Goethe, Christentum und Islam
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Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 18:39Goethe hat sich mit dem Koran beschäftigt und sich an seiner Lehre festgehalten:
Jesus fühlte rein und dachte
Nur den Einen Gott im Stillen;
Wer ihn selbst zum Gotte machte
Kränkte seinen heil'gen Willen.
Und so muß das Rechte scheinen
Was auch Mahomet gelungen;
Nur durch den Begriff des Einen
Hat er alle Welt bezwungen
Schon der sogenannte mahometanische Rosenkranz, wodurch der Name Allah mit neunundneunzig Eigenschaften verherrlicht wird, ist eine solche Lob- und Preis-Litanei. Bejahende, verneinende Eigenschaften bezeichnen das unbegreifliche Wesen; der Anbeter staunt, ergibt und beruhigt sich
Er bekannte auch, er wolle ...
ehrfurchtsvoll jene heilige Nacht (Die 27. Nacht des Ramadan) feiern, wo der Koran vollständig dem Propheten von obenher gebracht ward
Oder:
Es darf sich über die große Wirksamkeit des Buches niemand verwundern. Weshalb es denn auch von den echten Verehrern für unerschaffen und mit Gott gleich ewig erklärt wurde.» und fügte hinzu: «so wird doch dieses Buch für ewige Zeiten höchst wirksam verbleiben
Der Koran zeiht mich immer wieder
Ich sehe ihn als Hanif ;)
Er wohnte 1814 einem Freitagsgebet von Muslimen, Baschkiren aus der russischen Armee des Zaren Alexander, im protestantischen Gymnasium Weimars bei. Im Brief an Trebra vom 5.1.1814 (WA IV, 24, 91) schreibt er
: Da ich von Weissagungen rede, so muß ich bemerken, daß zu unserer Zeit Dinge geschehen, welche man keinem Propheten auszusprechen erlaubt hätte. Wer durfte wohl vor einigen Jahren verkünden, daß in dem Hörsaale unseres protestantischen Gymnasiums mahometanischer Gottesdienst werde gehalten und die Suren des Korans würden hergemurmelt werden, und doch ist es geschehen, wir haben der baschkirischen Andacht beygewohnt, ihren Mulla geschaut, und ihren Prinzen im Theater bewillkommt. Aus besonderer Gunst hat man mir Bogen und Pfeile verehrt, die ich, zu ewigem Andenken, über meinen Kamin, aufhängen werde, sobald Gott diesen lieben Gästen eine glückliche Rückkehr bestimmt hat
In einem Brief vom 17.1.1814 an seinen Sohn August fügt er hinzu: Mehrere unserer religiosen Damen haben sich die Übersetzung des Corans von der Bibliothek erbeten
Goethes positive Einstellung gegenüber dem Islam geht weit über alles bisherige in Deutschland hinaus
Als Teilnehmer des Kriegsheeres gegen Frankreich, bemerkt Goethe am 7./8. Oktober 1792, daß jener Glaube an die Vorherbestimmung Gottes seinen reinsten Ausdruck im Islam finde
Der Mensch, wenn er sich getreu bleibt, findet zu jedem Zustande eine hülfreiche Maxime; ... Die Mahomedanische Religion gibt hievon den besten Beweis
Nach Eckermanns Bericht über eine Unterhaltung mit Goethe (11.4.1827) über die Erziehungsmethode der Muslime, die sie unablässig mit den Gegensätzen der Existenz konfrontiere, sie so den Zweifel erfahren lasse, der sich nach erfolgter Prüfung des Sachverhaltes schließlich zur Gewißheit wandle, schloß Goethe mit den Worten:
Sie sehen, daß dieser Lehre nichts fehlt und daß wir mit allen unsern Systemen nicht weiter sind und daß überhaupt niemand weiter gelangen kann. ... Jenes philosophische System der Mohammedaner ist ein artiger Maßstab, den man an sich und an andere anlegen kann, um zu erfahren, auf welcher Stufe geistiger Tugend man denn eigentlich stehe
Und nicht zuletzt sagte er 1816:
Der Dichter (Goethe) ... lehnt den Verdacht nicht ab, daß er selbst ein Muselmann sei
Man kann es drehen und wenden wie man will - Goethe verstand die koranische Lehre als höchste Richtschnur für des ständig in Irrungen und Wirrungen lebenden Menschen ;)
Jesus fühlte rein und dachte
Nur den Einen Gott im Stillen;
Wer ihn selbst zum Gotte machte
Kränkte seinen heil'gen Willen.
