Religionsunterricht
19.10.2005 um 19:08
::Inquisition (13.-18. Jh.) ::
Bis 10 Millionen Tote sowie unzählige Gefolterte, Misshandelte und Terrorisierte (Der Spiegel, 1.6.98).
:: Kreuzzüge (11.-13. Jh.) ::
Bis zu 22 Millionen Tote, darunter Tausende von deutschen Juden (Hans Wollschläger, �Die bewaffneten Wallfahrten nach Jerusalem�).
:: Heiden (9.-12. Jh.) ::
Während des Mittelalters werden Zehntausende germanische und slawische »Heiden« von deutschen Königen und Fürsten mit Gewalt zum »Christentum« bekehrt oder grausam abgeschlachtet. Die Kirche gibt ihren Segen dazu oder ruft zu »Kreuzzügen« gegen die Slawen auf (Karlheinz Deschner, »Kriminalgeschichte des Christentums«, Band 4, 5 und 6).
:: Juden ::
Während des Mittelalters vom 11.-14. Jhd. immer wieder blutige Pogrome. Die Juden wurden von den Christen zu Hunderttausenden getötet. Die Kirche hat diese Progrome über Jahrhunderte hinweg durch kirchliche Hetze vorbereitet. Durch Konzils-Beschlüsse mussten die Juden »besondere Kleidung« tragen und darauf ein »Unterscheidungszeichen« aufgenäht haben. Sie durften keine Synagogen bauen, bei Feiertagen nicht auf die Straße, nur in Judenvierteln wohnen, keine akademischen Grade erwerben u.v.m. Julius Streicher beruft sich bei den Nürnberger Prozessen zur Rechtfertigung des Holocaust ausdrücklich auf Martin Luthers Hetzreden gegen die Juden (Friedrich Heer, »Gottes erste Liebe«). Hitler bemerkte in seinem Buch »Mein Kampf«: »Ich tue nur was die Kirche seit 1500 Jahren tut, allerdings gründlicher.« Hitler wurde mit Hilfe der Kirchen an die Macht gebracht und salonfähig gemacht. Die Bürger wurden zum Gehorsam aufgerufen, und den Massenmördern wurde nach dem Krieg zur Flucht über die Klöster nach Südamerika verholfen.
:: Eroberung Amerikas ::
In den ersten 150 Jahren nach der Eroberung durch die Spanier »im Namen Gottes« sterben 100 Millionen Menschen - der »größte Völkermord aller Zeiten« (Theologe Boff, Publik-Forum, 31.5.91).
:: Katharer, Waldenser, Hussiten, Täufer ::
Tausende von Andersgläubigen sterben auf Geheiß der Kirchen (auch der lutherischen).
:: Hexen (16.-18. Jh.) ::
Deschner veranschlagt die Opfer des kirchlichen Hexenwahns auf 9 Millionen (Deschner, »Abermals krähte der Hahn«, S. 347). Andere Schätzungen liegen tiefer, doch jedes Opfer ist ein Opfer zuviel. Zumeist Frauen sterben einen grausamen Tod, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Die Anleitung dazu, der »Hexenhammer«, stammt von zwei deutschen Dominikanermönchen. Auch Luther lässt Hexen verbrennen. (s. a. Hubertus Mynarek, »Die neue Inquisition«)
:: Völkermord in Kroatien ::
Noch Mitte des 20. Jahrhunderts, zwischen 1941 und 1943, werden in Kroatien etwa 750.000 orthodoxe Serben ermordet - unter maßgeblicher Beteiligung katholischer Geistlicher und mit Billigung des Vatikans (Karlheinz Deschner, »Ein Jahrhundert Heilsgeschichte«, Bd. 2).
