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Islam: Die wahre Religion?

35.219 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Islam, Wahrheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 01:50
Zitat von marquismarquis schrieb:Ich habe viel darüber nachgedacht. Und eigentlich erscheint mir der Islam auch sehr schlüssig. Auch der Ritus hat einen viel spirituelleren Hintergrund als unsere durch heidnische Traditionen und germanische Bräuche entstandenen Feierlichkeiten. Viel ist irgendwie simpler und urtümlicher, wirkt unverändert. Ich habe den Koran teilweise gelesen (offen gestanden war das sehr anstrengend für mich, deswegen eben nicht ganz und irgendwie war das auch eine komische Übersetzung) - aber irgendwie kann ich mich nicht darin finden.
Ich bin nicht durch den Koran zu Islam gekommen und habe mich mit der Zeit in diese Ausdrucksform hineingelesen. Das erfordert Jahre, der Ansatz ist dann auch von Person zu Person unterschiedlich. Im Zuge dieser Arbeit habe ich für mich einen neuen Zugang zu heiligen Büchern entdeckt: Ich werde darin gespiegelt und in der Macht des Ausdrucks realtiviert sich mein Selbst- und Lebensbild.Das ist ein heftiger Prozess, in dem viele Geheimnisse liegen. Letztendlich ist es egal, ob man dies mit der Bibel, dem Koran oder der bagavadgita macht, ich entdecke im Koran für mich darin eine starke Macht der Selbsreflektion, darauf kommt es mir vor allem an. Wer zu viel auf die Worte gibt, verliert sich. Natürlich hat auch die sinnfällige Bedeutung einen entsprechenden Stellenwert.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 01:56
Zitat von marquismarquis schrieb:Da ist irgendwie kein Platz für mich, so wie ich mich fühle, was ich als meine Ideale ansehe- und ich bin kein schlechter Mensch- ich weiß nicht, ob ich ein guter Mensch bin, aber ich versuche einer zu sein. Geschlechtertrennung, "Fleischessünde" usw... Das sind Dinge, die gibt es in meinem Denken nicht, ich KANN mir einfach nicht vorstellen, dass Gott sowas von uns erwartet.
Viele Dinge habe ich darüber durch das Leben in islamisch-traditioneller Umgebung kennen- und schätzen gelernt. Das sehe ich so, wie ein Essen, das ich nicht kenne, das für mich seltsam riecht, erst wenn ich es probiert und vielleicht sogar öfter gegessen habe, erschliesst sich mir der Wohlgenuss. (Tatsächlich sogar, denn ich mochte kein Schaffleisch, schon gar kein Fett)
Diese Lebensart hat so eine ursprüngliche Direktheit, wie das Leben der Nomaden in der Wüste.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 02:19
Zitat von marquismarquis schrieb:Nun tauchen diese Regeln grade auch im alten Katholizismus auf, aber die Gemeinschaft hat sich schon verändert. Auch das Verhältnis zu Gott ist ein anderes, dadurch dass Katholiken glauben, dass er einer von uns wurde um uns vom bösen zu befreien. Auch wenn der Islam irgendwie glaubwürdiger für mich ist was die Essenz angeht, so ist doch das Gottesbild des Christentums das, was ich im Herzen trage. Im Islam steht mir zu sehr die Ergebenheit im Vordergrund, das NICHT zu tun, was Gott verboten hat, so scheint es mir. Im Christentum wird von mir erwartet, so zumindest wurde mir das immer von Religionspädagogen und Eltern vermittelt, dass ich einfach versuche ein guter Mensch zu sein.
Es gibt im Islam, grob gesagt, Gebotenes, Erlaubtes und Verbotenes in verschiedenen Gliederungen. Dann gibt es Zweifelhaftes, von dem man sich fernhalten soll. Es ist logisch, daß Verbotenes zuerst ins Bewusstsein tritt, weil das Ego sich dadurch beschränkt sieht und die Gebote zum Guten sich vorwiegend durch die Glaubens-und Lebenspraxis erschliessen, so sehe ich das zumindest. Sich die Weisheit der Gebote und Verbote zu erarbeiten, ist ein langer Prozess, zu dem man sich hingezogen fühlt oder nicht. Der Islam ist sicher keine 'Verbotsreligion'. Meine Erfahrung ist folgende: Durch die Überreglementierung in heutiger Zeit hat man einfach keinen Platz mehr für noch mehr Regeln. Ich hatte die Chance, durch entsprechende Lebensumstände meine Ausrichtung dahingehend offen gestalten und mich orientieren zu können, auch durch 'Ausprobieren'.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 02:27
