Organspende im Islam
11.08.2008 um 10:10Ich wollte niemanden angreifen. Was ich aber nicht verstehe ist, wieso Organspenden im Islam verboten sind und wo das genau belegt ist.
Der menschliche Körper ist auch nach dem Ableben eines Menschen in jedem Fall zu respektieren. Eine notwendige Untersuchung nach dem Tod oder eine Organspende gelten jedoch nicht als Verstümmelung des Körpers oder als Zeichen von Geringschätzung. Sollte bei der Entnahme eines Organs aus einem verstorbenen Körper letzterem irgendein Schaden entstehen, wird dieser sicherlich durch den gewonnenen Nutzen, durch das bewahrte Leben des Empfängers aufgewogen. Das Prinzip der Rettung eines Menschenlebens hat also Vorrang gegenüber allem, was den Körper des toten Spenders negativ beeinträchtigen könnte.quelle:http://www.fontaene.de/archiv/nr-9/organtransplantationen03.htm (Archiv-Version vom 23.02.2005);)
Im Falle eines lebenden Spenders beruft man sich auf das Prinzip, diesem keinen größeren Schaden zufügen zu dürfen. Dem Spender selbst ist es verboten, ein lebensnotwendiges Organ herzugeben und dabei sein Leben zu riskieren. Dies wäre den Verbrechen von Totschlag bzw. Selbstmord gleichzusetzen, die der Islam gleichermaßen verurteilt. Die Spende eines Organs, dessen Verlust normalerweise nur einen sehr geringen Schaden oder ein nur sehr begrenztes Risiko für die Gesundheit oder das Leben des Spenders nach sich zieht, gilt dagegen als akzeptabel. Man beruft sich hierbei auf das Prinzip des geringeren Übels. Eine leichte Verletzung in Folge einer Organspende ist dem Schaden, der durch eine ohne Transplantation möglicherweise tödlich verlaufende Krankheit entsteht, unterzuordnen. Die Transplantation von Organen stellt eine Behandlungsmethode dar, die menschliches Leben retten und die Lebensquali-tät von Menschen verbessern kann. Eine Organ-spende ist ein Akt der Wohltätigkeit, der Güte, der Selbstlosigkeit und der Liebe. Gott liebt diejenigen, die ihre Mitmenschen lieben und versuchen, deren Nöte zu lindern und deren Unglück zu erleichtern.
Jede Handlung, die mit einer guten Absicht ausgeübt wird und darauf abzielt anderen zu helfen, sollte respektiert und unterstützt werden - vorausgesetzt sie richtet keinen größeren Schaden an. Der menschliche Körper ist das Eigentum Gottes; er und viele andere Dinge auch wurden dem Menschen aber zur Treuhänder-schaft übergeben. Der Mensch hat seinen Körper daher so einzusetzen, wie ihm von Gott vorgeschrieben und von Seinen Gesandten offenbart wurde. Über jeden Missbrauch wird Gott am Tage des Jüngsten Gerichtes urteilen, und jeder, der sich an seinem Körper versündigt, wird ein gerechte Strafe erhalten. Selbstmord wird im Islam dem Totschlag gleichgesetzt. Wenn hier hervorgehoben wird, wie wichtig eine gute Absicht beim Spenden eines Organs ist, soll damit auch zum Ausdruck gebracht werden, dass menschliche Organe keine Ware sind. Sie sollten freiwillig und selbstlos mit einem Gefühl von Verbundenheit und Liebe zu den Mitmenschen gespendet und nicht gehandelt werden.
Fabiano schrieb:Ich weigere mich, Urteile von Institutionen für mein eigenes Leben anerkennen zu müssen. Ich muss selber entscheiden können dürfen was ich will, das darf mir keiner abnehmen. Das ist mein Recht als Mensch. Im Zweifelsfalle entscheidet mein Gewissen und keine Institution über meinen Körper und meine Organe !Das musst du auch nicht. Aber manchmal können sie behilflich bei einer Entscheidung sein oder einen in einer Annahme bestärken. Diese Rechtsgutachten sind von Menschen, da stimme ich dir zu, aber Menschen die sich intensiv mit der Materie beschäftigen. Sie können fehler machen und das tun sie auch. Deswegen ist es teilweise auch notwenig mehrere Meinungen zu einem Thema zu haben.
Fabiano schrieb:Ich kann als Katholik auch nicht wegen jeder Kleinigkeit oder Großigkeit den Papst fragen was ich darf und was nicht.Ich würde das als Katholik auch nicht tun. ;)