@Heide_witzka Ersteinmal ist es wichtig zu kären wie viel Wert die Freihheit, die Gerechtigkeit und Gleichstellung im Verhältnis zur Gemeinschaft hat? Wo müssen Kompromisse gemacht werden? Und welche Auswirkungen haben bestimmte Dinge für Zukunft auf langer sicht und welchen Einfluss auf das überleben einer Gesellschaft. Den darauf baut ja eine Gesellschaft auf.
Eine wichtige Frage ist, warum leben wir in einer Gemeinschaft? Warum wollen oder müssen wir Zusammenleben? Was ist dazu wichtig? Welchen Stellenwert hat ein Individum in einer Gesellschaft?
Eine antwort dazu wäre um das Überleben zu sichern. Dazu ist die Frau ein wesentlicher Bestandteil, sie ist das Rückrat einer jeden Gesellschaft, egal ob im Westen oder Osten. Hinzu kommen natürlich noch viele andere Faktoren hinzu.
Ich will dir gar nicht die Pflichten und Rechte einer Frau großartig erklären, das haben andere User schon vor mir gemacht. Eine Frage die mir in den Sinn kam war, warum soll ich dir antworten? Wir sind schon bei mehr als 900 Seiten und ich erinnere mich an ehmalige User die hier wirklich gute Texte schrieben, alle handelten um die gleichen Themen. Ich will dir nichts vorwerfen, nur klarstellen oder feststellen das oft behauptet wird das Muslime ignorant seien und nicht fähig wären sich weiter zu entwicklen. Auch wenn du sowas bisher nicht behauptet hast, ich habe das schon von anderen gelesen. Da frage ich mich, warum Islamkritiker immer mit den gleichen Themen und Fragen bzw. gleicher Kritik kommen. Du bist schon lange hier in dieser Thematik dabei, eigentlich solltest du schon wissen was für Antwortmöglichkeiten es gibt bzw. wie die Antworten aussehen werden oder könnten. So komme ich mir gelegentlich schon verarscht vor wenn manche User mit der gleichen Frage herkommen die man ihnen schon mal beantwortet hatte. Naja soviel zu meiner Aufregung.^^
Zurück zum Thema. Zu den Pflichten und Rechte einer Frau und Mann in einer islamischen Gesellschaft. In meinem Bücherregel steht ein Buch "Scharia - Der Weg zu Gott", auf Seite 31 steht gleich in der 1 Zeilen "Die Scharia ist für alle kommenden Zeiten, gleich gültig, unter allen Umständen. Das Beharren der Muslime auf der Unveränderlichkeit der Scharia ... Vielmehr is es die absolute Norm, ...", allein wenn ich das lese muss ich schon widersprechen. Die Scharia ist ein Menschenkonstrukt, auch wenn einige ihrer Inhalte aus Koran und Hadithe abgeleitet sind, so kann man nicht behauptet es wäre eine absolute und unveränderliche Norm etc. pp., was ich damit sagen will ist, das meiner Meinung nach aktuelle Auffassungen einem alten Konzept ensprechen und viele Gelehrte sich sträuben diese zu ändern, auch wenn ich einige kenne die durchaus gewillt sind und auch dafür sprechen die Scharia zu verändern. Und alles was man durchaus verändern kann braucht nicht diskutiert zu werden im Sinne von Absolutheit etc.. Damit kann ich schon mal die Scharia aus dem Kontext herausziehen.
Ich will mal nun klarstellen das es prinzipiell nicht so ist das die Frau im Koran anders betrachtet wird als der Mann, dazu muss man sich einfach nur mal diese Suren betrachte: 9:71, 3:195, 40:40, 16:97, 33:35 . Eine Frau ist auch nicht weniger Wert als ein Mann, das sollte schon Klar werden wenn man die Suren liest, wo die Tötung neugeborene Töchter Verurteilt wird.
