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Achtsamkeit

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Achtsamkeit, Meditiation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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alpha_omega Diskussionsleiter
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Achtsamkeit

15.01.2009 um 23:13
hallo,

ich bin daran interessiert, ob einige von euch erfahrungen mit achtsamkeits-methoden und übungen haben.
falls du jetzt überhaupt nicht weißt was ich meine, hier mal was von wiki:

Mit Achtsamkeit im Sinne von Mindfulness ist diejenige geistige Einstellung gemeint, in der man sich um ein breites und gleichmütig-akzeptierendes Achtgeben auf alle Phänomene bemüht, die "im Geist", also "in" der Wahrnehmung oder Vorstellung ("im Bewusstsein") auftauchen: Gedanken aller Art wie Erinnerungen oder sonstige Vorstellungen, Sinneswahrnehmungen aus der Umgebung sowie aus dem eigenen Körperinneren einschließlich aller emotionalen Vorgänge.

Einübung und Entwicklung einer derart breiten Achtsamkeit ermöglicht psychologisch ein offenes und umfassendes Gewahrwerden – und mit der Zeit schließlich auch beständiges Gewahrbleiben – aller geistigen Vorgänge einschließlich eines unablässigen Gewahrseins seiner Wahrnehmungen vom eigenen Handeln und Verhalten in der jeweiligen Umwelt.

In dieser Auffassung kann Achtsamkeit klar von Konzentration unterschieden werden.Diese besteht ähnlich der Trance in einer mehr oder weniger engen Fokussierung von Aufmerksamkeit und damit ihrer Begrenzung, Beschränkung oder Zuspitzung auf einen meist selbst "bestimmten" Bereich des Erlebens, sei dies eine Vorstellung, ein Erlebens- oder ein Vorstellungsdetail, das genau dadurch gegenüber allem übrigen (und dann eher wie "nebenbei" oder unaufmerksam) Wahrgenommenen herausgehoben und isoliert wird. Die Entwicklung von Achtsamkeit hat eine dazu gegenläufige Ausrichtung: die unter den Bedingungen des gewöhnlichen Lebens bedarfsmäßig entwickelte und üblicherweise oder gewöhnlich eingenommene Aufmerksamkeitsspanne soll überwunden werden, indem der Aufmerksamkeitsfokus nach und nach auszudehnen und zu erweitern versucht wird. Mittels dieser "Aufmerksamkeitsweitung" soll eine "Bewusstseinserweiterung" im besten Sinn des Wortes erreicht werden und zu einer "weitwinkelartig" offenen und wachen Präsenz voller Aufmerksamkeit oder eben Achtsamkeit führen.

Chögyam Trungpa hat diese weit offene Geisteshaltung als Panorama-Bewusstheit charakterisiert und bezeichnet

Im Buddhismus hat die Achtsamkeit (Pali: Sati; Sanskrit:smṛti स्मृति einen zentralen Stellenwert: Achtsam sein bedeutet, ganz in der Gegenwart, im Hier und Jetzt zu sein und sich seiner Gefühle, Gedanken und Handlungen in jedem Augenblick voll bewusst zu sein (reine Wahrnehmung der Fülle, die sich im Augenblick bündelt, ohne sie zu beurteilen, einfach nur als Zeuge in sich ruhend). Buddhisten üben sich in Achtsamkeit vornehmlich durch Meditation. Buddhistische Meister betonen jedoch die Wichtigkeit, Achtsamkeit zu einer das ganze Leben prägenden und durchdringenden Geisteshaltung zu machen. Der vielleicht wichtigste buddhistische Text zur Achtsamkeit ist die Satipatthana Sutta, in der die Lehre von den vier Grundlagen der Achtsamkeit (Achtsamkeit auf den Körper, Achtsamkeit auf die Gefühle/Empfindungen, Achtsamkeit auf den Geist, Achtsamkeit auf die Geistobjekte) dargelegt wird.

achtsamkeit ist demnach eine art meditaion, aber sie geht über fixe meditationszeiten hinaus. es handelt sich auch nicht um "gekünsteltes wachsein" das anstrengung erfordern würde. achtsamkeit ist mühelos immer vorhanden. es geht also mehr um ein zulassen, bemerken und wahrnehmen, eben um das volle, umfassende da-sein.
ich würde sagen, achtsamkeit ist die essenz der meditation ansich. der kern.
achtsamkeit IST "erleuchtung. ich verwende den begriff "erleuchtung" nicht gerne, er ist mit zuvielen vorstellungen behaftet.

