@FreakazoidEs ging mir nicht um Aussagen über Justiz oder andere Realien, sondern nur um Veranschaulichung, und eigentlich reizt mich dein vorangehender Argumentenaustausch schon allein um des Denkens willen, also sportlich...
Freilich vor allem wegen der religiösen Frage. Darum jetzt zu Deinem Punkt
1. Menschen können lügen. Stimmt. Aber ob ein bestimmter Mensch mit seinem Glaubensbericht
dich gerade anlügt, weißt du nicht. Wenn du es behauptest, musst du es beweisen!...
...Gut: Er hat als erster etwas gesagt, das heißt, unausgesprochen zuvor für seine Aussage einen Wahrheitsanspruch gestellt. Sätze, die eine Feststellung machen, heißen in der Logik 'Urteile'.
Sie sind verifizierbar und falsifizierbar. Aber nur, wenn einer Einspruch erhebt.
Ich würde aber mal sagen, dass die meisten Aussagen, die Menschen untereinander machen, wahr sind. Sonst wäre jede Kommunikation längst zusammengebrochen.
Wenn du sagst, Gläubige lügen, finde ich das schon eine ungerechte Unterstellung. Ich würde in einer Glaubenssache niemanden täuschen, zumal sie mir ja selbst so wichtig wäre.
2. Dein Argument: Es kann sich aber doch um eine unbewusste Täuschung handeln. Die Sinne, die Hormone oder was auch immer können dem Sprecher einen Streich gespielt haben. Auch dieser Einwand stimmt. Darum prüfe ich bei Berichten über Übernatürliches, ob die Person mir insgesamt psychisch normal und moralisch integer erscheint. Einzelne Ungereimtheiten kann ich dann immer noch von meiner Zustimmung ausschließen.
Aber 3. Du kannst "sie nicht überprüfen, da sie eben meist nicht mehr als ein Gefühl haben."
Gefühle anderer kann man weder beweisen noch widerlegen - das ist klar - aber ich denke, die Leute erzählen dir von Gedanken, Sätzen, Sachverhalten oder weisen sogar Fakten als Belege vor, vielleicht sogar greifbare Gegenstände als Indizien. Hast du solche Argumente nie bekommen???
"Eine Annahme, der persönliche Glaube" ist allerdings wieder nichts Greifbares, das ein anderer akzeptieren müsste. Wenn du nun ausgerechnet diesen bewiesen haben willst, m u s s t du
ja enttäuscht sein, denn Geistiges und gar Spirituelles ist eben nichts Handgreifliches.
Das kann man nur ebenso spirituell - oder sagen wir gnadenhaft - erfassen, wie es der andere in sich trägt. Als Beispiel: Zwei Reiter - oder zwei Schachspieler - verstehen sich spontan, ohne Worte.
Worauf ich hinaus will: Es hängt eben viel vom Zuhörer ab und nicht nur vom Sprecher. Jener muss sich auch ein Stück bewegen.
Du scheinst mir einen sehr hohen Anspruch zu stellen: "ein unumstößlicher Beweis".
Könnte darum nicht theoretisch auch bei dem, der einen Gottesbeweis fordert, eine "psychologische oder physische Grundlage" (siehe 2.) als Basis gelegt sein, die für die Übermittlung nicht geeignet ist?
...Ein Kind wünscht sich ein "unumstößliches" Schaukelpferd. Als das im Zimmer steht, nimmt es Anlauf und rempelt es von der Seite um.
Der liebe Gott möchte auch ein bisschen Spielraum haben.
...Welche Tipps hast du denn im Internet gefunden??? Ich würde 'Fulla Horak' für dich empfehlen...
Und noch etwas: Deine Idee mit dem "Allen Menschen gleichzeitig eine unwiderlegliche Gotteserfahrung liefern" hat witzigerweise kürzlich schon ein anderer, glaube ich, gehabt. Aber das glaubst du mir sicher nicht - na, Pech!
Gruß
relile