Und so muß das Rechte scheinen
Was auch Mahomet gelungen;
Nur durch den Begriff des Einen
Hat er alle Welt bezwungen
Schon der sogenannte mahometanische Rosenkranz, wodurch der Name Allah mit neunundneunzig Eigenschaften verherrlicht wird, ist eine solche Lob- und Preis-Litanei. Bejahende, verneinende Eigenschaften bezeichnen das unbegreifliche Wesen; der Anbeter staunt, ergibt und beruhigt sich
Er bekannte auch, er wolle ...
ehrfurchtsvoll jene heilige Nacht (Die 27. Nacht des Ramadan) feiern, wo der Koran vollständig dem Propheten von obenher gebracht ward
Oder:
Es darf sich über die große Wirksamkeit des Buches niemand verwundern. Weshalb es denn auch von den echten Verehrern für unerschaffen und mit Gott gleich ewig erklärt wurde.» und fügte hinzu: «so wird doch dieses Buch für ewige Zeiten höchst wirksam verbleiben
Der Koran zeiht mich immer wieder
Ich sehe ihn als Hanif ;)
Er wohnte 1814 einem Freitagsgebet von Muslimen, Baschkiren aus der russischen Armee des Zaren Alexander, im protestantischen Gymnasium Weimars bei. Im Brief an Trebra vom 5.1.1814 (WA IV, 24, 91) schreibt er
: Da ich von Weissagungen rede, so muß ich bemerken, daß zu unserer Zeit Dinge geschehen, welche man keinem Propheten auszusprechen erlaubt hätte. Wer durfte wohl vor einigen Jahren verkünden, daß in dem Hörsaale unseres protestantischen Gymnasiums mahometanischer Gottesdienst werde gehalten und die Suren des Korans würden hergemurmelt werden, und doch ist es geschehen, wir haben der baschkirischen Andacht beygewohnt, ihren Mulla geschaut, und ihren Prinzen im Theater bewillkommt. Aus besonderer Gunst hat man mir Bogen und Pfeile verehrt, die ich, zu ewigem Andenken, über meinen Kamin, aufhängen werde, sobald Gott diesen lieben Gästen eine glückliche Rückkehr bestimmt hat
In einem Brief vom 17.1.1814 an seinen Sohn August fügt er hinzu: Mehrere unserer religiosen Damen haben sich die Übersetzung des Corans von der Bibliothek erbeten
Goethes positive Einstellung gegenüber dem Islam geht weit über alles bisherige in Deutschland hinaus
Als Teilnehmer des Kriegsheeres gegen Frankreich, bemerkt Goethe am 7./8. Oktober 1792, daß jener Glaube an die Vorherbestimmung Gottes seinen reinsten Ausdruck im Islam finde
Der Mensch, wenn er sich getreu bleibt, findet zu jedem Zustande eine hülfreiche Maxime; ... Die Mahomedanische Religion gibt hievon den besten Beweis
Nach Eckermanns Bericht über eine Unterhaltung mit Goethe (11.4.1827) über die Erziehungsmethode der Muslime, die sie unablässig mit den Gegensätzen der Existenz konfrontiere, sie so den Zweifel erfahren lasse, der sich nach erfolgter Prüfung des Sachverhaltes schließlich zur Gewißheit wandle, schloß Goethe mit den Worten:
Sie sehen, daß dieser Lehre nichts fehlt und daß wir mit allen unsern Systemen nicht weiter sind und daß überhaupt niemand weiter gelangen kann. ... Jenes philosophische System der Mohammedaner ist ein artiger Maßstab, den man an sich und an andere anlegen kann, um zu erfahren, auf welcher Stufe geistiger Tugend man denn eigentlich stehe
Und nicht zuletzt sagte er 1816:
Der Dichter (Goethe) ... lehnt den Verdacht nicht ab, daß er selbst ein Muselmann sei
Man kann es drehen und wenden wie man will - Goethe verstand die koranische Lehre als höchste Richtschnur für des ständig in Irrungen und Wirrungen lebenden Menschen ;)
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 18:43Nein, das tat er nicht.
