light schrieb:Die Wissenschaft geht davon aus, dass es keinen Gott bzw keine "übernatürlichen" Kräfte gibt.
Die Wissenschaft ... nein, nein, nein!
Wer oder was ist denn "die Wissenschaft"? Was unter Wissenschaft subsumiert wird ist sehr differenziert und erstreckt sich über weite Bereiche, in denen Menschen versuchen, ihr oder das Wissen zu vermehren. Es wäre viel zu einfach, den ganzen Fächer der wissenschaftlichen Disziplienen in einen Topf zu werfen!
Natürlich haben sich Menschen daruf geeinigt, was wann "Wissenschaft" genannt werden kann. Doch die Grundlage der Vereinbarung ist eben nicht *negativ*:
- Davon auszugehen, dass es keinen Gott gibt.
Darum geht es nicht!
Die Vereinbarung ist *positiv*, vereinfacht etwa:
-
Natur ist verstehbar, um sie zu verstehen brauchen wir ein Bild der Grundregeln. Es werden Thesen aufgestellt und um diese Thesen zu bestätigen werden nachvollziehbaren Versuche entworfen. Am besten so, dass diese Versuche die These widerlegen ODER bestätigen.Desweiteren ist es eibfach wichtig, sich klar zu machen, dass "die Wissenschft" nicht davon ausgeht, alles zu wissen und alles beantworten zu können. Eher andersrum wird davon ausgegangen, dass der Horizont der Menschen eben menschlich und begrenzt ist! Diese Grenze wird (mittels These -> Versuch (Daten) -> Interpretation -> bestätigen/widerlegen) weiter über unseren bisherigen Horizont hinaus geschoben.
So ein Verständnis von "Wissenschaft" sieht also eher einen Prozeß als ein Ergebnis.
Zudem kommt natürlich hinzu, dass einiges, was mit dem Label "Wissenschaft" beklebt und verkauft wird, im Grunde keine ehrliche, wissenschaftliche Arbeit ist.
Als Beispiel: Studien in der Medizin sind leider relativ häufig (nur persönliche Erfahrung)
eben so angelegt, dass bestimmte Daten gelesen werden. Wer sich etwas mit den Planungen und Entwürfen von solchen Studien auskennt, wird wissen, was ich meine. Studien und Statistiken können so gemauschelt werden, dass die Interpretation der Daten den Zielen der Geldgeber gerecht wird (z.B. Pharmakonzerne).
Deswegen aber die trockene, unphilosophische Seite des wissenschaftlichen Arbeitens abzulehnen und zu meinen, Statistiken seien eh für die Tonne, halte ich für Grund falsch! Der Hase läuft genau anders herum, wer sich mit Statistik und etwas theoretischem Versuchsaufbau und Studiendesinge auskennt, der kann recht schnell solche Manipulationen oder unbeabsichtigte Fehler erkennen.
Gott, ob man nun an einen glaubt oder nicht, ist niemals direkter Gegenstand von wissenschaftlichem Arbeiten. Per Definition, denn so eine Arbeit würde Gott greifbar und messbar machen. Könnte mir vorstellen, dass ein solches von gläubigen Menschen nicht akzeptiert werden würde.
Bis auf einige Irre aus dem Bibelbelt der USA oder auch einigen jüdischen oder moslemischen Leute, die eine Wissenschaft in ihren heiligen Büchern suchen (und finden ...
:D).
Sicher ist dieses kurze Blitzlicht auch keine Beschreibung dessen, was gemaint sein kann, wenn das Wort "Wissenschaft" gebraucht wird. Aber so wie oben ist ganz einfach zu plakativ und schwammig (meine Meinung).