@belenusbelenus schrieb:Welche Quellen lagen Mohammed vor. Hatte er eine ältere Bibelform vorliegen?
Hier mal ein Zitat was ich an anderer Stelle aus einem Buche zitierte.
Jüdisch und christliche Quellen als Ursprung des Korans?
.....sehrwahrscheinlich hat Muhammad improvisierte Übersetzungen der jüdischen und christlichenSchriften gehört (R.A. Nicholson, Introductoin, S. xviii)
Hätte Muhammad s.lesen und schreiben können, hätten viele Kritiker Zweifel an seinem Anspruch gehegt(Koran, 29:4. Aber da er Analphabet war, ist es unvorstellbar, dass er sämtlichesMaterial von den Hanifen, Juden, Christen und den heidnischen Quellen gesammelt und esdann überarbeitet hat, um es 23 Jahre lang mündlich in der erhabenen Sprache des Koranvorzutragen, ohne sich dabei einer Schreibfeder zu bedienen. Drittens wuchs Muhammad s.in einem vorherrschend heidnischen Umfeld auf, und der Koran ist eindeutigmonotheistisch.
Es gab in der Tat eine Handvoll Menschen in Mekka, die keine Heidenwaren, sich selbst Hanifen nannten und nicht am Götzendienst teilnahmen. Aber sie hattenweder eine Kirche noch irgendeine Heilige Schrift. Es gibt auch keine historischenAufzeichnungen über ihren Glauben. Genauso gab es wohl einige Christen in Mekka, aber ihrProzentsatz war äußerst gering. In der Tat haben die damaligen Kritiker Muhammad s. ihnniemals beschuldigt, den Koran von den Hanifen oder von den Christen gelernt zu haben.Der Vorwurf war ein anderer: Muhammad s. soll den Koran von einem schwarzen Schmied, deram Stadtrand von Mekka wohnte, gelernt haben. Gewöhnlich ging der Prophet s. zu ihm undschaute ihm bei der Arbeit zu. Der Koran weist diese Anschuldigung zurück und betont,dass dieser Mann eine fremde Sprache sprach und der Koran Arabisch verfasst ist.
Und wahrlich, Wir wissen auch, daß sie behaupten: "Gewiß, ein Mensch bringt ihm(alles) bei. "Die Sprache dessen, den sie meinen, ist jedoch eine fremde, und dies istklare arabische Sprache. (16:103)
Muhammads s. Kontakte zu jüdischen oderchristlichen Gelehrten waren sehr beschränkt. Er traf Waraqa ibn Nawfal zweimal in seinemLeben. Waraqa, ein Verwandter von Khadidscha, der Frau des Propheten s., war ein alterMann und in seinen letzten Lebensjahren erblindet. Obwohl er Araber war, hatte er dasChristentum angenommen und sich etwas Wissen vom Neuen Testament angeeignet. Ihre ersteBegegnung fand statt, als Waraqa die Ka'ba umschritt und Muhammad s. sah. Waraqa küssteliebevoll seine Stirn. Das zweite Treffen fand statt, nachdem Muhammad s. die ersteOffenbarung erhalten hatte. Waraqa starb drei Jahre später, doch die Offenbarungendauerten insgesamt 23 Jahre an. (Siehe S.A.A. Maududi, Op.cit. Teil 2, S. 207.)
Es gab auch Christen, die im Jemen und in Nadschran (zwischen Mekka und Jeman)lebten. Im Norden lebten einige Juden in der Stadt Yathrib, die später als Medina bekanntwurde. Es gibt keine Überlieferung darüber, dass Muhammad s. vor oder nach seinerBerufung jemals nach Nadschran gereist ist. Muhammad s. war auch vor seiner Berufung nureinmal nach Medina gelangt: Im Alter von sechs Jahren begleitete er seine Mutter beimBesuch eines Verwandten namens Ibn Nadschdschar. Hier besuchte auch Muhammad s. das Grabseines Vaters, der schon gestorben war, als seine Mutter noch mit ihm schwangerwar.(S.A.A. Maududi, Op.cit. Teil 2, S. 207.) Es ist doch einige unsinnige Spekulationanzunehmen, dass er im Alter von sechs Jahren innerhalb von ein oder zwei Tagen alle 66oder 75 Bücher der Bibel erlernt haben soll. Die Entfernung zwischen Mekka und Medinabeträgt Hunderte von Kilometern und die Reise mit dem Kamel dauerte ein bis zwei Wochen;unbemerkt hätte Muhammad s. nicht zwischen diesen Städten pendeln können. Offensichtlichkönnen die oben erwähnten Gemeinschaften nicht die Quelle des Korans sein.
