Fragen zum Thema Judentum
07.08.2010 um 17:57@Schalom
charon77 schrieb:
Das hängt vermutlich damit zusammen, dass ihr euch immer noch als das auserwählte Volk Gottes betrachtet
An Selbstbewußtsein scheint es euch jedenfalls nicht zu mangeln ;)
charon77 schrieb:
Ich hoffe Du meinst damit nicht, dass sowieso nur Juden in das Paradies kommen können ?
Da die anderen, wenn sie keine Juden sind, auch nicht zum auserwählten Volk Gottes gehören und demnach nichts im Paradies verloren hätten.
Ich will nicht unken, ich habe eben so etwas in der Art das eine oder andere Mal schon gehört.
Wodurch unterscheidet sich der gläubige Jude von anderen die gute Taten vollbringen aber keine Juden sind ?
Was spielt dann die Bezeichnung "das auserwählte Volk" noch für eine Rolle ?
charon77 schrieb:
Was Kriege und Ermordungen betrifft, ist wohl kein Volk zu kurz gekommen.
Aber da es das Judentum eben schon viel länger gibt, erweckt es den Eindruck, daß sie mehr an Kriegen erleben mußten als andere.
Das heißt, im Grunde stimmt das ja auch aber in erster Linie doch deshalb weil andere frühere Völker und Religionsgemeinschaften ihre Konflikte ganz einfach nicht überlebt haben.
Die Juden als Überlebenskünstler ?
Sicherlich können auch zahlreiche andere Völker da nicht von ausgenommen werden aber bitte bedenke dabei auch dass das jüdische Volk schon seit anbeginn seiner Existenz verfolgt und gehasst wird.[/i]
Hass und Verfolgung sind mit die schlimmsten Dinge zu denen Menschen fähig sind.
Und auch wenn die Juden damals den Jesus nicht als das anerkannt haben als was ihn andere erkannten und auch später den Mohamed nicht, dann ist das aus damaliger Sicht zwar verständlich, daß die Christen und Moslems nicht gut auf die Juden zu sprechen waren, aber ich habe nie verstanden, wie man eine Religionsgemeinschaft hassen und verfolgen kann, die die letzten 1000 Jahre weder mit Jesus noch mit Mohammed zu tun hatten und in keiner Weise dafür verantwortlich gemacht werden können, daß ihre Vorfahren einen Jesus oder einen Mohammed als Gottgesandten nicht anerkannt haben.
Ich nehme an, daß dieser Hass ganz bewußt von den jeweiligen Klerikern unter das Volk gebracht wurde und das immer wieder über die ganzen Jahrhunderte, bis sich die Ablehnung gegenüber den Juden in die Seele des einfachen Volkes regelrecht eingegraben hatte.
Dabei hätte schon so ein aussergewöhnlich hochbegabter Mensch wie Albert Einstein der trotz allem liebenswürdig und gutmütig dabei war, den Menschen die Augen öffnen müssen, wie dumm und sinnlos ein solcher Hass ist.
Denn mit Einstein und vielen anderen im Laufe der Gechichte hätte eigentlich klar sein müssen, dass Juden, genau wie Christen und Moslems, durchaus gute und wertvolle Menschen hervorbringen können.
Schon deshalb kann man jeglichen Antisemitismus nur als eine Krankheit begreifen.
Ich kenne die jüdische Geschichte zum großen Teil und ich frage mich, wie sie damit in Einklang zu bringen ist, wenn die Juden sich als das auserwählte Volk Gottes bezeichnen ?
Verstehe mich nicht falsch, mich interessiert einfach nur dieser scheinbare Widerspruch.
Denn im Grunde gibt es doch für diese Behauptung "auserwähltes Volk" nicht nur keinen Beweis sondern auch noch jahrhundertelang Gegenbeweise, wie es aussieht.
Würdest Du es denn wirklich, und wenn ja mit welchen Argumenten, ausschließen, daß sie mit Jesus damals nicht vielleicht doch einen folgenschweren Fehler begangen haben ?
Wer hat den behauptet Jesus wäre nur ein Hochstapler und nicht von Gott gesandt ?
Ein oder mehrere Kleriker vielleicht, aber vor allem der Oberste unter ihnen Kaiphas.
Wir können heute nicht wirklich wissen was damals genau gelaufen ist, aber wir wissen, dass auch in einem Kleriker - egal welcher Religion - der Teufel stecken kann.
Denn man kann es geschichtlich betrachten wie man will, der eigentliche Leidensweg der Juden begann mit der Zerstörung Israels und der damit einhergehenden Vertreibung der Juden.
Dabei sollte man aber auch nicht übersehen, daß es nicht die Christen waren, die die Juden vertrieben haben.
Du mußt verstehen, dass man angesichts dieser historischen Abläufe schon auch auf die Idee kommen könnte, daß eben dieses Leiden des jüdischen Volkes auch als eine Antwort Gottes auf das Verhalten der Juden gegenüber Christus verstanden werden könnte.