Zitat von marquismarquis schrieb: Ich könnte den Islam nicht annehmen, weil man mir dort Dinge als Sünde vermitteln würde, wo ich einfach felsenfest davon überzeugt bin "Nein, ist es nicht. Egal was da steht, dann ist das halt falsch, denn ich weiß dass ich nichts schlechtes tue, denn Gott will nicht dass ich grundlos unglücklich bin." Solche Regeln gibt es auch im Christentum, aber sie haben einen anderen Stellenwert, sie treten nicht so sehr in den Vordergrund. Deswegen bin ich Christ- weil ich hier meinen Platz habe. Obwohl der Islam mir, wie gesagt, glaubhafter in seiner Schöpfungsgeschichte und seinem Ritus ist. Denn durch diese Weltlichkeit, dass Gott Alkohol, Schweinefleisch uns sowas thematisiert, wird der Glaube FÜR MICH PERSÖNLICH profanisiert, ich denke einfach nicht, dass es für die Allmacht eine Rolle spielen kann und dass er so eitel ist Wesen zu erschaffen, die sich so verhalten wie er es will, einfach nur so.
Die Regeln sind gemacht, damit uns das Leben im Glauben leichter wird. Warum begibt sich ein Mönch z.B. in ein Gelübde? Weil er ein Masochist ist? Nein, er weiss, dass er in seinem spirtuellen Leben davon nur Vorteile hat, wenn er sich einer aufrichtigen Glaubenweise hingibt wie z.B. der Regel des Hl. Benedikt. Aussenstehenden mögen diese Regeln seltsam oder unnötig oder lästig erscheinen, der Mönch weiss, was er dadurch gewonnen hat. Dazu gehören auch scheinbar profane Regelungen.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 02:39
Zitat von marquismarquis schrieb:Was mit der Theologie nichts zu tun hat, was mich aber wahnsinnig stören würde (was andere wiederum sicher schön finden) ist dieses Gruppengefühl. Dass andere einen beobachten, was man tut und quasi "den Aufpassser" spielen, das wäre mir sehr unangenehm. Denn letztendlich habe ich mich vor Gott zu verantworten und ich habe ZWEI Brüder und KEINE Schwester. Mir ist es ganz wichtig Individuum zu bleiben, vielleicht auch weil ich immer schon anderes war, als andere Jungs und immer dafür kämpfen musste, angenommen zu werden. Denn in einer so engen Gesellschaft muss man immer was von sich aufgeben, das ist normal, denn man muss den Normen und Werten der Gruppe entsprechen. Sicher hat das auch Vorteile, was ich hier grade kritisiere, aber FÜR MEINE PERSÖNLICHKEIT, wäre diese unsichtbare Grenze ein Gefängnis in das man mich treiben würde, kein Schutz.
Ich persönlich habe erst durch das Sein in der Gruppe zu mir gefunden. Ich lebe immer noch relativ zurückgezogen für einen Muslim, weil ich eben so aufgewachsen bin. Ich glaube aber fest und aus (nicht immer leichter Erfahrun-z.B. Pilgerfahrt) an die Heilsame Wirkung der Gemeinschaft, insbesondere durch das gemeinsame Gebet. Das mit dem Aufpasser-Syndrom: Habe ich zwar auch erlebt und mich darüber geärgert, das sind aber nur ganz spezielle, die sich dadurch hervortun wollen oder aber so begeistert über einen neuen Mitbruder sind, dass sie dir alles auf einmal beibringen wollen. Gerade unter vielen Menschen wächst nach meiner Erfahrung das Individualbewusstsein, aber eben nicht isoliert sondern im Kontext. Die Werte sind geregelt, ja, sonst gäbe es Chaos. Da ich aber an den göttlichen Ursprung dieser Werte und Regelungen glaube und zugleich ihre Natürlichkeit und Heilsamkeit für mich entdeckt habe, hatte ich auf Dauer keine wirklichen Probleme damit, ausser, dass ich in mancher Hinsicht materiell immer noch ziemlich verwöhnt bin. Natürlich gibt es auch da so manche menschlichen Wesen, denen ich lieber aus dem Weg gehen würde.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 03:11
Konvertiten erleben die Religion oft intensiver und spiritueller als "Hineingeborene" da sie sich mit den Kernaussagen zum Sinn des Lebens etcetera intensiver auseinandersetzen und nicht so viel Wert auf kulturelle Aspekte setzen die doch eher trennend als einigend wirken.