:: Zwangsarbeiter im 3. Reich ::
Die evangelische und die katholische Kirche »beschäftigte« in der NS-Zeit »Fremdarbeiter« - in Wirklichkeit waren es Zwangsarbeiter, die in kirchlichen Krankenhäusern und der Landwirtschaft unfreiwillig und für gar keinen oder einen Hungerlohn schuften mussten. Wer jetzt noch ermittelt werden kann, soll mit einem Taschengeld von DM 5000,- »entschädigt« werden. Freilich werden davon nur noch sehr wenige ehemalige Zwangsarbeiter profitieren - die meisten sind inzwischen gestorben oder nicht mehr auffindbar. (Neue Osnabrücker Zeitung, 10.03.2001)
:: Konzentrationslager ::
Von Anfang an war die evangelischen Kirche ins NS-System verstrickt: Die Innere Mission unterhielt zu Beginn der Nazizeit bei Kiel ein KZ. Hier waren von Juli bis Oktober 1933 etwa 200 Männer, fast alle aus Schleswig-Holstein, gefangen. Sie gehörten zu den ersten, die unter dem Unrechtssystem der Nationalsozialisten litten: Anhänger der SPD und KPD und (Land-) Arbeiter aus der Umgebung. Ein Historiker hat »bei einer durchschnittlichen Belegung von 90 Häftlingen, die über drei Monate hinweg unter schwersten Bedingungen« elf Stunden täglich für die Innere Mission schufteten, »einen Gegenwert von ca. 85 000 Arbeitsstunden errechnet«. Eine Wiedergutmachung durch die Innere Mission war nie ein Thema. (Süddeutsche Zeitung, 09.01.2000, Ernst Klee: »Die SA Jeus Christi«)
:: Behinderte ::
In der Zeit des Dritten Reiches wurden aus zahlreichen kirchlichen Einrichtungen behinderte Menschen bereitwillig dem Euthanasie-Tod ausgeliefert. Schon Martin Luther äußerte sich sich über Behinderte wie folgt: »Wenn man aber von den teufelähnlichen Kindern erzählt, von denen ich einige gesehen habe, so halte ich dafür, dass sie entweder vom Teufel entstellt, aber nicht von ihm gezeugt sind, oder dass es wahre Teufel sind.« (Opery exegetica, Erlanger Ausgabe, II., S. 127)
:: Völkermord in Ruanda ::
In Ruanda wurden binnen 100 Tagen 800 000 Menschen umgebracht. Die Kirche hätte als einzige die Autorität gehabt, das Blutbad zu stoppen. Doch »die meisten ihrer Priester und Nonnen hatten 1994 bei dem Blutbad teilnahmslos zugesehen oder gar den Mördern geholfen«. Am 14. April begann das Massaker von Kibeho, zunächst an den 15 000 Flüchtlingen die im Kirchen-Areal Schutz suchten. Es dauerte zwei Tage bis alle zu Tode gehackt, verstümmelt, erschlagen, erschossen oder zum Teil lebendig verbrannt waren. Zeugen beschuldigen Priester und Nonnen der katholischen Kirche, den Völkermord an den Tutsi unterstützt zu haben. Heute leben die Beschuldigten »hinter Klostermauern in Belgien, leiten Ordenshäuser in Frankreich, studieren Theologie an päpstlichen Universitäten oder predigen Nächstenliebe und Vergebung in italienischen Kirchen.« Mit Bischof Misago, so der Spiegel (1/2000) »steht gleichsam Ruandas katholische Kirche unter Anklage.«
:: Kindsmissbrauch durch Pfarrer und Priester ::
Die Opfer von Kindsmissbrauch leiden meist über Jahre und Jahrzehnte seelisch unter diesen Demütigungen. Experten schätzen, daß in den USA 2000 der 51.000 katholischen Priester in den letzten 20 Jahren des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurden (Hanauer Anzeiger, 13.7.98). Das sind etwa 4 Prozent - die Dunkelziffer noch nicht eingerechnet. Für Deutschland schätzte Prof. Hubertus Mynarek den Anteil pädophiler Priester ebenfalls auf 3-5 Prozent (Akte 97, 14.9.99).
:: Seelische Störungen durch die Lehre der Kirche ::
Das katholische Würzburg ist nach den Ergebnissen einer Studie der Universität Würzburg eine »Hochburg der Selbstmörder« (Main-Post, 3.7.99). Die Forscher gehen davon aus, dass »das konservative, stark katholisch geprägte Würzburger Milieu« sozialen Absteigern das Leben besonders schwer, manchmal unmöglich mache.
Eine Studie in Berlin ergab, dass 1/6 aller Ratsuchenden bei der Ärztlichen Lebensmüdenberatung an »ekklesiogenen« (kirchenbedingten) Neurosen litt (Süddeutsche Zeitung, 27.10.98). Unter der Lehre eines strafenden und unberechenbaren Gottes, die Luther noch verstärkte, leiden nicht nur einfache Kirchenmitglieder, sondern auch die Pfarrer und Priester selbst: Sieben bis zehn Prozent von ihnen sind alkohol- oder tablettenabhängig (Volksblatt Würzburg, 19.7.99).
:: Tiere ::
Jedes Jahr werden allein in Deutschland 1,5 Millionen Tierversuche, meist mit tödlichem Ausgang, durchgeführt (Der Spiegel, 40/99), weltweit etwa 800 Millionen. 250 Millionen Tiere werden jährlich weltweit über weite Strecken unter teilweise grausamen Bedingungen transportiert, 14 Millionen auf dem Gebiet der Europäischen Union. Weitere Millionen Tiere vegetieren unter erbärmlichen Bedingungen in industrieller Massentierhaltung ihrem Tod im Schlachthaus entgegen. All dies ist nicht zuletzt auch auf diese gefühllose Haltung der Kirchen zurückzuführen, die dagegen nie Einspruch erhoben. Auch die lutherische Kirche bezieht keine klare Stellung. Der »Kirchenlehrer« Thomas von Aquin erklärte Tiere zu bloßen Sachen, die keine Empfindung wie der Mensch haben können. Im Katholischen Katechismus (Nr. 2418) wird erklärt, man dürfe Tieren »nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt«.
:: Steuerzahler ::
Als Opfer der Kirche muss man auch die Steuerzahler aufführen. Schließlich wird die Kirche jedes Jahr mit über 16 Milliarden DM subventioniert - und zwar aus dem allgemeinen Steuertopf, zusätzlich zu den Kirchensteuern. Selbst die Gehälter von Bischöfen müssen vom Steuerzahler, auch wenn er bereits aus der Kirche ausgetreten ist, finanziert werden.
Das bringt man uns im religions unterricht nicht bei!