@cpupowerNach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ stören „kleine Gruppen radikaler christlicher Islamfeinde“ systematisch Veranstaltungen zum Islam in München. Die Polizei musste am Mittwoch den dritten Vortragsabend der Reihe „Vielfalt ist machbar“ schützen. Die Gruppe „Deus Vult Amorem“ (Gott will die Liebe) habe auf ihrer Homepage angekündigt, auf Vorträgen zum Islam „als unliebsame Opponenten zu erscheinen“ und „dem Political-Correctness-Geschwätz durch unbequeme Fragen ordentlich Paroli zu bieten“. „Deus vult“ war der Schlachtruf des Ersten Kreuzzuges 1096.
Ziel der Gruppe, die den Koran als „religiöse Hetzschrift“ bezeichne, sei es, den Bau der Moschee am Gotzinger Platz zu verhindern. Am 12. Juli war eine Rede von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) auf einer Bürgerversammlung über die geplante Moschee gestört worden. Vorigen Mittwoch wurde der Vortrag des Erlanger Jura-Professors und Islamwissenschaftlers Mathias Rohe gestört, so dass die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen wurde.
Die SZ berichtet von einer Morddrohung, die Rohe wenige Tage nach seinem Vortrag per E-Mail erhalten habe. Rohe, der einer der Hauptinitiatoren für den staatlichen Islamunterricht in Bayern ist und an der Islamkonferenz der Bundesregierung beteiligt ist, verdiene die Todesstrafe.