Zumindest kann man das nicht herauslesen, er sagt: der Dichter Goethe, und er sagt auch, der Dichter Goethe hat viele Götter.
Zumindest kann man das nicht herauslesen, er sagt: der Dichter Goethe, und er sagt auch, der Dichter Goethe hat viele Götter.
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 18:49@al-chidr: "Man kann es drehen und wenden wie man will - Goethe verstand die koranische Lehre als höchste Richtschnur für des ständig in Irrungen und Wirrungen lebenden Menschen ;)"
Nein, Goethe war sehr am Islam interessiert, ebenso wie er am Christentum, dem Judentum und den östlichen Religionen interessiert war, er stand aber als bekennender Polytheist allen gleich skeptisch und stellenweise sehr ironisch in seiner ganz eigenen Art gegenüber.
Im Januar 1780 bat er um Aufnahme in den humanistischen Freimaurerbund, der grundsätzlich Angehörige aller Glaubensbekenntnisse miteinander vereint[10]. 1813 bekannte er: „Als Dichter und Künstler bin ich Polytheist, Pantheist hingegen als Naturforscher, und eins so entschieden als das andre.“
So wie Goethe Distanz zur christlichen Lehrmeinung hatte, drückt auch das lyrische Ich im West-östlichen Divan ironische Distanz zur orthodoxen Lehrmeinung des Islam und Nähe zum Mystizismus zum Ausdruck. So benutzt er beispielsweise auch die Metapher des Weins, wie es auch die Sufis symbolisch für die Berauschtheit eines Derwischs mit der Liebe Gottes verwenden:
Ob der Koran von Ewigkeit sei?
Darnach frag' ich nicht ! ...
Daß er das Buch der Bücher sei
Glaub' ich aus Mosleminen-Pflicht.
Dass aber der Wein von Ewigkeit sei,
Daran zweifl' ich nicht;
Oder dass er vor den Engeln geschaffen sei,
Ist vielleicht auch kein Gedicht.
Der Trinkende, wie es auch immer sei,
Blickt Gott frischer ins Angesicht.
(WA I, 6, 203)
Goethe war ein „Suchender“ und fand „Gott in der Natur, die Natur in Gott zu sehen“. Er respektierte zwar die „Hoheit und sittliche Kultur des Christentums, wie es in den Evangelien schimmert und leuchtet“, ließ sich jedoch nie auf ein Bekenntnis festlegen und kritisierte in seinen Dichtungen und Werken, oft mit feiner Ironie, allzu orthodoxe Praktiken. Im Alter von 82 Jahren resümierte er, er habe
„von Erschaffung der Welt an, keine Konfession gefunden, zu der ich mich völlig hätte bekennen mögen. Nun erfahr’ ich aber in meinen alten Tagen von einer Sekte der Hypsistarier, welche, zwischen Heiden, Juden und Christen geklemmt, sich erklärten, das Beste, Vollkommenste, was zu ihrer Kenntnis käme zu schätzen, zu bewundern, zu verehren, und insofern es also mit der Gottheit in nahem Verhältnis stehen müsse, anzubeten.“
Nein, Goethe war sehr am Islam interessiert, ebenso wie er am Christentum, dem Judentum und den östlichen Religionen interessiert war, er stand aber als bekennender Polytheist allen gleich skeptisch und stellenweise sehr ironisch in seiner ganz eigenen Art gegenüber.
Im Januar 1780 bat er um Aufnahme in den humanistischen Freimaurerbund, der grundsätzlich Angehörige aller Glaubensbekenntnisse miteinander vereint[10]. 1813 bekannte er: „Als Dichter und Künstler bin ich Polytheist, Pantheist hingegen als Naturforscher, und eins so entschieden als das andre.“
So wie Goethe Distanz zur christlichen Lehrmeinung hatte, drückt auch das lyrische Ich im West-östlichen Divan ironische Distanz zur orthodoxen Lehrmeinung des Islam und Nähe zum Mystizismus zum Ausdruck. So benutzt er beispielsweise auch die Metapher des Weins, wie es auch die Sufis symbolisch für die Berauschtheit eines Derwischs mit der Liebe Gottes verwenden:
Ob der Koran von Ewigkeit sei?
Darnach frag' ich nicht ! ...
Daß er das Buch der Bücher sei
Glaub' ich aus Mosleminen-Pflicht.
