Und jetzt noch zur Taufe,
@Peacekeeper:
peacekeeper schrieb:
"Schlecht an der Taufe ist ganz einfach, dass sie ein religiöses Ritual ist, welches mit dem Kind OHNE dessen Einwilligung durchgeführt wird und dass auch jedes noch so kleine Kind mal grundsätzlich von Religion unberührt bleiben sollte, bis es selber etwas will bzw. bis zur Volljährigkeit."
Schlecht ist also für Dich persé wenn etwas ein religiöses Ritual ist. Das ist eine sehr voreingenommene Meinung. Warum ist ein religiöses Ritual schlecht? Weil für dich alles was mit Religion zutun hat, grundsätzlich schlecht ist? Das ist auch eine sehr voreingenommene Meinung. Im übrigen ist das eine rein subjetive Feststellung. Ein andere könnte genauso berechtigt sagen: Alles was mit Religion zutun hat sei gut. - Auch das wäre eine voreingenommene Meinung.
Es ist nichts grundsätzlich gut oder schlecht, nur weil es mit Religion zutun hat !
Nächste Frage: Sind Rituale grundsätzlich schlecht? Ich denke das kann man so pauschal auch nicht sagen. Es kommt darauf an um was für Rituale es sich handelt, welchen Hintergrund sie haben und warum sie ausgeführt werden.
Bei einem Kind muss man so einiges ohne dessen Einwilligung als Eltern oder Erziehungsberechtigter entscheiden !
1. weil ein Kind vieles noch gar nicht selbst entscheiden kann.
2. weil ein Kind rechtlich betrachtet auch vieles gar nicht selbst entscheiden darf.
Man kann einen Säugling schlecht fragen: Willst du getauft werden, oder? Das bedeutet noch lange nicht, dass man ihn deswegen nicht taufen darf. Kann man einen Säugling fragen, ob ihm der Name gefällt, den man ihm geben will? Sollte man so lange mit der Namensgebung warten, bis er in der Lage ist, sich selbst einen Namen geben zu können?
Deine Argumente ziehen einfach nicht, weil sie am Ende Nonses darstellen. Wer hat denn das Recht einem Kind die religiöse Bildung vorzuenthalten? Nur um mal den umgekehrten Fall zur Diskussion zu stellen.
Wer will denn mit welchem Recht festlegen, dass ein Kind bis zu einem gewissen Alter unberührt bleiben soll von der Religion? Wer will mit welchem Recht einem Kind die Berührung mit Religion verbieten? Das ist nämlich genauso falsch, wie einem Kind eine Religion aufzudrücken.
Berührt werden wird ein Kind mit allem möglichen auf seinem Erdenweg. Auch mit allerlei Bakterien. Und es wäre völlig falsch die Berührung mit Krankheitserregern bei Kindern möglichst zu verhindern und es davor zu schützen, da es ansonsten keine natürlichen Abwehrstoffe in seinem Körper bilden kann.
Kinder mit Glaséhandschuhen anzufassen ist der falsche Weg. Jeder macht seine Erfahrungen im Laufe seines Lebens mit angenehmen wie mit unangenehmen Dingen. Das alles gehört zum Leben dazu, genauso wie Freud und Leid. Kindern nur die Sonnenseiten zu zeigen und vor allem anderen zu behüten und zu bewahren ist meines Erachtens falsch.
Die Religion ist auch ein Bestandteil unseres Lebens. Ob man sich damit nun anfreunden kann oder nicht, spielt keine Rolle. Jeder wird damit früher oder später konfrontiert. Einem Kind also etwas vorzuenthalten, quasi vor der Religion zu schützen lässt ja tief blicken wie Du also über Religion denkst ! Und wie soll es sich jemals eine eigene Meinung und einen eigenen Standpunkt bilden können, wenn man es vor der Religion fern hält?
Wer sich später mit seiner Taufe nicht anfreunden kann, der kann ja auch aus der Kirche austreten. Es wird schließlich niemand gezwungen in der Glaubensgemeinschaft bleiben zu müssen, in die er als Kind hinein gekommen ist durch die Taufe.