Vielleicht sollten alle Religionen nur noch aus Konvertiten bestehen dann wäre es besser um die Menschen bestellt. ;)


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 04:13
Wirklich gute Beiträge, Marquis & Abendländer. In beiden eurer Texte kann ich Punkte finden, bei denen ich auch so denke oder zumindest so ähnlich.

Nur kann ich an überhaubt keinen Gott glauben, und das nicht bezogen auf die Rationalität oder Logik wie wir Atheisten es gerne tun, sondern auf die "Gefühlswelt" reduziert. Denn emontional kann ich mich weder mit dem Islam als auch mit dem Christentum & Co. identifizieren, obwohl ersterer eine gewisse "faszination" hat. Diese beziehen sich bei mir aber fast nur auf die weltlichen Dinge, mit dem spirituellen kann ich nicht viel anfangen, und das ist in Religionen halt das wichtigste. Bin aber auch kein richtiger Naturalist, da ich gewisse moralische bzw. ethische Regeln wie sie z.B. von Konfuzius aufgestellt wurden für richtig/nützlich halte und diese selbst auch einhalte oder mich zumindest bemühe.
Aber die Existenz eines Gottes im Sinne des Islam bzw. der monotheistischen Religionen kann ich für mich nur ablehnen. Und selbst wenn ich mir nicht mehr so sicher wäre, würde ich mein Leben nicht davon bestimmen lassen. Oder so:

Chi Lu fragte, wie man den Geistern (der Verstorbenen) und Göttern diene.

Konfuzius sprach:
"Kann man den Lebenden nicht dienen, wie kann man dann den Geistern dienen?"

Chi Lu wagte, nach dem Tod zu fragen.

Konfuzius sprach:
"Wenn man über das Leben nichts weiß, wie kann man dann etwas über den Tod wissen?"

:) ;)


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 12:27
Also, ich bin erstaunt, der Konfuzianismus ist eine hochspirituelle Philosophie. Z.B. das I Ging (ich lehne Orakel für mich persönlich jetzt ab) sucht einen Bezug zur Gesamtheit über den ZU-Fall. :)
Die Ahnenverehrung ist ein wesentlicher Bestandteil des K., die auch stark rituell geprägt ist.

Die von Dir zitierten Sätze versuchen dem Schüler Chi Lu 'einzumitten', da er sich zu sehr auf das Jenseitige ausrichtete und dabei das Gegenwärtige vernachlässigte. Ein Phänomen, das man in allen sprituellen Schulen finden kann, bei uns nennt man das Weltfremd :)


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 12:32
ich nenne das etablierte religion
buddel


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 13:27
@bism
Ich mag deine Beiträge sehr, sie sind sehr persönlich und gefühlsvoll und ohne Aggression, wie man es hier so oft findet. Ich hätte mal eine Frage zum Thema Verbote:
Bestimmte Dinge hat Gott laut Koran verboten, z.B. Wein, Schweinefleisch usw. Ich frage mich: Warum schafft Gott Dinge um sie daraufhin wieder zu verbieten. Warum erschafft Gott Schweine, wenn er dann verbietet sie zu essen? Warum schafft Gott Hunde wenn er daraufhin verbietet, sie als Haustiere zu halten? Warum schafft Gott Wein , wenn er verbietet ihn zu trinken? Warum gibt Gott dem Mann eine Vorhaut, wenn er ihm doch befiehlt sich beschneiden zu lassen? Usw. usf.
Das ist ein Beispiel für die logisch-philosophischen Schwierigkeiten die mir der Islam bereitet…