wie gesagt, es würde mich interessieren, ob ihr dazu irgendwie eine verbindung habt und was ihr darüber denkt. welche erfahrungen ihr damit habt, ob und wie es auf euch wirkt.
auch bin ich immer an links zum thema interessiert. (bitte keine youtube videos ;)

es gibt hier natürlich schon threads über meditation, aber dieser dreht sich eben explizit um achtsamkeit, völlig unabhängig von einem meditations kissen, platz, ort oder zeit.

für interessierte ist sicher diese linksammlung interessant:

http://mindfulness-research.net/content/index.php/links (Archiv-Version vom 27.12.2008)


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Achtsamkeit

15.01.2009 um 23:59
ich habe gerade eben eine recht bittere Lektion der Achtsamkeit bekommen.
Etwas zu viel interpretiert, etwas zu sehr in der eigenen Vorstellung gelebt, und man bekommt es brühwarm zu spüren, wie schnell man sich der "Unachtsamkeit" und damit dem Vorurteil hingibt...bitter


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alpha_omega Diskussionsleiter
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Achtsamkeit

16.01.2009 um 02:53
Achtsamkeit
In Medizin und Psychotherapie


Mit ihren herkömmlichen Methoden kann die Psychotherapie Menschen nicht helfen, die an unabänderlichen Krankheiten wie Krebs leiden. Denn sie brauchen weder psychoanalytische Einsichten in die Prägungen ihrer Kindheit noch verhaltenstherapeutisches Selbstbehauptungstraining. Wohl aber eine Haltung des Annehmens, der Akzeptanz, sagt Martin Bohus, Professor am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim.

"Bislang war es so, dass die Kirche, die Religion auf der sinnstiftenden und damit auf der Ebene der Akzeptanz tätig war und die Psychotherapeuten eher auf dem Gebiet der veränderungsorientierten Techniken und Methoden. Mit der zunehmenden Säkularisierung in unserer Gesellschaft haben wir es mit Patienten zu tun, die auf diese Ressource des Glaubens nicht mehr zurückgreifen können und daher extrem hadern mit Schicksalen, die nicht veränderbar sind. Und das heißt, da fehlte einfach ein großer Baustein in der Psychotherapie, der gefunden wurde in der Achtsamkeit."

http://oe1.orf.at/highlights/118310.html (Archiv-Version vom 01.04.2008)

Die Wissenschaft vom Hier und Jetzt

Die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion hat ihre Wurzeln im Buddhismus und findet derzeit viel Beachtung bei Neurowissenschaftlern und Schmerztherapeuten. Selbst in schweren Fällen zeigt die Methode erstaunliche Erfolge. Das Prinzip ist einfach: die Kunst, sich ganz auf den Moment zu besinnen.

http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Meditation-Die-Wissenschaft-Hier-Jetzt/622119.html


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alpha_omega Diskussionsleiter
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Achtsamkeit

16.01.2009 um 03:14
Hirnforschung: Wie der Geist den Körper beeinflusst

Wissenschaftler und Buddhisten pflegen mittlerweile einen regen Austausch, insbesondere in den USA in den Bereichen Neurologie, Medizin und Physiologie. Diego Hangartner fasst den gegenwärtigen Forschungsstand zusammen. Neueste Experimente zeigen, dass das Gehirn durch Meditation verändert werden kann und kontemplative Übungen förderlich für die Gesundheit sein können.

Ein Ergebnis dieser Annäherung ist die Integration meditativer Übungen und Techniken, insbesondere das Achtsamkeitstraining in die Medizin. Achtsamkeits­übungen werden mit großem Erfolg zur Behandlung von Stress, Schmerz und chronischen Krankheiten als eine komplementäre Therapieform zu den klassischen, allopathischen Therapien angewendet. Ein weiteres wichtiges Resultat dieser Ost-West-Annäherung ist die vermehrte experimentelle Untersuchung im Bereich der Neuro­wissen­schaf­ten. Dabei geht es um die Frage, wie sich Meditation auf die physiologischen und neurologischen Muster auswirkt. Dazu werden sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Yogis im Labor untersucht.