Und damit wäre natürlich der Status eines auserwählten Volkes schon damals aufgehoben worden.
Ich bin weder Christ noch Jude oder Moslem und muß hier keinen dieser 3 Standpunkte vertreten oder verteidigen.
Mich interessiert einfach nur dieses Thema, denn im Grunde ist es doch aktuell wie nie zuvor, wenn man bedenkt wieviele neuzeitliche Konflikte damit verbunden sind.
Ich bin der Überzeugung, dass es - da es nur einen Gott gibt - auch nur einen Glauben geben kann und darf, wenn er sich auf denselben Gott bezieht.
Was ich nicht verstanden habe und immer noch nicht verstehe ist, wieso sprechen die Juden Gott die Möglichkeit ab, jederzeit und wann immer er es für richtig hält, eine Person in seinem Auftrage zu den Menschen zu schicken ?
Es kann doch nicht sein, dass Gott einen Gesandten schickt und dieser erst mal durch die jüdischen Priester geprüft und ihm die Genehmigung erteilt wird.
Denn wenn diese Priester tatsächlich gut und in Verbindung mit Gott gestanden hätten, dann hätte Gott es infolgedessen auch nicht nötig gehabt jemanden zu schicken, sondern er hätte dann gleich die Priester instruieren können.
Da diese Verbindung aber offensichtlich nicht gegeben war, mußte also jemand entsendet werden.
Es war ja nun wirklich nicht das erste Mal in der jüdischen Geschichte, daß man Propheten zunächst verfolgte um sie dann später - falls sie überlebt hatten - als Propheten anerkannt hatte.
Das sind Fakten die meiner Meinung nach unter den Juden zu wenig Berücksichtigung gefunden haben.
charon77 schrieb:
Das hängt vermutlich damit zusammen, dass ihr euch immer noch als das auserwählte Volk Gottes betrachtet
Schalom schrieb:In der Tat auch wenn uns das 7/8 der Welt heute abstreiten will das wir das nicht mehr sind.
An Selbstbewußtsein scheint es euch jedenfalls nicht zu mangeln ;)
charon77 schrieb:
Ich hoffe Du meinst damit nicht, dass sowieso nur Juden in das Paradies kommen können ?
Da die anderen, wenn sie keine Juden sind, auch nicht zum auserwählten Volk Gottes gehören und demnach nichts im Paradies verloren hätten.
Ich will nicht unken, ich habe eben so etwas in der Art das eine oder andere Mal schon gehört.
Schalom schrieb:Dann bist du einer Fehlinformation unterlaufen denn genau das glauben wir eben nicht, sondern im Gegenteil, es wird gelehrt das wirklich jeder Mensch auf der Erde der gute Taten vollbringt ins Paradies gelangen kann und wird dann auch Anteil an der kommenden Welt besitzen.An und für sich wäre dies auch nur fair, aber wie bekommt man dann den Sinn und Zweck des Prädikats "auserwähltes Volk" noch mit hinein ?
Wodurch unterscheidet sich der gläubige Jude von anderen die gute Taten vollbringen aber keine Juden sind ?
Was spielt dann die Bezeichnung "das auserwählte Volk" noch für eine Rolle ?
Schalom schrieb:Soweit mir bekannt ist, ist keine der Lehren wirklich intolerant, die Intoleranz wird für gewöhnlich immer erst vom Menschen hineingebracht.
Das Judentum verfolgt da also sogar die toleranteste Lehre von allen drei abrahamistischen Religionen.
charon77 schrieb:
Was Kriege und Ermordungen betrifft, ist wohl kein Volk zu kurz gekommen.
Aber da es das Judentum eben schon viel länger gibt, erweckt es den Eindruck, daß sie mehr an Kriegen erleben mußten als andere.
Das heißt, im Grunde stimmt das ja auch aber in erster Linie doch deshalb weil andere frühere Völker und Religionsgemeinschaften ihre Konflikte ganz einfach nicht überlebt haben.
Die Juden als Überlebenskünstler ?
Sicherlich können auch zahlreiche andere Völker da nicht von ausgenommen werden aber bitte bedenke dabei auch dass das jüdische Volk schon seit anbeginn seiner Existenz verfolgt und gehasst wird.[/i]
Hass und Verfolgung sind mit die schlimmsten Dinge zu denen Menschen fähig sind.
Und auch wenn die Juden damals den Jesus nicht als das anerkannt haben als was ihn andere erkannten und auch später den Mohamed nicht, dann ist das aus damaliger Sicht zwar verständlich, daß die Christen und Moslems nicht gut auf die Juden zu sprechen waren, aber ich habe nie verstanden, wie man eine Religionsgemeinschaft hassen und verfolgen kann, die die letzten 1000 Jahre weder mit Jesus noch mit Mohammed zu tun hatten und in keiner Weise dafür verantwortlich gemacht werden können, daß ihre Vorfahren einen Jesus oder einen Mohammed als Gottgesandten nicht anerkannt haben.
