Schade, dass dr-schmidt weg ist.
Danke ihm für den Hinweis auf Sebeos...
@jafraelLuxenberg-These ist die Grundlage für eine Interpretation von Ohlig, nach dem "muhammed" zunächst ein Hoheitstitel Jesu und Ehrenprädikat war und kein Eigenname.
Ausführlicher bei Ohlig: Die Entstehung des Koran. In der Google-Vorschau sind die wichtigsten Seiten mit zu lesen:
http://books.google.de/books?id=CxIZAnH35AgCAber vermutlich muss man da noch zwischen Philologie bei Luxenberg und den historischen Fragen Ohligs unterscheiden...
@PuschelhasiDas Problem ist eben, dass die Belege zunächst selbst arabischen Ursprungs sind. Erstaunlich ist, dass in anderen Quellen für diese Zeit zwar von Arabern und allerhand anderen historischen Ereignissen die Rede ist, aber die plötzliche Ausbreitung einer neuen Religion, die - wenn sie in der Art der islamischen Beschreibung abgelaufen ist - irgendwie bemerkt worden sein müsste, vollkommen unerwähnt bleibt. Schließlich ist auch im Koran selbst kaum vom Propheten die Rede etc... Dies sind, soweit ich das verstehe, einige der Gründe für die Infragestellung der überlieferten islamischen Fragestellungen. Dieser Zweifel ist im Prinzip doch vollkommen ok. Wenn es Ungereimtheiten und Unsicherheiten gibt, dann ist das doch ein guter Grund erst einmal alles in Frage zu stellen und verschiedenste Hypothesen zu testen...
Für mich ist die Frage, was der Islam durch Luxenberg/ Ohlig etc. verlieren würde. Angenommen sie haben recht... nun ja für Sunna, Hadith usw wäre das vielleicht eine Einschränkung und sonst. Wenn man als Kern des Islams den Monotheismus und die Göttlichkeit des Koran ansieht, ist das denn dadurch in Frage gestellt?
- Der Islam fußt auf christliche Wurzeln, ist sozusagen eine Abwandlung des Christentums: Das ist nichts unglaublich neues. Der Koran ist ja im eigenen Verständnis auch "nur" eine Korrektur christlicher und jüdischer Verfälschung des Glaubens...
- Die Prophtenbiographie muss revidiert werden... So what! Wieviel hängt daran, wem wann und in welcher Sprache der Koran gebracht wurde? Ist das Medium (Mohammed oder nicht) von so entscheidender Bedeutung? Der Islam versteht sich meines Verständnisses nach ja gerade darüber, dass eben nur EINER eine zentrale Rolle spielt, anders als es zum Beipiel im Christentum mit Jesus aussieht...
Nun bin ich selber nicht Anhänger des Islam, kann das also nicht vollkommen einschätzen: Für mich sieht es nicht so aus, als würde der Islam grundsätzlich durch diese Thesen, wenn sie sich als wahr herausstellen sollten, in Frage gestellt. Ich würde ähnlich wie FelixKrull darin eine Bereicherung sehen und in vielen Punkten auch eine Stärkung der Verbindung zu anderen monotheistischen Religionen, wie sie ohnehin im Koran schon zu zu finden ist...
@felixkrullFrage (besonders an Muslime):
Sind die Hypothesen Luxenbergs und Anhänger zumindetens prinzipiell mit Glauben an Islam im Kern miteinander vereinbar?