Hallo an alle,
ich habe vorgestern auch einige Artikel gelesen, wo angeblich Yusuf Al-Qardawi so etwas geäußert haben soll, was ich anfangs irgendwie nicht glauben konnte. Zumal es keine wirkliche Grundlage gibt, so etwas zu äußern. Besonders nicht, wenn es sich um einen Wissenschaftler wie Al Qardawi handelt.
Beim weiteren recherchieren viel mir auf, dass MEMRI an der Übersetzungsarbeit beteiligt war. Was mir irgendwie noch mehr zu denken gab und ich schon im voraus damit rechnete das da irgend etwas faul ist.
Ich hoffe ihr kennt MEMRI?
Das Middle East Media Research Institute (Abk.: MEMRI) ist eine Organisation zur Beobachtung islamischer Medien des Nahen Ostens. Als nach eigenen Angaben unabhängige Nichtregierungsorganisation wurde MEMRI 1998 in den USA mit Sitz in Washington, D. C. von der jüdischen Amerikanerin Meyrav Wurmser und dem Israeli Yigal Carmon gegründet.
MEMRI unterhält ein Medienzentrum in Jerusalem sowie Büros in Bagdad und Tokio.
Kritiker bezweifeln MEMRIs Neutralität und bisweilen auch seine Kompetenz.
Der Journalist Brian Whitaker veröffentlichte 2002 im britischen „Guardian“ einen Artikel, in dem er dem Institut Beziehungen der leitenden Mitarbeiter zum israelischen Militär und rechtsgerichteten US-amerikanischen Denkfabriken vorhält. Außerdem wirft er MEMRI antiarabische Voreingenommenheit sowie ein Bekenntnis zum Zionismus vor. Die Übersetzungen des MEMRI speziell aus dem Arabischen und dem Persischen seien zwar korrekt, die Text- und Medienauswahl sei jedoch einseitig und Zitate würden in verfälschende Zusammenhänge gestellt. Whitaker verweist auf die Hintergründe der MEMRI-Gründer Yigal Carmon, welcher einen hohen Rang im israelischen Militärgeheimdienst einnahm und Meyrav Wurmser, einer führenden Mitarbeiterin rechtsgerichteter US-amerikanischer und israelischer Denkfabriken wie des Hudson Institute und des Ariel Center for Policy Research.[3][4][5]
MEMRI wies die Vorhaltungen zurück: Die Auswahl der Texte sei repräsentativ, Whitaker könne selbst nicht Arabisch und zitiere einen Islamisten gegen MEMRI; selbst die Palästinensische Automiebehörde habe bereits Übersetzungen von MEMRI auf ihrer Homepage veröffentlicht.[6]
Verschiedene Beobachter kritisieren die Auswahl der vom Institut übersetzten und verbreiteten Texte als nicht repräsentativ. Diese seien in der Regel extreme, hasserfüllte, verhetzende Artikel. MEMRI würde mit dieser Auswahl (bewusst) den Eindruck erwecken, dass die Medienlandschaft der "beobachteten" Region nur aus solchen Artikeln bestehe.[7][8][9][10] Die marokkanisch-amerikanische Autorin Leila Lalami weist darauf hin, dass vergleichbare Artikel israelischer Medien oder Aussagen israelischer Politiker so gut wie nie vom Institut übersetzt und verbreitet würden, so etwa, als der rechtsradikale israelische Politiker und mehrfache Minister Effi Eitam Palästinenser als "Krebsgeschwür" bezeichnete.[11]
Die Genauigkeit bzw. Richtigkeit der MEMRI-Übersetzungen wird in Frage gestellt. Fehler in Übersetzungen hätten die Tendenz, Statements noch "kontroversieller" zu machen.
Wikipedia: Middle East Media Research InstituteMEMRI hat großes Interesse daran Muslime als Teufel darzustellen
;)Heute jedoch die Entwarnung vom Zentralrat der Muslime:
ZMD kommentiert Aussagen von Scheich Al-Qaradawi zum Weihnachtsfest: Verbot wäre islamisch unbegründbar
Minarettverbot belastet Verhältnis unter den Religionen deshalb ist Besonnenheit gefragt – Cheich z.T. falsch wiedergeben - Zentralrat wünscht allen Christen eine frohes Weihnachtsfest
Der ZMD wünscht allen Christen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Gedenken an unseren gemeinsamen Propheten Jesus, Sohn der Maria, Friede sei mit ihm.
„Ein Verbot des Weihnachtsfestes wäre islamisch nicht zu begründen.“, so Dr Ayyub Köhler, der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime. Eine solche Forderung soll der in Qatar lebende Scheich Al-Qaradawi laut Zeitungsberichten jedoch erhoben haben.
Diesen Widerspruch ging der ZMD mittels Durchsicht der Materialien des fragwürdigen Übersetzungsdienstes Memri nach. Auf Basis dieses Materials hat der in Doha lebende Scheich Al-Qaradawi zusammengefaßt das Folgende zum Weihnachtsfest geäußert, wie es in Doha von Muslimen gefeiert würde:
Scheich Qaradawi kritisierte die lokalen muslimischen Inhaber von Geschäften, welche „die Geburt Jesu, Friede sei mit ihm, genannt Christmas zelebrierten [...] mit ihren vier bis fünf Meter hohen Weihnachtsbäume“ um des Kommerzes willen („nur für den Gewinn, für Geld“) und die gesamte Straßendekoration. Dies sei für Muslime unstatthaft und unpassend („ein Fest einer Religion zu feiern, die nicht Eure ist, währenddessen andernorts der Bau von Minaretten Muslimen verboten würde.“)
Davon, dass Christen das Weihnachtsfest nicht feiern dürften, ist in seiner Rede auf Arabisch nichts zu hören. Eine solche abstruse Forderung wäre auch ein Novum. Die lokale Situation in Qater vermag der ZMD nicht zu beurteilen.
In diesen Tagen ist das Verhältnis von Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft durch das Minarettverbot in der Schweiz und die unselige Diskussion darüber getrübt. Es gibt jedoch keine Symmetrie im Unrecht. Vielmehr muss allen Versuchen Zwietracht zu säen eine deutliche Grenze gesetzt werden. Es ist den Muslimen wohl bewußt, dass gerade die Kirchen und die jüdischen Gemeinden in der Schweiz, Deutschland und Europa sich in aller Deutlichkeit gegen das Minarettverbot ausgesprochen haben.
Mögen die Tage der Besinnung dem Frieden aller dienen und wir uns auf unsere gemeinsamen abrahamitischen Werte besinnen, ob in Kirche, Moschee oder Synagoge. Ein jeder nach seiner Facon. In diesem Sinne wünscht der Vorsitzende des ZMD, Dr Ayyub Köhler: „Ein frohes Fest!“.
http://islam.de/15079.php