Zum Thema Konfizious
Die beiden Zitate machen in meinen Augen keinen Sinn. Schließlich ist es ja sehrwohl möglich den Lebenden zu dienen, und schließlich weiß man ja schon einiges über das Leben.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 13:27
Marquis
bitte sieh auch weiter Oben
Abendländer
Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:Ich muss generell sagen:
Der Islam beinhaltet in seiner Theologie Elemente die ein sehr kühles, rein-rationales Gottesbild vermitteln. Gott ist ein Einziger, er hat keine Kinder, er ist der Schöpfer der transzendent über seine Schöpfung waltet. Er hat den Menschen geschaffen um ihm zu dienen. Usw. Das ist alles schön einfach, simpel und logisch .
Was heisst generell? Das ist Deine Wahrnehmung. Für mich stellt es sich anders dar. Ich empfinde im Islam eine Gottesnähe im Herzen, die ich zur nicht erlebt oder wahrgenommen habe, voller Barmherzigkeit und Liebe und Zuflucht, Innen wie Aussen. Gott-Allah ist dir näher als deine Halsschlagader.
Für mich gibt es eine spirituelle Maxime:die Freiheit der Dienenden
___________________
Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:Mit dem Gesetzkodex des Islam habe ich kein Problem, im Gegenteil. Ich finde es klasse dass der Islam so allumfassend ist und auch eine klare Anleitung zum Leben, zur Gesellschaft und zur Politik gibt. Viele der Gesetze des Islams (aber nicht alle), lassen sich ebenfalls logisch begründen. Ich denke mal, dass Mohammed den Islam allein aus seinen rationalen Denken heraus entwickelte, genauso wie die Philosophen der Aufklärung den Deismus entwickelten.
Gerade bei den religiösen Vorschriften, die sich nicht logisch begründen lassen, wird es für mich interessant. Ich sehe für mich, dass die Regelungen,die uns vom Propheten, Friede sei auf ihm, zu uns gekommen sind, durch Intuition und Gottesbewusstsein und tiefe Demut entstanden, sofern sie nicht vom Engel Gabriel direkt übermittelt wurden. Dabei ist ein gesunder Menschenverstand und entsprechende Charakterfestigkeit kein Hindernis.
___________________
Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:Dass der Islam aber eine von Gott begründete und wahre Religion ist, dass kann ich nicht glauben, aus einer Reihe von Gründen:
- ich bezweifle dass der Koran authentisch überliefert wurde. Mit dem Koran steht und fällt der islamische Glaube, wenn der Koran nicht der ist, den Mohammed empfing, dann ist der Islam auf einer Lüge gebaut.
Für mich ist die Lebensweise des Propheten ebenso massgeblich. Ich schlage mich auch nicht zu sehr mit der Autentizität herum, denn ich muss eh' die Quellen nutzen, die ich habe. Ich tue das auch nicht bei der Bibel, wie ich schon oft sagte. Dabei glaube ich, dass das Mass an Autentizität der Überlieferungen im Islam nicht übertroffen wird, verhältnismässig zu den historischen Gegebenheiten.
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- ich sehe offenkundige philosophische Fehler im islamischen Welt- und Gottesbild. Der Islam ist zwar großteils logisch, beinhaltet aber auch Dinge die man als total irrational bezeichnen muss.
Wie gesagt, für mich wirde es dann erst mal interessant
- ich halte viele kosmologische Schilderungen des Islam für unglaubwürdig. Ich kann beispielsweise nicht glauben, dass die Sonne beim Jüngsten Tag bis zur eienr Meile an die Erde herankommt (weil Irrsinnig) oder dass die Hölle von zehntausenden Engeln gezogen werden würde. Dasist mit meinem Verstand unvereinbar.
Na, dazu gibt es kluge Bücher, die dafür Beweise suchen. Glaubst Du z.B. an die Himmelsreise, so wie sie beschrieben ist? Dürfte Dir schwerfallen. Mir auch, aber ich leiste sozusagen einen Herzensvorschuss und nehme die Beschreibung an und bemerke dann, welche Wirkung dies auf mich hat. Es ist doch wohl auf der spirtuellen Ebenen einfach unsinnig, jedes Wort auf die Rationale Waage legen zu wollen. Nichts gegen den Gebrauch des Verstandes, der hat aber sehr enge Grenzen.
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Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:- ich erkenne einige historische Unstimmigkeit im islamischen Weltbild. Wer kann beispielsweise ernsthaft glauben dass Adam oder Abraham die Kaaba erbaut hätte? Oder wer könnte ernsthaft die Kreuzigung Jesu leugnen?
Abraham, auch dazu gibt es Begründungen. Frage mal vielleicht al-Chidr.
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Zitat von AbendländerAbendländer schrieb: - für mich ist die kulturelle Hegemonie des Arabertums im Islam befremdlich.
Wenn Du von der Ausgerichtetheit auf die Führung durch einen Kalifen sprichst: Ich kaue auch noch daran, den göttlichen Willen repräsentiert durch eine zentrale Person zu sehen. Meinem Ego passt das überhaupt nicht, da dieser ja auch ein Despot sein könnte.
Es gibt die zentrale Aussage: Ihr habt die Anführer, die ihr verdient. Das ist wiederum eine starke Glaubensaussage und damit Glaubensprüfung. Es heisst aber auch: unterdrückt nicht und lasst Euch nicht unterdrücken. Ich persönlich habe Zweifel an der sogenannten Herrschaft des Volkes, weil sie ja offensichtlich auch nicht funktioniert. Dieser Punkt ist eine fortwährende Herausforderung, weil wir ja alle nach obiger Aussage permanent dafür verantwortlich sind, wer uns als Kalif geschickt wird. Aber eben nicht durch Wahlen, sondern durch unser eigenes Glaubensleben.
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Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:- es erschüttert mich die Unmoral vieler Muslime in der westl. Welt zu sehen. Der Islam ist zwar in der Theorie sehr moralisch, aber seine Anhänger sind es keinesfalls. Daher zweifle ich an der Wirksamkeit des Islam.
Siehst Du hier in der sog. westlichen,(besgenfalls noch) christlich geprägten Kultur etwa grössere Moral? Das kommt doch immer auf den einzelnen Menschen an, was er draus macht. Die wirksamkeit ist für mich u.a. darin zu sehen,
dass der Islam für die westliche Gesellschaft offensichtlich eine so grosse Projektionsfläche bietet.
Das ist ein weites Thema.
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Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:- Das ind die Hauptgründe warum ich den Islam nicht als wahr anerkennen kann. Er mag eine schöne Religion sein mit rationaler Theologie und einem ausgeklügelten und allumfassenden Lebensweg. Aber als die von Gott offenbarte Wahrheit kann ich ihn nicht sehen.
Es tut mir leid wenn obige Kritik dem ein oder anderen gläubigen Muslim verletzt haben mag. Aber ich möchte daran erinnern dass Mohammed im Koran ja mehrfach zur Herrausforderung und zur Kritik aufgerufen hat. Insofern denke ich nicht, dass man sich daran stören sollte.
Mir ist es lieber, Du packst aus, solange Du nicht absichlich verletzend oder beleidigend wirst.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 13:32
marquis hat hier ausgepackt,
was ein muslim niemals bringen würde