Das mit den Zeugenaussagen, ich denke du beziehst dich auf Sure 2:282. Man muss den Text schon genauer lesen, es heißt "... bringt zwei Männer von euch als Zeugen. Wenn es keine zwei Männer sein können, dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein, mit denen als Zeugen ihr zufrieden seid, damit, wenn eine von beiden sich irrt, eine die andere erinnere ...". Also wenn man mit denen als Zeugen zufrieden ist, das ist eine Bedingung. Die Aussage "wenn eine von beiden sich irrt, eine die andere erinnere ..." kann gar nicht als eine herunterstufung der Frau sein, wenn man die anderen Suren betrachtet. Außerdem gibt es durchaus Situationen wo die Aussage einer Frau die Aussage eines Mannes enkräften kann oder gleich der eines Mannes ist. Ich sehe das so, das die Frau aufgrund ihrer Natur leichter zu beeinflussen ist oder eingeschüchtert werden kann. Es ist hier nicht die rede von der Modernen Frau die ihre Faust erhebt und den Mann zeigt wo der Hammer hängt. Nicht jede Frau ist leider Mutig. Viele Frauen kann man leichter drohen und einschüchtern als einen Mann, natürlich gibt es auch Männer die genauso schwach sein können wie eine Frau. Ich sehe das eher als eine Schutz der Frau vor dem Einfluss des Mannes nach dem Motto "Zu zweit sind wir stärker".^^
Eine Frau kann natürlich auch einen Mann oder Frau zurechtweisen, seihe Sure 60:12.
In Sure 4:19 wird dem Mann zurechtgewiesen, das er seine Frau freundlich behandeln soll. Auch wenn es eine Sure gibt wo von schlagen gesprochen wird. Dazu wäre das hier interessant:
Der Prophet Muhammad (s) drückte in Bezug auf das Schlagen der Frau sehr deutlich sein Mißfallen aus: "Ist es für einen von euch wirklich möglich, seine Frau zu schlagen, als wäre sie eine Magd, und dann am Abend zu ihr zu gehen?" Er selbst hat auch nie eine Frau geschlagen.
Ich kann mich noch erinnern das er auch die Frage stellt "Ist es euch möglich eure Frau zu schlagen die ihr liebt?", ich weiß jetzt nicht den genauen Wortlaut. Warum muss also Mohammed diese Frage stellen? Sollte nicht jeder Mann mit Verstand und Vernunft sich selbst Fragen "Was mache ich da? Liebe ich sie?", ich kann mir nicht vorstellen das ein Mann seine Frau schlagen könnte wenn er sich aufrichtig liebt. Wie gesagt nicht alles ist Blind zu glauben und zu folgen erst recht nicht. Nur weil es in einem Sure mal heißt " und schlagt sie ", muss man es nicht tun. Was leider viel zu oft passiert. Natürlich muss man auch den Text vorher gelesen haben und die Bedingungen müssen gegeben sein. Das soll aber keine Rechtfertigung sein, seine Frau zu schlagen. Wie gesagt, man muss den Kontext in betracht ziehen. Du sprachst noch von historischen Kontext.
Heide_witzka schrieb:Nun kommt aber bei Rückfragen gerne das Argument, man müsse den Koran im historischen Kontext sehen. Das wäre natürlich, wenn es sich um ein von Menschen verfasstes Werk handeln würde und nicht um eine von einem allwissendes Wesen übermittelte Lebensanleitung die hunderte und tausende Jahre Gültigkeit haben soll.
Ich betrachte die historischen Hintergründe nur um die Dinge besser zu verstehen keinesfalls weil es nicht anders verstanden werden könnte. Deine Anforderungen an einen Allmächtigen Gott mögen so sein wie du es beschreibst, leider kennt kein Mensch Gott persönlich. Ich will nicht über Gott diskutieren, das ist wieder ein anders großes Thema. Aber nur eines sollte man sich Fragen: Was hat der Mensch von einer perfekten Anleitung? Ich denke Gott hat uns gewissen Freiräume gegeben und will das wir die Dinge verstehen lernen und nicht einfach befolgen. Wozu eine perfekte Anleitung wenn wir Menschen sind und keine Engel? Die Fragen die man sich dann noch stellt gehen dann weiter und keine Antwort ist zu finden, aus sicht des gläubigen. Z. b. Warum hat Gott überhaupt den Menschen so erschaffen? Wozu das ganze überhaupt? - Anders Topic.