Dass aber der Wein von Ewigkeit sei,
Daran zweifl' ich nicht;
Oder dass er vor den Engeln geschaffen sei,
Ist vielleicht auch kein Gedicht.
Der Trinkende, wie es auch immer sei,
Blickt Gott frischer ins Angesicht.
(WA I, 6, 203)
Goethe war ein „Suchender“ und fand „Gott in der Natur, die Natur in Gott zu sehen“. Er respektierte zwar die „Hoheit und sittliche Kultur des Christentums, wie es in den Evangelien schimmert und leuchtet“, ließ sich jedoch nie auf ein Bekenntnis festlegen und kritisierte in seinen Dichtungen und Werken, oft mit feiner Ironie, allzu orthodoxe Praktiken. Im Alter von 82 Jahren resümierte er, er habe
„von Erschaffung der Welt an, keine Konfession gefunden, zu der ich mich völlig hätte bekennen mögen. Nun erfahr’ ich aber in meinen alten Tagen von einer Sekte der Hypsistarier, welche, zwischen Heiden, Juden und Christen geklemmt, sich erklärten, das Beste, Vollkommenste, was zu ihrer Kenntnis käme zu schätzen, zu bewundern, zu verehren, und insofern es also mit der Gottheit in nahem Verhältnis stehen müsse, anzubeten.“
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 18:50Im Endeffekt ist es egal, denn Goethe hatte auch nur seine Meinungen, die auch nicht mehr zählen als die anderer. Er hat ja auch in seinem Werk zur Farbenlehre Dinge behauptet, die längst großteils als falsch widerlegt wurden, gelinde gesagt. Genau wie Freud und all die anderen berühmten Persönlichkeiten hatte er die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, weshalb man seine Nähe zum Islam auch ganz anders interpretieren könnte, wenn man wollte ;)
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 18:51Hey man könnte fast meinen der Wiki Artikel zu Goethe stammt von dir, geer3x...
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 19:02Smarties sind für alle da :P
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 19:07Goethe war bestimmt KEIN Plytheist - Wenn überhaupt neigte er zum Pantheismus (dies aber mehr in jüngeren Jahren), ich würde ihn am Ehesten als Anhänger eines teleologischen Weltverständnis sehen (Gott manifestiert sich in seiner Schöpfung/in der Natur)
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 19:16al-chidr schrieb:Goethe war bestimmt KEIN PlytheistNunja, er wird es selbst wohl noch am besten wissen:
holzer schrieb:Als Dichter und Künstler bin ich Polytheist, Pantheist hingegen als Naturforscher, und eins so entschieden als das andre.“
al-chidr schrieb:ich würde ihn am Ehesten als Anhänger eines teleologischen Weltverständnis sehenWo siehst du denn einen Widerspruch zwischen Polytheismus und "teleologischem" Weltverständnis?
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 19:21"Als Dichter und Künstler bin ich Polytheist, Pantheist hingegen als Naturforscher, und eins so entschieden als das andre.“
Ich hatte den pantheistischen Teil vergessen, ja, in der Natur als Schöpfung manifestiert sich Gott am besten, allerdings sehe ich die heiligen Schriften der Menschen sehr skeptisch, alle sind von Anfang an fehlbar und meist auf psychologischer Ebene zuhause.
Warum spricht nicht Gott eines Nachts zu uns allen den gleichen Text, zu allen 6 Milliarden Menschen gleichzeitig und am nächsten Tag bricht das mediale Pandemonium aus? Dies wäre ein wahrhaftiger Beweis seiner Existenz, im Gegensatz zu den fragwürdigen, menschlichen 'Propheten'.
Ich hatte den pantheistischen Teil vergessen, ja, in der Natur als Schöpfung manifestiert sich Gott am besten, allerdings sehe ich die heiligen Schriften der Menschen sehr skeptisch, alle sind von Anfang an fehlbar und meist auf psychologischer Ebene zuhause.
Warum spricht nicht Gott eines Nachts zu uns allen den gleichen Text, zu allen 6 Milliarden Menschen gleichzeitig und am nächsten Tag bricht das mediale Pandemonium aus? Dies wäre ein wahrhaftiger Beweis seiner Existenz, im Gegensatz zu den fragwürdigen, menschlichen 'Propheten'.