Ich nehme an, daß dieser Hass ganz bewußt von den jeweiligen Klerikern unter das Volk gebracht wurde und das immer wieder über die ganzen Jahrhunderte, bis sich die Ablehnung gegenüber den Juden in die Seele des einfachen Volkes regelrecht eingegraben hatte.
Dabei hätte schon so ein aussergewöhnlich hochbegabter Mensch wie Albert Einstein der trotz allem liebenswürdig und gutmütig dabei war, den Menschen die Augen öffnen müssen, wie dumm und sinnlos ein solcher Hass ist.
Denn mit Einstein und vielen anderen im Laufe der Gechichte hätte eigentlich klar sein müssen, dass Juden, genau wie Christen und Moslems, durchaus gute und wertvolle Menschen hervorbringen können.
Schon deshalb kann man jeglichen Antisemitismus nur als eine Krankheit begreifen.
Schalom schrieb:Informiere dich mal konkret über jüdische Geschichte, das ist sozusagen fast nur ein einziger jahrtausende alter Leidensweg gewesen den man durchqueren musste, man könnte meinen das es fast schon an ein Wunder grenzt das es jüdisches Leben überhaupt noch so auf der Welt verteilt gibt.Überlebenskünstler? Könnte man schon fast so ausdrücken. ^^
Ich kenne die jüdische Geschichte zum großen Teil und ich frage mich, wie sie damit in Einklang zu bringen ist, wenn die Juden sich als das auserwählte Volk Gottes bezeichnen ?
Verstehe mich nicht falsch, mich interessiert einfach nur dieser scheinbare Widerspruch.
Denn im Grunde gibt es doch für diese Behauptung "auserwähltes Volk" nicht nur keinen Beweis sondern auch noch jahrhundertelang Gegenbeweise, wie es aussieht.
Würdest Du es denn wirklich, und wenn ja mit welchen Argumenten, ausschließen, daß sie mit Jesus damals nicht vielleicht doch einen folgenschweren Fehler begangen haben ?
Wer hat den behauptet Jesus wäre nur ein Hochstapler und nicht von Gott gesandt ?
Ein oder mehrere Kleriker vielleicht, aber vor allem der Oberste unter ihnen Kaiphas.
Wir können heute nicht wirklich wissen was damals genau gelaufen ist, aber wir wissen, dass auch in einem Kleriker - egal welcher Religion - der Teufel stecken kann.
Denn man kann es geschichtlich betrachten wie man will, der eigentliche Leidensweg der Juden begann mit der Zerstörung Israels und der damit einhergehenden Vertreibung der Juden.
Dabei sollte man aber auch nicht übersehen, daß es nicht die Christen waren, die die Juden vertrieben haben.
Du mußt verstehen, dass man angesichts dieser historischen Abläufe schon auch auf die Idee kommen könnte, daß eben dieses Leiden des jüdischen Volkes auch als eine Antwort Gottes auf das Verhalten der Juden gegenüber Christus verstanden werden könnte.
Und damit wäre natürlich der Status eines auserwählten Volkes schon damals aufgehoben worden.
Ich bin weder Christ noch Jude oder Moslem und muß hier keinen dieser 3 Standpunkte vertreten oder verteidigen.
Mich interessiert einfach nur dieses Thema, denn im Grunde ist es doch aktuell wie nie zuvor, wenn man bedenkt wieviele neuzeitliche Konflikte damit verbunden sind.
Ich bin der Überzeugung, dass es - da es nur einen Gott gibt - auch nur einen Glauben geben kann und darf, wenn er sich auf denselben Gott bezieht.
Was ich nicht verstanden habe und immer noch nicht verstehe ist, wieso sprechen die Juden Gott die Möglichkeit ab, jederzeit und wann immer er es für richtig hält, eine Person in seinem Auftrage zu den Menschen zu schicken ?
Es kann doch nicht sein, dass Gott einen Gesandten schickt und dieser erst mal durch die jüdischen Priester geprüft und ihm die Genehmigung erteilt wird.
Denn wenn diese Priester tatsächlich gut und in Verbindung mit Gott gestanden hätten, dann hätte Gott es infolgedessen auch nicht nötig gehabt jemanden zu schicken, sondern er hätte dann gleich die Priester instruieren können.
Da diese Verbindung aber offensichtlich nicht gegeben war, mußte also jemand entsendet werden.
Es war ja nun wirklich nicht das erste Mal in der jüdischen Geschichte, daß man Propheten zunächst verfolgte um sie dann später - falls sie überlebt hatten - als Propheten anerkannt hatte.
Das sind Fakten die meiner Meinung nach unter den Juden zu wenig Berücksichtigung gefunden haben.