Wie gesagt im Erbe wird die Frau nicht übervorteilt. Es ist nur so das auch die Pflichten des Mannes in betracht gezogen werden. Die Erbschaft soll gerecht sein. Der Mann hat nach der Erbschaft Pflichten die die Frau nicht mehr, das sind unter anderem Finanzielle Pflichten. Hier, unter Punkt 15 nachzulesen: www.enfal.de/fragfrau.htm
Und das kann ich durchaus verstehen, ich sehe das ja selbst bei meinem Vater, er versorgt nicht nur uns (also seine Familie) sondern auch seine Eltern und seine jüngeren Geschwister (die jetzt schon selbst Erwachsen geworden sind). Während seine Schwestern im Grund nichts mehr für ihre Eltern macht, sie ist quasi mit ihrer Familie beschäftigt. Im Islam ist der Mann verpflichtet seine Eltern zu versorgen. Also geht ein Teil des Erbes eh zurück.
Zudem darf die Frau ihr Erbe behalten und damit machen was sie will, nicht einmal ihr Ehemann hat das Recht von ihrem Erbe etwas zu verlangen, vielmehr ist der Ehemann verpflichtet die Ehefrau zu versorgen, da kann die Frau eine Millionären sein und dazu noch selbst Geld verdienen und der Mann ein einfacher Angestellte sein, trotzdem muss er mit seinem eigenen Verdienst die Frau, seine Familie und seine Eltern versorgen. Auch hier die Frage: Kann eine Frau die sehr Reich ist, ihren Mann schuften lassen, wenn sie ihn liebt?^^
Ich habe hier mal eine Doku gesehen, was jetzt nicht direkt mit Erbschaft zu tun hat, wo ein Mann Kredit aufnehmen musste um über die Runden zu kommen bis seine Lebensversicherung zahlte, und das nur wegen der Scheidung mit seiner Frau. Ist die deutsche Justiz den Gerechter? Wird hier nicht der Mann übervorteilt? Dem Justiz interessiert ja gar nicht wie die finanzielle Lage des Mannes ist, hauptsache die Frau bekommt ihr Recht. Gesetze sind nicht automatisch Gerecht. Das muss man im Kopf behalten. Nur mal als vergleich.
Heide_witzka schrieb:Machen wir uns nichts vor, mittlerweile gibts genügend muslimische Frauen, die durch ihre Arbeit die Familie finanzieren.
Ja und? Dagegen ist doch nichts einzuwänden, ich finde es sogar Gut. Selbst ist die Frau.
:)Im Islam hat die Frau genauso das Recht auf Bildung und selbständigkeit wie der Mann. Natürlich hat sie auch Pflichten, wie der Mann. Nicht nur Pflichten und Rechte gegenüber ihren Mann sondern auch gegenüber der Gesellschaft.
Mal ehrlich, die westliche heutige Kultur ist sehr wohl egozentrisch. Im Islam hat das Ego einen zweiten Rang, wenn nicht noch weiter unten. In wie weit sich das in der Realität abzeichnet ist natürlich eine andere Frage.
;)Hier ist eine gute Referenz, hab nicht alles durchgelesen aber überflogen: www.enfal.de/fragfrau.htm
Heide_witzka schrieb:Warum zementiert Allah der Allwissende im Koran Geschlechterrollen, die schon ein paar hundert Jahre später völlig daneben sind?
Sieht es nicht eher danach aus, als hätte ein oder mehrere Menschenden Koran verfasst und dabei das Wissen und die Kultur ihrer Zeit und ihres Breitengrades zugrunde gelegt?
Dafür sprechen unter anderem auch die abgekupferten "Wunder" des Koran, dass es kein Verbot der Sklaverei gibt ect..