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 19:25"Warum spricht nicht Gott eines Nachts zu uns allen den gleichen Text, zu allen 6 Milliarden Menschen gleichzeitig und am nächsten Tag bricht das mediale Pandemonium aus? Dies wäre ein wahrhaftiger Beweis seiner Existenz, im Gegensatz zu den fragwürdigen, menschlichen 'Propheten'"
Naive Frage, wie sollte er sonst wissen lassen, wer seine bevorzugten, auserwählten Völker sind? :D :|
Naive Frage, wie sollte er sonst wissen lassen, wer seine bevorzugten, auserwählten Völker sind? :D :|
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 19:35Stimmt, hatte ich ganz vegessen, Gott is Chauvisnist! ^^ Aber mal ehrlich, ich kann es nicht mehr hören wie Gläubige verschiedener Religionen ständig von Tatsachen faseln. Lauwarme Texte anderer Menschen die natürlich allesamt die Wahrheit für sich gepachtet und wie könnte es anders sein Gott auf ihrer "Seite" haben, dabei wird sich auf fragwürdige Schriften von fragwürdigen 'Propheten' bezogen und voller Schiss die eigenen Ansichten vielleicht rekallibrieren zu müssen wird stur verharrt, Verblendung als Tugend...
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 20:01Ich finde es auch mehr als seltsam, dass Muslime plötzlich Goethe als Moslem in Beschlag nehmen wollen. Was soll das ganze eigentlich? Ist das ganze der Versuch, die Christenheit zum Islam zu bekehren? So nach dem Motto, wenn schon Goethe "mit gutem Beispiel" voranging, dann können ja alle anderen sich auch zum Islam bekennen.
hanif
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Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 20:02die gründe für meine motivation dieses thema zu schreiben, hab ich mehrmals genannt
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 20:09Wie bei den Scientologen, die mit Travolta und Cruise für sich werben :|
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 20:10Wenn dann war Goethe eh ein Krisna Devotee.^^..weil er sagte ja...:
"Das Buch, das mich in meinem ganzen Leben am meisten erleuchtet hat."
Johann Wolfgang von Goethe
Ich halte auch nichts davon, Promis als Beweis hinzuhalten. Entweder man überzeugt durch sein Sein oder nicht. Egal ob Moslem, Christ, Wicca oder sonstiges Religionsvertreter.
"Das Buch, das mich in meinem ganzen Leben am meisten erleuchtet hat."
Johann Wolfgang von Goethe
Ich halte auch nichts davon, Promis als Beweis hinzuhalten. Entweder man überzeugt durch sein Sein oder nicht. Egal ob Moslem, Christ, Wicca oder sonstiges Religionsvertreter.
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 20:11Fakt ist, Goethe war kein Muslim, er war am Islam wie auch am Christen- und Judentum interessiert, betrachtete aber alle der grossen Religionen mit einer Mischung aus Achtung und Ironie.
Aber überall im Netz verkünden nun die Muslime stolz er wäre Muslim gewesen, ein Vorbild für alle Deutschen (Dhimmis) sinngemäß.
Aber wer sich damit mal befasst hat merkt schnell dases dem nicht so war/ist, viva la Wikipedia! Viva el Discovery Channel!
Aber überall im Netz verkünden nun die Muslime stolz er wäre Muslim gewesen, ein Vorbild für alle Deutschen (Dhimmis) sinngemäß.
Aber wer sich damit mal befasst hat merkt schnell dases dem nicht so war/ist, viva la Wikipedia! Viva el Discovery Channel!
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 20:14"drückt auch das lyrische Ich im West-östlichen Divan ironische Distanz zur orthodoxen Lehrmeinung des Islam und Nähe zum Mystizismus zum Ausdruck. So benutzt er beispielsweise auch die Metapher des Weins, wie es auch die Sufis symbolisch für die Berauschtheit eines Derwischs mit der Liebe Gottes verwenden:"
Das denke ich auch, dass Goethe wohl der islamischen Mystik zugeneigt war.
Diese sehe ich übrigens als in die positive Richtung gehenden Schritt aus dem Dogma des Islams heraus. :)
Offenbar Geheimnis
Sie haben dich, heiliger Hafis,
Die mystische Zunge genannt
Und haben, die Wortgelehrten,
Den Wert des Worts nicht erkannt.