beleidigend und verletzend waren immer ( meist )
äusserungen gegen seine person und gegen einen nichtkonformen lebensstil

buddel


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 13:46
Zitat von AbendländerAbendländer schrieb:Bestimmte Dinge hat Gott laut Koran verboten, z.B. Wein, Schweinefleisch usw. Ich frage mich: Warum schafft Gott Dinge um sie daraufhin wieder zu verbieten. Warum erschafft Gott Schweine, wenn er dann verbietet sie zu essen? Warum schafft Gott Hunde wenn er daraufhin verbietet, sie als Haustiere zu halten? Warum schafft Gott Wein , wenn er verbietet ihn zu trinken? Warum gibt Gott dem Mann eine Vorhaut, wenn er ihm doch befiehlt sich beschneiden zu lassen? Usw. usf.
Das ist ein Beispiel für die logisch-philosophischen Schwierigkeiten die mir der Islam bereitet…
-Schweinefleisch gilt als unrein, nicht nur im Islam. Das ist ein Thema für sich.
-es wurden ja auch Pflanzen geschaffen, die unserer Natur nicht zuträglich sind.

-Hunde können durchaus als Hütehunde gehalten werden, besser nicht als Wachhunde, sollen aber eben nicht ins Haus, weil sie ebenso als partiell unrein gelten.
Damit wird nicht der Hund als Geschöpf verurteilt, sondern es ist eine Abgrenzung aus verschiedenen Gründen. Das mag man akzeptieren oder nicht.