Die Forschungsarbeiten der letzten Jahre ermöglichen es, das Gehirn besser zu verstehen. Sie werfen aber auch kontroverse Themen auf: Wie weit beeinflusst das Gehirn das Bewusstsein bzw. steht das Bewusstsein unter der Kontrolle des Gehirns, wie es führende, materialistisch aus­gerichtete Neurobiologen annehmen. Sind Bewusst­sein und Gehirn unterschiedliche Entitäten oder sich ergänzende Phänomene?

http://www.tibet.de/zeitschrift/newsdetail/article/89/hirnforschun.html?cHash=7d23938e1d


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alpha_omega Diskussionsleiter
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Achtsamkeit

16.01.2009 um 03:26
Neuronen und Nirwana

Wie das Gehirn die Welt überwindet

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/897191/ (Archiv-Version vom 09.02.2009)


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Achtsamkeit

23.03.2009 um 20:13
@alpha_omega

es gibt noch eine weitere interessante Lösung:

"mit den Hühnern Schlafen gehen und mit den Hühnern aufstehen"

Den Tag in 3 Teile Teilen, nicht nach der äußeren Uhr leben, sondern nach der inneren,
dann kann man seine Aufmerksamkeit ungetrübt auf das was IST lenken
und die Achtsamkeit wir zur Selbstverständlichkeit.

Der Moderne Mensch leidet an Schlaf- und Zeitmangel


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Achtsamkeit

10.05.2013 um 14:01
Meditation kann durchaus als Achtsamkeitsübung verstanden werden. Man lässt den Patienten z.B in einer sitzenden Position in einen Halbschlaf sinken. Wichtig ist, dass der Patient immer weiss wo er ist, und nicht in eine Trance fällt. die Frequenz Theta ist dafür ideal.

Als Theta-Welle wird ein Signal im Frequenzbereich zwischen 4 und <8 Hz bezeichnet. Sie treten vermehrt bei Schläfrigkeit und in den leichten Schlafphasen N1 und N2 auf. Im Wachzustand sind sie bei Kleinkindern physiologisch. -Wikipedia

In dieser Bewusstseinsfrequenz regenerieren sich die Synapsen des Gehirns. Das Gehirn "entknotet" sozusagen alle nicht mehr benötigte Verbindungen. Dieser Vorgang wird durch den Patienten mit dem Visualisieren eingeleitet. Der Patient visualisiert die Auflösungen der störenden Verbindungen. Einfach erklärt, versucht man alle emotionalen Verbindung wie Trauer oder Wut, und alle negativen Empfindungen die mit alltäglichen Gedankenabläufen verbunden sind aufzulösen. Dazu braucht es von dem Patienten ein gewisses Mass an Willensstärke.

Der Ablauf dieser Übung stützt sich nach dem alten chinesischen Sprichwort. "Um Achtsamkeit zu lernen, solltest du mehr fühlen und wahrnehmen als denken und interpretieren."
Den jeder Gedanke lenkt von der Gegenwart ab, verursacht im Gehirn weitere unnötige Verbindungen.

Achtsamkeit ist eine Tugend der Wahrnehmung aber auch der Rücksicht vor sich selbst und anderen. Auch ohne Beschwerden lohnt es sich präventiv solche Übungen zu praktizieren, wichtig ist einfach das es regelmässig praktiziert wird. Am Anfang wenig, dann immer sich steigernd. Meditation ist eine Fähigkeit die regelmässiges Üben erfordert. Aber die Investition lohnt sich, unabhängig vom Alter.


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Achtsamkeit

10.05.2013 um 14:26
Der Schweizer Psychotherapeut Samuel Widmer beschreibt seine Erlebnisse tiefster meditativer Versenkung.

"Und wenn jemand nicht fort springt und sich damit auseinandersetzt, dann wird das mit der Zeit auch still und dann gerät man in tiefere Dimensionen. Das könnte man so beschreiben: also ich bin da still in meinem Gehirn und mein Gehirn ist dadurch nicht eine Maschine, die gewohnheitsmäßig etwas produziert wie ein Computer, sondern mein Gehirn ist ein Sinnesorgan, das empfängt, das sich ins Sein einfühlt und sich öffnet für das ganze Universum, es ist dann so wie " ich habe das ganze Universum in meinem Kopf" und damit natürlich auch diese Erschütterung, die das macht und die Ehrfurcht, die das auslöst."

Youtube: Mönche im Labor - Die Neurowissenschaften entdecken die fernöstliche Meditation (ArteDoku 2007)
Mönche im Labor - Die Neurowissenschaften entdecken die fernöstliche Meditation (ArteDoku 2007)
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Achtsamkeit

11.05.2013 um 18:19
meditation, unser denken, auch gebete etc. beeinflussen unser gehirn. dazu gibt es heutzutage schon eine reihe von nachgewiesenen versuchen (bestätigungen durch hirnscans und modere bildgebende verfahren)

das gehirn ist der materielle teil und dieser wird vom bewusstsein geformt


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