Widersprüche im Gottesglauben
15.08.2006 um 13:22
@ Tellarian:
Bring doch einfach mal Nachweise für Deine abenteurlichen Aussagen.
Wo sind denn Deine historischen Nachweise für Krishna?
Erstinformieren, dann reden:
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Hat Jesuswirklich gelebt? - Flavius Josephus u.a.
Historische Beweise mit absoluterSchlagkraft gibt es nicht. Letztlich stellt sich immer die Frage: Was berichten andere?Sind sie glaubwürdig? Deshalb trauen viele den Berichten der Evangelien nicht (auch wenndiese als historische Dokumente von Historikern allgemein als sehr glaubwürdig eingestuftwerden). Aber es gibt auch außerbiblische Berichte über Jesus:
AußerchristlicheQuellen über Jesus von NazarethFlavius Josephus
In den »Jüdischen Altertümern« desvon Kaiser Vespasian geförderten jüdischen Historikers Flavius Josephus (37-97) findensich zwei Stellen, die auf Jesus verweisen. Die Echtheit des ersten Textes istunbestritten, der zweite dürfte christlich überarbeitet sein:
«Ananos (derHohepriester) berief eine Versammlung der Richter und ließ vorführen den Bruder Jesu dessogenannten Christus, Jakobus mit Namen, und einige andere, erhob gegen sie alsGesetzesübertreter eine Anklage und überantwortete sie zur Steinigung.« JüdischeAltertümer, 20,200
«Um diese Zeit (= während der Zeit des Aufstandes gegen Pilatus,der mit Hilfe der Tempelgelder eine Wasserleitung nach Jerusalem bauen lassen wollte)lebte Jesus, ein weiser Mann, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er warnämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller jener Menschen, diemit Freuden bereit sind, die Wahrheit zu empfangen. So zog er viele Juden und auch vieleGriechen an sich. Er war der Messias. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben derVornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch diejenigen, die ihnvon Anfang an geliebt hatten, ihm nicht untreu, wie gottgesandte Propheten dies undtausend andere wunderbare Dinge von ihm vorher verkündet hatten. Und noch bis auf denheutigen Tag besteht der Stamm der Christen, wie sie sich nach ihm nannten, fort.»
Jüdische Altertümer, 18,63f.
Der Talmud
Der Talmud, das großeSammelwerk der rabbinischen Tora-Auslegung (2. bis 6. Jahrhundert), enthält einen Text,der - wenn auch in dunkler, schwer interpretierbarer Weise - auf den Prozess Jesu undseine Kreuzigung Bezug nimmt:
«Vorher ruft ein Herold aus. Also nur(unmittelbar) vorher, früher aber nicht. Dagegen wird ja gelehrt: "Am Vorabend desPesahfestes hängte man Jesus". 40 Tage vorher hatte der Herold ausgerufen: "Er wird zurSteinigung hinausgeführt, weil er Zauberei getrieben und Israel verführt und abtrünniggemacht hat. Wer etwas zu seiner Verteidigung zu sagen hat, der komme und sage es." Daaber nichts zu seiner Verteidigung vorgebracht wurde, hängte man ihn am Vorabend desPesahfestes. Ula (ein Rabbi, Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr.) erwiderte: "Glaubst dudenn, dass man für ihn überhaupt eine Verteidigung zu suchen brauchte? Er war ja einVerführer, und der Allbarmherzige sagt: Du sollst seiner nicht schonen noch seine Schuldverheimlichen." Vielmehr war es bei Jesus anders, da er der Regierung nahe stand.»
Traktat Sanhedrin 43a
Cornelius Tacitus
In den »Annalen« des römischenHistorikers (55-120) ist folgende Erklärung für die Herkunft des Namens »Christen« zulesen:
«Dieser Name stammt von Christus, den der Prokurator Pontius Pilatusunter der Herrschaft des Tiberius zum Tod verurteilt hatte. Dieser abscheulicheAberglaube, der eine Weile verdrängt worden war, verbreitete sich von neuem nicht nur inJudäa, wo das Übel begonnen hatte, sondern auch in Rom, wo alles, was es auf der WeltSchreckliches und Schändliches gibt, zusammenströmt und zahlreiche Anhänger findet.»
Annalen 15,4
Sueton
Der römische Kaiserbiograph Sueton (etwa 70-150)erwähnt in seiner Lebensbeschreibung des Kaisers Claudius dessen Judenedikt des Jahres49, das auch in Apg 18,2 bezeugt ist. Dabei verwechselt er aber nicht nur »Christus« mitdem verbreiteten Sklavennamen »Chrestos« (= der Brauchbare, Nützliche), sondern hatüberdies Auseinandersetzungen in der römischen Judenschaft um die Messianität Jesu alsvon »Chrestos« selbst angestiftete Unruhen missverstanden:
«Claudius verjagtedie Juden aus Rom, die auf Anstiften des Chrestos nicht aufhörten, Unruhen zu stiften.»
Leben des Claudius, 25
Plinius
Aus den Jahren 112/113 stammt eineschriftliche Anfrage von Plinius, dem Statthalter von Bithynien in Kleinasien, an KaiserTrajan. Plinius will wissen, ob das von ihm bisher geübte Vorgehen gegen die Christenseiner Provinz das Wohlwollen des Kaisers findet, was ihm Trajan in einemAntwortschreiben bestätigt:
«Man legte mir ein anonymes Schreiben (libellus sineauctore) vor, das die Namen zahlreicher Personen enthielt. Doch diese leugneten zum Teil,überhaupt jemals Christen gewesen zu sein, riefen nach der Formel, die ich ihnenvorsprach, die Götter an, opferten Deiner Büste, die ich zu diesem Zwecke mit denBildnissen der Götter hatte herbeibringen lassen, mit Wein und Weihrauch und lästertenaußerdem Christus: alles Dinge, zu denen sich, wie es heißt, wahre Christen nicht zwingenlassen; diese glaubte ich freilassen zu können.
Andere, die von dem Angebermitgenannt waren, gestanden anfangs zu, Christen zu sein, leugneten es jedoch dann wiederund behaupteten, sie seien es allerdings gewesen, aber wieder abgefallen, und zwar einigevor drei, andere vor noch mehr und manche sogar vor zwanzig Jahren. Alle diese habenebenfalls Deine Büste und die Bildnisse der Götter angebetet und Christus gelästert.
Dabei versicherten sie jedoch, ihre Hauptschuld oder vielmehr ihr Hauptfehltritt habedarin bestanden, dass sie immer an einem bestimmten Tage vor Sonnenaufgangzusammengekommen seien, auf Christus wie auf einen Gott (Christo quasi deo) abwechselndein Lied gesungen und sich durch einen feierlichen Eid (sacramento) nicht etwa zu einemVerbrechen verpflichtet hätten, sondern dazu, dass sie keinen Diebstahl, keinen Raub,keinen Ehebruch begehen, kein Wort brechen und kein anvertrautes Gut unterschlagenwollten. Danach seien sie auseinander gegangen und hätten sich wiederum versammelt, umeine - jedoch gewöhnliche und unschuldige - Speise zusammen zu genießen. Aber auch dashätten sie nach meinem Edikt unterlassen, worin ich, Deinen Befehlen entsprechend, allegeschlossenen Vereinigungen verboten hatte.»
96. Brief an Trajan