Einige Orientalisten erwähnen auch die Tatsache, dass Muhammad s. gewöhnlich mitJuden und Christen diskutierte, ohne dabei zu spezifizieren, wo diese Diskussionenstattgefunden haben sollen. So soll der Eindruck erweckt werden, der Koran sei dasErgebnis dieser Diskussionen. Diese Diskussionen haben tatsächlich stattgefunden, aberlange Zeit nach dem Beginn der Offenbarung des Korans. Dies geschah in Medina, dabeihatte Muhammad s. vor seiner Auswanderung dorthin bereits 13 Jahre lang in MekkaOffenbarungen empfangen, die 2/3 des Korans ausmachen. Selbst der Koran erwähnt dieseDiskussionen. Die Verse 33-63 der 3. Sure wurden beispielsweise im 9. Jahr seinerAuswanderung nach Medina offenbart, anlässlich des Besuchs einer christlichen Delegationaus Nadschran. Der Zusammenhang dieser Treffen wird aber oft außer Acht gelassen:Muhammad s. traf sich mit ihnen nicht als Lernender, sondern als Lehrer und nutzte dieGelegenheit, ihre Anschauungen, wie etwa die Trinitätslehre, zu korrigieren.
Alle verfügbaren historischen Aufzeichnungen zeigen, dass Muhammad s. vor seinerBerufung drei Reisen außerhalb Mekkas unternommen hatte. Im Alter von sechs Jahrenbegleitete er seine Mutter nach Medina. Zwischen seinem neunten und zwölften Lebensjahrbegleitete er seinen Onkel Abu Talib auf einer Handelsreise nach Syrien. Auf seinerletzten Reise war Muhammad s. 25 Jahre alt und führte Khadidschas Karawane nach Syrien.So schreibt Jamal Badawi:
Es wäre äußert konstruiert zu sagen, dass sichMuhammad s. durch diese gelegentlichen Gesprächen mit Juden und Christen, während er mitseiner Karawane beschäftigt war, genügend Wissen über eine oder beide Religionenangeeignet haben soll, um eine neue kraftvolle und lebensfähige Religion zu formulieren,eine Aufgabe, welche die gemeinsamen Anstregungen von Gelehrten über Jahrhunderte hinwegherausgefordert hätte.
Badawi weist auf folgende Schwierigkeiten hin:
1. Warum ist es, trotz des reichhaltigen geschichtlichen Materials über Muhammad s.Leben und trotz der jahrhundertelangen intensiven Forschungen über seine Biographie,seinen schärfsten Kritikern nicht gelungen, den mysteriösen Lehrer, mit dessen HilfeMuhammad s. alles gelernt haben soll, zu finden?
2. Bekanntlich wurde Muhammads. von seinen Zeitgenossen fast 13 Jahre lang bekämpft, verspottet und verfolgt. Diesergroßen Anzahl von Feinden ist es dennoch nicht gelungen, den Menschen zu zeigen, dassMuhammads s. Anspruch auf göttliche Offenbarung eine Lüge gewesen sei. Es war ihnen nichtmöglich, die menschliche Quelle oder die Quellen seiner Lehren zu entlarven und diesebeim Namen zu nennen. Sogar einige seiner Gegner, die diese Annahme gemacht hatten, habenspäter ihre Meinung geändert und ihn stattdessen der Magie oder der Besessenheit vomTeufel beschuldigt.
3. Muhammad s. wuchs bei seinem Volk auf und jedeKleinigkeit seines Lebens war ihnen bekannt, besonders wegen der Offenheit, die dasStammesleben in der Wüste charakterisiert. Wie konnte die überwiegende Mehrzahl seinerZeitgenossen, einschließlich vieler seiner engsten Verwandten, die ihn so gut kannten, anseine Wahrhaftigkeit glauben, wenn sie berechtigte Zweifel gehabt hätten, dass sie anIdeen glauben sollten, die ihm von anderen Lehrern vermittelt wurden, ohne diesenLeherern Ehre zu erweisen?
4. Welcher Lehrer hätte Muhammad s. eine einheitlicheund vollständige Religion lehren können, die die Geschichte veränderte? Hätte dieserLehrer nichts gegen den angeblichen Schüler vorbringen müssen, der, obwohl er weiterhinvon ihm lernte, ihn ignorierte und stattdessen eine göttliche Quelle für seine Lehrenbeanspruchte?
5. Warum sind viel Juden und Christen zu seiner Zeit Muslimegeworden und haben an seine Wahrhaftigkeit geglaubt, wenn sie doch wussten, dass er ihreSchriften kopierte oder von ihren Priestern und Rabbinern lernte?
6. Es istbekannt, dass manche koranische Offenbarung an Muhammad s. in Gegenwart anderer Menschenerfolgten. Der Koran wurde in einem Zeitraum von 23 Jahren offenbart. Wo war dann diesermysteriöse menschliche Lehrer Muhammads s.? Wie konnte er sich so lange Zeit verstecken?Oder wie konnte Muhammad s., der ständig von Anhängern umgeben war, 23 Jahre langregelmäßig diesen mysteriösen Leherer heimlich besuchen, ohne dabei auch nur ein einzigesMal erwischt zu werden? (Jamal A. Badawi)