@al-mekkaUm existieren zu können braucht es schon ein Wesen. Gott exisiert aber nicht. Er IST (nicht). Das sind zwei verschiedene Begriffe.
Ein Wesen hat umrissene Eigenschaften, die es "beschreiben" oder ausmachen.
Gott hat keine solchen Eigenschaften: Gott ist nicht grün oder gelb oder gut oder böse. Er ist nicht langsam und nicht schnell, hat nicht einmal Anfang und Ende. Ich frage mich, wie man aus diesem völligen Datenmangel ein Wesen konstruieren möchte.
Das kann ja nur auf so ungenauem Denken beruhen, wie dem Gott sei gut oder weise oderoderoder- Gott ist nicht der alte Mann mit dem weissen Bart, der milde lächelnd auf uns herabblickt.
Wir versuchen seit wir "Kenntnis" haben von Gott "ihn" uns irgendwie vorzustellen und diese allesamt falschen, weil ungenauen Vorstellungen führen dann eben auch in so ein diffuses "Gottesbild".
Wir sollen uns nicht deshalb kein Gottesbild machen, damit wir Gott nicht beleidigen oder so (ohnehin eine lächerliche Vorstellung), sondern damit wir ihn nicht verwässert wahrzunehmen gezwungen werden durch unser eigenes Vorstellungsunvermögen.
Gott ist (nicht). Der Rest ist Menschenwort und Menschendummheit.
Um das zu verdeutlichen mal ein kleiner Exkurs in Sachen Logik:
Es gibt die uns allen bekannte aristotelische Logik (des "europäischen Raumes"), nach der hier auch im gros argumentiert wird:
1. a ist gleich a Satz der Identität
2. a ist ungleich b Satz vom Widerspruch
3. a kann nicht a und nicht-a sein Satz vom ausgeschlossenen Dritten
Dann gibt es noch die sog. paradoxe Logik
a und nicht-a dürfen gleichwohl Prädikate von x sein
Schließlich kommen wir zu dem für uns hier mMn interessantesten Logikschema, welches dem Orient entstammt:
1. Es ist
2. Es ist nicht
3. Es ist und ist nicht
4. Es kann nicht gesagt werden, daß es ist, noch das es nicht ist
Ich denke, das könnte die Sachlage ein wenig erhellen
;)