-Alkoholgebrauch wurde erst später generell verboten, weil der Schaden grösser ist, als der Nutzen.
So wie auch alles in kleinen Mengen untersagt ist, das in grossen Mengen berauscht.

-Die Beschneidung führt sich auf den Befehl Gottes an Abraham as. zurück. Es heisst, dass einige Propheten bereits in entsprechendem Zustand zur Welt kamen.
Es ist keine Pflicht, sondern Sunnah. Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass sich das Bewusstsein dadurch verändert, und das kann ich nicht auf das Wegnehemen von einem Stück Haut zurückführen. Daring liegt ein Geheimnis.
Ich jedenfalls habe es nicht bereut, viele andere auch nicht, und ich würde es zugeben, falls ich es bereuen würde, darauf mein Wort.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 13:52
du bist gar nicht fähig,
die möglichkeit eines bedauerns in betracht zu ziehen,
wie solltest du je bereuen ?

das bedauern
mensch zu sein aufzugeben

buddel


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 13:53
? mehr


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 14:02
meine prägnante gedankenwelt versuche ich in kurzen sätzen zu präzisieren,
das nachdenken des lesers darüber
entzieht sich meines einflusses

buddel


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 14:05
meine kernaussage :
ein religiöser mensch ist ein indoktrinierter mensch

buddel


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12.11.2007 um 14:34
nicht zwangsläufig indoktrinierter als ein nicht-religiöser


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12.11.2007 um 14:45
@marquis
Zitat von marquismarquis schrieb:Im Islam steht mir zu sehr die Ergebenheit im Vordergrund, das NICHT zu tun, was Gott verboten hat, so scheint es mir.
Was ich in meiner bescheidenen Praxis gemerkt, dass die Ergebenheit zur Gotteserkenntnis und die Gotteserkenntnis zur Gottesliebe führt. Der Islam bleibt nicht nur in den Versen des Korans und der Tradition des Propheten sav. haften, sondern man taucht in die Weisheiten dieser beiden Quellen ein. D.h. die Verse haben eine äußere als auch eine innere Bedeutung. Nicht nur der Verstand bekommt seinen Anteil, sondern auch das Herz bekommt was ihm zusteht.

Irgendwann bemerkt man das alles Geschaffene in Gottesgedenken versunken ist und man entwickelt dieses Gefühl der Allgegenwart Gottes. Seien es die Vögel, die Meere, die Pflanzen usw. Jedes Ding nach seinen persönlichen Möglichkeiten und auf eine Art, die wir nicht unbedingt verstehen. Das Herz richtet sich von den äußerlichen Ursachen zu dem Verursacher. Denn die Schöpfung weißt auf den Schöper hin und beschreibt ihn und seine Attribute.

Das Herz des Menschen ist imstande eine Liebe zu entwickeln, die den ganzen Kosmos umfassen kann! Der Mensch jedoch verliert sich in den äußeren Ursachen und überlässt seine Liebe Dingen die vergänglich sind und die ihn nicht ins Gesicht schauen, wenn man sie verlässt. Diese geliebten Dinge gehen und hinterlassen den Schmerz der Trennung. Manchmal kann ein Schmerz, eine Wunde hinterlassan die stärker brennt als das Feuer der Hölle.
Der Mensch ist vergänglich sucht das Ewige. Der Mensch ist krank und such einen Heiler, der den Trennungsschmerz heilen kann!

Wir als Muslime werden dazu angehalten, nicht die Dinge um ihretwillen zu lieben, sondern weil Gott erwartet sie zu lieben.
Wir werden dazu angehalten uns von allem Ursachen zu lösen und unser Herz nur für den Schlagen zu lassen, von dem alles abhängt.

Fürwahr, Allah hat den Gläubigen ihre Seelen und ihr Eigentum abgekauft, damit ihrer sei das Paradies...« (Sure 9, 111)

Es gibt Menschen, die nicht das Paradies nicht wegen den Genüssen haben möchten, sondern aus dem Grunde bei Gott sein zu dürfen, weil sie ihn mehr alles alles andere lieben. Das ist das entscheidende.

