@freestyler: Das du sagst, dieser Ausspruch Jesu beziehe sich aber nur auf die verlorenenSchafe Israels, dürfte einleuchten, denn das heißt im Klartext: Alle müssten sonst auchan Jesus glauben, um zum Vater im Himmel zu kommen. Und das wäre dann auch für einenMoslem der Fall und dieser tut sich damit nun einmal etwas schwer. Leichter ist es daherzu behaupten, für ihn gelte das Wort nicht...
Aber lassen wir das. Vielwichtiger wäre: Was heißt denn aber das: Niemand kommt zum Vater als durch mich? ImGrunde bezieht ja auch der Moslem Jesus mit in seinen Glauben ein. Das was Jesus lehrte,darauf weist auch der Koran hin. Insofern wäre es auch kein Hindernis für einen Moslem.Jesus weist ja selbst auch immer wieder auf den Vater im Himmel. Und seine Lehrewiderspricht auch nicht den Aussagen der Schrift, sondern er ist die Erfüllung derSchrift.
Das eigentliche Problem ist, dass sich durch eine bestimmte Stelle imKoran bei den Muslimen eine Meinung fest gesetzt hat, deren Richtigkeit für einenChristen in Frage zu stellen ist. Da hier möglicherweise der Eindruck entsteht, dassJesus nicht gekreuzigt worden sei, sondern an seiner Stelle ein anderer.
Ich sagejetzt mal, dass man nicht immer alles wortwörtlich nehmen darf und dass man sich selbereinmal fragen sollte, ob das so stimmen kann - oder ob es nicht eine ganz andereBedeutung hat.
Ich meine, dass hier damit ausgesagt werden soll, dass die Juden(um die es in dieser Koranstelle geht) lediglich "glaubten" dass sie einen anderentöteten als Jesus, dass sie also nicht wussten, wen sie da tatsächlich hinrichten ließen.Und das wäre auch nachvollziehbar, denn die Juden glaubten nicht, dass es der verheißeneMessias war, und wussten daher tatsächlich nicht, dass sie Jesus kreuzigen ließen, sie"glaubten" daher, jemand anderen zu kreuzigen. Denn hätten sie es gewusst, dass es derMessias war, dann hätten sie ihn nicht kreuzigen lassen, sondern an ihn geglaubt. Denndie Juden glauben sehr wohl an den Messias, nur in Jesus sahen sie ihn nicht, vielmehrwarten sie bis heute noch immer, dass er noch kommt. Wenn er aber kommt, dann kommt erzum zweiten Male, für die Juden zum ersten Male, aber das wird sein am Ende der Tage, unddaran glauben die Christen wie die Muslime gleichermaßen.
Zur Auferstehung seigesagt, dass es eine solche nur dann geben kann, wenn vormals ein Tod vorangeht. OhneSterben keine Auferstehung. Für uns Christen ist der Kreuzestod Jesu eine biblischeTatsache und ebenso seine Auferstehung. Auch im Koran gibt es sonderliche Stellen diemöglicherweise eine Auferstehung andeuten, und auch, dass Jesus eines Menschen Todsterben wird. Inwieweit der Kreuzestod Jesu ein Sühneopfer für uns Menschen war, ist eineandere Frage.
Sollte Jesus aber nicht gekreuzigt worden sein, so wäre er wohlalt und grau geworden und eines natürlichen Todes gestorben. Wahrscheinlich hätte er dannwohl bis zu seinem Lebensende weiter gepredigt. Und ebenso wahrscheinlich ist es, dassseine Predigten auch weiter aufgezeichnet worden wären. - Von alledem lesen wir abernichts in der Bibel und auch nicht im Koran. Letztlich beweisen kann man weder das einenoch das andere, wie in vielem ist also auch dies letztlich "reine Glaubenssache".