Mystisch heißest du ihnen,
Weil sie Närrisches bei dir denken
Und ihren unlautern Wein
In deinem Namen verschenken.
Du aber bist mystisch rein,
Weil sie dich nicht verstehn,
Der du, ohne fromm zu sein, selig bist!
Das wollen sie dir nicht zugestehn.
Hafis hatte es ihm wohl auch sehr angetan. (hat auch sehr schöne Gedichte)
Wikipedia: Hafis
Das denke ich auch, dass Goethe wohl der islamischen Mystik zugeneigt war.
Diese sehe ich übrigens als in die positive Richtung gehenden Schritt aus dem Dogma des Islams heraus. :)
Offenbar Geheimnis
Sie haben dich, heiliger Hafis,
Die mystische Zunge genannt
Und haben, die Wortgelehrten,
Den Wert des Worts nicht erkannt.
Mystisch heißest du ihnen,
Weil sie Närrisches bei dir denken
Und ihren unlautern Wein
In deinem Namen verschenken.
Du aber bist mystisch rein,
Weil sie dich nicht verstehn,
Der du, ohne fromm zu sein, selig bist!
Das wollen sie dir nicht zugestehn.
Hafis hatte es ihm wohl auch sehr angetan. (hat auch sehr schöne Gedichte)
Wikipedia: Hafis
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 20:18Der "hochgeschätzte Dichterfürst" war ganz sicher kein Moslem, sondern, wie Al-Chidr richtig gesagt hat, Pantheist. Dass ihn der Islam beschäftigt hat, macht ihn noch lange nicht zum Moslem. Allein die Tatsache, dass er mit seiner Frau Christiane bis zu zwei Flaschen Moselwein pro Tag leerte, zeigt, dass ihm weltliche Sinnesfreuden wichtiger waren als die Gesetze Mohammeds, den er (verzeiht mir, dass ich keine Quellenangabe aus dem Stegreif zitiere) auch als gefährlichen Verführer bezeichnete. Er war einfach ein vielseitig interessierter Mensch, dessen Wissensgier bis ins hohe Alter nicht erlosch. Aber wenn die Moslems Goethe für sich beanspruchen wollen, sollen sie: Als Vorbild taugt er eh nicht...
Goethe, Christentum und Islam
30.03.2008 um 21:25Denke nicht dass Goethe zum Islam konvertieren würde, weder damals und noch weniger heute. Wie schon gesagt wurde hat er sich sehr interessiert, wie auch schon gesagt vor allem mit der sufistischen Richtung, die auch wirklich unglaublich reich an Schönheit ist und vor Weisheit trieft.
Leider :
*Es läßt sich allerdings nicht bestreiten, daß sich unserer Tage der Islam in den sogenannten islamischen Ländern im Zustand einer gefährlichen Erstarrung befindet. Zu dieser Erstarrung trägt die Tatsache bei, daß besagte Länder unter diktatorischen oder diktaturähnlichen Herrschaftssystemen zu leiden haben. Ein tieferliegendes Problem aber ist, daß die islamischen Glaubensinhalte dort heutzutage nicht mehr, wie einst zur Blütezeit der islamischen Kultur, zur Diskussion gestellt werden dürfen, sondern als feste Dogmen überliefert werden. Wer dagegen verstößt, läuft Gefahr, daß man ihn als Ketzer branntmarkt. In manchen Ländern bedeutet das, sein Leben zu riskieren.*
Was Goethe wohl dazu gesagt hätte......????
Leider :
*Es läßt sich allerdings nicht bestreiten, daß sich unserer Tage der Islam in den sogenannten islamischen Ländern im Zustand einer gefährlichen Erstarrung befindet. Zu dieser Erstarrung trägt die Tatsache bei, daß besagte Länder unter diktatorischen oder diktaturähnlichen Herrschaftssystemen zu leiden haben. Ein tieferliegendes Problem aber ist, daß die islamischen Glaubensinhalte dort heutzutage nicht mehr, wie einst zur Blütezeit der islamischen Kultur, zur Diskussion gestellt werden dürfen, sondern als feste Dogmen überliefert werden. Wer dagegen verstößt, läuft Gefahr, daß man ihn als Ketzer branntmarkt. In manchen Ländern bedeutet das, sein Leben zu riskieren.*
Was Goethe wohl dazu gesagt hätte......????