schlecht, lässt sich aber ebenfalls unter Primaten finden. Werft dem Affen im Zoo mal eine Banane zu, die ihr vorher an eine Schnur gebunden habt. Dann zieht die Banane in der letzten Sekunde weg, bevor er sie hat. Alternativ klaut ihm sein Lieblingsspielzeug. Affen wissen das sie das nicht tun sollten. Menschen wissen das grundsätzlich auch, sofern sie nicht von Kindheitsbeinen an entsprechend verbogen werden. Zudem kann dieses Gebot auch negative Folgen haben - man soll wohl eher verhungern, bevor man Lebensmittel stiehlt. Zumindest würde ich es so interpretieren. Humanistisch?
Das achte Gebot:
Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
Grundsätzlich keine schlechte Idee, da dem Menschen das Lügen im Blut liegt. Aber ziemlich unspezifisch oder totalitär. Ich darf also nicht mal lügen, um mein Leben zu retten? Ich darf nicht lügen, um das Leben anderer zu retten? Ich denke, dieses Gebot hätte weiterer Erläuterungen bedurft.
Das neunte Gebot:
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau
Das ist lustigerweise eine Art umgedrehter Sexismus. Umgedreht im Sinne von, anders herum, als man ihn normalerweise versteht. Ich darf also nicht über die Frau meines Nachbarn nachdenken - aber sie darf über mich nachdenken? Ernsthaft, hierin spiegelt sich der latente Sexismus der Bibel wieder. Inwiefern ein Denkverbot nun relevant ist für den Humanismus? Eben - gar nicht. Es klingt schwer nach Psychohygiene. Inwiefern so etwas durchsetzbar ist, sei mal dahingestellt
Das zehnte Gebot:
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Wird häufiger auch mal mit "Du sollst nicht begehren Deines nächsten Hab und Gut" übersetzt. Das ich nicht hingehen darf und meinen Nachbarn erschlagen, um ihm alles zu rauben, sollte eigentlich schon durch das Gebot Nummer fünf und sieben abgedeckt sein. Aber offensichtlich darf ich mich nicht mal darüber ärgern, das er was schöneres besitzt als ich. Warum eigentlich nicht? Für viele Leute ist dies der Antrieb zu einer noch höheren Leistung. Mir erscheint dieses Denkverbot doch irgendwie merkwürdig. Der humanistische Nutzen liegt irgendwo bei Null.
In Diskussion mit Christen, die diese Gebote verteidigen, hört man häufig, das es sich eben um Gebote aus einer Zeit handelt, in der noch Mord- und Totschlag an der Tagesordnung waren und das sie eben sehr gut in diese Zeit gepasst haben. Mag ja sein... aber sollte ein allmächtiger Gott nicht imstande sein, Gebote zu schaffen, die wirklich zeitlos sind, aber auch etwas detaillierter? Für mich ist gerade diese Vereinfachung ein Fingerzeig darauf, das es sich bei diesen Geboten um reines Menschenwerk handelt. Möglicherweise zu seiner Zeit beachtlich, aber auch dort schon teilweise hochproblematisch. Man kann nur ein Fazit ziehen: Diese Gebote gehören in eine andere Zeit. Sie waren von rückständigen Menschen für rückständige Menschen. Heutzutage haben wir besseres, und sollten darum unseren Blick nach vorne wenden - und nicht mehr nach hinten.
Denn wir wissen es besser.