Was aber Gottesdienst und Anbetung betrifft, so sind sie ein vereinigender Strang, der das Gesicht des Menschen von der Vergänglichkeit zur Ewigkeit, vom Geschaffenen zum Schöpfer, von der Vielheit zur Einheit und vom Endpunkt zum Ausgangspunkt wendet, oder Punkt, wo Anfang und Ende sich berühren.

Alle die Dinge die um uns geschehen, sind ein Mittel, die auf den Schöpfer verweisen. Aber das kann nur dadurch geschehen, wenn der Mensch sich selbst erkennt und seinen Dienst erkennt. Selbst das Ego dient als Maßstab seine Grenzen zu erkennen und zu bemerken das die Dinge relativ sind und nur Gott absolut ist. Deswegen heißt es in einer Überlieferung: Wer sich selbst erkannt hat, wird Gott erkennen.

Das ist in etwa die Sichtweise, die der innere Teil des Islams beschreibt, jedoch sind in meiner Sichtweise evtl. auch Fehler drin.


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Islam: Die wahre Religion?

12.11.2007 um 19:02
Wow, ich hätte nicht damit gerechnet, dass meine kleine Selbstoffenbarung auf soviel nette, interessierte und positive Resonanz stößt. Das find ich schön. :)

@bsm
Danke für die Ausführliche Schilderung deiner Wahrnehmung. Siehe bitte hierzu was ich zu Freestylers Beitrag schreibe um meine Einstellung weiter zu verdeutlichen;


Was du beschreibst ist auch etwas, was ich mit meinem Verständniss von Spiritualität durchaus nachvollziehen kann, ich will sogar behaupten, dass ich ganz ähnlich denke, was das angeht. Viel mehr denke ich sogar, dass Gott ALLES ist. Alles was um uns herum ist, die Vögel, das Wasser, das Lachen eines Kindes... Gefühle und Erinnerungen. Allgegenwärtig quasi. Ich glaube nicht, dass die Schöpfung darauf verweisen soll, vielmehr nimmt man Gott selbst darin wahr, denke ich, wenn man sich dem öffnet. So gesehen kommt das Gottesbild des Islam dem meinen schon näher, wenn ich so darüber nachdenke- obwohl ich der Meinung bin, dass die Bibel es >eigentlich< auch so meint und der Vater im Himmel und der Sohn auf der Erde nur Manifestationen sind- aber das ist ein anderes Thema. Umso profaner erscheint es mir sich Regeln zu unterwerfen, die mein eigenes Herz Lügen straft. Verstehst du? Man redet von Verzicht FÜR Gott. Aber ich glaube nicht an sowas. Denn das wäre ja Eitelkeit von Gott selbst und das ist eine Todsünde. Aber wenn ich auf etwas verzichte, etwa auf einen ganz bestimmten Menschen- und dadurch traurig und krank werde- warum will Gott dann dass ich verzichte? Einfach nur um meine Treue ihm gegenüber zu beweisen, meine Ergebenheit? Indem ich mich unglücklich mache? Ebenso das Gebet 5 Mal am Tag. Warum? Wenn ich so darüber nachdenke... Gut, ich bin auch ein sehr spiritueller Mensch- eigentlich spreche ich von innen heraus ständig zu Gott, viel öfter sogar als fünf Mal am Tag. Wenn man es für SICH tut, aus meditativen Gründen etwa, dann sehe ich da absolut den Sinn dahinter, aber pünktlich zu 5 Zeiten am Tag, einfach nur der Geste wegen? Das kann ich einfach nicht glauben, dass die Allmacht, das woraus alles geschaffen ist, Wert darauf legt dass ich ihm eine Geste des Danks entgegen bringe. Es kommt ja nicht von Herzen. Es sind nicht meine Worte.

Was Jesus uns vermittelt hat, oder Gott durch Jesus zu uns brachte, das hatte eine andere Essenz. Und nur das, was Jesus lehrte hat Gültigkeit für mich und deswegen bin ich Christ. Weil ich an die Erlösung durch den Weg Christi glaube, ganz gleich ob er nun Vorbild, Erleuchteter, Prophet oder Teil der Dreifaltigkeit als Maniphestaion der Allmacht in unserer Wahrnehmung ist. Denn so wie er lebte, dass dient dem Erhalt der Schöpfung und des Gleichgewichts, denke ich.


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