Vielleicht kannst du ja deine Stellungnahme darauf ausdehnen, nachdem du mit den Rechten und Pflichten der Frauen im Koran und Islam fertig bist.
Wenn man das genauer betrachtet hat Gott sicher seine Gründe die uns nicht klar ist. Warum es uns nicht klar ist liegt an uns selbst. Entweder wir erkennen es oder nicht. Daraus kann man nicht gleich Ableiten das der Koran Menschengemacht ist, auch wenn es so aussieht. Und das die Geschlechterrollen daneben sind, sagst ja du. Verstehst du?^^
Die Welt ist eben nicht Deutschland.
:DEs gibt noch Afrika, Süd Amerika, Asien ... ^^
Geschlechterrollen sind veränderlich, genauso wie man zwischen Freiheit und Sicherheit ein Gleichgewicht bzw. Balance schaffen will und Kompromisse eingehen muss, ist es mit den Geschlecherrollen. Das verändert sich im laufe der Zeit, aber es gibt dinge die trotzdem bestand haben, vorrausgesetzt nichts künstliches funkt dazwischen. ;D
Das alles basiert auf die Natur des Menschen, der Frau und des Mann.
Die Ehe gibt es immer noch. Wie willst du also urteilen ob es nur dem breitengrad der damaligen Menschen enspricht?
;)Mit Wundern habe ich mich nicht beschäftigt. Ich sehe die Wunder in der Natur, Tag ein Tag aus wirkt die Gravitation auf mich ... Was das genau ist, keine Ahnung.
:DHeide_witzka schrieb:Nun ist Allah ein allwissendes, allmächtiges Wesen, man darf also schon ein paar Ansprüche stellen.
Der Koran soll die Muslime leiten und zu einem Allah gefälligen Leben anleiten, so habe ich es bisher verstanden.
Der Koran ist auch nicht für eine begrenzte Zeit gültig, sondern soll wohl die Muslime noch in vielen hundert Jahren rechtleiten.
Sorry das ich alles durcheinander beantworte, ist anstrengend.
:)Die Frage die ich mir stelle ist, was verändert sich nicht? Tja, die Antwort darauf ist nicht leicht und ich habe jetzt auch keine Lust dazu was zu schreiben.^^
Es ist nicht so das Muslime ein Allah gefälliges Leben zu führen haben. Klar, Allah hat den Menschen erschaffen um ihn zu dienen. Aber letztendlich leben wir auf dieser Welt für uns. Wir wollen ins Paradies, oder? Also der Gläubige. Und um das zu erreichen hat Allah eben ein Buch herabgesandt. Alles weitere ist darin nachzulesen. Ich will da jetzt nicht näher eingehen, bei mir im Regal steht auch zu diesem Thema ein Buch und der ist ganz schön dick.
Aber ich bin kein Fan von Abkupfern, ich beantworte mir die Fragen lieber selbst, diese Bücher sind für mich nur inspirationsquelle, damit ich auch weiß was andere dazu zu sagen haben.
Heide_witzka schrieb:Mag das Erbrecht zur Zeit Mohammeds noch so eben gepasst haben, als der Mann der Ernährer der Familie war, so sollte es Allah dem Allwissenden schon damals bekannt gewesen sein, dass sich die Frauenrolle verändern würde.
Wie gesagt die Ehe gibt es immer noch. Den rest kennst du ja.
:)@threadkiller Ich habe leider wenig Ahnung in der Thematik bezüglich Sunna. Sunna heißt ja eigentlich nichts anders als sowas wie "Vorbild". Und wie man weiß sind Vorbilder eben nur Vorbilder, man kann von ihnen lernen und die Grundidee verinnerlichen, aber man kann Vorbilder nie als Maßstab auf sein eigenes Leben gebrauchen. Höchstens den Kern.
Und ich denke der Kern ist Frieden. Friedlich mit seinen Mitmenschen leben, immer freudlich zu sein, kein Unrecht zu tun, nicht lügen und betrügen, etc. pp.